Klappstau

X-No-Archive: Yes

begin Thread

Moin,

ich hatte kürzlich vom Oste-Hamme-Kanal in der Nordheide gelesen und darin eingebauten "Klappstaus". Prinzipiell geht es darum, daß dieser sehr flache (0,9 m Tiefe) schmale Kanal die Wasserscheide zwischen Elbe und Weser überwandt und deswegen zur Wasserhaltung Staustufen (mit geringfügigen Wasserstandsunterschieden auf beiden Seiten) im Verlauf erforderlich waren, auch deswegen, weil die Meliorationsmaßnahmen in den Moorgebieten den Grundwasserspiegel generell absenkten und dadurch eine ausreichende Wasserhaltung für die Schiffahrt schwierig war. Der Moorkommissar Claus Witte hat dafür 1825 den sogenannten "Klappstau" erfunden, ein bewegliches hölzernes Wehr, das beim Überfahren mit einem Torfkahn von diesem herabgedrückt wurde und so die Fahrt automatisch freigab und anschließend durch die Wirkung des Wasserdrucks automatisch wieder hochklappte und den Wasserfluß sperrte, offenbar sowohl bei Berg- als auch bei Talfahrt.

Mich würde mal interessieren, wie das eigentlich funktionierte. Ich kann es mir nämlich nicht so recht vorstellen.

Gruß aus Bremen Ralf

Reply to
Ralf . K u s m i e r z
Loading thread data ...

Ralf . K u s m i e r z schrieb:

Unglaublich, aber auch da hilft google gleich mit dem ersten Link.....

Reply to
Oliver Höfgen

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Oliver Höfgen schrieb:

Voll geil. Kann ich bitte auch Dein Gugel haben?

(Da steht's natürlich nicht, Depp.)

Gruß aus Bremen Ralf

Reply to
Ralf . K u s m i e r z

"Ralf . K u s m i e r z" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.uni-berlin.de...

Ich hatte auch den Hinweis von Oliver Höfgen genutzt und sehr umfassend und ausführlich darüber gelesen.Sogar recht gute Darstellung der Zusammenhänge der Nutzung und die Möglichkeit in einem Museum darüber Informationen zu erhalten.Diese Dinge waren eigentlich sogar unweit der Stadt Bremen in den Gebieten der Torfgewinnung wohl lange sehr üblich. Google ist eine Möglichkeit im Internet Informationen zu erhalten, keinesfalls gleichzusetzten mit einem "Gugelhupf" für Verstandsarme Deppen. Hummel Hummel Klaus Lynx PS: Das ist nicht als Gruß von fliegenden Insekten zu verstehen.

Reply to
<klauslynx

Moin,

Am 10.02.10 12.19, schrieb Ralf . K u s m i e r z:

Mein Gugel, Dein Gugel, Gugel ist für uns alle da...

Jedenfalls liefert es auf die Suchbegriffe

Klappstau Funktion -filetype:doc

im zweiten Treffer einen Link auf

formatting link

Dort wiederum kann man lesen:

-- Zitat --

Im Jahr 1825 machte er eine für die Kanalschifffahrt bedeutsame Erfindung, den Klappstau. Witte beschreibt seine Erfindung wie folgt:

?Sie bestehen - in ebenso einfacher wie sinnreicher Konstruktion - aus dem eichenden Pfahl und Dielenwerk der Seitenwände und des Bodens und den Klappen. Diese sind gelenkartig aufeinandergepaßte, durch Lederstreifen fest verbundene Tannenstäbe von der Länge der Schleusenweite. Sie neigen sich, durch 2 am Pfahlwerk angebrachte Hölzer gehalten, dem abwärtsfließenden Wasser in mäßiger Krümmung entgegen. Kraft ihrer gelenkigen Bauart biegen die Klappen sich nieder, sobald ein Schiff sie berührt, schnellen aber, vom Druck des Wassers abgehoben, sofort wieder hoch, wenn das Schiff hinüber ist. Schiffe, die den Kanal hinab fahren, selbst schwerbeladene, gleiten leicht über sie hinweg und können sogar von Kindern regiert werden. Das gerade Gegenteil ist aber der Fall, wenn die Schiffe den Kanal hinauf befördert werden sollen; dies gilt meistens für den beschwerlichen Teil der Reise.?

-- Zitat Ende --

Ist zwar ohne Quellenangabe, aber immerhin finde ich es als Ergebnis für 5 Sekunden Aufwand hinreichend anschaulich.

Was ist bitte so schwierig am Umgang mit einer Suchmaschine? Und warum haben manche Leute eine so geringe Frustrationstoleranz (wohlgemerkt: offensichtlich gegenüber sich selbst), dass ihnen die Umgangsformen entgleisen?

Volker.

Reply to
Volker Staben

Moin,

Am 10.02.10 12.43, schrieb snipped-for-privacy@t-online.de:

ein Norddeutscher verstehts schon...

Gruß aus Flensburg,

Volker.

Reply to
Volker Staben

Am 10.02.2010 13:36, schrieb Volker Staben:

... ein "böses" Wort...

Anschaulich finde ich den Text nicht. Anschaulich wäre eine Zeichnung oder ein Foto, welches die Konstruktion einschließlich der Teile unter Wasser zeigt.

Danke für den Hinweis auf die Netiquette.

Ebenso wie Ralf wäre ich dankbar für Aufklärung, wie die Konstruktion funktioniert. Dein Zitat reicht hierfür nicht aus. Ich möchte jetzt keine dezidierte Textanalyse durchführen, um Dir das genauer zu erklären. Reich doch mal eine Link zu einem anschaulichen Bild nach!

Grüße Georg

Reply to
Georg Matejko

Am 09.02.2010 23:35, schrieb Ralf . K u s m i e r z:

Hallo allerseits,

vielleicht hilft dieser Link weiter:

formatting link
Grüße Georg

Reply to
Georg Matejko

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Volker Staben schrieb:

Wie, verdammt noch mal, hast Du das gefunden?

Ich nicht. Wie funktioniert das denn nun?

Nun kommm mir auch noch doof...

Frag ich mich auch immer. Anstatt einfach die Finger stillzuhalten oder zuzugeben, daß sie auch keine Ahnung haben, kommt dann bei denen "Bist wohl zu doof zum googeln?" Ekelhaft, sowas...

Ach ja, für die Schlaumeier nochmal ganz langsam: _Bevor_ ich hier gefragt habe, /habe/ ich gegoogelt. Eine Saalrunde Ohrfeigen bitte...

Gruß aus Bremen Ralf

Reply to
Ralf . K u s m i e r z

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Georg Matejko schrieb:

Danke, gute Erklärung.

(Ich wäre auf diese Konstruktion nicht gekommen.)

Die Lederstreifen werden wohl häufiger erneuert worden sein müssen.

Technisch schon ziemlich verblüffend, daß das funktioniert: Auch, wenn der Höhenunterschied nur ca. dreißig Zentimeter beträgt, kommt über 6 m Kanalbreite (lt. ) doch schon ein ganz beachtlicher Andruck zustande. Die Torfkähne mußten wohl einen ziemlich flach keilförmig ansteigenden Bug haben, um die Anordnung berg- und talwärts herunterdrücken zu können. Allerdings würde ich vermuten, daß die Kraft dann doch nicht so hoch war: Mit dem abgesenkten Stau sank entsprechend der Oberwasserspiegel und damit der Staudruck, d. h. das Kanalwasser wird bei der Durchfahrt wohl einfach im Schwall abgeflossen sein, so daß erst die nachfolgende Welle den Stau wieder verschlossen hat.

Eine Kammerschleuse (zwei solcher Staus im Kahnlängenabstand hintereinander) hätten natürlich noch mehr Wasser gespart, aber das war wohl nicht erforderlich (falls das überhaupt stimmt: Das hinge vom Kammervolumen und der Fließgeschwindigkeit im Kanal ab).

Interessant wäre, ob der Oste-Hamme-Kanal die historisch erste Binnenverbindung zwischen Elbe und Weser war. Ich hielte es nämlich für plausibel, daß es eine entsprechende Verbindung bereits im Mittelalter oder früher, und zwar in der Gegend von Tostedt als Verbindung zwischen Oste und Wümme, gegeben haben sollte - von entsprechenden Überlieferungen oder archäologischen Befunden ist mir allerdings nichts bekannt. Außerdem würde ich annehmen, daß die Wikinger eine schiffbare Elbe-Ostsee-Verbindung gehabt haben sollten, das wäre ebenfalls logisch.

Gruß aus Bremen Ralf

Reply to
Ralf . K u s m i e r z

Georg Matejko schrieb:

Schade, heute ist er nicht mehr vorhanden. Error 404 :-(. Falls noch jemand die Datei haben sollte, würde ich mich freuen, wenn man sie mir mailen könnte.

Grüße Sepp X'Post: de.sci.ing.misc,de.sci.geschichte F'Up2 : de.sci.ing.misc

Reply to
Joseph Froehlich

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Joseph Froehlich schrieb:

Ich habe den Betreiber mal kontaktiert, der kümmert sich drum.

Gruß aus Bremen Ralf

Reply to
Ralf . K u s m i e r z

Joseph Froehlich schrieb:

Bilder findest du hier

formatting link

Reply to
Roland Franzius

Joseph »Ingrid« Froehlich schrieb:

Hat sich erledigt. Vielen Dank an Frank, der mir die Datei gemailt hat.

Grüße Sepp X'Post: de.sci.ing.misc,de.sci.geschichte F'Up2 : de.sci.ing.misc

Reply to
Joseph Froehlich

Moin,

Am 10.02.10 16.33, schrieb Ralf . K u s m i e r z:

formatting link
"Seiten aus Deutschland", mit den Suchbegriffen, die ich angegeben hatte.

"gelenkartig aufeinandergepaßte, durch Lederstreifen fest verbundene Tannenstäbe von der Länge der Schleusenweite", "dem abwärtsfließenden Wasser in mäßiger Krümmung entgegen". Mir war das anschaulich genug, aber das muss ja nicht allgemein gelten. Ist ansonsten aber wohl geklärt.

Manchmal muss das wohl sein...

Ja. Vor allem, wenn diese Leute auch noch Recht haben.

Das glaube ich Dir gern. Es ging ja auch nicht um die Frage, _dass_ Du gesucht hast, sondern um die Frage, _wie_ Du gesucht hast.

Grüße aus dem Norden!

Volker.

Reply to
Volker Staben

Ja lass uns nicht dumm sterben, wie funktioniert es denn nun?

CU Rollo

Reply to
Roland Damm

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Roland Damm schrieb:

Ähm, steht doch da?

( bzw. und .)

Also, mal ganz naiv beschrieben:

Das Klappstau besteht aus Querlatten, die über die gesamte Kanalbreite gehen und nach Art einer Rollade flexibel zusammengefügt sind. Am unteren Ende ist diese "Rollade" am Kanalgrund befestigt und schwimmt von dort aus auf. Der Wasserdruck des Oberwassers drückt diesen beweglichen Vorhang gegen auf der Talseite des Staus an den Kanalwänden angebrachte Führungsschienen - diesen sind aber nicht gerade und vertikal, sondern wohl schräg, an der Oberseite bergwärts zeigend, und gebogen, mit der konkaven Seite zum Oberwasser hin, angeordnet, so daß das Klappstau einen Sektor eines waagerecht liegenden Zylinders bildet. Die Oberkante des Staus (der "Rollade") schließt natürlich immer mit dem bergseitigen Wasserspiegel bündig ab, sie wird also (sehr gemächlich) überströmt, und das Wasser läuft dann auf der konvexen Zylinderfläche herab.

Wenn ein Boot mit seinem flachen, über die Wasseroberfläche ragenden Bug gegen die Oberkante des Staus stößt, dann drückt es diese unter die Wasseroberfläche (und zwar logischerweise unabhängig von der Fahrtrichtung immer bergwärts, denn talwärts sind die Führungsschienen, die oben annähernd waagerecht verlaufen, im Weg). Dadurch läuft aus dem bergseitigen Kanalabschnitt solange viel Wasser ab, bis sich die berg- und talseitigen Wasserspiegel angeglichen haben (es geht immer nur um einige zehn Zentimeter (ca. 0,6 m) Höhenunterschied). Die Stauoberkante sinkt dabei kontinuierlich mit dem Boot und dem Wasserspiegel ab, schließlich wird das ganze Stau vom Bootsrumpf komplett herabgedrückt und überfahren.

Wenn das Boot wieder weg ist, schwimmt das Stau anschließend hinter dem Bootsheck wieder an die Oberfläche auf, wird von der Strömung gegen die Führungsschienen gedrückt, und die von der Bergseite her zufließende Welle füllt den Kanal oberwasserseitig wieder auf, während der unterwasserseitig vorübergehend erhöhte Wasserstand ebenfalls wieder abfließt.

Geht dabei eigentlich nicht fürchterlich viel Wasser verloren?

Mal rechnen: Es handelt sich bei der Kanalströmung um eine Flachwasserwelle, die mit der Geschwindigkeit v = SQRT(g*d) propagiert. Bei einer durchschnittlichen Kanaltiefe von 0,9 m breitet sich der durch das Überfahren des Klappstaus ausgelöste Wassertiefensprung also mit einer Geschwindigkeit von ca. 3 m/s entlang dem Kanal aus. Die Halbhuntkähne des Teufelsmoors sind knapp

10 m lang, denen trauen wir mal eine Fahrgeschwindigkeit von 1 m/s zu (viel schneller können sie wegen der o. a. Wellengeschwindigkeit auch nicht sein, weil sie sonst von ihrer Bugwelle "gefangen" wären), also sollte so ein Nachen das Stau in höchstens 20 s überfahren haben. In der Zeit läuft also in dem Kanal ungefähr die dem halben Höhenunterschied der Wasserspiegel entsprechende Wassermenge über eine Länge von ungefähr 50 m ab - so sehr viel scheint mir das nicht zu sein, zudem dürfte die abfließende Strömung auch noch durch die Querschnittsverkleinerung durch den Torfkahn etwas reduziert werden. (Die Wasserspiegelbreite wird mit 6 m angegeben - an den Klappstaus dürfte die Breite des Kanals aber nur ca. 4 m oder weniger betragen haben; die Kähne hatten aber auch nur etwa 1,5 m Breite und vielleicht etwas über einen halben Meter Tiefgang, werden also nur einen kleinen Anteil des Kanalquerschnitts verwendet haben.)

(Bei den im Text auch beschriebenen "Schütten" handelt es sich um senkrechte Sperrbretter als Stauwehre, die für eine Durchfahrt mit einem Betätigungsbaum vertikal aus dem Kanal herausgehebelt und zur Seite gelegt und nach der Durchfahrt wieder eingesetzt werden mußten, was deutlich länger dauerte, wodurch erheblich mehr Wasser verlorenging, und zudem Bedienungspersonal (einen "Schüttherrn", so eine Art Schleusenwärter) erforderte.

(Beschreibungstext aus Max Möller, Der Flußbau. Der Kanalbau und Schiffahrtsbetrieb. Der Wehrbau. Schleusen, Docks und Schiffshebewerke. Häfen. Leipzig 1906:

"Der Klappstau,

in Moorkanälen geringer Tiefe und bei kleinem Stau verwendet. Der sehr schlank zulaufende Schiffsschnabel drückt beim Befahren des Wehres die aus Stäben beweglich zusammengesetzte Klappe K nieder. Um dieses Niederpressen zu erleichtern, nimmt die Klappe schon in gehobener Stellung eine gekrümmte Lage ein; sie lehnt sich durch Auftrieb nach oben dann gegen die seitlichen Leisten Z.")

Gruß aus Bremen Ralf

Reply to
Ralf . K u s m i e r z

"Ralf . K u s m i e r z" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.uni-berlin.de...

Hi, als Kinder haben wir alle mal was ähnliches kennengelernt. Diese flachen aufblasbaren Kinderplantschbecken, wenn man sich auf den Rand setzt, gibt der nach, und platsch! ist man draußen mitsamt eines Schwalls Wasser. Wenn man kein Plastik hat, muß man das wohl in Holz "nachbauen" :-)

Reply to
gUnther nanonüm

error 404

Ah, gut. So ähnlich hatte ich das schon vermutet, aber nur vermutet aus den Äußerungen, die bisher kamen.

Man wird sicher dennoch aussteigen und kräftig ziehen müssen.

CU Rollo

Reply to
Roland Damm

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Roland Damm schrieb:

Antriebskraft braucht man immer, aber für das Klappstau eben nicht unbedingt wesentlich mehr. Die Torfkähne wurden getreidelt, gestakt und gewriggt, waren aber durchaus auch besegelt. Auf der (lesenswerten) Seite gibt es u. a, ein Foto eines Torfkahns auf der Talfahrt durch ein Klappstau

- bergauf müßte das nicht wesentlich anders aussehen.

Es käme jetzt wohl ein wenig spät, und damals werden die strömungsmechanischen Zusammenhänge den Moorinspekteuren wohl nicht bekannt gewesen sein, aber man hätte daran denken können, das Unterwasser unterhalb des Klappstaus durch ein paasend geformtes Becken so zu gestalten, daß die ablaufende Welle nach einem Stück Weg zu einem großen Teil reflektiert wird und dann den Kahn bergwärts über das Stau schubst. (Angesichts der niedrigen Wellengeschwindigkeit in diesen Kanälen wäre es auch mal eine anspruchsvolle Übungsaufgabe für Schiffbauer, einen Torfkahnrumpf nach Art des Ederschen DG-Hull so zu formen, daß er im Kanl nur einen sehr kleinen Strömungswiderstand aufweist. Da wäre sicher etwas machbar.)

(Die Abgabensumme ist falsch berechnet: 24 Groschen sind ein Taler, also machen die Positionen 1. - 6. zusammen 11 Taler.)

Das war eine sehr harte Zeit damals. Es galt: Dem Ersten der Tod, dem Zweiten die Not, und dem Dritten das Brot - womit die Generationenfolge auf den Siedlungsstätten gemeint war. Die Leute um das Teufelsmoor herum sind immer noch ein etwas eigenartiges Völkchen. Die damalige Grundstückseinteilung zu 50 Calenbergschen Morgen (ungefähr 13 ha) dürfte sich auch heute noch vielfach erhalten haben (wobei das für die moderne Landwirtschaft eine unwirtschaftlich kleine Fläche ist - damals mußte die aber noch das für Düngung und als Arbeitstiere erforderliche Vieh miternähren).

Man könnte sich überlegen, ob man mit modernem technischen Wissen, aber den damaligen wirtschaftlichen Möglichkeiten, die Aufgabe der Moorkolonialisation wohl rationeller bewältigen könnte. Viel wäre wohl nicht möglich: Die Entwässerungsgräben wären auf jeden Fall erforderlich, ob eine moderne Baggerkonstruktion dabei so sehr viel effizienter wäre, kann man auch bezweifeln (ich würde überlegen, anstatt die Gräben mit Schaufeln auszuheben, sie einfach nach Art der Franziusschen Weserkorrektion durch einen Wasserstrom auszuspülen), den Torfabstich könnte man mit Großmaschinen rationalisieren (wofür man dann "mal eben" die Dampfmaschine erfinden müßte), einzig im Transportwesen wären Verbesserungen denkbar: Anstatt der Fuhrwerke könnte man an eine Art Feldbahn denken, aber Eisenschienen wären eher unbezahlbar, Holzschienen eigentlich auch. Den Ahnen wäre auch mit technischer Unterstützung kaum etwas anderes als schuften, schuften, schuften übriggeblieben.

Gruß aus Bremen Ralf

Reply to
Ralf . K u s m i e r z

PolyTech Forum website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.