Beschlungsfehler Ursache für Trafobrummen? (Re: Stro mloses Netzteil)

X-Post aus de.rec.musik.hifi F'up gesetzt: de.sci.ing.elektrotechnik

"Peter Sauter":

Carsten Neumann schrieb: >> [Primärseitiger Schalter besser als sekundärseitiger?]

Also sekundärseitig müsste man denn ja auch noch alle Sekundärspannungen schalten. Wenn ein Gerät aber Standby-Funktionalität hat, braucht es im Standby-Betrieb ja auch irgendeine Spannung, und das Netzteil darf auch keine Hand-Schalter dazu benötigen, die Sekundärspannungen zu schalten.

Wenn also bei StBy-fähigen Geräten ein Netztrennschalter fehlt, dann nicht, weil Handschalter für Sekundärspannungen billiger sind, sondern weil ein Taster zum auslösen der StBy-funktion biliger ist, als ein Leistungsschalter.

> ich hatte neulich einen Disput mit jemanden, der immer meint, früher >> wäre alles besser gewesen ;-) Auslöser war ein Verstärker, dessen >> Netzteil auch noch brummte, wenn das Gerät ausgeschaltet war. > Oder es wird eine Drosselspule als Filterelement auf der Primärseite > zur Unterdrückung von DC-Anteilen schlicht eingespart.

Eine Drosselspule auf Primärseite zur Unterdrückung von DC-Anteilen? Die müsste ja parallel geschaltet sein, und daher wegen der niedrigen Netzfrequenz auch eine ziemlich hohe Induktivität aufweisen, wenn ohmsche Verluste gering bleiben sollen. Ich bin ja auch kein Fachmann, aber ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, daß das ausser einem erhöhten Stromverbrauch was bringt.

Dadurch kommt das Netzteil dann in die Sättigung und brummt > mechanisch.

Du meinst den Trafo? Trafos arbeiten ja, glaube ich, ohnehin immer nahezu gesättigt, da die Sekundärströme ein den Primärströmen entgegen wirkendes Feld bewirken, so daß das Magnetfeld weitgehend unabhängig von der Trafolast ist. Leitet man auf einer Seite einen DC-Strom durch den Trafo, wird in der Tat der "magnetische Nullpunkt" verschoben. Das kann zu einem "asymetrischen Sättigung" führen.

Normale NT-Schaltungen leiten aber nicht aktiv Ströme durch einen Trafo, sondern entnehmen solche. Das ist vielleicht insofern relevant, als daß man z.B. eine einzelne Diode anstelle eines Brückengleichrichters verwenden könnte. Dann belastet man zwar nur eine Phase des Wechselstromes, entnimmt mithin auch definitiv einen hohen DC-Anteil aus dem Trafo, verschiebt jedoch den "magnetischen Nullpunkt" wohlmöglich nicht nennenswert, weil ja Primär- und Sekundärströme (bzw. deren Ableitungen) sich weiterhin gegenseitig magnetisch aufheben.

Wenn ich das richtig überblicke, dann gilt für die Stromanderungen im idealen Trafo mit primärseitig idealer Spannungsquelle:

dI_prim(t) = dI_sek(t) * N_sek / N_prim

Und für das Magnetfeld irgendsowas wie

M(t) = I_prim(t)*k_prim - I_sek(t)*k_sek = M_leerlauf(t)

Damit können Sekundärseitige Lastwiderstandsänderungen auch die den "magnetischen Nullpunkt" nicht verschieben, so daß ich es auch für weitgehend unwahrscheinlich halte, daß eine falsche Beschaltung für brummende Trafos verantwortlich ist. Ich würd' eher billig vergossene Trafos als Ursache sehen.

Vielleicht kann das in d.s.i.e. noch jemand genauer aufdröseln?

Der Großteil der Kosten sind eben weniger die Bauteile > sondern Vertrieb/Versand und bei AV-Systemen dazu noch die > Lizenzgebühren an Dolby &Co sowie, daß es sich mind. um 5 Vor/Endstufen > inkl. Netzteil handelt.

Naja, mit Bauteilen, Lizenz, Versand und Vertrieb ist's ja auch noch nicht getan. Irgendwie müssen die Bauteile ja auch noch zusammengepappt werden...

Kauf' mal im Einzelhandel alle Teile, die Du in einem Verstärker findest. Da bist' schnell beim 3-fachen Gerätepreis, und hast dann noch nichtmal Platine und Gehäuse. Selbst wenn Du grössere Stückzahlen produzieren würdest liegst' mit den Kosten wohl meist immernoch deutlich über "Wert".

Gruss

Jan Bruns

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Jan Bruns
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Jan Bruns schrieb:

Ich meinte die Netzteildrosseln als Filterelemente oft in Kombination mit Netzentstörkondensatoren. Neben ihrer Filterwirkung dachte ich IMHO dienen die auch dazu DC-Anteile auf der Primärseite abzuschwächen. Lasse mich aber gerne dahingehend aufklären, wenns nicht stimmt.

Genau das meinte ich und das damit verbundene mechanische Brummen des Trafo.

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Peter Sauter

Jan Bruns schrieb:

Ich meinte die Netzteildrosseln als Filterelemente oft in Kombination mit Netzentstörkondensatoren. Neben ihrer Filterwirkung dachte ich IMHO dienen die auch dazu DC-Anteile auf der Primärseite abzuschwächen. Lasse mich aber gerne dahingehend aufklären, wenns nicht stimmt.

Genau das meinte ich und das damit verbundene mechanische Brummen des Trafo.

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Peter Sauter

Peter Sauter schrieb:

Ist Unsinn.

Ach? Du hast statt eines Trafos einen Transduktor drin? *Sehr* merkwürdig.

Trafos brummen *immer*, man Magnetostriktion. Wenn dann noch die Kernbleche und Wicklungen nicht ordentlich verklebt sind wirds halt lästig laut. Mit irgendwelchen DC-Anteilen hat das *nichts* zu tun.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

"Dieter Wiedmann":

Naja, manche Trafos brummen aber schon lauter, wenn sie stärker belastet werden. Ob das wohl ausschliesslich damit zusammenhängt, daß die dann wärmer werden?

Gruss

Jan Bruns

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Jan Bruns

Jan Bruns schrieb:

Nein, da sind die Wicklungen nicht ordentlich verklebt.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Hallo, Jan,

Du (post) meintest am 02.12.05:

Nein. Brumm und Wärme sind beides Folgen des Stroms.

Viele Grüße! Helmut

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Helmut Hullen

Dieter Wiedmann schrieb:

Ja, da sind die Wicklungen nicht ordentlich verklebt. Bei W=E4rme wird der Kleber weicher. :-) Gruss Harald PS: Mich st=F6rts auch, das es immer weniger Ger=E4te mit prim=E4ren Schaltern gibt. Das erh=F6ht u.a. ja auch das Brandrisiko. Aber zum Gl=FCck kann man ja als Elektriker sowas nachr=FCsten. :-)

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Harald Wilhelms

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