Dehngrenze

Es ist viele Jahre her, daß ich das gemacht habe und offenbar werde ich inzwischen spürbar dement. Das folgende muß einfach Unsinn sein, aber ich finde keinen Fehler:

Aus Unterlagen des Kupferinstitus entnehme ich den Elastizitätsmodul und die Streckgrenze für Zinnbronze. Ersterer sinkt, letztere steigt mit dem Zinngehalt und bei etwa 8 % sind beide Werte gleich, jeweils rund 120 MPa.

Jetzt gilt die Gleichung für die Federkonstante:

c = F / DL = E * A / L0

Umstellen ergibt an der Streckgrenze:

Rm = F / A = E * (DL/L0)

Verwende ich ferner Rm = E so folgt DL = L0

Das heißt, ich kann einen Zugstab aus Bronze ohne bleibende Verformumg auf das Doppelte seiner Ursprungslänge auseinanderziehen.

Das MUSS einfach Blödsinn sein, aber wo steckt der Fehler?

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Axel Berger
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Axel Berger wrote on Sat, 12-12-01 14:16:

Das MUSS einfach Blödsinn sein, aber wo steckt der Fehler?

Wie so oft, kaum ist die Frage gestellt finde ich ich die Antwort. Das beruhigende, nicht ich bin dement.

Nach Wikipedia liegt der E-Modul nicht bei 120 MPa sondern 120 GPa.

Das Deutsche Kupferinstitut, eine von der Industrie bezahlte offizielle Werbe- und Informationseinrichtung hat diesen Fehler seit acht Jahren unkorrigiert in einer 2004 herausgebenen Broschüre. Siehe:

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und dort die Seite 11.

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Axel Berger

Ergänzung, doch dement:

Wo ich oben Rm (für R_m) schrieb war natürlich Re oder Rp gemeint. Es ist wirklich lange her ...

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Axel Berger

Axel Berger schrieb:

Die Lösung dieses Problems hast Du bereits selbst gefunden. Wobei ich aus einer der letzten Ausgaben von Spektrum der Wissenschaft entnommen habe, dass bestimmte Materialien auf Zug in Längsrichtung mit einer QuerschnittsZUnahme quer zur Kraftrichtung reagieren können.

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Tom Schneider

Aber nur im Bild 12, ansonsten ist die Einheit durchgängig korrekt angegeben.

Jürgen

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Jürgen B

Am 02.12.2012 22:23, schrieb Jürgen B:

Sowas passiert halt. Wer etwas 'Gefühl' für Metalle und ihre mechanischen Eigenschaften hat, sieht sofort den Fehler und kann ihn korrigieren...so ähnlich, als würde ich meine Körpergröße mit 1,64 cm angeben. Ein paar E-Module hat man doch als Ing. immer im Kopf: Stahl

210 GPa, Aluminium 70 GPa, Kupfer 125 GPa. Von Leuten, die sich sowas zur Brust nehmen, kann man jedenfalls davon ausgehen.

LG Netti

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Annette Branner

Tom Schneider schrieb:

Hallo,

Hmm, das Volumen bleibt aber schon konstant? Das aber würde bedeuten das sich diese Materialien bei Zug verkürzen was auch schlecht sein kann.

Bye

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Uwe Hercksen

Am 03.12.2012 11:54, schrieb Uwe Hercksen:

Nennt sich auxetisches Materialverhalten. (Poissonzahl < 0)

Bei allen Beispielen, die ich kenne, nimmt das Volumen zu.

vb

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Volker Borst

Am 01.12.2012 14:16, schrieb Axel Berger:

Zinnbronze hat keine Steckgrenze (Re), sondern eine Dehngrenze (Rp).

Michael Dahms

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Michael Dahms

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