Antihaftbeschichtung für Stahl (1.4301) gegen warmes Glas (800-900°C)

Hallo, hat vielleicht zufällig jemand eine Idee für so etwas wie eine Antihaftbeschichtung auf der warmes, weiches Glas mit ca. 800-900°C nicht haftet. Konkret würde ich gern die Haftung auf Edelstahl loswerden, aber wenn es Mittel gibt, dass nur mit einem anderen Träger funktioniert, geht das sicher auch. Mir fällt nur gar nichts ein, nach dem ich umschauen könnte.

Glas ist deutlich polar, wohl die auch im warmen Zustand. Die Viskosität bei diesen Temperatur liegt so um die 0.5 Pa*s. Für die Oberflächenspannung hab nur einen Wert jenseits des Liquidustemperatur, das wären so 0.3 N/m, vermutlich bei niedrigerer Temperatur noch höher.

Trotz der hohen Oberflächenspannung benetzt es polierte Edelstahlflächen (Temperatur wie die des Glases) leider ganz hervorragend.

Tja und nun? Wonach könnte ich suchen? Irgendeine Idee?

Grüße Flo

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Florian Rist
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Moin,

Am 18.04.2013 01:57, schrieb Florian Rist:

Was für ein Glas? Unter Luft oder Schutzgas? Vakuum?

Die Glasbläser benutzen gerne nasses Holz oder Speckstein ;-)

Beschichter, die keramische Beschichtungen (Eventuell Yttriumoxid?) auf Stahl aufbringen können.

Frag doch mal die Experten bei der Helmut Schmidt Uni in Hamburg, Institut für Werkstofftechnik.

O.J.

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Ole Jansen

Florian Rist schrieb:

Hallo,

da gibt es doch das Verfahren zur Herstellung von Flachglas bei dem man das heiße, weiche Glas auf einem Bad aus geschmolzenem Zinn schwimmen lässt. Natürlich in reduzierender Atmosphäre damit das Zinn nicht oxidiert.

Bye

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Uwe Hercksen

Am 18.04.2013 01:57, schrieb Florian Rist:

Beschichtungen halten oft nicht lange.

Warum soll es nicht benetzen? Ein Tiegel? Versuch mal Graphit.

ct

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Carsten Thumulla

Hallo Ole

Kalk-Natron Glas, das übliche Fensterglas, oder Borosilikatglas.

Am liebsten Luft, aber ich könnte auch für eine Stickstoff oder Argon Atmosphäre sorgen. Die zwei Gase hätt ich da, alles andere müsste ich besorgen (wobei, Sauerstoff und Acetylen gäbs noch)

Nasses Holz kenn ich, da schwebt das Glass auf der Dampfschicht. Das mit Speckstein ist mir neu, werde ich probieren.

OK, ich schau mal ob es da jemand gibt und vielleicht find ich was über Yttriumoxid.

Viele Grüße Flo

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Florian Rist

Hallo Carsten

Das wär kein Problem, wenn sich ein Guss ausgeht würde das schon reichen.

Ich bräuchte einen Guss in einer Edelstahlform. Damit die Oberfläche des Glases sich sauber an die Oberfläche ges Stahls legt musst der heiß sein (>600°C) und dann verbindet sich das Glas dummerweise untrennbar mit dem Stahl, bezw. es zerspringt bis auf eine dünne Schicht auf der Oberfläche, weil die Ausdehnungskoeffizienten natürlich ganz verschieden sind.

Nein, als Tiegel verwende ich Keramik, die wird auch benetzt, aber das macht nix.

Geht nicht, Graphit wird genauso benetzt.

Grüße Flo

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Florian Rist

Hallo Uwe

Ja, aber da wird's immer flach, ich bräuchte das um einen Guss in einer (heißen) Edelstahlform zu machen.

Ja, im wesentlichen Wasserstoff...

Grüße Florian

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Florian Rist

Am 18.04.13 01:57, schrieb Florian Rist:

Glashütte fragen, bevorzugt Pressglasherstellung, nicht Flachglas!

Rolf

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Rolf Sonofthies

Am 19.04.2013 21:04, schrieb Florian Rist:

Nur was ändert eine Antihaftbeschichtung an den unterschiedlichen Ausdehungskoeffizienten? Nichts!

Es mußte eine mehrteilige Stahlform sein die "nachgeben" kann. Sprich auseinander gehen kann.

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Bodo Mysliwietz

Hallo Bodo

Nun, es haftet nicht mehr. Klebt nicht mehr unlösbar auf dem Stahl. Aber Du den verschiedenen Ausdehungskoeffizienten.

Ja, das ist in meinem Fall genau so. Die eine Fläche praktisch flach, da kann sich nichts verhaken und die Seiten sind nachgiebig bzw. mit einem nachgiebigen Kermaikfaserplatte belegt. Die müsste dann ca. 0.4mm aufnehmen, bei einem 100mm Breite, das wäre kein Problem.

Grüße Flo

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Florian Rist

Am 19.04.2013 21:04, schrieb Florian Rist:

Das ist mir neu. Glasbläser nehmen gelegentlich Kohlestifte aus Batterien, ich habe schon Kohle und Graphit genommen. Ist vielleicht eine Frage der Temperatur.

ct

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Carsten Thumulla

Moin Moin dr Friends,

schau mal nach dem Begriff Kollak, Coate oder Schlichte als Trennmittel aus dem Aluminum-Bereich.

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Volkhard Kuhn

Am 19.04.2013 23:09, schrieb Rolf Sonofthies:

Da greift man gerne auf Kapton (Vespel) zurück. Geht aber nur bis ca.

400°C. Der Op. braucht aber 600°C. Da fängt dann auch schon Kohlenstoff zu brennen an.

In Anlehnung an die Filmverdampfung mit nassem Holz wäre vielleicht an eine verdampfende bzw. sublimierende Beschichtung zu denken. Dann gibt's auch mit der Edelstahlform eine Filmverdampfung wie beim nassen Holz.

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Christoph Müller

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Florian Rist schrieb:

Nicht, daß ich etwas davon verstünde, aber Deine Anmerkung zu nassem Holz und Dampf hat mich auf eine Idee gebracht: Bring das Ganze doch in den passenden Temperaturbereich, nimm also $Zeuxx, das einen entsprechend hohen Verdampfungspunkt hat.

Was man da nimmt?

Das macht man selbst: Man geht von irgendwelchem hochsiedenden $Dreckszeug aus (Härtereiöl, Schweröl, Teerrückstände, allgemein: hochmolekulare Destillationsrückstände aus der Mineralölindustrie) und macht die erstmal ordentlich heiß, damit alles niedrigverdunstende abdestilliert wird. Was übrig bleibt, sollte ein ganz übler Schmier aus Asche, Ruß und kohlenwasserstofferigen Bestandteilen sein, der eklig auf der Gußform klebt, aber vermutlich ein ordentliches Trennmittel abgibt.

Vom Stahl kriegt man das hinterher ab, indem man den unter reduzierender Atmosphäre (bitte kein Wasserstoff, sondern CO) nochmal

*richtig* heißmacht, und vom Glas muß man es ablaugen, falls erforderlich.

Oder schau mal, ob man dem Stahl nicht die passende Beschichtung (Emaillierung?) verpassen kann - das mit o. a. Sauerei hat man früher wohl "brünieren" genannt: So'n Dreckszeug in die Metalloberfläche einbrennen gibt eine sehr ordentliche rostschützende Oxidschicht (s. auch ). Vielleicht nützt es was bei Deienm Problem.

Probieren geht über studieren...

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

Am 20.04.2013 11:34, schrieb Ralf . K u s m i e r z:

ups, das war nix, das hat er ja schon

ct

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Carsten Thumulla

Moin,

Am 19.04.2013 21:02, schrieb Florian Rist:

Ach so, es geht um Gießen.

Bist Du Künstler?

So was in der Art? Für Glas Gießen in Stahlformen gibt es anscheinend etablierte Techniken.

Willst irgendeine eine Produktionsanlage ausstatten oder ist Die Form ein Wegwerfteil?

Ich kenne das als Trennmittel für Sinteröfen. Ziemlich reaktionsträge, bleibt selbst in Gegenwart von Titan inert.

Für Deine Anwendung reicht evtl. auch was weniger Anspruchsvolles.

O.J.

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Ole Jansen

Hallo Ole

Hmm, wie man's nimmt, eher Architekt, aber hier geht's um Forschung.

Ja, leider ist das aber für mich nicht brauchbar. Der übliche Ansatz ist aus einem hitzebesändigen feinen Pulver mit Wasser oder Alkohol einen Schlamm anzurühren und damit die Form zu bepinseln oder auszuschwenken oder so, meinst in mehren Schichten.

Ich brauch allerdings ein möglichst exaktes Abbild der Fläche, ist eine optische Freiform Fläche. Wo bei die Anforderungen nicht mit üblicher Optik vergleichbar sind, aber eben doch höher als in dem Glaskunstumfeld.

Leider steht aber nicht viel mehr an Equipment als dort zur Verfügung - sprich ein größerer Ofen, ein kleiner Ziegelofen, etc. was den Formenbau wiederum angeht sind die Möglichkeiten aber recht, 5achs Bearbeitungszentrum.

Noch keine Anlage, aber es schon auch darum zu zeigen, was später auf einer einfachen (nicht für optische Gläser gebauten) Anlage möglich wäre. Ein paar Kopien sollte die From aber schon hergeben, sonst kann ich gleich weiter das Glas direkt bearbeiten.

Was ähnliches hab ich schon probiert: Bornitrit

Auch als ganz feines Pulver mit Alkohol und Wasser aufgesprüht. Das hat sich aber nicht bewährt, alles total verklebt. Allerdings könnte es schon sein, dass da noch was drin ist, durch Anpassung von Temperatur und Zeit.

Das Dumme ist, dass ich für den Guss in eine kalte Form nicht schnell genug bin. Vermutlich müsste man das Glas mit Druck injizieren. So was zu bauen ist dann doch recht aufwändig. Hmm, vielleicht auch nicht, ich könnte ja recht leicht einen Trichter machen, Galstropfen rein, Deckel drauf und aus der Flasche Stickstoff hineindrücken. So was darf einem aber nicht um die Ohrenfliegen.

Grüße Flo

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Florian Rist

Am 22.04.2013 20:56, schrieb Florian Rist:

Probier's vielleicht auch mal mit "künstlicher Schwerkraft". Baue dir ein Karussell und drehe es so schnell, wie du es brauchst.

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Christoph Müller

Hallo Christoph

Hmm, Schleuderguss, daran hab ich noch nicht gedachte. Könnte keine schlechte Idee sein, unangenehm nur, dass die Form so 15 kg wiegt. Könnt aber natürlich eine leichtere machen.

Grüße Flo

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Florian Rist

Florian Rist schrieb:

Hallo,

wenn die Rotation etwas bewirken soll brauchst Du ja einige g Zentrifugalbeschleunigung. Da muß die benutzte Zentrifuge und auch die Form dafür ausgelegt sein die auftretenden Kräfte auszuhalten. Herumfliegendes heißes Glas und Metallteile könnten recht gefährlich sein.

Bye

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Uwe Hercksen

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