Zur Zeit kursieren ja viele verschiedene Vorschläge für die Speicherung von Strom, um den weiteren Ausbau der volatilen Wind- und Solarenergie zu stützen. Das Potential an Pumpspeicherkraftwerken in Deutshcland ist wohl weitgehend ausgeschöpft, so dass man nun die Speicherkraftwerke in Norwegen in Erwägung zieht. Norwegens Energieriese Statkraft bezifferte das Potential norwegischer Stromspeicher auf 35 TWh.
Pumpspeicherkraftwerke aber sind sehr teuer, im Mittel ist die kWh Strom aus dem Speicher mit über 4 Cent an Kapitalkosten belastet. Pumpspeicherkraftwerke lohnen sich nur deshalb, weil diese Stromüberschüsse aus Kohle- und Atomkraftwerken zu Preisen von unter 1 Ct/kWh einkaufen und dann als teuren Spitzenlaststrom verkaufen. Wenn aber Windkraft so weit ausgebaut wird, dass die Speicherung nötig wird, dann wird man den Windstrom auch kostendeckend bezahlen müssen, also mit mindestens 6 Ct/kWh. Das bedeutet, dass die Gestehungskosten für in Norwegens Pumpspeicherkraftwerken gespeichertem Windstrom etwa 14 Ct/kWh betragen.
Die Speicherung von Wärme hingegen ist aberwitzig preiswert. Eine Tonne Sintermagnesia, Magnesit, oder im billigsten Fall Bauschutt aus Backsteinen, kann in einem Temperaturbereich zwischen 550 Grad (wg höchstem Wirkungsgrad der Dampfturbine) und 1300 Grad 220 kWh Wärme speichern, aus der Mittels Dampfturbine, Stirling- oder Dampfmotor 100 kWh Strom zurück gewonnen werden können. Eine Anlage zur Speicherung von 1 GWh Wärme würde etwa 5 Mio ¤ kosten, was bei 2000 Volllaststunden zu Kosten von nur wenigen Zehntel Cent pro kWh führen würde.
Diese Speicher sind zwischen wenigen kWh und vielen GW beliebig skalierbar, man kann sie dezentral und völlig unauffällig aufstellen und betreiben, und sie sind langlebig und emissionsfrei.
Die Stromerzeugung würde dann vorzugsweise in eigens dafür erbauten Gaskraftwerken erfolgen, wodurch mit Gasbetrieb die Stromversorgung auch bei erschöpften Speichern gesichert bliebe.
Aufgrund des geringen Wirkungsgrads der Rückwandlung von Wärme in Strom würden sehr viel höhere Kosten der Strombeschaffung anfallen, dafür aber deutlich niedrigere Kosten der Speicherung und der Stromübertragung. In der Summe wäre Strom aus dem Wärmespeicher nicht teurer als Strom aus norwegischen Pumpspeichern.
Wenn statt EE-Stroms Stromüberschüsse aus Kohle- und Atomkraftwerken in so einem Wärmespeicherkraftwerk gespeichert würden, dann wären die Kosten voraussichtlich sogar niedriger als in einem Pumpspeicherkraftwerk in Deutschland, wegen des niedrigen Wirkungsgrads aber wäre der Speicherstrom deutlich "schmutziger".