Beeinflußt MU-Metal die elektrische Fu nktion eines Netztrafos resp. Ausgangsübe rtragers

Hallo

Ich beabsichtige einen Musik Röhrenverstärker Marshall 1987X (50 Watt 3 x ECC83 2 x EL34) aus Showgründen in ein etwas unkonventionelles Gehäuse aus Metall einzubauen. Da in diesem Gehäuse der Abstand zwischen Netztrafo und Ausgangsübertrager aus Platzgründen nicht optimal ist, habe ich überlegt zusätzlich zu den schon vorhandenen Blechmantelungen der Trafos (eine Drossel ist auch noch dabei) noch zusätzlich die Trafos mit einer 0,3 mm starken MU-Metallfolie zu bekleben. Ggfs. auch die Abschirmbecher der Vorstufenröhren. Die Trafos werden natürlich sowieso verdreht gegeneinander montiert.

Meine Frage: Duch diese MU-Metall Folie ändert sich das äußere elektromagnetische Feld der Übertrager (So hoffe ich jedenfalls.) Sprich es wird abge- schirmt durch das aufgeklebte MU-Metall. Beeinflußt diese Maßnahme in irgendeiner Art die Übertragungseigenschaften der Übertrager negativ, (Leistung, Verluste, Soundqualität, usw) wenn sich das äußere Magnetfeld des Trafos nicht mehr so ungehemmt ausbreiten kann. Hat jemand Erfahrungen damit? Was ist aus elektrotechnischer Sicht hier zu erwarten? Reicht die Dicke der Folie aus? Wird damit überhaupt etwas besser?

MU-Metall:

formatting link
Boris Gerlach

Reply to
Boris Gerlach
Loading thread data ...

Hallo

Ich beabsichtige einen Musik Röhrenverstärker Marshall 1987X (50 Watt 3 x ECC83 2 x EL34) aus Showgründen in ein etwas unkonventionelles Gehäuse aus Metall einzubauen. Da in diesem Gehäuse der Abstand zwischen Netztrafo und Ausgangsübertrager aus Platzgründen nicht optimal ist, habe ich überlegt zusätzlich zu den schon vorhandenen Blechmantelungen der Trafos (eine Drossel ist auch noch dabei) noch zusätzlich die Trafos mit einer 0,3 mm starken MU-Metallfolie zu bekleben. Ggfs. auch die Abschirmbecher der Vorstufenröhren. Die Trafos werden natürlich sowieso verdreht gegeneinander montiert.

Meine Frage: Duch diese MU-Metall Folie ändert sich das äußere elektromagnetische Feld der Übertrager (So hoffe ich jedenfalls.) Sprich es wird abge- schirmt durch das aufgeklebte MU-Metall. Beeinflußt diese Maßnahme in irgendeiner Art die Übertragungseigenschaften der Übertrager negativ, (Leistung, Verluste, Soundqualität, usw) wenn sich das äußere Magnetfeld des Trafos nicht mehr so ungehemmt ausbreiten kann. Hat jemand Erfahrungen damit? Was ist aus elektrotechnischer Sicht hier zu erwarten? Bilden sich Wirbelströme? Darf ich die Lamellen stirnseitig überhaupt bekleben oder nur die Spulenkörper? Ist es besser den Trafo vollständig zu bekleben oder genügt nur die Seite die jeweils zum anderen Trafo zeigt. Wird der Trafo dadurch wärmer? Reicht die Dicke der Folie aus? Wird damit überhaupt etwas besser?

So viele Fragen!

MU-Metall:

formatting link
Boris Gerlach

Reply to
Boris Gerlach

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Boris Gerlach schrieb:

Nein. Problematisch könnte die Behinderung der Luftbewegung (Wärmeabfuhr) sein.

Die Streufelder sollten wirksam reduziert werden. Und das kann und sollte man man meßtechnisch verifizieren durch Messung der Kopplungasinduktivitäten: Die Wicklungen werden zunächst alle nirgendwo angeschlossen, an jede wird der Reihe nach eine passende Wechselspannung angelegt und dann die in die anderen Wicklungen induzierte Spannung gemessen. Diese Kopplung kann man auch gezielt zu Null einstellen, allerdings üblicherweise nur für eine Frequenz.

Beachte:

"Wenn Mu-Metall gebogen oder verformt wird, sollte es erneut geglüht werden, um durch Ausheilen von Gitterfehlern die hohe Permeabilität zu erhalten."

Es dürfte sehr schwierig sein, die Luftspalte an den Kanten hinreichend klein zu machen (Luft hat eine sehr viel kleinere Permeabilität als µ-Metall). Daher wird µ-Metall üblicherweise als Wickel eingesetzt - Du solltest ebenfalls eine mehrschichtige Verwendung ins Auge fassen.

Eine weitere wirksame Reduzierung der Kopplung erhält man durch außen um die magnetische Abschirmung angebrachte geschlossene (verlötet!) Abschirmbecher (am besten aus Kupfer, kann dann aus optischen Gründen versilbert werden). In den Bechern werden Wirbelströme induziert, die das Magnetfeld nach außen hin schwächen.

Gruß aus Bremen Ralf

Reply to
Ralf Kusmierz

Am 30.06.2007, 11:21 Uhr, schrieb Boris Gerlach :

Homöopathisch minimal.

Wenn man feste daran glaubt ist es hörbar.

Beim einkleben der Folie könnte der Trafo die Röhren zu heiss werden. Der Kleber der Folie sollte die Hitze aushalten. Sorge für ausreichen Lüftungsmöglichkeit. Die 0,3mm Folie erinnert mich an vergoldete Stecker und Monsterkabel. Dabei versetzt der Glaube auch riesige Mengen an Tonquallität.

Reply to
Karl Wilhelm Kuhn

Karl Wilhelm Kuhn schrieb:

Mir gehts vor allem um das leidige Brummen. ich möchte erreichen, daß beide Magnetfelder sich nicht in die Quere kommen. Wenn es besser ist schraube ich eine 3 mm dicke Mu-Metall Platte zwischen die beiden Trafos. Ich weiß nur nicht ob das was hilft.

Ich will gerade, daß es nicht hörbar ist. Der Amp soll möglichst so klingen wie im Originalgehäuse.

In der Bodenplatte des "Turms habe ich einen Papstlüfter 12 cm2 installiert, der die Luft von unten ansaugt und nach oben durch Lüftungsschlitze bei den Endstufenröhren wegbläst. Der Fan schafft etliche m3 in der Minute und ist dabei sehr leise aber das spielt keine Rolle, denn wenn der Amp augedreht wird, fallen den Leuten sowieso die Ohren ab. (Jimi Hendrix benutzte so einen Amp am Anfang seiner Karriere bevor auf die 100 W Version umstieg.)

Ich hab auch nichts für Voodoo übrig mir ging es um technischen Sinn oder Unsinn, weil diese Folien bzw. diese Bleche auch noch sauteuer sind.

BGE

Reply to
Boris Gerlach

Hallo Ralf,

Eine einfache Kupferfolie als einzelne Wicklung au=DFen am Trafo angebracht d=FCrfte schon reichen um dem Streufeld merklich zuzusetzen. Habe grad keine Zahlen zur Hand, aber da waren schon ein paar dB drin. Ansonsten ist Kupfer aber eher m=E4=DFig in seiner Schirmwirkung bei Niederfrequenz.

Gru=DF Michael

Reply to
Michael Kamper

Am 30.06.2007, 16:19 Uhr, schrieb Boris Gerlach :

Warum sollte er das nicht tun. Nur weil die Trafos anders befestigt werden? Brummen durch einstreuen des Netztrafos in den Ausganstrafo kann ich mir nicht vorstellen.

Teste deine Montage ohne sonderliche Abschirmung. Montiere die Eingandstufen fern vom Netztrafo.

Reply to
Karl Wilhelm Kuhn

Karl Wilhelm Kuhn schrieb:

[...]

Und das gerade, geht eben nicht.

Trotzdem vielen Dank erstmal.

BGE

Reply to
Boris Gerlach

Michael Kamper schrieb:

Bei den Trafos sind schon Abdeckhauben (Schutzdeckel) beidseitig auf die Spulenseiten geschraubt.

vgl. hier:

formatting link
Ich war mir nicht sicher, ob diese auch eine Reduzierung des Streufeldes führen sondern eher als mechanischer Schutz oder Schutz gegen Feuchtigkeit oder Korrosion dort angebracht ist. Ich weiß auch nicht aus welchem Material diese Deckel sind. Wird wohl Weißblech oder ähnlich sein. Ich dachte bisher immer, daß das Streufeld genau dort nicht massiv austritt, sondern am Kern direkt außen, und der ist ja trotz der Bleche weiterhin nicht abgedeckt.

BGE

Reply to
Boris Gerlach

Boris Gerlach schrieb:

Wie du schon selber sagtest, den einen Trafo mittig und senkrecht zum andern einbauen. Aus Symmetriegründen sollte[tm] dann nichts eingestreut werden. Als RC-Kopplung noch patentrechtlich geschützt war, mussten auch noch Zwischenübertrager eingebaut werden, irgendwann gehen die senkrechten Achsen aus :-)

Reply to
Rolf_Bombach

Es gibt doch noch den sechsdimensionalen =DCberraum... Gruss Harald

Reply to
Harald Wilhelms

Moin,

Boris Gerlach schrub:

Es gibt da doch bestimmt solche Tricks, ein paar Zusatzwicklungen dazuzubauen (um den Netztrafo wickeln) und diese so mit Spannungsteiler zu versehen (und vielleicht noch einer Kapazität) und das was rauskommt mit in den Verstärker einzukoppeln, dass man das Brummen genau wegkompensiert. Immerhin liegt beim Netzbrummen die Frequenz ja fest. Man braucht nurnoch die richtige Phasenlage und Amplitude und das am besten so einstellen, dass es sich im Leerlauf kompensiert. Bei Volllast spielt es ja wegen dem Lärm eh keine Rolle.

Fragt sich, wie stabil so eine Lösung bezüglich Temperaturänderungen oder sonstiger Bauteildrift ist - macht ja schließlich keinen Spaß, wenn man alle 15 Minuten das Ding neu ausregeln muss.

CU Rollo

Reply to
Roland Damm

Roland Damm schrieb:

Solche aktiven Schaltungsänderungen, möchte ich nicht unbedingt durchführen, weil mir das zu sehr in diese Originalschaltung eingreift. Abschirmmaßnahmen sind hier das Höchste der Gefühle (Ich könnte ja auch ein Schaltnetzteil einbauen aber dann wäre es kein Marschall 1987X mehr verstehste?)

Jau.

BGE

Reply to
Boris Gerlach

Moin,

Boris Gerlach schrub:

Na wenn dein Umbau sowieso den Klang beeinflusst, dann ist es doch sowieso nicht mehr ganz original. Mein Gedanke dabei war ja auch, dass sich sowas schnell mal probehalber dazu bauen lässt und bei nicht-funktionieren wieder entfernen lässt.

Übrigens kann auch die Röhrenheizung (mit Wechselspannung vom Netz) eine Brummqelle sein, in dem Fall brummt's mit 100Hz und mein Vorschlag hilft sowieso nicht.

CU Rollo

Reply to
Roland Damm

Roland Damm schrieb:

Teureres Gerät hat auch eine Gleichstromheizung für die Vorstufen (Fisher usw.). Warum gleichzeitig eine geringe Unterheizung gewählt wird, habe ich vergessen, war aber auch begründet. Für die Wechselstromheizung verwendet man eh einen geerdeten Mittenabgriff oder einen "Ent- brummer", ein niederohmiges Poti am Heizkreis, dessen Schleifer an Masse geht.

Reply to
Rolf_Bombach

PolyTech Forum website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.