Transrapid-Unfall

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Na Mahlzeit,

ist ja eine schöne Bescherung. Abgesehen davon, daß man sich fragt, wie merkbefreit man sein muß, um keine ausreichenden organisatorischen Vorkehrungen gegen so etwas vorzusehen: Offenbar gab es auch keine technischen Sicherheitsmaßnahmen (auch ein organisatorisches Problem:

*damit* hatte natürlich wieder niemand gerechnet!). Mal unabhängig von den speziellen Schuldfragen (es dürfte klar sein, daß sich solche Vorfälle nicht durch höhere Strafandrohungen verhindern lassen) drängt sich mir irgendwie der Eindruk auf, daß wir hier wie auch anderswo inzwischen die PISA-Generation am Werk sehen.

Mir fiel jedenfalls auch sofort der schwere Unfall der Wuppertaler Schwebebahn vom 12. April 1999 ein, bei der eine "Kralle" am Gleis vergessen wurde (qualitativ in etwa das gleiche, was die Magnetbahnheinis verbockt haben, mit ähnlichen Konsequenzen). Und dann habe ich bei Wikipedia mal nachgesehen, dort sind die (seltenen) Schwebeahnunfälle aufgelistet (ich hoffe, einigermaßen vollständig): .

Die Unfalldaten sind:

Datum | TBF/d

------------+--------

23.01.1903 | 01.05.1917 | 5212 21.07.1950 | 12134 11.09.1968 | 6627 08.12.1970 | 818 03.03.1984 | 4834 24.01.1989 | 1788 28.07.1992 | 1281 25.03.1997 | 1701 14.11.1998 | 599 12.04.1999 | 149

TBF (time between failures): Unfallfreies Intervall in Tagen

(wobei die kriegsbedingten Schäden ausgeklammert sind; es wäre denkbar, daß zeitbedingt auch Ereignisse unterschlagen wurden, andererseits ging die Nutzung während der Kriegszeiten auch zurück. Es kam aber offenbar nicht zu vermehrten Unfällen, nicht einmal durch den kriegsbedingten Einsatz von Frauen als Schaffnerinnen.)

Ich habe dann mal gerechnet: Die Unfallhäufigkeit läßt sich durch eine Fkt. ~exp(0,03155*t/a) approximieren (mit einem r^2 von 0,509). Das bedeutet rechnerisch eine Verdoppelung der Unfallhäufigkeit alle 22 Jahre (im Jahr 2010 wären wir dann bei 0,65 Unfällen pro Jahr oder alle 561,5 Tage einen), obwohl(!) im Laufe der Zeit Fortschritte in der Sicherheits- und Leittechnik stattfinden.

Zufall? Risikokompensation? Oder doch fortschreitende Volksverblödung? (Da kann ja noch was auf uns zukommen.)

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz
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Ralf Kusmierz schrieb:

Vielleicht auch einfach Materialermüdung? Die Schwebebahnstrecke steht ja doch schon eine Weile.

Tobi

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Tobias Meyer

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begin quoting, Tobias Meyer schrieb:

Welcher der Unfälle soll denn auf Materialermüdung zurückzuführen sein?

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Ralf Kusmierz schrieb:

97, 98 und 99 zum Beispiel? 97 wird von einem "technischen Defekt" geschrieben. 98 musste die Signalanlage umgebaut werden - war die alte kaputt? 99 wurde ein "Traggerüst" erneuert.

Tobi

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Tobias Meyer

Das kann z.b. auch mit der immer weiter fortschreitenden Arbeits- verdichtung zu tun haben. Alles wird immer hektischer und schneller. Dass man dann Dinge vergisst bzw. allgem. Fehler passieren ist da irgendwie fast logisch. MfG Matthias

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Matthias Frank

Ralf Kusmierz wrote: .

Gibt es auch Zahlen über die Transportkapazitäten? Vielleicht stiegen die auch? MfG Matthias

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Matthias Frank

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begin quoting, Matthias Frank schrieb:

Das widerspricht meiner PISA-These keineswegs: Wenn es aufgund von Arbeitsüberlastung zu gehäuften Fehlern kommt, dann ist es ein Organisationsverschulden, wenn dem nicht durch entsprechende Qualitätssicherungsmaßnahmen entgegengewirkt wird. Natürlich wurde der Arbeiter, der die Kralle vergessen hatte, auch verurteilt, aber vollkommen zu recht eben nicht nur er allein:

"Dennoch bleibt auch für den TÜV unklar, aus welchem Grund die fehlerhaft am Fahrweg verbliebene Eisenkralle nicht entdeckt worden war.

Offensichtlich ist, dass sich die Verantwortlichen selbst unter den Druck gesetzt haben, die Schwebebahn müsse den Betrieb wieder "pünktlich" aufnehmen. Stress und Nachlässigkeit sind schlechte Ratgeber in Sachen Sicherheit... Seitdem fahren leere Testzüge langsam die Strecke ab, bevor sie nach Umbauarbeiten für den öffentlichen Verkehr frei gegeben wird.

Der Fall ging vor Gericht: Acht Mitarbeiter der beteiligten Firma und der WSW wurden wegen fahrlässiger Körperverletzung mit Todesfolge angeklagt. Ein Bauleiter wurde in erster Instanz vor dem Landgericht Wuppertal am 29.9.2000 rechtswirksam zu einer Geldstrafe (14400 DM) verurteilt. Sieben Fälle gingen bis zur höchsten Instanz: Der Bundesgerichtshof (BGH) verhandelte am 31.1.2002. Die Bewährungsstrafe (8 bzw. 10 Monate) gegen zwei Mitarbeiter der WSW wurden bestätigt. Ebenfalls bestätigt wurde der Freispruch des Schwebebahn-Betriebsleiters der WSW, dessen Sicherheitskonzept, obwohl mangelhaft, nicht Ursache des Unfalls gewesen sei. Die Freisprüche von vier Arbeitern hingegen wurde an eine andere Kammer des Landgerichts zur Wiederverhandlung zurückverwiesen: Zwar könne keinem der Arbeiter nachgewiesen werden, wer die tödliche Kralle vergessen hatte, nach Meinung des BGH waren sie aber alle verantwortlich.

In der Neuauflage des Strafprozesses am 5. Juni 2003 gestand dann einer der vier Arbeiter, der letzte auf der Arbeitsbühne gewesen zu sein und die Kralle vergessen zu haben. Er wurde zu einer Bewährungsstrafe von vier Monaten verurteilt. Das Verfahren gegen die restlichen Drei wurde gegen eine Geldauflage von 500 ? eingestellt." ()

Fakt ist: Es häufen sich zunehmend schwere Unfälle, die man - man kann es nicht anders sagen - auf Dummheit zurückführen muß. Dazu gehört dann z. B. ein Flugzeugabsturz wegen Kraftstoffmangels, wenn so ein Depp Gallonen und Kilogramm verwechselt hat (oder auch Sachen, die gerade noch haarscharf geklappt haben wie der "kontrollierte Absturz" der Passagiermaschine, die man wegen des Krieges nicht in belgrad notlanden lassen wollte, und die dann ohne Sprit im Gleitflug noch gerade so in Wien runterkam, ohne dabei Bruch zu machen).

Und um das Topic zurückzukommen: Die bayerische Bank mit angeschlossenem Industriesammelsurium namens S***** (erinnert entfernt an "Demenz") hat ja irgendwie nicht mehr so den allerbesten Ruf in Ingenieurkreisen und in Verkehrsangelegenheiten inzwischen wirklich eine "besondere Kompetenz" bewiesen (s. dazu z. B. .

Wenn ich jetzt unken wollte, würde ich dann noch "Airbus" sage - mich kriegt in die Dinger jedenfalls keiner rein ...

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

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begin quoting, Matthias Frank schrieb:

Ich habe keine, möchte das aber für die letzten fünfzig Jahre bezweifeln: Eher ging die Schwebebahnnutzung wegen des zunehmenden Individualverkehrs zurück. Im übrigen waren die Unfälle nicht kapazitätsabhängig, auch fanden keine größeren Kapazitätserweiterungen der Bahnanlage statt (geht dort topologisch gar nicht). Ok: Der Straßenbahnverkehr wurde in W inzwischen eingestellt.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Das ist das ärgerliche am System der Strafverfolgung:

Den kleinen Arbeiter vor Ort, der aufgrund von Arbeitsdruck und falscher Organisation Fehler begeht, wird verurteilt. Der eigentliche Schuldige, der die falsche Organisation zu verantworten hatte und den entsprechendne Arbeitsdruck (Zeitdruck) ausübt, kommt ungeschoren davon.

Dabei werden die hohen Gehälter der Manager ja mit der hohen Verantwortung, die sie tragen, begründet. Aber wenn es zum Schwur kommt, hatte die Verantwortung der kleine Mann vor Ort.

Ich wette, beim Transrapid-Unfall wird das vergleichbar ausgehen.

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Michael

am 04.04.1995 wurde mit einem komplettumbau der schwebebahn begonnen, seitdem befand sich die anlage in einem mehr oder weniger permanenten bauzustand.

es ist nicht sonderlich ueberraschend, das bei einem komplettumbau unter rollendem rad die unfallhaeufigkeit deutlich ansteigt.

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frank paulsen

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begin quoting, Michael schrieb:

Das war im vorstehenden Fall ja nun gerade nicht so. Und es ist auch nicht einzusehen, den Arbeiter als unmündigen Deppen mit Narrenfreiheit betrachten: Wenn der Mist gebaut hat, soll er dafür auch geradestehen.

Quatsch. Die haben gewisse Kontrollfunktionen, und die nehmen sie wahr, oder eben nicht: Danach werden sie beurteilt. Ein Klinikleiter ordnet beispielsweise (gesetzeskonform) an, daß Betäubungsmittel besonders gesichert aufbewahrt und nur gegen Nachweis ausgegeben werden: Willst Du den jetzt verknacken, wenn ein Pfleger trotzdem Opiate klaut? Es hat alles Grenzen.

Nun warte es doch erst einmal ab. Und letztlich setzt die Strafverfolgung am falschen Ende an: Die Frage ist erstens, warum sich Dämlichkeits-Unfälle häufen, und was man dagegen tun kann.

Doofheit gibt es auch in vielen "harmlosen" Fällen, Beispiele: Ca. 1992 wurde an der TU Dresden (Gebäude "Neue Schule") ein Solargenerator mit motorisch der Sonne nachgeführten Panelen installiert. Anschließend sah man dort ein zerdeppertes Solarmodul stehen: Der (erfahrene) Kranbediener hatte bei der Montage mal eben den Ausleger reingehauen. Anderer "Kranunfall" vor ein paar Jahren hier in Bremen: Ein LKW mit einem Ladekranarm fährt los, ohne den Kranausleger abgesenkt zu haben, und bleibt damit an einer Autobahnunterführung (verlief schräg über die Straße) hängen, der Wagen wird dadurch zur Seite geschleudert und knallt rechts wegen die Wand (Brückenpfeiler) nebem dem straßenparallelen Gehweg, auf dem er zum Stehen kommt - zum Glück wird niemand verletzt, weil da gerade kein Fußgänger war. (Trotzdem aufwendiger Bergungseinsatz und Brückenuntersuchung erforderlich.)

Ich kann mir nicht helfen, aber ich habe den Eindruck, diese Sorte Blödheit ist im Zunehmen begriffen. (Nicht, daß ich nicht auch schon Sachen demoliert hätte, obwohl das vermeidbar gewesen wäre. Und "Kontrollaufgaben" sind mir auch schon danebengegangen: Mache ich eine Skizze, was für ein (mehrteiliges rotationssymmetrisches) Bauteil ich gerne hätte, gebe sie dem Konstrukteur, der stopft das in ein CAD-Programm und zeigt mir am Bildschirm die Zeichnung. Nö, sage ich, bitte vier Befestigungsschrauben über den Umfang, drei reicht nicht. Er ändert das, ist nur ein Mausklick, ich kontrolliere die Maße, ok, geht in die Werkstatt zur Fertigung. Nach ein paar Tagen ruft der Meister an und fragt, wie denn die Schrauben passen sollen. ??? Ich gehe in die Werkstatt: Jo, das Oberteil hatte wie gewünscht vier Durchgangslöcher für die Schrauben, das Unterteil (sauschwer bearbeitbarer hochwarmfester Spezialstahl) drei Sackbohrungen mit Gewinde im 120°-Winkel, genau nach der Zeichnung - arrrgggghhh ...)

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Ralf Kusmierz schrieb:

Genauso wie der Soldat, der in den Krieg geschickt wird und mal kurz nicht aufpasst sich dabei eine Kugel einfängt. Ob der Soldat den Krieg überhaupt wollte und veranlasst hat?

Leider nein. Eher übliche Vorgehensweise.

Die Strukturen geben die Oberen vor. Wenn sie versagen, ist es eine billige Ausrede, wenn man dann die Schuld einfach auf das letzte Glied in der Kette schieben will. Es ist Sache der dafür hoch bezahlten Oberen, dafür zu sorgen, dass die Strukten auch FEHLERTOLERANT sind!!! Oder sollten die Oberen wirklich der Meinung sein, dass die Unteren allesamt perfekt sein werden? Dann kann man sich den ganzen Sicherheitsklimbim doch sowieso komplett sparen. Oder?

Servus Christoph Müller

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Christoph Müller

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begin quoting, Christoph Müller schrieb:

^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Ich würde da fein zwischen Wehrpflichtigen und Berufsverbrechern unterscheiden, und schon ist dieser Vergleich viel weniger schwachsinnig. Wer eine vertragliche Verpflichtung übernimmt, hat dafür auch die Verantwortung zu tragen. Oder kommen jetzt die Verschwörungstheorien über die kapitalistenfreundliche Strafjustiz?

Die perfekte Lösung wäre, die "Fehlerquellen" vollkommen zu eliminieren: Ein wegrationalisierter Arbeiter baut bestimmt keinen Mist. Wäre Dir das lieber?

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Ralf Kusmierz schrieb:

Durchaus. Aber dabei darf man es nicht belassen. Es geht schließlich um die Schaffung von Lebensgrundlagen und nicht um Arbeitsplätze. Es geht darum, WIE diese Lebensgrundlagen verteilt werden. Aber das ist eine Diskussion von der ich vermute, dass sie hier OT ist.

Servus Christoph Müller

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Christoph Müller

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begin quoting, Christoph Müller schrieb:

Hm, so absolut gesehen ist da zugegebenermaßen was dran.

Das Argument geht vor allem an der vorangegangenen Diskussion vorbei. Mit dem In-die-Schuhe-Schieben wird das wohl auch nicht so einfach werden: Die beiden Mitarbeiter auf der Arbeitsplattform haben nämlich überlebt (sind vor dem Crash runtergesprungen) und werden voraussichtlich "petzen" (jedenfalls, wenn sie wieder vernehmungsfähig sind), und der Fernmeldeverkehr wurde wohl aufgezeichnet und beschlagnahmt. Damit wird sich dann wohl klar feststellen machen, wem welche Verfehlungen zur Last zu legen sind, und wo ggf. Organisationsverschulden vorliegen.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Ralf Kusmierz schrieb:

aus 5 Meter Höhe auf den Boden? Wäre etwa wie vom 2. Stock runterspringen.

Hoffen wir mal für sie, dass ihre Gesundheit möglichst bald und vollständig wieder hergestellt ist.

Mit dem ständigen Suchen nach Verfehlungen von irgendjemandem habe ich immer so meine Probleme. WAS wird denn dadurch WIE besser und welcher Schaden kann künftig verhindert werden, wenn man jemandem die Schuld in die Schuhe schieben kann? Ich habe schwer den Eindruck, dass sich damit nicht viel erreichen lässt.

Das Entscheidende ist doch nicht, wer welchen Dreck am Stecken hat, sondern dass der angerichtete Schaden so gut es irgendwie möglich ist, reguliert wird und dass künftig ähnliche Unglücke vermieden werden. Vor lauter ziemlich sinnloser Suche nach dem Schuldigen werden die gerne übersehen, die den Schaden hautnah auszubaden haben. Den Hinterbliebenen wird oft erst dann geholfen, wenn man die Übeltäter zweifelsfrei identifiziert hat und wenn man von ihnen noch was holen kann. Das kann Jahre dauern und ist eher SchadensMAXIMIERUNG als -minimierung.

Servus Christoph Müller

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Christoph Müller

Am Sat, 23 Sep 2006 18:45:17 +0200 schrieb Christoph Müller:

ja, es geht in unserer Gesellschaft/Weitschaft nur noch darum, irgendjemandem irgendwas anzuhängen. Es muss immer jemand verantworlich sein, damit die Versichungen sich an denjenigen halten können. Wenn sich keiner finden lässt, rollt ein politischer Kopf. Die Folge ist, dass aus lauter Vorsicht an wesentlichen Schaltstellen nichts mehr geschieht. Stillstand wg. Angst vor Regressansprüchen. In dieser Situation befinden wir uns m.E.

Die Gefahr ist überall und es ist völlig sinnlos zu glauben, man könne die gegen Null drücken. Das würde im Verkehrswesen nur dane gelingen, wenn man die Geschwindigkeit auf Null reduziert. Das kann nicht gehen, also muss man die Gegenwärtigkeit der Gefahr von Unfällen akzeptieren.

Gruß Olaf

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Olaf Deters

Zunehmender Arbeistdruck Arbeistverdichtung etc.... das hat Folgen.

Wer bestimmte denn z.B. mit wievielen Pesonen, mit welcher Qualifikation und unter welchen Regualarien der Mann vor Ort die Arbeit in welcher Zeit fertig haben muss?

Da liegt ein wesentlicher Knackpunkt!

Zu schnell wird immer menschliches Versagen dem Mann vor Ort unterstellt. Nur warum der 'versagt' hat, dass muss man hinterfragen. War es vielleicht systembedingt? Oder hat man organisatorische Lösungen (wenn man sie überhaupt vorgeschrieben hat) ggf. den nicht so kostengünstigen technischen Lösungen vorgezogen?

Wenn man "Blödheit" oder menschliches Versagen annimmt, macht man es sich bei katastrophalen Unfällen zu einfach. Mit diesem Argument wird nur das eigene Organistationverschulden zu kaschieren versucht.

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Michael

In meine Augen hat das damit zu tun, dass früher Geschäftsführer von Technischen Werken oder Betreiber von irgendwelchen Bahnen oft Ingenieure waren. Heute sind das meistens Betriebswirte die keine Ahnung von der Technik haben und denen es nur darum geht Kohle einzusparen. MfG Matthias

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Matthias Frank

richtig.. es gibt in der technik kein Riskio gleich Null.

Man muss aber das Risiko im akzeptabelen Bereich halten. Was akzeptabel ist. kann man aus den bestehenden Regularien entnehmen.

Hierzu gehört auch ein enstprechende Organisation, die je nach Risikohöhe eine unterschiedliche Fehlertoleranz sicherstellen muss.

Unfälle kann man NIE vollständig vermeiden. Und wenn man das Notwendige zur Vermeidung unternommen hat, und doch ein Schadensfall eintritt, ist es - so hart wie es klingt - Schicksal.

Reply to
Michael

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