##################### # Technische Hürden # #####################
Anforderungen #############
Zeitrahmen: ===========
Personenzüge halten meist nur wenige Minuten an den Hbfn., oft auch dann, wenn der Bhf. Endpunkt einer Strecke ist. In diesem Zeitrahmen sollte aber auch der Containerumschlag stattfinden, idealerweise ohne zusätzliche Haltezeiten der Züge zu erfordern, und ohne das Managment der Züge bei Störungen des planmässigen Verkehrs nennenswert zu erschweren.
Platzmangel: ============
An Hbfn. ist sehr wenig Platz. Die Bahnsteiglänge ist selbst für Personenzüge allein oft eher knapp.
Die Oberleitung verhindert Einsatz von Standardbrücken. Masten und Querleitungen begrenzen zudem die Längen einzelner Terminals
Manche Bhf. sind als Halle ausgeführt und begrenzen dadurch mögliche Aufbauhöhen
Standardterminals sind sicherlich nicht darauf ausgelegt, laufend über Menschenmassen zu arbeiten. Insbesondere dürfen weder Container, noch ihr Inhalt oder sonstwas auf Menschenmassen und/oder Züge herabfallen.
Güterwagen sollten nicht mittig im Zug hängen, also vorne oder hinten. Gleichzeitig ist aber "Sackgassen"-Bhf.-betrieb mit wechselnder Fahrtrichtung der Züge häufig. Dadurch entsteht ein Bedarf, Terminals auf der gesamten Bahnsteiglänge (das scheint mir aufrund des vorigen Absatzes problematisch, selbst wenn das sicher wäre, kann das Ängste bei den Fahrgästen auslösen), oder aber zumindest beidseitig zu positionieren (bzw. für jede Abfahrtrichtung ein Terminal, manche Bhf. werden ja kreuzweise befahren).
Bahnsteigbereich schmal, besonders an den Enden. Bodenfläche reicht allenfalls, Container unter den Oberleitungen herzufädeln, aber keinesfalls, Container zwischenzulagern. Gleise sind in diesen Bereichen regelmässig auch nicht parallel.
Sonderwünsche: ==============
Kleine Mindest-Containermasse (Viertel-TEU?) wären wünschenswert, also komplizierte, platzraubende parallelladung erforderlich. Bei Zwischenhalten auch noch "umsortieren" (gemeint ist das Zusammenschieben von Lücken, die durch Entladen einzelner Container entstehen).
Viele Containerformate (bspw. 5,10,20,40,45 ft, seegängig und binnenversion) erschweren die Handhabung.
Die Abfertigung sollte voll automatisiert ab laufen.
Fehlertoleranz, insbesondere hinsichtlich Abfertigungsreihenfolge von Zügen wäre wünschenwert.
Wesentlich erhöhte Anforderungen an Ausfallsicherheit und Wartungsarmut.
Zur Reduktion des Gesamtaufwands jedoch möglichst viel Anteil komplexer Ladetechnik stationär am Bhf., statt an den Wagons.
Lösungsansätze ##############
Schubladen-Wagons:
Eine Plattform mit allen (bspw. ca. 3 TEU = ca. 20m) Containern rollt vom Wagon auf den Bahnsteig einheitlich festgelegter Höhe. Ich stelle mir mal vor, daß die Rollen am Bahnsteig montiert sind, und sich der Aufwand für die Schubladen-Plattformen darauf beschränkt, automatisierte Twistlocks für die Container bereitzustellen.
Beim Herausfahren der Plattform evtl. auch geich nicht Nichtparallelität von Gleisen korrigieren.
Begrenzte Terminallänge (bspw. 50m könnte gerade in das Mastenraster passen, ergäbe dann bei beidseitigem Anbau insgesamt etwa die Hälfte typischer überdachter Bahnsteige).
Im Bereich der Terminals überdachte Gleise: Bietet Schutz von Zügen darunter, Schutz der Oberleitung, sowie Container-Abstellfäche über den Zügen.
Die Abfertigung der ausgefahrenen Wagonschubladen stelle ich mir dann auf folgende 3 Schritte aufgeteilt vor:
- Irgendeine Greiferkonstruktion nimmt möglichst alle zu entladenden Container aus der Schublade, und fährt die zu einer Ablagestelle (wobei die entnommenen Container noch in der Luft zu einem Block zusammengeschoben werden).
- Falls nötig: die weiterfahrenden Container werden zu einem lückenlosen Block zusammengefasst.
- Die "zusteigenden" Container werden auf die Plattform gebracht.
Naheliegend erscheint mir diese Greiferkonstruktion:
Abermals eine Plattform, bspw. gut 40m lang, auf der bspw. 24 Doppelfinger-Greifer entlang der Bhf-Achse beweglich sind (um bis zu 12 Container aus bis zu ca. 2 Wagons gleichzeitig fassen zu können).
Sofern alle erlaubten Containerformate die gleiche Höhe haben, genügt es für die Vertikalbewegung, sowie die Bewegung über die Gleise dann vielleicht, die gesamte Greiferplattform mit Standard-Kränen zu bewegen.
Offen bleibt jetzt noch die Frage, wieviel Platz zum Zwischenlagern der Container benötigt wird, und wie die Container zwischen den Terminals ausgetauscht werden könnten.
Soweit mein Ideen-Outline. Was so ein Terminal kosten mag, und wie Wartungsanfällig es ein könnte, entzieht sich übrigens ganz und gar meiner Vorstellungskraft (ich habe ja schon Schwierigkeiten, die bewegte Masse aufzusummieren).
Je nach Perspektive wirkt die Umsetzbarkeit eines solchen Container- Terminals geradezu unmöglich (sehr viele sicherheitsrelevante Fragen, umfangreiche Anforderungspalette) bis völlig banal (im Prinzip irgendwie doch bloss ein teures Container-Terminal).
Kann jemand nachvollziehen, daß die vorgeschlagenen Ansätze prinzipiell geeignet sind, das Anforderungsprofil weitgehend abzudecken? Gibt es Alternativvorschläge? Ist das Anforderungsprofil zu ergänzen?
Gruss
Jan Bruns