230V Stecker aus Großbritannien ersetzen mit 13A Fuse

Hallo zusammen,

ich habe einen Wasserkocher aus UK geschenkt bekommen. Er funktioniert am deutschen Stromnetz mit 230V einwandfrei, jedoch würde ich gerne den -testweise dazwischen gesteckten - Reisestecker gegen einen Schuko austauschen. Es sollte problemlos gehen, Erdung ist beim UK-Stecker der obere Pin in der Mitte.

Allerdings hat der Stecker wohl eine eingebaute 13A-Sicherung. Diese würde ich bei der Schuko-Montage zwangsweise mit "abschneiden". Folgendes Schaltbild lag anbei:

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Seht Ihr da ein Problem? Die Haussicherung in Deutschland unterbricht ja eh bei

16A. Wäre ein Verlust der zusätzlichen 13A-Fuse tragisch bzw. wann käme er zum Tragen?

Vielen Dank für Eure Meinungen! Florian

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Florian Zeisel
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Also schrieb Florian Zeisel:

Naja... In GB ist es halt so, dass die einzelnen Räume früher mit (ziemlich dicken und beidseitig gespeisten) Ringleitungen versorgt wurden, anstatt wie bei uns stern- oder baumförmig verkabelt zu sein. Ob das bei Neubauten immer noch die Regel ist, weiss ich nicht. Und da ist halt dann für jeden Verbraucher eine eigene Absicherung vorgeschrieben (gewesen?), weil man die Ringleitung nicht so ohne weiteres trennen konnte oder wollte.

Strenggenommen schützt in D der LSS im Sicherungskasten nur die bauseitig verlegte Leitung bis zur Steckdose oder dem fest angeschlossenen Verbraucher (Leuchte, Herd,...), aber nicht die bewegliche Zuleitung zum Gerät. Wenn Du da dann eine dünne Litze anschließt, die den Maximalstrom des LSS nicht verträgt, diese aber nicht extra abgesichert ist, dann kriegst Du schon ein Problem.

Es gibt allerdings auch Schukostecker mit eingebautem Schmelzsicherungseinsatz. Wenn Du auf Nummer Sicher gehen willst, besorgst Du Dir so einen Stecker + passende Feinsicherung. M.W. ist 10 A träge da das höchste der Gefühle, d.h. wenn der Kocher nicht mehr als 2300 W hat, geht das.

Ansgar

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Ansgar Strickerschmidt

Am 18.06.2012 11:47, schrieb Ansgar Strickerschmidt:

Üblicherweise 2*16A.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Wie du richtig sagst, ist das absolut überflüssig und nicht gefordert.

Normaler Schuko-Stecker reicht.

Britische Stecker sind nicht nur extrem wuchtig und abgesichert sondern obendrein verpolungssicher. Zusammen mit Schukosteckern kann man diesen besonderen Vorteil nicht nachbilden - der Unterschied wäre mir persönlich wichtiger als die Sicherung im Stecker.

Schönen Gruß Martin

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Martin Τrautmann

Steht der nicht immer an der gleichen Stelle? Bei uns ist das mit fast allen aus Deutschland mitgebrachten Geraeten so. An den Stellen sind jetzt Schukodosen und (meist versteckt) Trafos auf 230V. Loest bei Gaesten schonmal Verwunderung aus "What's that?". Koenntest Du nicht eine koeniglich britische Steckdose montieren?

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Joerg

Am 18.06.2012 23:30, schrieb Joerg:

Nö, wir sind antiroyalistisch eingestellt.

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Horst-D.Winzler

Hallo!

Aha, das mit der Ringleitung wusste ich noch nicht. Kann man also daraus ableiten, dass eine eigene Absicherung aufgrund der Sternform in Deutschland nicht notwendig ist?

Da frage ich mich: Was macht ein Engländer, wenn die Sicherung mal schmilzt? Man kann sie offensichtlich nicht austauschen, und das andere Kabelende ist im vernieteten Gerät.. -> Gerät wegwerfen?

Hmm, mal sehen, ob ich das verstehe: Das wäre also für den Fall, dass die Litze bei weniger als 16A schmilzt? Die Leitungen in der Wand ("bauseitig") sind auf

16A ausgelegt, und der Circuit Breaker würde die dünne Litze nicht schützen. Ungefähr richtig?

LSS? Leitungs-schutz-schalter? Dies ist nur eine Bezeichnung für "Sicherung", oder?

Die Leistung ist mit 3kW angegeben. Daher wohl auch die 13A..

Viele Grüße, Florian

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Florian Zeisel

Nur mal aus Interesse: Was bringt denn die Verpolungssicherheit? Sind die Geräte dann auch anders gebaut? Ich schätze mal, es geht darum Nullleiter und Phase nicht zu vertauschen. Aber spielt das bei Wechselstrom eine Rolle?

Vielen Dank, Flo

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Florian Zeisel

Hallo!

Warum 2*? Hängen denn zwei Sicherungen an einer Leitung?

Vielen Dank für eine Erleuchtung, Florian

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Florian Zeisel

Florian Zeisel schrieb:

Vielleicht, weil es eine Ringleitung ist?

Gernot

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Gernot Griese

Wieso, wir haben doch auch in Amerika "kraut outlets" fuer Schukostecker :-)

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Joerg

Geräte dann auch anders gebaut?

Viele Geräte sind asymmetrisch konstruiert.

Aber spielt das bei Wechselstrom eine Rolle?

Du scheinst von Elektrik recht unbeleckt zu sein. Sei also entsprechend vorsichtig und mach' nur, was dir eindeutig so beschrieben wurde.

Ich geb' dir mal ein Beispiel. Du kennst Glühbirnen und deren Schraubsockel? Wo sind da die Kontakte?

Antwort: der eine ist ganz unten im Sockel, der andere am Gewinde selbst.

Ist dir schon mal eine Glühbirne zerbrochen? Wie bekommt man den Sockel wieder raus? Und was berührt man leichter: das Gewinde oder den Sockelkontakt?

Ich vermute, du weisst nicht wirklich, was Nullleiter oder Neutralleiter bedeutet, speziell in Hinblick auf die Sicherheit?

Der Neutralleiter kann in der Regel gefahrlos berührt werden, weil er auf dem gleichen Niveau wie die Erdung gelegt wurde.

Von daher würde man eine Stehlampe am ehesten so anschliessen, dass der blaue Neutralleiter mit dem Aussengewinde verbunden wird.

Die Phase führt zum Schalter, vom Schalter führt die Leitung zum Fußkontakt. Damit liegt an der Glühbirne nur dann Spannung an, wenn der Schalter geschlossen ist.

Jetzt steckst du deinen Schuko-Stecker aber anders herum ein. Dann steht die Glühlampe permanent unter Spannung, leuchtet aber erst, wenn der Schalter den Stromkreis zum Neutralleiter schließt.

Verstehst du, welchen Vorteil Verpolungssicherheit hat?

Bei der Glühlampe ist's besonders krass, weil die so in dieser Form wohl nicht mehr genehmigungsfähig wäre. Aber auch bei anderen Geräten kann es sinnvoll sein, die Verpolungssicherheit zu nutzen.

Bei deinem Wasserkocher sollte es egal sein...

Schönen Gruß Martin

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Martin Τrautmann

Geräte dann auch anders gebaut?

Yup. Amerikanische Toaster zum Beispiel. Da ist am oberen Teil der Wendel normalerweise der Nulleiter angeschlossen, da wo Kids schonmal verbotenerweise mit der Gabel reinprokeln wenn eine Scheibe Toast klemmt. Bei deutschen Toastern gibt es diesen Schutz nicht weil der Schukostecker (warum auch immer ...) nicht verpolungssicher konstruiert wurde.

Aber spielt das bei Wechselstrom eine Rolle?

Nun ist es bei Gluebirnen vor dem Wechsel sehr sinnvoll den Wandschalter auf "Aus" zu stellen und bei Stehlampen den Stecker zu ziehen :-)

Aehm, das kommt darauf an ob der innen ordentlich konstruiert ist.

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Joerg

Er zieht sich die Regenjacke an, geht eine neue Sicherung kaufen und wechselt aus :-)

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Zumindest in Schottland (bei Aberdeen) gab es die im normalen Dorfladen. Problem: Auf dem Weg dahin war der Pub ...

Das kann nicht sein, so haarscharf auf Kante genaeht wuerde die Sicherung oft nach laengerem Betrieb durchbrennen. M.W. darf man in Deutschland auch keinen Verbraucher mit 3kW an eine einzelne Steckdose haengen, kann mich aber vertun (ist lange her).

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Joerg

Am 19.06.12 19:55, schrieb Joerg:

Wenn man denn weiss, was 'aus' ist (gerade wenn mehrere Schalter im Spiel sind).

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Patrick Kormann

Nicht nur das. Bei Deckenleuchten sollte man besser die Sicherung rausnehmen (bei Profis: auch gegen Wiedereinschalten sichern). Stecker ziehen ist das beste.

Ich kenne mehrere britische Modelle - da ist's recht egal ob so rum oder anders rum. Allerdings haben sie tatsächlich meist nur einpolige Schalter. Verpolungssicherheit ist da also vorteilhaft.

Schönen Gruß Martin

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Martin Τrautmann

Geräte dann auch anders gebaut?

Beim "Volksempfänger" war eine der Anschlußleitungen mit dem Chassis verbunden. Wenn man den Stecker falsch herum in die Steckdose gesteckt hat, hatte das normalerweise nur einen leichten Brumm zur Folge, denn das Bakelitgehäuse hat ja isoliert. Richtig unangenehm wurde es nur, wenn man dann die Drehknöpfe zu fest angefasst und dabei die Wurmschrauben berührt hat...

Weiß zufälligerweise jemand, ob die Steckdosen in Deutschland vor 1945 verpolungssicher waren?

Gernot

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Gernot Griese

Das kriegt man normalerweise mit einem danebengeahltenen MW-Radio raus weil die ganzen Stoerer im Haus (Schaltnetzteile) viel Radau aufs Netz rauslassen. Knattert weniger -> Aus. Doch wenn das ein Flur ist ... da kommt dann die Frau Suhrbier vom Einkauf zurueck, findet dass es zu dunkel ist und ...

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Joerg

Am 19.06.12 20:26, schrieb Joerg:

OK, versteh jetzt grad nicht wie mir das anzeigt ob meine durchgebrannte Glühbirne in der Küche unter Spanung steht oder nicht, aber... Warum ich darauf komme: Grad diese Woche ging die Energiesparleuchte in der Küche nicht mehr. Also ich den Deckel abgescharaubt und seh schon, dass das Gehäuse halb verschmort ist und der Glaskolben an manchen Stellen kaum mehr mit dem Gehäuse verbunden ist. Hab da sicher wieder ne nette Ladung Quecksilber abgekriegt. Wir haben uns dann entschlossen die Leuchte Leuchte sein zu lassen bis nach dem Kochen? und das schönste war, plötzlich leuchtete das Ding wieder frisch fröhlich. Da wusste ich dann auch, wie ich abschalte ;)

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Patrick Kormann

Anfangs war die Spannung symmetrisch wechselnd plusminus, bevor das eine Potential auf Null / Neutral gelegt wurde.

Stecker waren damals genauso rund und verdrehbar.

Schönen Gruß Martin

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Martin Τrautmann

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