Seit Wochen überschütten uns die Journalisten mit ?Millionen Litern?. Warum nicht gleich ?Milliarden Kubikzentimeter?? Und warum geben sie nicht konsequent die Wassertiefe in ?Millionen Millimeter? an?
Wahrscheinlich weiß kaum ein Journalist, dass 1 000 000 L = 1000 m³ = 10 m × 10 m × 10 m was man sich als Würfel gut vorstellen kann.
Wahrscheinlich weiß jeder Journalist, dass "eine Million Liter" viel mehr Aufmerksamkeit erregt als nur "tausend Kubikmeter". Da könnte man die Leute ja gleich beruhigen und behaupten, es handele sich um nicht mehr als "eine Kilotonne".
Das konnte man doch an der Berichterstattung über die Laugenzuflüsse in der Asse sehr schön sehen. 12.000 Liter klingen doch viel dramtischer als 12 Kubikmeter. Wenn man dann noch weiß, daß mehrere hundert Kubikmeter für die Wasserhaltung eines Bergwerkes völlig normal sind...
Denke, es geht weniger um einprägsam oder nicht, sondern darum, dass man sich überhaupt was darunter vorstellen kann. Der Mensch kommt mit dreistelligen und niedrigen vierstelligen Zahlen noch einigermaßen zurecht. Was darüber hinaus geht, übersteigt normalerweise ein gesundes Vorstellungsvermögen. Aus diesem Grund gibt es auch die Schreibweisen
123e5 oder so. Für 6-stelligen Zahlen hat man gemeinhin kein Gefühl mehr. Für Milliarden dann sowieso nicht mehr. Deshalb sind die Politiker mit solchen Zahlen dann auch gerne recht kurz entschlossen. Aber wenn es dann um den Radlständer beim Atomkraftwerk geht, dann werden damit Tage verbracht, weil man sich damit auskennt.
"Uwe Schickedanz" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@4ax.com...
Hi, nicht für einen Salzstock...denn dessen "Baumaterial" ist wasserlöslich. Fließendes Wasser in einem Salzstock ist wie offenes Feuer in einer Pulverkammer...nur langsamer. Dabei darfst Du insbesondere nicht vergessen, daß Steinsalz kein Stein ist, sondern bei viel größerer Ausdehnung dennoch eher die Festigkeit von Kohle hat...und kriecht. Ein durch Pinkelbrühe ausgespültes Hohlräumchen kann irgendwann gewaltige Verwerfungen auslösen. Denk an die Abbruchstollen bei Kohle, wie schnell da das "Hangende" runterkommt. Und bei einem mit rostenden Stahlfässern voller Atommüll angefüllten Salzstock wäre ich sehr daran interessiert, sämtliche Abflüsse genauestens zu kennen und ihre Schüttung "drinzubehalten". Sonst steht bald auf Mineralwasserpullen aus der Gegend "Reststrahlung (Pu+) unterhalb Grenzwert..." oder ähnliches Wischiwaschi. Denk dran, die ganze Gegend da ist "salzig", ehemalige Meeresreste, die vermutlich unterirdische Verbindungen haben.
Günther hat nicht ganz unrecht. Allerdings ist das bei Salzbergwerken, die von Kalisalzen durchzogen werden, nicht ganz unüblich. Diese Salze nehmen aus der Luft die Feuchtigkeit auf und tropfen als Lösung auf den Boden. In der Asse ist schon seit ca. 20 Jahren so und keinen hats gestört.
"Manfred Kuhn" schrieb im Newsbeitrag news:htpa8i$lu1$02$ snipped-for-privacy@news.t-online.com...
Hi, das ist hier aber nicht gemeint, die Luftmenge, die die Bewetterung in die Stollen drückt, reicht sicher nicht für die bislang gefundenen Mengen. Und das Salz ist soweit auch ziemlich "wasserdicht", da es Risse selbsttätig schließt, was so da tropft, kommt nicht weit. Schlimmer sind Wasserstollen irgendwo im Inneren, die sich neue Wege suchen, im Salz kein Problem, ein kleiner Riß, den Rest löst das Wasser einfach auf...sollte soeine Ader eines der Lager "finden", wirds lange Gesichter geben. Und irgendwo kommt das Grundwasser "unter Asse" ja auch wieder hoch. Möchte einer dabei sein, wenn die Quelle nachts leuchtet?
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