Fehlerhafte Elektroinstallation korrigieren

Hallo Group,

in meiner neuen Wohnung wurde etwas nachlässig eine Elektromodernisierung durchgeführt. Zwar gibt es jetzt einen RCD und es wurden auch alle LSS ausgtetauscht, aber schon die Beschriftung verriet mir, dass da nicht ganz sauber gearbeitet wurde. Ganz scheinheilig wurde jeder der vier LSS mit "Licht Wohnung" beschriftet. Entweder war die Beschriftung auch schon vorher so und der Elektriker hat ohne Prüfung die Beschriftung übernommen oder es war ein Scheinheiliger, der die Beschriftung nur durchgeführt hat, um irgendwas zu schreiben. Sieht ja auch schlampig aus, wenn nichts an den LSS steht:-|

Leider ist die Beschriftung falsch, denn nur ein LSS ist für die ganze Wohnung zuständig. Das ist zwar ärgerlich, aber nicht bedrohlich. Gefährlich ist aber dies: Eine Steckdose in der Küche ist (auch noch mit schräg geschlagenem Kabelschlitz) an den LSS des Herdes angeschlossen. Egal ob das Kabel ab dem Abzweig den erforderlichen Durchmesser hat oder nicht, die Dose ist unzulässig, denn der Herd-LSS ist ein 20A-Automat.

Da ich diese Dose gerne für mein seperates Induktionsfeld nehmen würde (hat 3200W was ziemlich nah an der Obergrenze der gesamten Wohnung liegt), kam mir in den Sinn, vor der Dose mit einem AP-Gehäuse einen 16A-Automat einzubauen. Dass dann Herd und Induktionsfeld nicht gemeinsam betrieben werden können ist klar, aber selbst bei einer Fehlbedienung bleibt dann wenigstens das Licht an:-)

Ist es zulässig, einen zu hoch abgesicherten Stromkreis mit einer Zwischensicherung auf den zulässigen Wert abzusichern?

Gruß Christian

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Christian Müller
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Christian Müller schrieb:

*Hat* das ein Elektriker abgenommen? Falls ja, welcher Nachweis ist in der Lage, das zu dokumentieren?

Ob das bedrohlich ist, kommt ganz darauf an. Hier fehlen die wesentlichen Informationen. Welche Verbraucher, Querschnitte, Kabellängen, Verlegeart, LSS-Nennstrom, LSS-Charakteristik, ...

*würg*

ACK

Und wieso "der" Herd-LSS? Hängt der Herd etwa auf einer einzelnen Phase?

Schuko-Steckdosen sind mit maximal 16A vorzusichern und billige Baumarktware hält auch die nicht aus - Brandgefahr!

Nicht rumpfuschen, sondern den *Verursacher* auffordern, diese haarsträubende Installation nachzubessern oder alternativ die Kosten dafür zu übernehmen. Wer zuletzt wesentliche Veränderungen an der E-Installation vorgenommen hat, trägt die volle Verantwortung für sein Tun und alle Folgen, die sich daraus ergeben.

It depends. Wenn der Leitungsquerschnitt für die Vorsicherung (20A) zu gering ist, wohl eher nicht. In jedem Fall liegt hier ein Riesen-Pfusch[TM] vor. "Nicht ganz sauber" (s. o.) ist die reinste Übertreibung.

Leo

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Leonhard Fellermayr

Leonhard Fellermayr schrieb:

Davon gehe ich aus, weil ich der Meinung bin, dass das Auswechseln der LSS (dazu musste noch eine Hutschiene eingebaut werden, da die Anlage aus den 60ern war/ist) und das Nachrüsten mit einem RCD keine Kleinigkeit mehr ist. Der Hausbesitzer hat das nicht selbst gemacht, sondern eine Firma beauftragt (die auch die RCD-Nachrüstung empfahl).

Informationen. Welche Verbraucher,

Verbraucher - was ich halt in die Wohnung reinstellen will:-) Querschnitte und Kabellängen müsste ich nachmessen. Die Kabel sind zeittypisch unter Putz, eingegipst verlegt. Alle LSS, die mit "Licht" beschriftet sind, sind 16A-Typen. Die Charakteristik muss ich nachliefern.

Ja. Seltsamerweise ist Dreiphasenstrom in der UV vorhanden. Der DLE ist dreiphasig abgesichert; allerdings kann es sein, dass die DLE nachgerüstet wurden.

Installation nachzubessern

Haarsträubend ist doch nur die unzulässige Anzapfung einer für die SchuKo-Steckdoe zu hoch abgesicherten Leitung. Der Rest dürfte dem Stand bei Bau des Hauses entsprechen.

Die unterschiedlichen Absicherungsstufen dürften doch schon damals gegolten haben. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass innerhalb von 40 Jahren kein Brand entstenden ist, wenn die Leitung zu schwach wäre. Wenn ein ausreichender Querschnitt für die Herd-Leitung verwendet wurde, ist die 20A-Absicherung doch zulässig.

Darum bin ich der Meinung, dass auf dem Papier eine Abnahme stattgefunden hat, denn die Arbeit wurde regulär beauftragt.

Aber ehe ich mir mit Spekulationen einen unbekannten Zustand schönrede, sehe ich lieber nach dem Querschnitt der Herdleitung:-)

Gruß Christian

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Christian Müller

Mir als Laie erscheint es als die einfachste saubere Lösung, beide Geräte, Herd und Kochfeld parallel fest anzuschließen und die Steckdose rauszuschmeißen.

Schließlich ist es doch das Kochfeld, das mehr als 16A braucht, dem Backofen genügen die 16A. Deshalb wäre die Absicherung des Kochfeldes mit 16A kontraproduktiv. Wenn schon ein Gerät über Steckdose angeschlossen wird (korrekt verkabelt und abgesichert), dann doch den Herd.

Grüße

Joachim

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Joachim Boensch

Nicht die dümmste Idee, wenn man alleine die Verluste bei 16A durch gealterte Schuko-Steckverbindungen bedenkt.

Allerdings sind 16A bei mir 3,6kW. Da liegt das Kochfeld drunter.

Marcel

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Marcel Müller

Das ist nicht selektiv. BTW: Das ist Sache deines Vermieters, also nicht selber dranfummeln.

Lutz

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Lutz Illigen

Ich kenne das nur aus der Anschussbeschreibung meines Herdes. Den kann man mit 1, 2 oder 3 Phasen anschließen. Bei 2 oder 3 Phasen ist mit 16A abzusichern, bei einer Phase mit 20A. Habe aber gesehen dass jemand den Herd nur an einer Phase angeschlosen hat die ja nur mit 16A abgesichert ist. Ist nicht aufgefallen und ich habe es nur durch Zufall entdeckt. Da die Absicherung ja mit der Verdrahtung der Wohnung zusammenstimmt besteht ja keine Gefahr da der 16A LSS als Leitungsschutz auf den Drahtquerschnitt abgestimmt ist. Und gehen tut die Sicherung nur wenn ich ALLES aufdrehe am Herd.

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Alfred Weidlich

Joachim Boensch schrieb:

Das kam nicht deutlich rüber:

Ich habe einen Herd, bestehend aus Backofen und in die Arbeitsfläche eingelassenen Kochfeld und dazu noch ein seperates Induktionskochfeld, welches man an eine normal abgesicherte Steckdose anschließen kann...

...und damit zwangsweise weniger als 16A benötigen muss (hier 14A).

Wenn die Küche ankommt, werde ich einen Blick in die Anleitung werfen und ausrechnen, ob ich überhaupt alle vier Platten des verbauten Kochfelds gleichzeitig betreiben kann. Ich bin eher ein Wenig-Kocher, daher kann ich mir selbst eine Regel auferlegen, wieviele und welche "Platten" ich gleichzeitig einschalten kann.

Gruß Christian

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Christian Müller

Zunächst Ergänzung:

Herd meint: Backofen und eingelassenes Ceran-Kochfeld (Induktions-)Kochfeld meint: transportables 2Platten-Kochfeld zum Anschluss an eine SchuKo-Steckdose

Lutz Illigen schrieb:

UV----F20---*---F16--- | | Herd IKF

Wenn es nur darum geht, dass das Induktionskochfeld den 20A-LSS für Herd und Kochfeld auslösen lässt, kann ich damit leben. In so einem Fall war ja irgendetwas nicht in Ordnung (gegebenenfalls eine zu lange Kochzeit auf maximaler Leistung).

Die Mörderleistung von 3,2KW werde ich wohl nie dauerhaft wollen. Ich habe das Kochfeld mal mit einem Energiemesser gemessen (an einer korrekt abgesicherten Steckdose mit einer exklusiven Leitung). Nachdem die Temperatur erreicht ist, reichen 600W aus, um einen normalgroßen Topf weiterkochen zu lassen. Dabei ist die Leistungsaufnahme auch noch getaktet (was sich ärgerlicherweise auch hören lässt; neben dem eh schon starken Lüftergeräusch. Was muss da wohl für ein Prozessor verbaut sein, dass das Kochfeld zwei 15cm-Lüfter mit hoher Drehzahl benötigt:-)

Na das sowieso.

Gruß Christian

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Christian Müller

Ist wohl ein eher kleiner Herd. Die mit Backofen ziehen bei vollem Programm eher 10kW oder mehr.

Bei ohmscher Last macht fast jeder 16A-Automat auch 20A mit. Nur beim kleinsten Einschaltstrom fliegt das Ding dann. Wir hatten mal einen Ofen der mit 3*10A abgesichert war. Da flog reproduzierbar genau dann, wenn beide Schnellkochplattenregler gleichzeitig eingeschaltet haben die Sicherung.

Marcel

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Marcel Müller

"Christian Müller" schrieb im Newsbeitrag news:h14nl2$ios$ snipped-for-privacy@news.albasani.net...

Moderne Kochfelder brauchen in der Regel so ca. 7,2kW, also zwei Phasen je

16A bei voller Nutzung. Deshalb wäre es wünschenswert, wenn die vollen 20A des Stromkreises zur Verfügung stehen. Also Steckdose raus und durch eine Herdanschlußdose ersetzen. Das ist eine saubere und zulässige Lösung, auf jeden Fall besser als eine Zwischensicherung. Steckdose für Kochfeld ist gar nicht gut, weil es viel mehr als 16A ziehen kann, bis die Sicherung fliegt.

In der Praxis ergeben sich daraus nur geringe Einschränkungen. Man kocht ja nur mit voller Leistung an und regelt dann zum weiterkochen ab. Auch der Backofen braucht in der Praxis viel weniger als seine Nennleistung, ein älterer wegen schlechterer Isolierung vielleicht etwas mehr. Nur in der Aufheizphase, besonders bei Schnellaufheizung nimmt er die Nennleistung auf. In der Zeit sollte man nicht noch mehrere Kochplatten gleichzeitig auf hoher Leistung betreiben.

Grüße

Joachim

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Joachim Boensch

Ach so, ich habe eben erst gelesen, daß es sich nur um ein nicht fest eingebautes Zweiplattenfeld handelt. Falls es doch dauerhaft gesteckt angedacht ist, würde ich es trotzdem lieber fest an eine neue Herdanschlussdose stecken.

Grüße

Joachim

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Joachim Boensch

Hallo, lade einen Elektriker Deines Vertrauens in die Wohnung ein, der soll sich das mal anschauen. Auch wenns Geld kostet, mach es, den Ärger hast in erster Linie Du, auch wenn anderer Schuld sind..

Gruss Jochen

Christian Müller schrieb:

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Jochen Rapp

Leonhard Fellermayr schrieb:

So, nun habe ich Gelegenheit gehabt, nachzusehen. Es sind alles B-Typen.

Mein Umzug beginnt nun, daher werde ich vor dem Wochenende wohl nicht mehr antworten können. Die Küche bleibt aber unbenutzt (mangels Einrichtung), daher verbaue ich mir jetzt nicht die Chance auf Sichermachen oder gar Aufrüstung.

Gruß Christian

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Christian Müller

Joachim Boensch schrieb:

Richtig fest und damit nicht mehr bewegbar soll es nicht sein. Ein aufgesetztes (und nicht eingelassenes) Kochfeld sieht bei einer neuen Küche nicht so schön aus(*). Gegebenenfalls muss ich mich von der Idee und dem Kochfeld trennen.

Bis zum Wochenende werde ich wohl nicht antworten, da ich nun umziehe.

Gruß Christian

(*) Ich habe mir beim Planen der Küche ein festeingebautes Induktionsfeld berechnen lassen. 1000 Euro Mehrpreis wollte ich aber nicht ausgeben:-)

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Christian Müller

Ich pl=E4diere f=FCr 5x2,5mm2 im Kabelkanal und 3xB16A im Verteiler... wer eine etwas altmodischere Optik bevorzugt kann auch Rohr nehmen. NYM mit Nagelschellen sieht meistens etwas nach Pfusch aus.

sg Ragnar

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Ragnar Bartuska

Hallo Group,

wenn man noch vor dem vollständigen Einzug in eine neue Wohnung anfängt rumzumurksen, ist das ein ganz schlechter Start. Also habe ich einen Elektriker beauftragt, den 20A-Herd-LSS gegen einen 16A-LSS zu tauschen. Damit ist dann die am Herdanschluss angeklemmte Steckdose ordnungsgemäß abgesichert. Zum Herd wird eine neue Dreiphasenleitung mit passender Absicherung gelegt und da eh schon die Wand aufgekloppt wird, wird eine weitere

16A-Leitung für das Untertisch-Wassergerät gezogen. Damit entfällt also meine unselektive Zwischenabsicherung, das schlechte Gefühl beim Benutzen des Herdes, das Ausrechnen, in welcher Kombination ich welche Platten verwenden kann und der ständige Gang zur UV:-)

Ich danke für die Diskussionsbeteiligung und wünsche allen noch ein elektrounfallfreies Leben.

Gruß Christian

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Christian Müller

Das braucht keine 16A. Wenn Du schon dabei bist würde ich weitere Stromkreise vorsehen.

Lutz

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Lutz Illigen

Lutz Illigen schrieb:

Das ist mir bekannt (gibt es überhaupt Geräte mit SchuKo-Stecker, die die maximal möglichen 16A ausreizen?), aber da es für mich keinen Sinn macht, eine SchuKo-Dose mit weniger als 16A abzusichern, soll der Elektriker in der UV einen 16A-LSS setzen.

Das habe ich.

  • UT-Wassergerät an neu verlegter Leitung
  • Kühlschrank, DA-Haube, Unterschrank-Beleuchtung und Steckdosen über der Arbeitsplatte an der ehemaligen Herdleitung (20A-LSS wird gegen 16A-LSS getauscht; die damals vorschriftswidrig an die Herdleitung angeklemmten Steckdosen sind damit ordnungsgemäß abgesichert)
  • Licht-Stromkreis für Licht und Kleinverbraucher

Mehr ist in einer voll-renovierten und teilbezogenen Wohnung einfach nicht machbar:-)

Gruß Christian

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Christian Müller

Ich hatte mal so ein Heiz-Dingens gesehen, das hatte 3kW. Geht also schon in die Richtung...

-ras

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Ralph A. Schmid, dk5ras

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