Desulphatieren von Blei(-Gel)-Ak

Hallo.

Ich interessiere mich dafür, wie ein Blei-Akku bzw. auch Blei-Gel-Akku in seiner Leistung wieder zu verbessern bzw. wiederzubeleben sein könnte. Aber weniger mit speziellen (evtl. falsch gepolten) Stromimpulsen, Hochfrequenzen usw., als mechanisch, evtl. auch chemisch.

Warum Elektronik und Chemie? Weil ein solcher Akku wohl beide Bereiche betrifft. Evtl. mehr Chemie als Elektronik, schon wegen der mechanischen herangehensweise. Nach dem mechanischen "reinigen" wäre eine erneute "Formierungsladung" bzw. das Anwenden von Desulphatisierungsprogrammen von Ladegeräten bzw. extra Geräten evtl. nicht schlecht. Unter der Annahme dass nach dem "abbürsten" der weißen Sulphat-Kristallschicht auf der Oberfläche dennoch kleinste Sulphatpartikel in den "Poren" sitzen. Falls das so dargestellt ist. Dann mögen die elektrischen Desulphatisierungstechniken tatsächlich überfordert sein, aber nach so einer "Bürstenreinigung" etwas bringen.

Unabhängig davon wie wirksam das dort gezeigte Gerät bzw. die Technik ist, hier ein Video wo man zumindest die Sulphatisierung sehen kann:

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ein transparenter Akku hat schon Vorteile. So wie das da aussieht, ist ja der Gedanke nicht ganz verkehrt dass ein einfaches mechanisches entfernen dieses Belags und erneuern der Säure etwas bringt. Ob man die abgelassene Flüssigkeit wieder mit den abgebürsteten Sulphatbelägen verbinden kann? Erstmal in den Mixer ;D ? Wenn man sie tatsächlich wieder in der Flüssigkeit lösen könnte, wäre ein Mixer ja gar kein so verkehrter erster Gedanke um die natürliche Lösung (wie?) zu beschleunigen. Etwas erhitzen? Nicht dass man nicht auch Ersatzsäure nehmen kann, aber Sondermüll vermeiden zu können wäre ja kein Fehler. Auch wenn man danach noch mit einem Dichteprüfer misst, ob man destilliertes Wasser oder Säure nachgeben muss.

Ich stieß beim googlen auf einen kurzen Hinweis dass jemand in Bolivien sah wie eine Autobatterie aufgesägt, die Platten wohl entnommen, abgebürstet und mit Batteriesäure gereinigt wurde. Danach wurde sie mit einem heißen Eisen wieder verschlossen. Es geht mir nicht um eine Diskussion ob sich etwas lohnt, das ist wohl Ansichtssache. Bei BleiGel-Akkus ist das finanzielle Ergebnis wohl höher als bei einer alten 08/15-Blei-Säure-Autobatterie. Dafür kann man da die Säure zuvor ablassen. Bei Blei-Gel wohl nicht. Da wäre es auch nötig nach dem öffnen das "Gel" (welche Konsistenz?) zu entfernen. Und nach der Prozedur müsste man es wieder einbringen. Wie geschieht das in der Produktion? Gießen die es wie bei Blei-Säure-Akkus? Wird es warm flüssig? "Kochen" sollte man solch ein Säuregel ja wohl auch nicht. Und einfach ersetzen ist auch nicht möglich, oder kann man es wie Batteriesäure im Kanister kaufen? Oder gibt es ein "Rezept" wie man es selbst aus Batteriesäure herstellt? Hier wäre ein mögliches Wiederherstellen aus dem Gel und dem Sulphat schon sinnvoll.

Die Frage ist, wie könnte das ganze im Detail ablaufen. Neben dem technischen Vorgang auch das rückgängig zu machende (2K-Harz, Heißkleber, evtl. auch Schrauben und Gummidichtung, das wäre jederzeit wieder zu öffnen...) abnehmen des Deckels Hat eine Batterie mit starker Sulphatierung nach dem Entfernen des Sulphates wieder höhere Leistung (Ah)? Bzw. kann auf einmal das laden möglich sein, wo das Ladegerät zuvor die Ladung verweigerte? Gibt es noch andere Faktoren als diese "weiße Verstopfung"? Wenn das Sulphat grob und nicht gelöst ist, würde es nach dem zurückfüllen der Flüssigkeit wohl der Batteriesäure fehlen. Wenn man die Batteriesäure also neu nimmt, sollte man dann nicht zumindest wieder auf einem entsprechenden Gebrauchtstand sein. Ich erwarte ja keine Nominalkapazität, und will auch nicht spekulieren. Aber schon 50% wären (für mich) kein Akkuschrott mehr. Solange man die nicht umherfährt, ist Gewicht und Platzverbrauch auch nicht sehr bedeutend. Auch wenn oft gewerblich alle x Jahre oder bei 80% ausgetauscht wird (Notstrom...).

100Ah-BG-Akkus kosten gut €250. Auch wenn man das selbst nie zahlt (z.B. schon gebraucht), bleibt es doch der Neupreis solcher Akkus.

Was Sicherheit angeht müssen wir nicht über Brille, Lüftung, Handschuhe und Kleidung die leiden darf diskutieren.

P.S.: Hier noch ein Video zur Herstellung:

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(6V) Ein Video dass den Aufbau zeigt:
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Grüße, Tobias Claren

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Tobias Claren
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Die geschilderten Geräte sollte man ohnehin nur kaufen, wenn ein wirklich unabhängiger Testbericht eine Wirkung verspricht.

In einem alten Batterie-Buch wird eine "Wasserladung" beschrieben, mit der man Schäden durch Fehlbehandlung evtl. wieder rückgängig machen kann. Ohne zerlegen natürlich. (Vorübergehend dest. Wasser statt Säure einfüllen.)

Früher (auch heute?) hat man auch offene Batterien verwendet, z.B. für

110-V-Steuerspannung in Umspannwerken. Bleiplatten hingen in Glasbehältern. Die Platten konnte man so problemlos entnehmen. Ob und wie die Platten aufgefrischt wurden, weiß ich nicht.
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Werner Holtfreter

Batterie veranschaulicht: Ein großer Saal, Tisch für dreißig Personen, weiß gedeckt. Alle setzen sich, die Kellner bringen die Teller mit dem Essen rein, alle nehmen Messer und Gabel zur Hand. Damit ist die Batterie zurm Gebrauch fertig. Alle haben gegessen und lehnen sich satt zurück. Die Kellner räumen ab. Die Batterie ist leer und kann entsorgt werden.

Akku veranschaulicht: Wie oben. Nur daß nach dem Essen alle den Finger in den Hals stecken und die Teller wieder füllen. Wenn es ihnen gelingt, Tisch und Teller wieder aussehen zu lassen wie zu Anfang, ist der Akku wieder wie neu und richtig geladen. Wenn sie das über mehrere Jahre beliebig oft hinkriegen, haben wir einen nachhaltig funktionierenden Akku.

Grüße, H.

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Heinz Schmitz

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