Dreieck statt Sternschaltung: Leistungserhöhun g?

In einem Forum nervt mich gerade jemand, weil er meint, sein Saunaofen (angblich durch einen Fachmann angeschlossen) würde zuviel Strom verbrauchen, nämlich ca. 12 statt 8 kW.

Achja, der Ofen hat drei gleiche Heizstäbe, eine symetrische Stromverteilung dürfte also gegeben sein.

Mein erster Gedanke war, dass der Ofen evtl. versehentlich in Dreieckschaltung statt in Sternschaltung angeschlossen wurde.

Aber da der Stromverbrauch ja quadratisch zur Spannung steigt, müßte der Ofen ja dann (400/230)^2 dreimal soviel verbrauchen, also 24 statt 8 kW.

Andererseits gibt da im Zusammenhang mit Drehstrom immer diesen "seltsamen" Faktor "Wurzel aus Drei".

Das würde dann mit knapp 14 kW wohl schon eher hinkommen.

Was ist nun richtig, 14 oder 24 kW?

Andreas

PS Nein, ich habe ihn gesagt, er soll das von einen Fachmann checken lassen, mit dem Erfolg, dass jetzt zwei "Hobby-Elektriker" daran werkeln, die immerhin schon festgestellt haben, dass da 5 Kabel aus der Wand kommen: 3 x Plus, 1 x Minus und 1 x Erde...

Also, wie gesagt, der Fall ist für mich abgeschlossen, mich würde aber trotzdem interessieren, ob 14 oder 24 richtig ist.

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Andreas Fischer
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Am 17.11.2012 20:21, schrieb Andreas Fischer:

Ist bei Mehrphasensystemen der Verkettungsfaktor.

24_kW ist richtig. Aber du kannst das selbst nachprüfen.

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horst-d.winzler

Sternschaltung: P = sqrt(3)*230V*I*cos(phi) Dreieckschaltung: P = sqrt(3)*400V*I*cos(phi)

mfG Leo

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Leo Baumann

Am 17.11.2012 22:59, schrieb Leo Baumann:

Ein Heizstab dürfte ein rein ohmscher Widerstand sein, also wäre cos(phi) 1 und könnte also weggelassen werden.

Wurzel aus 3 kommt in beiden Formeln vor, kann also weggekürzt werden

Dann bleibt noch I übrig was wohl die Stromstärke in Ampere sein soll.

Also wäre die Verhältnisformel des Leistungsverhältnisses

400 x I

-------

230 x I

hier könnte man auf die Idee kommen, auch I rauszukürzen, aber I hängt ja von der Spannung ab, so dass die obersten Formeln eigentlich recht unpraktisch sind.

Wenn man U = R x I nach I auflöst kommt ja I = U / R

Da R ja in beiden Fällen gleich ist, setzen wir ihn praktischerweise auf

1 Ohm so dass wir dann haben

I = U (bei einem Widerstand von 1 Ohm)

Wenn wir dies in die obige Verhältnisformel einsetzen erhalten wir

400 x 400

---------

230 x 230

also den Faktor von ca. 3

Also ist, wie auch schon Horst schrieb 24 kW richtig.

Also kann man pauschal sagen:

Bei einer symetrischen, rein ohmschen Belastung ist im üblichen deutschen Drehstromnetzt die Leistung in Dreieckschaltung dreimal so hoch wie in Sternschaltung

Danke, auch an Horst

Andreas

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Andreas Fischer

Am 17.11.2012 22:59, schrieb Leo Baumann:

P = (230V)²/R R = (400V)²/R

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Horst-D.Winzler

Am 17.11.2012 22:59, schrieb Leo Baumann:

Sternschaltung: P = (230V)²/R Dreieckschaltung: P = (400V)²/R ;-)

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Horst-D.Winzler

Am 17.11.2012 20:21, schrieb Andreas Fischer:

[...]

Link? Will auch mal lachen ;)

Arnim

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Arnim Eisenblaetter

Am 18.11.2012 12:54, schrieb Arnim Eisenblaetter:

Hab Dir den Link eben an Deine Mail-Adresse geschickt.

Andreas

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Andreas Fischer

Google nach "saunaofen 12 kw verbrauch plus minus", unter den ersten Links ist er.

vG

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Volker Gringmuth

nein, vörsicht :-)

mfG Leo

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Leo Baumann

Das ist die Strangscheinleistung.

mfG Leo

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Leo Baumann

Hallo, Leo,

Du meintest am 18.11.12:

Bei einem Saunaofen dürfte die Blindleistung vernachlässigbar sein. Und die Scheinleistung ergibt sich nicht durch Einsetzen des Wertes von R, sondern von Z.

Viele Gruesse! Helmut

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Helmut Hullen

Ja, trotzdem ist das nur die Leistung eines Strangs.

mfG Leo

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Leo Baumann

Bei Scheinleistung wäre R durch Z ersetzt. Schrieb schon Helmut. Wäre es nur ein Strang, dann eben P mit drei multiplizieren.

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horst-d.winzler

Hallo, Leo,

Du meintest am 18.11.12:

Hättest Du schon am 17.11. um 22:59 in Deiner ersten Antwort erwähnen können/sollen/dürfen/müssen.

Viele Gruesse! Helmut

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Helmut Hullen

Hallo, nun habt ihr mich als Mitleser aber ganz "strubbelig" gemacht. Warum nicht einfach P(Dreieck)=1,73*P(Stern), also 8*1,73=13,84 kW ?

Aber bei so viel anderen Meinungen zweifele ich mitlerweile an mir selbst.

Bernie

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Bernie Sterzenbach

Sorry, natürlich mittlerweile. Bernie

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Bernie Sterzenbach

Weil P = U^2 / R ist.

also P(Dreieck) = (sqrt(3)^2) * P(Stern)

vG

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Volker Gringmuth

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Andreas Fischer schrieb:

Die tatsächliche Leitung "mißt" man natürlich am einfachsten mit dem Stromzähler, indem man einfach mal ein paar Scheibenumdrehungen stoppt (also: die Zeit, nicht die Drehung).

Mit kommt gerade eine Idee: Was wäre denn, wenn ein Sternpunkt "ab" wäre?

Normalerweise hätte man

P = 3 * (230 V)^2 / R = 8 kW => R = 19,8 Ohm

Wenn wir jetzt stattdessen

P = 8/3 kW + (400 V)^2 / (2*19,8 Ohm) = 6,7 kW

nein, paßt auch nicht.

Was aber ginge, wäre 2 richtig angeschlossen gibt 16/3 kW plus einer an 400 V macht (2 * 8 kW + 3 * 8 kW)/3 = 13,3 kW - das könnte die Beobachtung erklären: Der diensthabende Idiot hat zwei Heizwiderstände korrekt an N geklemmt und den dritten an einen anderen Außenleiter.

Wie schon geklärt: 24 kW wäre richtig.

Aber ich favorisiere natürlich meine Idee und wäre neugierig, ob ich recht habe. (Die "klugen" Leute könnten für den Fall mal die Leiterströme ausrechnen, und die Akademiker auch noch die symmetrischen Komponenten. Nicht hudeln: Ich kontrolliere das Ergebnis!)

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

Am 18.11.12 12:54 schrieb Arnim Eisenblaetter:

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"Betzy" ist zum Abbrüllen: | Ich bin mir gerade nicht sicher, ob eine Sternbeschaltung überhaupt | erlaubt ist. Der Grund wäre eine Neutralleiterüberlastung, dort würde | dann ja der dreifache Strom fließen, sprich bei 8 KW immerhin fast 35 | Ampere. Dafür wäre dann eine Zuleitung nötig, die mindestens 6 mm² | hat, sicherheitshalber da Dauerlast anliegt eigentlich sogar 10 mm². | Ich vermute aber mal dass die Zuleitung nich so dick ist sondern wohl | eher 5 x 2,5 mm² ist, wenn nicht sogar nur 5 x 1,5 mm², wobei ich bei | letzter auch etwas Bauchschmerzen bei Dreieckbeschaltung hätte.

Ja, Bauchschmerzen habe ich jetzt auch =:o)

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Gerald E:scher

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