für meinen Arduino Mikrocontroller habe ich ein Programm zum effektvollen Ein- und Ausschalten von LEDs geschrieben. Das funktioniert soweit auch ganz gut und in dem Flur meiner für nächstes Jahr geplanten Dachgeschosswohnung würde sich so ein Effekt bestimmt auch besser machen als ein einfaches "Alle Lichter an" oder ein "Alle Lichter aus" bei einem Tastendruck auf den Lichtschalter.
Fragen:
Ist der Arduino für solche Steuerungen überhaupt geeignet? Mit der Stromversorgung des Arduino kann man ja keine 230 Volt Lampen betreiben.
Muss man zu jeder Lampe, die man separat steuern möchte (= alle), eine eigene Leitung legen oder reicht auch eine Reihenverkabelung mit digitaler Steuerung (sofern es so etwas nicht nur bei Modelleisenbahnen gibt)?
LED benötigten nicht zwingend 230V, meist verfügen die LED über einen vorgeschalteten Konverter, der aus den 230V die benötigte Betriebsspannung LED bereitstellt. Ausnahme sind Hochvolt-LED, die direkt an 230V betrieben werden.
Entweder separate Leitung je Leuchte und zentrale Steuerung. Oder Strangverkabelung, dabei bekommt jede Leuchte einen Anschluss zur Spannungsversorgung und die dazugehörigen Steuerleitungen. In diesem Fall benötigt aber jede Leuchte ein Steuerteil (z.B. DALI-EVG, 1-10V EVG..), das die Informationen vom zentralen Steuerteil auswertet und umsetzt.
Welche LEDs können mit der Lichtstärke einer 40 Watt Energiesparlampe mithalten und kann man eine Vielzahl solcher LEDs noch mit der Stromversorgung eines Arduino (12 Volt, 1000 mA) betreiben?
Welche Lösung ist denn billiger? Ich tippe auf Sternverkabelung ohne die genauen Kosten für die benötigten Steuerteile herausgefunden zu haben.
Für Beleuchtungszwecke wirst du immer irgendwelche Treiberschaltungen, Relais, oder was auch immer brauchen.
Naja, es gibt noch viele andere Möglichkeiten, z.B. Vernetzung über WLAN (im Arduino oder mit einem externen kleinen Router), oder auch diese Funksteckdosen, die man mit billigen Sendemodulen fernsteuern kann:
Vielleicht - hängt (bei den elektromechanischen Relais) u.a. von Bauart und Grösse ab. Und dann gibt es noch die Halbleiter-Relais (Triac o.ä., nur für ohmsche Lasten geeignet).
ESL kommen typischerweise auf 50-60 lm/W, eine 40W ESL liefert damit ungefaehr 2000-2400 lm. Heutige LEDs liefern um die 100 lm/W, Spitzenmodelle schaffen bis zu 200 lm/W (gute Kuehlung vorsehen!). Wieviele LEDs Du dann brauchst haengt auch von den LEDs ab. Nimmst Du 1W LEDs mit 100lm/W, wirst Du 20 Stueck vorsehen duerfen. Dein
12V/1000mA Netzteil versorgt im Optimal(st)fall 12 Stueck davon.
Ein staerkeres Netzteil wird sich nicht vermeiden lassen, wenn das Ergebnis wirklich eine Beleuchtung sein soll (und nicht nur eine Verdunkelungsloesung).
Seh ich auch so. Ich würde Logic-Level MOS-FETs (N-Kanal) vorschlagen.
Das sähe dann so aus:
LED-Lampen für 12V, z.B. mit GU-10 Sockel, z.B.
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Für jede Lampe ein separates Kabel ziehen.
Bei 4W macht das ca. 0,3A je Lampe. Dazu dann ein passendes Netzteil auswählen, z.B.
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oder entsprechend größer, bzw. mehrere
Den Pluspol des Netzteils direkt an die Lampen und dann mit einem N-Kanal MOS-FET nach Masse schalten.
Sowas gibts von IRF. Da muss man mal ins Datenblatt schauen. Da gibts auch welche, die bei 3V Gate-Source-Spannung durchschalten. Die kann der Arduino dann problemlos ansteuern.
natürlich kann man mit dem Arduino Relais ansteuern die dann die 230 V an die Lampen schalten. Evtl. braucht man aber auch Relaistreiber zwischen Arduino und Relais. Es müssen natürlich zum Schalten von 230 V geeignete Relais sein. Wenn es elektronisch statt elektromechanisch sein soll, es gibt auch Triacs die man potentialgetrennt über Optokoppler steuern kann, auch damit kann man die 230 V an die Lampen schalten.
Falls das nicht klar geworden ist: der Einwand bezog sich nicht auf Halbleiter-Relais, sondern gegen die Einschränkung auf ohmische Lasten. Es dürfte kein Exemplar mehr kaufbar sein, auf das die Einschränkung zutrifft.
Eine wohnungsweite Niederspannungsinstallation ist an sich schon ein grenzwertiges Vorhaben, eine Steuerung ohne galvanische Trennung der Lasten ist eine Einladung für sporadische Probleme aller Art.
Ok, ich dachte, dein Einwand richtet sich gegen mechanische Relais.
Wenn man das richtig macht, ist das kein Problem, zumindest wenn der Arduino "in der Luft" hängt, d.h. keine galvanische Verbindung z.B. zu einem PC hat.
Die FETs dürften auch um einiges billiger sein, als Halbleiter-Relais. Es bleibt aber möglicherweise das Problem mit den Leitungen. Wobei eine Niederspannungsverkabelung bei den geringen Strömen, die heutige LED-Lampen benötigen auch etwas für sich hat.
Sollen die Lampen nur ein- und ausgeschaltet werden oder willst du sie dimmen können, so wie du die LEDs am Arduino mittels PWM dimmst?
Für ein/aus wurden einige Lösungen vorgeschlagen. Wenn man dimmen will, ist die Sache nicht so einfach. Für Glüh- und Halogenlampen mit 230 V verwendet man eine Phasenanschnittsteuerung:
- Das Dimmer-Modul K8064 von Velleman kann man vom Arduino aus direkt ansteuern, z.B.
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- Wenn du einfache Schaltungen z.B. auf Lochstreifen-Karten aufbauen und löten kannst und weisst, wie man mit 230 V umgeht, kannst du die Schaltung von
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nachbauen. Hier schaltet der Arduino über einen Opto-Triac einen Leistungs-Triac. Damit die Phasenanschnittsteuerung funktioniert, braucht es eine Methode, den Arduino auf den Nulldurchgang der Netz-Wechselspannung zu sinchronisieren. Das geschieht hier mit einem zweiten Optokoppler. Die Software für den Arduino ist hier schon deutlich aufwendiger als für simple LEDs.
Diese Dimmer-Schaltungen funktionieren nicht mit normalen ESL oder
230-V-LED-Lampen, man braucht dazu die "dimmable" Versionen, die teurer sind.
Du brauchst auf jeden Fall für jede unabhängig zu steuernde Lampe ein Lastteil, ob das nun ein Relais, eine FET-Leistungsstufe oder ein Dimmer-Modul wie oben ist.
Bei der Modelleisenbahn wird sowohl der Fahrstrom als auch das Steuersignal über die zwei Leiter der Schiene übertragen. Jede Lok hat einen Empfänger, einen Dekoder und ein Lastteil für den Motor. Ausserdem muss es einigermassen fehlertolerant sein, wenn die Lok mal kurzzeitig keinen Kontakt zur Schiene hat. Sowas ist nochmal deutlich anspruchsvoller, man baut das nicht an einem Sonntagnachmittag.
Du musst jetzt ganz stark sein: das gibt es schon seit bestimmt 20 Jahren als Kombi-Bauteil, fix und fertig zusammen in einem Gehäuse! Nennt sich dann Solid-State-Relais oder Halbleiterrelais. Cool, oder?
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