Bei einem meiner letzten Spaziergaenge, habe ich an einer großen Hochspannungsleitung, wahrscheinlich 380KV oder mehr, auf dem hoechsten Punkt eines Berges, folgendes an den Leiterseilen gesehen. ( Ich hoffe so sagt man ) Welche Funktion haben diese Dinger an den Seilen, rechts und links vom Isolator.
Oh Entschuldigung, hier ging die Adresse. War wohl nur hier, Festplattenintern aufzurufen. Also noch ein Versuch. Jetzt habe ich die Temporaere Seiten und den Verlauf geloescht und es gelang mir die Seite mit dem Bild trotzdem aufzurufen.
Und das funktioniert? Dieses winzige Ding kann Schwingungen an der tonnenschweren, kilometerlangen Leitung verhindern? Schwer zu glauben. Um welche Frequenzen geht es dann dabei?
wie hubert schon sagte würden diese Schwinnungen von Wind ausgelöst werden, nicht von dem Strom der durch die Leitung fließt. Bei Tonnenschwer gebe ich dir noch recht. aber kilometer lang eher nicht, da die Strommasten nicht weit auseinander stehen. So dürfte sich trotz durchhängen der Starkstromleitung die Länge des Kabels auf unter einem Km halten.
Wir haben bei grosser Kälte schon erlebt, dass die Freileitungsseile (230/400V) ins Tanzen kamen und manchmal am Isolator nach längerer Einwirkung brachen. ( Vor allem Alu)
Und die Abnehmer riefen an: " Der Dachständer brummt,es ist nicht mehr zum Aushalten" ;-((
Abhilfe: Seilzug zurücknehmen und Weitspanntraversen einbauen. Und dabei ist ja der Abstand der Leiterseile vergrössert.
Stell dir das "Kabel" vor wie eine Gitarrensaite mit einer Resonanz- frequenz. Der Isolator ist ein armer Teufel, wenn der Wind weht. Das Trumm, das da am Photo sichtbar ist, ist nicht mehr als eine "Masse", die die Resonanzschwingung nicht bis zum Isolator weiter- leiten läßt sondern "verstimmt".
Die elliptischen Enden sind nötig wegen der Hochspannung, um Elms- feuer zu vermeiden. Vermutlich ist die Konstruktion mitsamt der Aufhängung raffiniert als dämpfendes Gebilde ausgerichtet nach jahrelangen Versuchen.
(... es ist alles durchwebt von Vermutung [Xenophanes])
Ehrlich gesagt, vermag ich auch kaum zu glauben, dass es sich dabei um einen Schwingungsdämpfer handeln sollte. Wie sollte der denn funktionieren und wie führt er die Schwingungsenergie ab, die er aus dem System nehmen soll?
Da hilft Glaube nicht so recht weiter, Unglaube auch nicht. Die Dinger werden seit Jahrzehnten eingesetzt, und sie erfüllen ihren Job wartungsarm und zuverlässig. Selbst dann, wenn ich die Wirkungsweise nicht zuverlässig beschreiben kann.
Kommt es eigentlich auch vor, das die Isolatoren seitwärts ins Schwingen geraten??
Manche hängen sich Eolus Harfen absichtlich ans Haus und in den Garten. Ob die bei Vorhandenseins eines Dachständers die Leitung feinstimmen damit sie ins "Konzert" passen?
Ich war auch etwas skeptisch, das stimmt aber. Das Funktionsprinzip wird ziemlich ausführlich in oder
beschrieben.
Es gibt gibt zwei ganz unterschiedliche Arten von Seilschwingungen:
Das sogenannte "Seiltanzen" (Transmission Line Galloping) , das insbesondere bei starkem Wind auftritt, wenn die Leitungen durch Eislasten "verstimmt" sind und das Eis daran wie ein "Tragflügel" wirkt - es ist sehr niederfrequent (bis höchstens ca. 1 Hz) und führt zu weitem (bis mehrere Meter Amplitude), resonantem Ausschwingen der Leiterseile. Dagegen kann man mit Dämpfern nichts machen - in gefährdeten Bereichen werden manchmal Abstandhalter (Isolatorstäbe) zwischen den Leiterbündeln angebracht, die das gesamte "Leiterpaket" zwischen den Masten versteifen und vor allem das Zusammenschlagen der Leiter verhindern. (Diese Stäbe haben nichts mit den kleinen Abstandhaltern zu tun, die die Einzelseile eines Bündelleiters in ihrer gegenseitigen Position festhalten.)
Hochfrequente Anregungen (bis ca. 10 Hz) der Seile durch den Wind (Äolsharfe) - es laufen auf ihnen relativ kurze Seilwellen, die insbesondere an den Haltern starke Momentenbeanspruchungen verursachen, die dann zu Dauerbrüchen führen können. Und diese "Brummschwingungen" werden durch die kleinen aufgeklemmten Dämpfer wirksam bedämpft und absorbiert und schützen dadurch die die Befestigungsstellen. Im Foto des OP wird es sich wahrscheinlich um eine 120-kV-Leitung gehandelt haben, weil dort ein Einzelseil und kein Bündelleiter, die bei höheren Spannungen üblicherweise verwendet werden, abgebildet ist. Bündelleiter dürften gegen den "Äolsharfeneffekt" naturgemäß unempfindlicher sein, weil die Abstandhalter durch die mechanische Kopplung der Seile die hochfrequenten Schwingungen schon von sich aus bedämpfen.
(Seile verlaufen hier senkrecht zur Zeichenebene.)
Der Äolsharfeneffekt regt weniger Schwingungen der Isolatoren an (dabei wäre es sogar gut, wenn die ausweichen könnten), sondern kurze Wellen *auf* dem Seil, denen der Isolator eben *nicht* nachgeben kann. Das Ausschwingen der Isolatoten tritt eher bei dem sog. "Seiltanzen" auf, ist aber dabei nicht das Hauptproblem.
Aufwendigere Isolatoranordnungen werden nicht nur zur Schwingungsdämpfung verwendet, sondern beispielsweise auch an Stellen, an denen eine höhere Sicherheit bei Isolatorbruch notwendig ist, wie z. B. bei Straßenquerungen. Dort werden dann auch zwei Isolatoren eingesetzt, die die Seile in die beiden Richtungen einzeln abspannen, und die dort unterbrochenen Seile werden durch Stromschlaufen verbunden:
Und es kommt vor, daß bei starkem Wind senkrecht zum Leiterverlauf die Isolatoren stark schräg stehen (ohne zu schwingen). Die Windlast am Leiterseil ist durch die Länge enorm, obwohl es nur ein paar cm Durchmesser hat.
Scheint auch eine Philosophiefrage zu sein - mir bekannte Bahnstromleitungen sind ausschließlich (außer an Abspannmasten, versteht sich) mit V-förmigen Hängeisolatoren ausgestattet.
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