Litzenkabel als Leitung in der Mauer

Meine Zeit als Starkstromelektriker liegt sehr lange zurück, daher eine Frage: Darf man in Räumen von einer Steckdose, die in einem Ring liegt als dritten Anschluß ein Litzenkabel zum Rolladenmotor führen? Hintergrund: Heute holte mich ein Nachbar, weil er im Wohnzimmer keine Spannung mehr hatte, nachdem immer die Sicherung flog. Als Ursache fand ich den neuen Rolladen. Die Litze war auch weder mit einer Kabelhülse noch gelötet mit fransigem Kupfer geklemmt. Es dürfte 0,75 Draht sein. Nachdem ich die beiden Leiter abgeschraubt hatte, war das Problem beseitigt.

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Gerd Schweizer
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Alles Bewegliche vom Bügeleisen bis zum Rasierer hat doch Litze. Also kann und darf auch ein Rolladen über ein flexibles Kabel an der Schukodose angeschlossen sein.

w.

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Helmut Wabnig

Am 16.04.2013 16:48, schrieb Helmut Wabnig:

Nein! Als feste Verlegung mindestens NYM-J 3x1,5 mm²

Litze ist eine bewegliche Leitung zwischen dem Gerät und dem Stecker! Obige Aussage ist Falsch!

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heinz tauer

Moment. Wie war das. Hat er die Litze eingemauert? Dann ja. Wenn nicht, dann nicht. Selbstverständlich darf ein Gerät auch wo angeschraubt sein und ich stecks mit dem Gummikabel an.

w.

w.

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Helmut Wabnig

Am 16.04.2013 16:32, schrieb Gerd Schweizer:

Hallo Namensvetter,

was meinst Du denn mit *im Ring* liegen? Ich kenne Ringleitung nur aus England, bei uns ist sowas doch garnicht zulässig?

Was die Versorgung des Rolladens angeht: naja, irgendwoher mußte der Strom wohl kommen :-) Wenn Du Litze meinst wird das wohl Schlauchleitung sein (H05VV-F), die ist tatsächlich nicht für ortsfeste Verlegung zugelassen. Das hat übrigens nichts mit der Litze zu tun (wie die anderen meinten) sondern mit der ungeeigneten Isolierung der Schlauchleitung. Grundsätzlich spricht nichts gegen die Litze an sich, sie muss dann aber korrekt verwendet sein (also z.B. immer schön Aderendhülsen drankrimpen, wenn die Klemmstelle nicht explizit auch für Litze geeignet ist). Löten ist sowieso tabu.

Was die Drahtstärke angeht: 0,75 wären kein Problem, wenn alle Rolläden an einem Kreis hingen, der entsprechend (niedrig) abgesichert ist. Wenn die Versorgung aber von einer Steckdose abgeht, dann muß natürlich (mindestens) der gleiche Querschnitt genommen werden, wie für den Kreis, an dem die Steckdose hängt. Sonst kann der Leitungsschutzschalter ja nicht mehr seine Funktion ausüben, nämlich im Fehlerfall die Leitung zu schützen.

Gruß Gerd

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Gerd Kluger

Gerd Kluger schrieb:

Danke, dann habe ich es doch richtig als Pfusch eingestuft. Fest in der Wand verlegt. An die Absicherung mit 16A hatte noch gar nicht gedacht.

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Gerd Schweizer

Am 16.04.2013 20:21, schrieb Gerd Kluger:

Das ist eine ganz furchtbare Form der Elektroinstallation:

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Sie hat verschiedene Nachteile.

So hat so eine Schaltung u.U. zwei Sicherungen je Kreis und 'funktioniert' noch, obwohl eine durchgebrannt ist.

Dann wirkt der Ring wie eine Spule und induziert in Feld in die Wohnräume, welches alle Netzstörungen als schwingendes Magnetfeld in die Innenräume überträgt. Ob das schädlich ist oder nicht, da streiten sich die Leute. Allerdings würde ich tendenziell davon abraten.

Dann ist sowas natürlich auch schwierig zu testen und zu reparieren. Und falls man unerwartet auf eine Ringleitung trifft, dann kann der Elektriker evtl. eine 'gewischt' kriegen.

Und Fehlerstrom-Schutzschaltung geht damit wohl auch nicht.

Also: ganz übler Sche***!

TH

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Thomas Heger

Am 02.05.2013 07:40, schrieb Thomas Heger:

Meistens nur eine Sicherung, zwei kommen aber vor.

Vernachlässigbar, die Felder in L und N kompensieren sich fast völlig, bei einer "Luftspule" mit 10 Meter Durchmesser passiert da nicht viel.

Nö, nur anders als in .de gewohnt.

Nö, geht durchaus.

Ganz und gar nicht, man kommt mit dem halben Kupferquerschnitt aus.

30A Absicherung mit 1,5 mm², allerdings braucht jeder Abzweig eine eingene Sicherung, bei den Briten halt im Stecker. Die Stecker werden etwas klobig...

Zweiseitige Speisung ist toll, mach ich am liebsten mit 4x120mm² Cu vermascht :-)

Butzo

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Klaus Butzmann

Am Dienstag, 16. April 2013 16:32:30 UTC+2 schrieb Gerd Schweizer:

1) Die feste Verlegung von PVC-Schlauchleitung ist eingeschränkt zuläss ig, allerdings schiebt die VDE anscheinend die Verantwortung an den Leitung shersteller ab, der muss bestätigen, dass der Leitungsmantel für den di rekten Kontakt mit Putz geeignet ist. In Rohr ist die Installation unproble matisch. Die österreichische ÖVE EN-1 lässt die Verlegung hingegen pa uschal zu. 2) Im Falle eines Rollladenmotors lassen die Normen kleinere Querschnitte z u, da die Leitung fix nur einen Verbraucher mit gegebener Last versorgt, de n Überlastschutz übernimmt also der Verbraucher. Der LSS ist nur für den Kurzschlussschutz zuständig. 3) Feindrähtige Adern (Litzen) müssen gemäß VDE und ÖVE gegen Abs pleißen gesichert werden, das bedeutet Aderendhülsen oder nur fabriksm äßig mögliche Tricks wie Verdichten oder Verschweißen. Löten ist nur dann argumentierbar, wenn kein Zinn unter dem Druck einer Schraube steh t. 4) Keine mir bekannte Steckdose ist für den Anschluss von drei Leitern pr o Klemme freigegeben, man müsste also hinter der Steckdose Klemmen setzen , entweder Dosenklemmen oder Wago 222, wobei letztere sehr voluminös sind . Genau das war hier wohl das Problem, drei Leiter und sehr unterschiedlich e Querschnitte. 5) Mit Ringleitung meinst du wohl eher eine Verkabelung, bei der die Leitun g vom LSS ausgehend von einer Steckdose zur nächsten geschleift wird, qua si nach Girlandenart (aber natürlich alle Steckdosen parallel geschaltet) , oder?

Ein britischer Ring, bei dem beide Enden auf dem gleichen LSS mit Nennstrom > Iz der Einzelleitung aufgelegt sind, ist in DE klar unzulässig.

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Ragnar Bartuska

Am Donnerstag, 2. Mai 2013 12:12:54 UTC+2 schrieb Klaus Butzmann:

Legal in GB aber in der Hausinstallation bloß eine.

Es kommt schon bei der Inbetriebnahme eine weitere Messung hinzu, nämlich die niederohmige Durchgängigkeit des Rings.

Bei der Beteiligung von Heimwerkern - und mit der ist eigentlich immer zu r echnen - leider schon. Ringunterbrechungen und ungesicherte Stichleitungen z.B. zu Leuchten sind ziemlich kriminell.

Bei den Briten darf nur bis zu 2/3 der zulässigen Belastbarkeit abgesiche rt werden, d.h. 32er-Ring mit 2,5 mm2. Teilt man den Spaß in zwei 16er-St romkreise spart man ein paar Meter Kupfer (der Ring muss ja geschlossen wer den) und hat exakt die gleiche verfügbare Leistung.

Davon mal abgesehen. Überbrücken der Sicherung macht auch richtig Spa ß, und Selektivität zwischen den trägen BS1362-Sicherungen und B-LSS im Verteiler ist auch nicht gegeben.

In solche Größenordnungen gehört dieses System auch hin, bloß nicht in den Haushalt.

sg Ragnar

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Ragnar Bartuska

Ragnar Bartuska schrieb: Querschnitte.

bei der die Leitung vom LSS ausgehend von einer Steckdose zur nächsten geschleift wird,

quasi nach Girlandenart (aber natürlich alle Steckdosen parallel geschaltet), oder? Richtig, deswegen gibt es auch nur eine Einspeisung etc..

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Gerd Schweizer

Thus spoke Klaus Butzmann:

Und selbst, wenn sie sich nicht aufheben würden - wo soll er denn herkommen, der Boese[tm] Elektrosmog bei 50Hz, 230V und max. 30A? Wenn da bei wenigstens einem der Werte noch mindestens ein "k" zwischen Zahl Einheit stünde, hätte ich ja Verständnis...

Ansonsten ACK zum Rest des Postings.

;-)

Tschüs,

Sebastian

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Sebastian Suchanek

Am 02.05.2013 23:40, schrieb Sebastian Suchanek:

Schaltnetzteile, Computer, Motoren, Flachbild-Fernseher, PowerLiner-Adapter etc.

Alles mögliche 'funkt' auf der Netzleitung in kHz bis MHz. Wenn ich die nun um mein Schlafzimmer wickle, dann vibriert innerhalb dieser 'Spule' alles aus Metall .

Die Größe der Spule geht glaube ich nicht direkt in die Stärke des B-Feldes ein, sondern über die Leistung. Man kann also auch RIESENgroße Spulen bauen, braucht dann aber richtig Leistung.

Aber die steht ja auf dem Netz zur Verfügung.

Ob solche Felder stören oder nicht, da würde ich sagen ' ...das hängt davon ab ...'.

Ich meine aber, daß man so wenig Störfelder wie möglich erzeugen sollte. Insbesondere Magnetfelder höherer Frequenz und Stärke stelle ich mir schädlich vor, wäre aber wegen Details überfragt.

Also möglichst keine Ringe oder Maschen im Stromnetz, sondern die Fläche zwischen Hin- und Rückweg so klein wie möglich, am besten die Kabel noch verdrillt und abgeschirmt und alles gut geerdet.

TH

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Thomas Heger

Klaus Butzmann schrieb:

...

Wirklich? Ich mein, zur ersten Steckdose geht es 1 m rechtsrum und

20 m linksrum um den Raum. Wie soll letztere Leitung die erste sig- nifikant entlasten? Klar, man könnte die Enden mit Schlaufe zuführen, bräuchte dann doppelt so lange halb so starke Leiter ;-)

Sicherung, bei den Briten halt im Stecker.

Jetzt wird's eher was.

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Rolf Bombach

Rolf Bombach schrieb:

Hallo,

wenn man auf den 20 m 5 Steckdosen verteilt hat, dann klappt die Entlastung halt nur so einigermassen bei den 3 in der Mitte, aber nicht bei den anderen 2.

Bye

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Uwe Hercksen

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