Elektroautos & Co: Verluste beim Laden der Akkus?

Hallo,

ich beschäftige mich gerne mit dem Thema "Elektroauto". Weiß jemand der hier anwesenden E-Techniker, wie hoch die (prozentuellen) Energieverluste beim Laden von a) Blei-Säure, b) Li-Ion, c) LiFePo Akkus sind? Ich habe im Web nichts Sinnvolles gefunden.

Mein Gedankengang: Was macht ein Elektroauto für einen Sinn, wenn der Strom zum Laden der Akkus aus fossil erzeugtem Strom kommt, und beim Ladevorgang dann vielleicht 30 % oder mehr verlorengehen? Dann ist das Elektroauto ja völliger Schwachsinn, da es mehr braucht als ein sparsamer TDI-Motor, und man könnte weiterhin fossile Verbrennungsmotoren als Antrieb einsetzen (was natürlich aufgrund der Umweltverschmutzung selbstverständlich eines der größten Verbrechen ist).

Danke Roman

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Roman Schreiber
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Der Sinn liegt darin, daß es dem Elektroauto schnurz ist, woher der Strom kommt. Daß er heute noch zu einem großen Teil aus fossilen Brennstoffen stammt, ist ein energiepolitischer Aspekt der Stromwirtschaft, aber keiner des Elektroautos an sich.

Dem TDI hingegen wirst Du nur fossilen Diesel andrehen können, mit was anderem läuft der nicht.

Anders ausgepreßt: Wenn es ab übermorgen keine fossilen Brennstoffe mehr gibt, kannst Du das Elektroauto auch über Solarzellen aufpumpen, den TDI nicht.

War das so schwierig?

Nebenbei: Dein Microschrott macht Deine Umlaute kaputt. hilft.

vG

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Volker Gringmuth

Roman Schreiber schrieb:

Kommt der Strom aus einem Wärmekraftwerk, werden allein bei der Erzeugung schon 60..70% der Primärenergie zum Kühlturm rausgeblasen. Einzig GuD-Kraftwerke sind besser, die sind aber teuer und werden daher nur in Größen für die Abdeckung von Lastspitzen gebaut. Dafür eignen sie sich wegen der Bauart als Gasturbine auch sehr gut.

Das gilt übrigens für Kernkraft genauso (eher noch schlimmer), nur ist Uran zur Zeit noch spottbillig. Wird sich auch ändern, sobald China seine zur Zeit geplanten Reaktoren auch tatsächlich betreiben will.

Auch Kernkraft ist fossile Energie. Uran wächst nicht nach.

Von den Kosten liegt zur Zeit Strom schon etwas günstiger als Benzin (ca.

20Ct/kWh nutzbare Energie, ohne Steuern), wobei das Elektroauto auch Energie beim Bremsen zurückgewinnen kann und solche Späße. In Zukunft wird das Benzin vermutlich überproportional teurer werden, insofern sollte man schon in Richtung Elektroantrieb weiterdenken.

Mit freundlichem Gruß

Jan

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Jan Kandziora

Jan Kandziora schrieb:

Nanana! Nicht alles gleich in einen Topf werfen, ja! Die Begriffe haben schon eine korrekte Verwendung, sonst wären Solar und Wind auch fossil.

Und korrekterweise ist bei einer auf die Spitze getriebener Betrachtung alles nukleare Energie.

Felix

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Felix Holdener

"Roman Schreiber" schrieb:

Du müsstest ev. zuerst definieren, was "Laden" bedeutet und wo du die beiden zu vergleichenden Wh-Mengen messen willst. Gehört die Ladeelektronik dazu oder nicht? Und beim Output die Umwandlung des Batteriestromes zu Fahrstrom auch?

Felix

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Felix Holdener

Fossil ist alles, was man aus einer fossa holt, also aus einer Grube. War doch gar nicht schwer.

vG

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Volker Gringmuth

"Felix Holdener" schrieb

Nö, müsste man nicht, das ist längst sein 100ten von Jahren definiert.

und es gehen im Neuzustand ca. 40% verloren und wenn die akkus älter werden auch mehr.

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John Rednecks

Du darfst dabei nicht unfäir sein: Dein Vergleich vergleicht offensichtlich den maximalen Wirkungsgrad eines modernen PKW-Motors (den er nur hin und wieder mal fahren kann) mit dem Wirkungsgrad von 40 Jahre alten Kohlekraftwerken.

Hätte man für den Betrieb von Kraftwerken nichts anderes als hochreinen PKW- Dieselkraftstoff zur Verfügung, würde man GuD-Kraftwerke bauen die einen Wirkungsgrad von 60% schaffen. Dagegen hat der TDI vielleicht 20% effektiv (auch wenn der Maximalwert höher liegen mag). In dem Falle wären 30% Ladeverlust tolerierbar. Alternativ kannst du dir auch eine Rechnung zusammenschustern, bei der du den Verbrauch von PKW ansetzt, den sie hätten, wenn sie mit Braunkohle fahren müssten.

CU Rollo

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Roland Damm

Am 10.04.2010 20:37, schrieb Roman Schreiber:

Wenn Energie im Überfluß vorhanden ist macht der Wirkungsgrad nichts aus.

Heilslehre a) (_) Windkraft und Photovoltaik Heilslehre b) (_) Fusionsreaktor

Zutreffende Wunschenergie bitte ankreuzen.

Butzo

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Klaus Butzmann

"Roman Schreiber" schrieb im Newsbeitrag news:34681$4bc0c56a$557c09d4$ snipped-for-privacy@news.inode.at...

Hi, wenn der Sprit vom Himmel fiele wie Regen, hättest Du Recht. Bloß gibts auch bei Benzin einige "Verluste", angefangen von den Prozenten an "Schwund" am Bohrloch oder unter der Pipeline, das schwappt dann im Meer oder gammelt in Sibirien...über die Raffinerieverluste bis hin zu den Energiekosten des Transports für den Sprit. Oder tankst Du in Riad? Gegen diese "Wertabschöpfungskette" ist ein Elektrofahrzeug sinnvoller Bauweise aber geradezu heilig. Bislang gibts solche ja nicht, bisher denkt jeder nur an Autos wie bisher, aber elektrisch. Das sit Quatsch. Etwa muß der Motor nicht so schwer sein und eine Heizung ist ebenso unnötiger Luxus, eine "beidseitige Klimaanlage" dagegen machbar. Es gbit da noch viele Baustellen, solange aber die "Gegner" auf der Straße SUVs sind, wird man auch elektrisch weiterhin tonnenschwere Panzer bewegen müssen und dadurch alleine mindestens

70% der verfahrenen Energie sinnlos verpulvern. Zumindestens in Städten könnte es sich manchmal lohnen, die Straßen zu überdachen und dann den Verkehr auf 2- und 3--Räder mit E-Mopedmotor umzustellen :-) spart auch Winterdienst, sowas. ;-)
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gUnther nanonüm

Am 10.04.2010 23:00, schrieb John Rednecks:

Wirkungsgrade und Alterung, gern verdrängt, doch entgegen allen Hoffens und Glauben letztlich immer wieder das Ausscheidekriterium. ;-)

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horst-d.winzler

Am 10.04.2010 23:23, schrieb Klaus Butzmann:

BTW Hoffen C) Bayern und Baden-Württemberg, die Befürworter und Profiteure der Atomkraft, übernehmen allen AKW Müll. ;-)

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horst-d.winzler

Soweit, so richtig.

Der TDI interessiert sich für Brennwert, Viskosität und son Zeugs, der Stammbaum der Atome ist dem herzlich egal.

Ob du die Brühe aus toten Dinosaurieren destilierst, im zertifizierten Stoffbeutelverfahren aus Bio-Mandeln presst oder im Labor synthetisierst, interessiert den genauso, wie das E-Auto wo die Elektronen angeschubst werden.

Wenn übermorgen die fossilen Brennstoffe alle sind, hast du ganz andere Sorgen als dein Elektroauto. Die Infrastruktur, um unseren derzeitigen Energieverbrauch nicht-fossil aufzubringen und zu verteilen, haben wir nicht und werden sie nicht mal eben aus dem Ärmel schütteln. Und solange wir Geld und Gehirnschmalz primär in weitere Verbraucher stecken (nichts anderes sind E-Autos nunmal), wird sich da auch nichts ändern.

Nö, dass der Energieerhaltungssatz unabhängig vom Übertragungsweg gilt, ist doch ganz einfach.

tilo

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Tilo Strack

Heilslehre c) (_) Freie Energie

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Gruss Harald

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Harald Wilhelms

"Felix Holdener" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@4ax.com...

Das Laden eines Akkus ist eineindeutig (richtig, mit 2 "ein") definiert und muß nicht näher erörtert werden.

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Roman Schreiber

"Roland Mösl" schrieb im Newsbeitrag news:hpt5p4$rjq$ snipped-for-privacy@news.albasani.net...

Ja, Roland, das ist mir schon klar, ich hätte jedoch gerne konkrete Zahlen gehabt, z.B. "Um den Akku Type x mit x Wh Energie zu laden, werden z Wh an Energie benötigt. Daraus ergibt sich eine Verlustenergie von n Wh und somit soundsoviel %".

Es is echt oag, daß niemand hier meine Frage beantworten kann.

Roman

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Roman Schreiber

"Roman Schreiber" schrieb im Newsbeitrag news:21064$4bc2c986$557c09d4$ snipped-for-privacy@news.inode.at...

Dazu müßte ich mit den Roller in den Windkanal, genau heraus finden wie hoch der Luftwiderstand ist.

Die gesamte Fahrt muß genau aufgezeichnet werden, um Aufgrund dieser Daten und Luftwiderstand und Rollwiderstand den Energiebedarf am Antriebsrad zu ermitteln.

Und was ist mit Rücken- oder Gegenwind?

Wegen all dieser Unabwegbarkeiten wird ja der Normverbrauch am Rollenprüfstand ermittelt.

Die Fahrwiderstände werden simuliert.

Es gibt natürlich Schätzungen.

Alter Elektroroller mit Bleiakkus etwa

50% Steckdose nach Antriebsrad Neuer Elektroroller mit Lithium etwa 80% Steckdose nach Antriebsrad

Die nächste Frage ist die Vergleichbarkeit der Daten gegen Verbrennungsmotor

Also brauchen wir eine vernünftige Methode Benzin in Strom um zu rechnen.

Wenn man 1 Liter = 8,9 kWh in einem GuD Kraftwerk zu Strom umwandelt kommen

8,9 * 0,576 = 5,12 kWh heraus.

Trotzdem ich den Bleiakkuroller nur auf

50% Wirkungsgrad geschätzt habe, das entspricht 4,88 kWh = 0,95 Liter Benzin

Für Mopeds gibt es keinen Normtest, aber Jugendliche geben meist 4 Liter an.

Wenn da beim Bleiroller von

4,88 kWh Strom geschätzte 2,44 kWh am Antriebsrad landen, dann ist es beim Benzinroller 4 Liter * 8,9 kWh thermische Energie zu 2,44 kWh am Antriebsrad ein unglaublicher Wirkungsgrad von 6,9%
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Roland Mösl

"Roman Schreiber" schrieb im Newsbeitrag news:21064$4bc2c986$557c09d4$ snipped-for-privacy@news.inode.at...

Der Ranult Kangoo ist die einzige Möglichkeit zum Vergleich, weil den gibt es mit Erdgas, Benzin, Diesel und Strom.

Nur hier sind alle NEFZ = Neuer europäischer Fahr Zyklus Werte bekannt.

Hier der Vergleich

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Wenn man jetzt noch die Methode des NEFZ studiert und mit den Fahrzeugdaten des Kangoo abgleicht, kann man die Effizienz ausrechnen.

Hier wird sofort deutlich die extrem niedere Effizienz von Verbrennungsmotoren im Fahrzyklus innerorts.

Der Kangoo Cleanova II mit Elektroantrieb hat

14,4 kWh innerorts 19,6 kWh außerorts

Also völlig ungewohnt, einen niederen Verbrauch im Stadtverkehr.

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Roland Mösl

Hallo, Felix,

Du meintest am 10.04.10:

Was ist bitteschön eine "Wh-Menge"? Ist das sowas wie die Kilokalorie?

Viele Gruesse! Helmut

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Helmut Hullen

Deine Frage ist eben nicht so einfach zu beantworten, und will man vielleicht auch nicht, da Du in Deinem ursprünglichen Beitrag einen Vergleich angedeutet hast der so nicht wünschenswert ist. Es genügt nicht einzelne Komponenten zu betrachten, sondern man muss sich die gesamte Kette ansehen.

Zum Laden von Lithium kann ich nur sagen, dass wir dieses Thema schon mal im Zusammenhang mit Vehicle-to-Grid betrachtet haben. Die Energieeffizenz liegt bei Werten über 95 % und die moderne Ladeelektronik schafft auch einen Wirkungsgrad von mehr als 90 % ab Steckdose. Blei ist hier insgesamt deutlich schlechter, aber das will sowieso niemand mehr.

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Emil Naepflein

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