Besputtern eines Zylinders um einen Widerstand herzustellen

Hallo Alle,

ich möchte einen Glaszylinder mit einem Widerstandsmaterial beschichten lassen. Die Daten: Durchmesser 3-4 mm, Länge: mehrere Stücke a 2-3 cm, Schichtdicke kleiner als 1um (!), Widerstand ca. 20Ohm/cm, das ergibt einen Flächenwiderstand von ca. 20Ohm. Die Schicht muss dünn und gleichmäßig sein.

Wenn man z.B. eine Titanschicht von 100nm sputtern würde, hätte diese einen Widerstand von ca. 4Ohm/cm, das wäre etwas zu wenig. Lacke scheiden vermutlich aus, weil sie den Feldstärken nicht gewachsen sind.

Der Hintergrund ist, dass ich gerne einen Hochspannungswiderstand hätte, um daraus einen HF-Abschluß (10GHz) zu bauen. Eine ähnliche Anfrage nach fertigen käuflichen Lösungen habe ich schon in dsie gestellt, bitte seid mir nicht böse, dass ich das Thema hier noch einmal anbringe.

Da es sich erst einmal um einen Versuch handelt, sollte das ganze nicht allzu teuer sein.

Meine Fragen: Ist das (zu vernünftigen Preisen) möglich? Welches Material könnte man verwenden? Wer macht sowas für mich?

Vielen Dank für Euere Antworten Thiemo

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Thiemo Stadtler
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Vieleicht geht es auch so, dass du eine deutlich dickere Schicht aufbringen lässt die du anschließend wieder dünn ätzen kannst. Damit sollte noch ein paar andere Verfahren möglich sein. Ich denke da mal ganz pragmatisch an die Metallisierungsverfahren der Kunststoffindustrie, die IMHO auch auch einem Glaszylinder anwendbar sein sollten. (Ohne jetzt genaue Ahnung von den Prozessen zu haben)

Grüße Günter

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Günter Schütz

Am Dienstag, März 2006 19:42, schrieb Thiemo Stadtler:

Beschichter von Zerspanungswerkzeugen sollten das können. Siehe gelbe Seiten. Der Preis (Serie) liegt bei ca 10-50 Euro/Stück.

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Peter Niessen

Hallo,

ich habe den Vorschlag gerade mit unserem Chemiker besprochen, das wird wohl zu ungleichmäßig und zu leitfähig.

Danke für die Idee.

Thiemo

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Thiemo Stadtler

Ich werde die mal anrufen. Allerdings gibt es keine Serienfertigung, der Preis dürfte zu hoch werden.

Danke für die Antwort.

Thiemo.

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Thiemo Stadtler

Können das nicht die Leute die ein Elektronenmikroskop haben? Bei euch am Institut (wenn du an einem arbeitest)?

HTH, Nick

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Nick Müller

"Thiemo Stadtler" schrieb im Newsbeitrag news:1105_1142361734@pc58...

Hallo Thiemo,

wie wärs mit Carbon oder Gold:

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Gruß Frank

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Frank Abitzsch

Gold leitet zu gut. Carbon wäre toll. Eine gute Idee, ich werde mal bei den Elektronenmikroskop-Leuten nachfragen.

Thiemo

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Thiemo Stadtler

Normalerweise hat jeder REM-Benutzer ein kleines Tischsputtergerät für Gold. Kohlenstoff ist nicht ganz so einfach zu sputtern, da nicht metallisch. Außerdem ist die Rate extrem gering und dickere Schichten platzen aufgrung von Spannungen schnell ab.

Auch mit einem Billig-Sputtergerät mit Goldtarget lassen sich die notwendige Schichtqualitäten wohl nicht herstellen. Die Schicht wird entweder zu dünn und inhomogen oder zu leitend werden.

Typische Widerstandsschichten bestehen aus Ni-Cr Legierungen unterschiedlicher Zusammensetzung. Legierungstargets lassen sich uU. recht günstig pulvermetallurgisch herstellen, wenn Du jemanden kennst, der das kann. Alternativ: Du hast Zugang zu einer Sputteranlage mit zwei Kanonen.

Gruß:

Christian Hoffmann

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Christian Hoffmann

Danke Nick, danke Christian.

Ich werde trotzdem mal versuchen in der Elektronenmikroskopie anfragen. Ich kenne keinen, der Ni-Cr herstellen kann. Ich kenne (noch) keinen mit zwei Kanonen ;-). Ihr habt mir wieder ein Stück weiter geholfen.

Thiemo

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Thiemo Stadtler

Am Mittwoch, März 2006 10:14, schrieb Thiemo Stadtler:

Wende dich auch mal an die ganz Grossen: Walter, Sandvik, Mitsubishi etc. die beschichten nicht nur Werkzeuge sondern auch Halbleiter usw. Es kann gut sein das die fertige Lösungen in der Tasche haben, und der Kundendienst ist meistens sehr freundlich und hilfreich.

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Peter Niessen

Peter Niessen schrieb:

mir fällt da spontan noch

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ob die es können weis ich aber nicht - ist halt Anfrage.

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Bodo Mysliwietz

Am Mittwoch, März 2006 10:14, schrieb Thiemo Stadtler:

Ich habe auch eine Frage: Beschichtungen bekommt man ja fast "um die Ecke". Aber du schreibst

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Peter Niessen

Am Freitag, März 2006 16:18, schrieb Thiemo Stadtler:

Ah so :-) Da sieht die Welt schon freundlicher aus:

1 micrometer wäre schon eine extrem dicke Schicht. Alles zwischen 1/1000 - 1/100 mm ist ohne Probleme machbar, und Konstantan ist für einen Beschichter kein Problem. Das bekommst du sogar auf halbwegs termisch stabile Kunstoffe beschichtet. Was ist mit Diamant anstatt Kohlenstoff? Geht ja ohne Probleme.
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Peter Niessen

Diamant leitet IMHO nicht.

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Thiemo Stadtler

Am Mittwoch, März 2006 11:50, schrieb Thiemo Stadtler:

Diamant besondere Kennzeichen:

elektrische Leitfähigkeit: theoretisch idealer Isolator, praktisch durch Verunreinigungen variabel, Halbleiter bis nahezu metallische Leitfähigkeit.

Vieleicht doch eine Idee?

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Peter Niessen

Das wusste ich nicht! Der Aufwand, diesen Prozess in den Griff zu bekommen, ist schätzungsweise hoch.

Ich habe jemanden gefunden, der mir freundlicherweise Konstantan in

20nm sputtert. Theoretisch sollte die Schicht geeignet sein.

Daneben habe ich einen Hersteller gefunden, der mir fertige Widerstände schickt, die theoretisch die Anforderungen erfüllen, jedoch nicht dafür spezifiziert sind.

Als drittes mache ich ein paar Versuche mit leitfähigen Lacken.

Mal sehen, was dabei herauskommt. Wenn das nicht geht, werde ich weitersehen oder aufgeben.

Noch einmal Danke an alle Antworten.

Thiemo

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Thiemo Stadtler

Am Donnerstag, März 2006 19:37, schrieb Thiemo Stadtler:

Vermutlich eher gering. Aber ich nix Beschichter sondern Anwender.

Berichte mal über die Ergebnisse. Ich lerne gerne dazu.

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Peter Niessen

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