Strommarktliberalisierung

Am 13.09.2013 17:15, schrieb Franz Glaser:

Vielleicht. Aber ein geheiztes Freibad gibt's da auch noch.

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Christoph Müller
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Walter Schmid schrieb:

Am Markt agieren Bilanzkreise. Deren Verantwortliche sind für die Einhaltung ihrer Fahrpläne (aka Geschäfte) zuständig. Fallen bei der monatlichen Bilanzkreisabrechnung Unregelmässigkeiten auf, wird der entsprechende Bilanzkreisverantwortliche zur Kasse gebeten. Das geht bis zur fristlosen Kündigung des Bilanzkreises durch die ÜNB. Schließlich muss die gehandelte Energie auch physikalisch zur Verfügung stehen. Tut sie das nicht, geht das auf den Sekundärregler, und das ist ein no-go bei den ÜNB.

VG Jörg

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Joerg Bradel

Am 13.09.2013 19:05, schrieb Christoph Müller:

Grad hat ein Pole zu mir "Servus" gsagt. Schriftlich zwar über PSK31, aber da gehts freundlich zu.

GL

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Franz Glaser

Am Fri, 13 Sep 2013 15:33:21 +0200 schrieb Walter Schmid:

Solange sie im Staatsbesitz sind, kann das sinnvoll sein.

Wenn der Staat aber sein Monopol an Private abgibt, indem er Anteile verkauft, um Geld in Staatskasse zu bekommen, muß er auch für einen funktionierenden Wettbewerb sorgen.

Gruß Lennart

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Lennart Blume

Am Fri, 13 Sep 2013 18:51:33 +0200 schrieb Wolfgang Ottenweller:

Nunja, die größten Billigheimer mit Vorauskasse sind weg vom Markt.

Gruß Lennart

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Lennart Blume

Am Fri, 13 Sep 2013 12:28:39 +0200 schrieb Heinrich Pfeifer:

Und der Billigste ist eben nicht für jeden der Billigste, weil die Tarife sich nicht nur im Arbeitspreis, sondern auch in der Grundgebühr unterscheiden. Zusätzlich gibt es noch regionale Unterschiede in den Netzentgelten und manche Anbieter bieten eben nur in bestimmten Regionen an. Außerdem gibt es noch Preisgarantien und Prämien, die man in die Rechnung einbeziehen kann.

Gruß Lennart

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Lennart Blume

Walter Schmid schrieb:

Keine Wertung, nur Fakten: Früher(tm) hatten die ÜNB direkten Zugriff auf den Kraftwerks- park in ihrer Regelzone. D.h. sie konnten zu jeder Viertelstunde den Arbeitspunkt der Kraftwerke an die Lastganglinie (die sie heute nicht mehr haben) anpassen. Somit konnte eine übermäßige Belastung des Sekundärreglers und damit Frequenzsprünge vermieden werden. Da es keinen Handel und Wandel gab konnten relativ genaue Prognosen für die Belastung des Netzes erstellt werden. Mit diesen Prognosen wurde auch die tägliche Abschaltplanung für die Wartung und für Baumaßnahmen durchgeführt. Nach der Liberalisierung wurden Tools entwickelt, um das Netz auch unter den veränderten Bedingungen weiter stabil zu betreiben. Und dann kam das EEG....

Warum? Hat der Staat ein (physikalisches) Ass im Ärmel, welches die Netzbetreiber im stark regulierten Umfeld nicht haben?

So funktioniert das nicht.

VG Jörg

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Joerg Bradel

Am 13.09.2013 20:08, schrieb Joerg Bradel:

Das ist an sich schon ein Irrsinn, den es zu beenden gilt.

Auch das ist völliger Unsinn, der die Energiewende massivst behindert. Diese Fahrpläne müssen abgeschafft und durch eine Angebots-Nachfrage-Regelung (Smart Market - im Gegensatz zu Smart Grid) ersetzt werden.

Dieser Irrsinn muss aufhören.

Mit einem automatischen bidirektionalen Stromhandelssystem für alle lässt sich das Problem recht locker lösen.

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Christoph Müller

Am 14.09.2013 00:09, schrieb Joerg Bradel:

Der Unterschied von "Staat" und "stark regulierten Umfeld" ist nicht mehr gross. Wenn es aber nur einen Anbieter gibt, fallen die Anbieter-Such- und wechselkosten weg, ebenso die Kostenverteilung auf Netz und Kraftwerke. Für mich ist das reine Leerlauf-Arbeitsbeschaffung.

Gruss

Walter

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Walter Schmid

Am 13.09.2013 17:48, schrieb Ralf . K u s m i e r z:

Der Markt verlangt Hardware, die das Monopol nicht braucht. Der Markt stellt Aufgaben, die beim Monopol wegfallen: Suche und Wechsel des Anbieters. Der Monopolist muss keine Fantasie-Saläre an Manager bezahlen und keine Werbung betreiben.

Eigeninteressen trüben oft den Verstand.

Es kann ihm nicht egal sein, wie diskontinuierlich ein Produzent liefert.

Gibt es Analoges beim Strom zur Leistungs-Steigerung von 300 Baud im Jahre 1975 auf 10 Mbit/sec auf der *gleichen* Haus-Telefonleitung?

Gruss

Walter

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Walter Schmid

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Walter Schmid schrieb:

Also, wir reden doch von Strom, richtig? Genauer: von Niederspannungsverbrauch. Oder nicht?

Daher die Frage: Welche Hardware denn, also: welche *zusätzliche* Hardware benötigt der liberalisierte Strom?

Und was die Heuschrecken-Einkommen betrifft: Du bist ernsthaft der Ansicht, daß Wettbewerb die Endverbraucherpreise /erhöht/? Ja, welche magischen Mächte veranlassen denn dann Monopolisten zu rationeller Wirtschaftsweise?

Wessen Eigeninteressen? Welche sollen denn die Mitglieder der Monopolkommission haben?

Ganz egal. Und daran hat im übrigen kein Produzent ein Interesse: Der will schließlich verkaufen. Tut er es nicht (liefert "diskontinuierlich"), dann freut sich ein Mitbewerber.

Wofür soll das relevant sein?

Und was akzeptierst Du als Analogon?

Smart metering? Verbesserter Personen- und Brandschutz? Intelligente Hausinstallation? HGÜ? EE? E-Mobilität, Energiespeicher im Haus?

Was /könnte/ denn überhaupt eine Innovation sein?

Die Aufgabe ist, elektrische Energie von A nach B zu kriegen. Dafür braucht man nun einmal 1. Leiter und 2. Isolation zwischen diesen. Das legt die möglichen physikalischen Parameter schon weitgehend fest.

Es bleibt aber durchaus offen, welche Stromart man verwendet, ob man die Leiter in die Luft hängt und die auch gleich als Isolation benutzt (unschlagbar billig), oder ob man sie irgendwo verbuddelt oder versteckt. Und dann gibt es noch die vielen Sachen, die man nicht so sieht: Fertigungstechnische Fragen für alle Bauelemente, informationstechnische Einrichtungen (Leit- und Schutztechnik), ÜPberspannungs- und Blitzschutz, unzählige Details zu EMV und Erdung... Und ja, da tut sich eigentlich kontinuierlich was.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

Am 14.09.2013 00:09, schrieb Joerg Bradel:

Weil Infrastruktur die allen dient, selten kostendeckend betrieben werden kann. Siehe folgende Privatisierungen. Die lediglich als wenige Beispiele.

Trinkwasserversorgung von London. Rückkauf des Eisenbahnnetze von ehemals Britisch Rail. Rückkauf der Eisenbahn von Neuseeland durch die Regierung.

Der Knackpunkt ist, wenn kommunale Unternehmungen nicht mehr von Fachleuten nach fachlichen Erfordernissen geleitet werden(können). Wenn sie also Beute des parteipolitischen Proportzdenkens werden. dann wirds für den Bürger teuer. Oft werden dann auch notwendige Investitionen nicht rechtzeitig getätigt. Da hilft nur strenge Transparenz und Aufklärung von Fachleuten.

So ist es.

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Horst-D.Winzler

Am 13.09.2013 14:02, schrieb Georg Wieser:

Wenn ich wegen sowas auch nur zwei Stunden zusätzliches "Gerenne" habe, ist schnell so manche Ersparnis dahin.

Gruß, Jens

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Jens Müller

Am 14.09.2013 17:55, schrieb Ralf . K u s m i e r z:

Zähler zwischen Produzent und Netz, weil Netz und Kraftwerk neu getrennte Unternehmen sind. Samt zugehöriger Verwaltung.

Parlamentarische Ueberwachungskommissionen für Technik UND Preisgestaltung - als 'Alternative' zu privaten Kartellen.

Bei Privatisierung gibt es wegen der Mehrspurigkeiten mehr Jobs. Das bedeutet steigende Löhne. Also sind *alle* in der Stromwirtschaft Tätigen an der Privatisierung interessiert, von der Putzfrau bis zum CEO. Und zusätzlich die Werbewirtschaft. Vermutlich auch die Banken. Nur die Konsumenten nicht.

Die Privatisierung der Datenübertragung ist das Paradigma für alle Privatisierungen. Aber ähnliche Erfolge gibt es sonst nirgends. *Kleine* Erfolge vielleicht.

Der original Rolls Royce für 5 Euro, der mit 5 qcm Benzin 10'000 km fährt! ;-)

Das kann (und soll) man alles auch mit Monopol haben.

Solarstrom viel billiger als KKW. (Ist leider nicht in Sicht)

Akkus aller Grössen, die pro KWh weniger kosten als Pumpspeicherwerke. (Ist leider auch nicht in Sicht) Dann bräuchte es gar keine Netze mehr, sobald jeder ein Windrad und ein Solarpanel auf seinem Dach hat und im Keller einen Akku für einige Monate Betrieb.

Eben, also ist mit rechtlichen Tricks (Privatisierung) nichts zu holen.

Weshalb können das Private besser?

Ich will ja nicht Siemens, Alstom, ABB, GE, Westinghouse, etc. zum Monopol schlagen! Die Forscher, Entwickler und Hersteller der Hardware müssen selbstverständliuch privat bleiben!

Nur die Kraftwerke und Stromnetze sollten staatliches Monopol bleiben. Das vereinfacht auch die Planung: Nur der Staat kann ALLE Stromverbraucher zu ihrem Strombedarf in der nahen und ferneren Zukunft befragen und die Antworten notfalls erzwingen. Einem Privaten muss ich keine Auskunft geben.

Gruss

Walter

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Walter Schmid

Am 14.09.2013 18:39, schrieb Horst-D.Winzler:

Das ist sicher der Knackpunkt, ja. Aber Private können sich ganz ähnlich mit Kartellabsprachen retten und ebenso ineffizient weiterwursteln.

Staatliches Benzin wäre vielleicht billiger, weil der Staat kein Kartell mit sich selbst bilden kann und alles offenlegen muss. Exxon-Mobile muss das nicht. In vielen Ländern ist das Benzin billiger als Rohöl am Spotmarkt. Raffinieren kostet dort negativ. ;- )

Gruss

Walter

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Walter Schmid

Am Sat, 14 Sep 2013 20:23:31 +0200 schrieb Walter Schmid:

Vielleicht. Wahrscheinlich steigen aber Rationalisierung und Arbeitsdruck. D.h. weniger Leute müssen mehr schaffen.

Eine sehr gewagte These. In der Regel werden die Löhne gedrückt, soweit es nur geht.

Ich glaube kaum.

Die sowieso. Aber die produzieren ja nur überflüssige Sprechblasen.

Die Großverbraucher auf jeden Fall, können sie doch jetzt schön die Preise drücken.

Wenn der Betreiber der KKW die Risiken versichern und für die Entsorgung seines atomaren Mülls aufkommen müßte, wäre das schon längst der Fall.

Da ist die Physik oder Chemie dagegen.

Jeder seine eigene Insel? Nein, ist auch nicht wirtschaftlich. Aber ein regionaler Ausgleich ist sinnvoll.

Wer weiß heute schon, wieviel Strom er in Zukunft brauchen wird. Ich glaube, die Frage kann heute keiner ernsthaft beantworten.

Gruß Lennart

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Lennart Blume

"Walter Schmid" schrieb im Newsbeitrag news:l119fi$dvf$ snipped-for-privacy@news.albasani.net...

Hi, dafür muß er zwecks Gewinnmaximierung Lobbyarbeit betreiben und bezahlen, ganz alleine, dazu kommt Korruption zwecks Monopolerhalt und Steuerhinterziehung, einfach weils dem Monopolisten kaum nachzuweisen ist.

Nö, es ist nur geschickt gerechnet. Der Monopolist verbuddelte seine Gebührengewinne jahrzehntelang in der letzten Meile..davon zehrt der kotzrote Riese bis heute. Wie teuer das damals war, ist heutzutage leicht nachzurechnen. Selbst die Telebimms legt kaum noch neue Leitungen mangels Gewinnaussicht. Da mwo sie baut, kostet es Milliarden...und so wurde der Westen verkabelt...

Als Monopolist kann es das doch. Selbst "Leerzeiten" muß der nächste Kunde dann mitbezahlen. Oder der Steuerzahler.

HüG? Aber auch bessere Kabels, billigere Masten und eine recht gehorsame Behördenriege. Gerade was die Bezahlung von "Leitungskosten" angeht. Der Plan neuer Trassen stockt, aber egal was es kostet, es ist "alterna-tief-los" und wird dem Privatkonsumenten aufs Billet gedreckt. Die arme, arme Industrie darf ja nicht darben...früher war soziale Marktwirtschaft was für den Arbeitnehmer, heutzutage wurde es umgedeutet zu Streicheleinheiten für die Marktmacher...und keinen hats gestört. Demnächst kriegt vielleicht der Kinderschutzbund das Recht, Waffen zu benutzen, um gegen Kinder zu schützen? Jedenfalls wirds Zeit, daß die Krankenkassen endlich die Kranken zur Kasse bitten :-) Sparkassen sparen ja schon länger an ihrer "Kassenarbeit", machen ihre Filialen dicht. Lobenswert, sehr lobenswert.

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gUnther nanonüm

Walter Schmid schrieb:

Und dann haben wir wieder ein Monopol. Ein Staatsmonopol. Wie die Steuern.

VG Jörg

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Joerg Bradel

Horst-D.Winzler schrieb:

Das sind aber, wenn ich das richtig lese, keine Privatisierungen, sondern Rekommunalisierungen. Noch ein Beispiel: in Berlin hat die Koalition die Bürger aufgerufen, beim anstehenden Bürgerentscheid zum Rückkauf des Verteilnetzes mit Nein zu stimmen. Grund: unkalkulierbare finanzielle Risiken (da waren wohl Querflüsse in andere städtische Unternehmungen angedacht).

Noch einmal das Berliner Beispiel: im Vorstand der BI tummeln sich allerlei Berufsgruppen. Nur einen Elektrotechniker sucht man dort vergebens.

VG Jörg

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Joerg Bradel

Am 14.09.2013 22:50, schrieb gUnther nanonüm:

Wenn der Staat Monopolist ist - und das muss er sein -, ist Steuerhinterziehung kein Thema.

Gruss

Walter

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Walter Schmid

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