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Moin,
ich wurde kürzlich auf das Produkt "Super-Crack" von Normfest aufmerksam gemacht. Dabei handelt es sich um eine Sprühdose mit Alkan-Treibmittel, die Kriechöl (Zubereitung auf Basis Syntheseöl, Additiven, Lösungsmitteln) enthält. Eine ganze Dose (zu ca. 15 Euro) soll auf eine festsitzende Verbindung gesprüht werden, die sich dabei stark abkühlt (auf etwa -50 °C), wodurch im Gewindespalt Mikrorisse entstehen sollen, in die dann das Kriechöl eindringt.
Hat damit schon jemand Erfahrungen gemacht?
Ich hatte mich gefragt, ob es nicht Probleme bei Werkstoffen mit unterschiedlichen Temperaturausdehnungskoeffizienten geben kann, etwa, wenn ein stählerner Gewindebolzen in einem Werkstück auf Leichtmetall festsitzt (was ein ganz besonders "erfreulicher" Fall für das Ausbohren ist). Beim Abkühlen würde dann doch das Leichtmetall praktisch auf den Bolzen "aufschrumpfen" und evtl. sogar noch Risse kriegen, oder nicht?
Die (telefonische) Auskunft von Normfest war, ich müsse mir über entstehende Haarrisse keine Sorgen machen, dort könnten keine Betriebsflüssigkeiten austreten. Diese Auskunft fand ich aber eher abschreckend.
Falls die Tiefkühlmethode überhaupt sinnvoll ist, hätte ich dann übrigens eher daran gedacht, sich ein Täßchen voll LN2 zu besorgen (mal mit der Thermoskanne betteln gehen), die Arbeitsstelle ordentlich mit Kriechöl zu tränken, eine Auffangschale aus Zeitungspapier o. ä. drumherum zu basteln und den Flüssigstickstoff dort hineinzugeben, das kühlt dann genauso intensiv und dürfte deutlich billiger sein (was kostet denn LN2?).
Was ist von der Methode zu halten? Ist der kondensierende Sauerstoff eine ernstzunehmende Gefahr?
Gruß aus Bremen Ralf