Belastbarkeit von Holzbalken?

Hallo NGs!

Im Rahmen eines Heimwerker-Bastelprojekts im heimischen Garten soll demnächst u.a. ein Holzbalken 90mm*90mm und ca. 1,70m lang zum Einsatz kommen, der nur an seinen beiden Enden aufliegt.

Abzuschätzen, wie stark sich der Balken unter welchen Linienlast durchbiegt, bekomme ich gerade noch hin, für alles weitere war die Mechanik-Vorlesung damals im Grundstudium dann doch zu dünn. ;-)

Das Problem dabei ist, daß ich den Balken aus optischen Gründen rechts und links gerne in einer (geraden) Überblattung mit weiteren Holzbauteilen ausführen würde, d.h., der Balken müsste ungefähr so zugeschnitten werden:

,--------------- ... ---------------. |______ ______| | | '-------- ... --------'

Mir ist grunsätzlich klar, daß ich mir damit mit den Innenecken quasi Sollbruchstellen in den Balken baue, an denen der Balken bei Überlastung erst einreißen und schließlich brechen könnte. Die Überblattung "andersherum" ausführen möchte ich aber auch nicht: Das rechte und linke Ende des Balkens sind jeweils Ecken, an denen noch mehr Bauteile zusammenstoßen, die ich eigentlich auch gerne untereinander verzapfen wollte, was bei einer anderen Überblattung aufwendiger und schwieriger würde.

Gibt's irgendwelche Faustformeln oder Regeln (oder Google- /Lehrbuch-Stichwörter ;-)) mit denen man die (Rest-) Tragfähigkeit eines solchen Balkens abschätzen kann?

Um Mißverständnissen vorzubeugen: Mein Bauchgefühl sagt mir, daß selbst der "angeschnittene" Balken immer noch reichlich überdimensioniert ist und sicherheitskritisch ist die Konstruktion auch nicht (d.h., es läuft niemand 'drüber und es kann realistisch gesehen auch niemandem auf den Kopf fallen). Ich hätt's halt nur gerne gewusst...

Tschüs,

Sebastian

PS: XP drh & dsim, f'up2 dsim.

Reply to
Sebastian Suchanek
Loading thread data ...

Am 12.03.2013 13:58, schrieb Sebastian Suchanek:

vielleicht das hier?

formatting link

Grüße aus der Eifel Steffen

Reply to
S. H1

Am 12.03.2013 13:58, schrieb Sebastian Suchanek:

such doch mal nach "balken tragfähigkeit zapfen" oder so. Dann findest Du eine ganze Menge Stoff.

Wenn Du sicher gehen willst, dann nimmst Du nur die Höhe des durchlaufenden Stücks in Deiner Abschätzung auf.

Gruß Schorsch

Reply to
Schorsch Mildenberger

Am 12.03.2013 13:58, schrieb Sebastian Suchanek:

Wechsle den Plan auf 90 x 180 oder verbolze darunter nochmals 90 x 90.

Ansonsten: Statiker fragen.

Wenn auf dem Projekt kein Dach raufkommt, reicht eine Dachlatte.

Reply to
Jo Warner

Am 12.03.2013 13:58, schrieb Sebastian Suchanek:

Worst Case kannst Du die Reststärke des Balkens rechnen, damit bist Du auf der sicheren Seite. Bei allem anderen weißt Du halt nicht, wann es einreißt und das hat massiven Einfluss auf die Tragfähigkeit.

Wir haben so eine Konstruktion im Speicher. Da wurde an der Markierung einfach ne dicke Schraube durchgeschraubt und mit Muttern festgezogen. Das ganze im Holz versenkt:

Damit dürftest Du kaum an Tragfähigkeit verlieren.

Michael

Reply to
Michael S

"Sebastian Suchanek" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@msgid.suchanek.de...

(...)

Wenn Du vorhast, ein statisch untergeordnetes Bauwerk zu errichten, z. B. eine Pergola, dann genügt es nach meiner Ansicht, wenn die Nachweise nach alter Norm DIN 1052 (1988) für das Auflager geführt werden. Das findest Du in jedem älteren Tabellenbuch für Bauingenieure unter dem Stichwort "Ausklinkung" oder "Blattung". Für mehr Hilfe solltest Du aber auch weitere Angabenzur geplanten Konstruktion machen.

Gruß, Alfred Flaßhaar

Reply to
Alfred Flaßhaar

Am 12.03.2013 13:58, schrieb Sebastian Suchanek:

E-Modul: Fichte hat 10000 N/mm³ aus:

formatting link
Mehr als 40 N/mm² Biegespannung würde ich bei Schneelast dauerhaft nicht zulassen. Und wenn die Innenecken als nicht zu kleine Radien ausgeführt werden, ist die Rissgefahr gleich kleiner. Suche einmal nach "angeformter Träger".

Reply to
Th. Hu"bner

Ich kenne nur die hiesigen, muesstest Du dann umrechnen in Eure Groessen:

formatting link

Ohne Verbolzung kannst Du vermutlich nur mit der halben Dicke rechnen da der Balken bei Last irgendwann Laengsrisse bekommen wird. Besser waere das mit sowas festzumachen:

formatting link

Muesste es auch in Europa in den dort ueblichen Groessen geben, kann man ja notfalls grundieren und in Holzfarbe anpinseln.

Wie man das verbolzt und Radien reinmacht wurde Dir ja bereits erklaert. Man sollte aber noch an was anderes denken damit der Balken nicht eines Tages ... *KRUSCHT* ... jemandem auf den Kopf faellt: An den Auflagestellen wird sich beim in Deutschland ueblichen Wetter besonders im Winter Feuchtigkeit unter der Auflage bilden und auch nach innen suppen. Dann modert es dort schnell. Sollte man also ueber einen Schutz nachdenken.

Ehrlich gesagt wuerde ich sowas im Aussenbereich nicht machen wollen.

Reply to
Joerg

"Sebastian Suchanek" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@msgid.suchanek.de...

Hi, Millimeterpapier besorgen DinA3 oder größer und maßstäblich die Situation sowie die geplante Konstruktion einzeichnen. Damit dann zum Holzhändler. Wenn der Zimmerleute und Dachdecker beliefert, kennt der seine Latten und bietet meist auch Expertise. Der Holzladen meines Vertrauens etwa verkauft auch gleich die Beschläge, den Holzschutz und schneidet passend zu. Ist garnicht soo selten, daß Heimwerker sich ne Pergola oder Kletterstange hindengeln. Dafür gibts dann Faustregeln und Vorschriften zu bedenken. Kann man unmöglich alles hier ausbreiten. Insbesondere werd Dir klar drüber, ob das Konstrukt ev. "begehbar" sein muß, vielleicht im Notfall als Kletterhilfe vom Balkon oder bei Schneelast, Wind...und was bei Unfällen passiert, etwa wenn die Ehefrau den Prius dagegenrummst.

Reply to
gUnther nanonüm

PolyTech Forum website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.