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Wenn Du in dem Bereich tätig bist:
Hast Du mal darüber nachgedacht, ob diese Signale nicht nur _Summe_ einer ständigen Aktivität bzgl. Bewusstsein und Lernen sind ?
Sprich: Man sollte nicht zuviel in diese interpretieren ...
Ich hatte mich vor vielen Jahren einmal des Themas Spracherkennung angenommen, dabei kam zur Erkennung der Phoneme heraus, dass neben der üblichen Korrelation (also Skalarprodukt der Mustervektoren mit dem Input) auch die Pseudoinverse der Matrix der Skalarprodukte der Muster selber relevant ist, um die fehlende Orthogonalität der Muster bei der Erkennung auszugleichen.
Nun kann die Natur schlecht eine Matrix invertieren, aber man kann so eine Struktur auch iterativ durch ständige Wiederholung herausbilden, in der Mathematik nennt sich das Gauss-Seidel Verfahren im Gegensatz zur Gauss-Elemination) Ich hatte damals schon den Verdacht, dass sich soetwas in der Natur abspielen könnte.
Außerdem kam damals das Thema auf, dass man künstliche neuronale Netze dadurch verfeinern kann, dass die Laufzeit durch ein Neuron bzw. die Zeitdauer einer Antwort, abhängig von der Summe der Eingangswerte gemacht, für eine solche Verarbeitung hilfreich ist. Wir hatten das damals ausprobiert, trotz der um 1990 noch sehr beschränkten Mittel hat es grundsätzlich funktioniert.
Die Idee wäre, dass sozusagen einerseits schwache Reize am Neuron vorliegen, welche ihrerseits _keine_ Triggerung auslösen können, aber diese dann, wenn die große - auch als EEG messbare - Welle reinkommt, diese die Laufzeit dieser beeinflussen. Somit könnte ein Neuron mit schneller Laufzeit infolge hoher Summe an Signalen aus exzitatorischen (erregenden) Synapsen dann schneller sein Ausgangssignal liefern und andere "Wettbewerberneuronen" so vorzeitig über inhibitorische Synapsen blockieren => es kommt zur klaren Herausbildung einer Entscheidung.
Weißt Du, ob in diese Richtung geforscht wurde ?
Gruß Oliver