Kann ein defekter Stromzähler zu schnell zählen?

Hallo,

bei einem Bekannten ist ein alter Stromzähler verreckt.

Das war ein Zähler, wie sie wohl in den 80er oder 90er Jahren verbaut waren. Er hat oben drei Keramiksicherungen drin. Die Zählscheibe dreht sich einige Male pro eine verbrauchte kWh. Hoffe jedem ist klar, was für einen Zähler ich meine. Also nix mit digital oder fernablesen, etc.

Der Zähler hat eines Nachts gebrummt. Die Drehscheibe hat irgendwie gestockt. Sie bewegt sich beim Drehen manchmal um bis zu 5 mm nach oben und unten. So als ob sie sich in der Spindel nach oben und unten auch bewegen würde während dem rotieren.

Dann hat er ein paar mal gegen den Zähler mit der Faust gekloppt. Dann war ruhe und das Ding lief normal weiter.

Manchmal läuft das ding langsamer manchmal schneller, obwohl der Stromverbrauch gleichbleibend ist. Manchmal quasi im Schneckentempo, obwohl gerade 4 kW durchgejagt werden.

Es ist kein Stromzähler von den Stadtwerken, sondern ein Zähler, der mal den Stadtwerken gehörte. Er hat ihn damals bekommen und hat ihn sich für den Werkraum eingebaut, um dort den Verbrauch extra zu ermitteln.

Was sich mir dabei für eine Frage aufwarf ist: Ob es in einem solchen Fall realistisch / praxisnah oder möglich ist, dass der Zähler auch schneller zählt, als er sollte. Denn dass er langsamer zählen kann, hat er schon gezeigt.

Was denkt ihr?

Gruss Artur

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Artur Kawa
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Am 26.10.2010 20:07, schrieb Artur Kawa:

Wenn so eine Stromzähler eine Möglichkeit zum kalibrieren/eichen hat kann man ihn damit auch "schneller" stellen (bzw. das könnte von selbst passieren wenn ein defekt an dieser Einstellvorrichtung auftritt)...

Gerald

Reply to
Gerald Oppen

Artur Kawa schrieb:

Die Scheibe ist aus Aluminium, also ist das eine Asynchronmaschine. Damit hängt die Drehgeschwindigkeit vom Antriebsmoment, aber eben auch vom Gegenmoment ab.

Das Gegenmoment wird beim Ferraris-Zähler normalerweise von einer Wirbelstrombremse aufgebracht. Es ist zwar unwahrscheinlich, dass diese Bremse ausfällt, weil sie nicht mechanisch funktioniert. Aber natürlich ist es möglich, dafür muss der Magnet verstellt werden oder abfallen.

In dem Fall bremst nur noch die Lagerung, also dreht sich der Zähler dann nahezu mit Synchrongeschwindigkeit fast unabhängig vom eigentlichen Verbrauch.

Guck hier:

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Mit freundlichem Gruß

Jan

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Jan Kandziora

Jan Kandziora schrieb:

Bei der genannten vertikalen Verschiebung scheint der Magnet wirklich "verschwunden", normalerweise hat es 1mm Spalt (so plusminus) zwischen Scheibe und Magnet.

Ja, dort Nummer 2.

Reply to
Rolf Bombach

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