GG Art 2 (1):
(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit,
soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die
verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.
Indem Du mit Deiner Entscheidung für Glühobst mehr endliche Resourcen
verbrauchst als unbedingt nötig, schränkst Du das Recht der Anderen auf
die Nutzung der endlichen Resourcen ein.
Gleichzeitig ging das aber auch gegen die Stromkonzerne, denen die
EU-Bürokratie so willig ist.
Kleinvieh macht auch Mist. Und gerade beim Licht ist das Sparen so
einfach.
Die Privathaushalte geben für die Beleuchtung rund 7 % aus:
http://www.biobay.de/artikel/der-stromverbrauch-in-privathaushalten
Wenn man das mit einfachen mitteln auf 1-2 % reduzieren kann, dann ist
das schon erheblich. Denn auf der anderen Seite beschweren sich ja auch
die Verbraucher wenn die Strompreise um 5 % erhöht werden.
Ob Energiesparlampen mit Leuchtstoffröhren unbedingt besser sind, wage
ich zu bewzeifeln. Im Betrieb sind sie sparsamer und durch die künstlich
kurz gehaltene Lebensdauer von Glühbirnen auch langlebiger. Aber die
Herstellung ist ungleich aufwendiger und ich halte es auch fragwürdig,
am Ende der Lebensdauer neben der schadstoffhaltigen Leuchtstoffröhren
auch gleich noch gut funktionierende Elektronik wegzuschmeissen, der
Produktion auch einen erheblichen Aufwand bedeutet (Wasser, Rohstoffe,
Energie). In wie weit das Recycling langfristig funktioniert und wie
hoch der Anteil der tatsächlich wiederverwerteten ESL sein wird, wird
sich noch zeigen.
Zur Lebensdauer: Glühbirnen könnten durchaus auch länger halten, wenn
sich die Hersteller damals nicht darauf abgesprochen hätten, dass für
länger haltbare Modelle Strafe zu zahlen sei und letzlich die Dinger
absichtlich so konstruiert wurden, dass sie nur etwa 1000 Stunden halten
(Stichwort geplante Obsoleszenz und Phoebuskartell). So ist es natürlich
auch leicht, die Rechnung mit "1 ESL = 10 Glühbirnen" aufzustellen.
Einzig der Stromverbrauch im späteren Betrieb ist bei ESL ein Vorteil -
aber auch nur dann, wenn die ESL tatsächlich mehrere tausend Stunden
funktioniert, was nicht auf alle Modelle zutrifft. Gerade bei den
günstigen Exemplaren, die man mitunter als Eigenmarken bei diversen
Möbelhäusern oder Elektromärkten findet, fallen auch gerne mal schon
nach 1-2 Jahren einfach aus.
Auf der Packung steht dann meist so eine herrliche Biszuangabe: âHält bis
zu 10-mal länger als herkömmliches Glühobstâ. Daà damit kein Minimum,
sondern nur ein Maximum garantiert wird â es hält garantiert nicht länger
als die 10-fache Standzeit â entgeht dem Verbraucher angesichts der
geschickten Formulierung.
vG
X-No-Archive: Yes
begin quoting, Volker Gringmuth schrieb:
Du hast sicher ein Beispiel für eine solche "geschickte Formulierung"
bei KLL zur Hand?
(Wobei die begrenzte Lebensdauer tatsächlich so ein Thema ist: Daß
Glühlampen kaputtgehen, liegt am Funktionsprinzip: Der Glühfaden
verdunstet, und dagegen hat noch niemand etwas nachhaltig Wirksames
erfunden. Aber ein Entladungsgas nutzt sich genauso wenig ab wie die
Leuchtschicht auf dem Lampenkolben (oder nur äußerst langsam), und
daher ist es eigentlich nicht einzusehen, daß solche Lampen innerhalb
von e4 Betriebsstunden wegen Abnutzung kaputtgehen (erst recht nicht
de Ausfall elektronischer Komponenten) - da besteht wohl
Nachbesserungsbedarf. Die Elektroden sollten auch mehr vertragen
können - schließlich ist der Trick, "kaputte" Leuchtstofflampen
mittels Hochspannungsimpuls zu zünden und noch "ewig"
weiterzubetreiben, auch altbekannt. Die Frage ist dann wieder, ob
jemand 50 E für eine Lampe ausgeben will, die ca. e5 Stunden hält -
das sind immerhin über 11 Jahre. Bei 10 W verbraucht so ein Ding dann
in der Zeit 1 MWh für ca. 200 E (heutige Preise).)
Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
Am 20.03.2012 15:12, schrieb Ralf . K u s m i e r z:
Das Problem ist nicht, dass der Glühfaden sich abnutzt, sondern in
welcher Geschwindigkeit das erfolgt. Die heute üblichen 1000 Stunden
sind auch eine künstlich eingeführte Grenze - technisch wäre auch mehr
möglich, aber das ist von den Herstellern nicht gewollt, da dies ihren
Gewinn schmälern würde... so wie bei fast allen Produkten heutzutage,
die mit geplanter Obsoleszenz versehen sind und eben nicht das technisch
Machbare darstellen - angefangen damals bei Nylonstrümpfen, die bewusst
verschlechtert wurden, weil der Absatz sonst nicht hoch genug gewesen wäre.
[...]
Technisch nicht - aber wirtschaftlich gesehen haben die Hersteller sehr
wohl ein Interesse daran, dass auch Leuchtstoffröhren nicht mehrere
10000h laufen, auch wenn das technisch lösbar wäre.
X-No-Archive: Yes
begin quoting, Arno Welzel schrieb:
Das hängt von der Oberflächentemperatur und dem Gasdruck im Kolben ab.
Sie sind ein Auslegungswert.
... nicht sinnvoll aus den genannten Gründen, weil es die Kosten für
die Anwender erhöhen würde. Kapier es doch einfach mal.
das ist von den Herstellern nicht gewollt, da dies ihren
Falsch. Die werden deswegen so angeboten, weil das den Wünschen und
Interessen der Kundschaft entspricht (jedenfalls im Durchschnitt, das
ist individuell - Strombezugspreise, Wartungsaufwand für Lampenwechsel
- unterschiedlich).
Die Patente für Glühlampen sind längst abgelaufen, das sind billige
Massenprodukte, die jeder herstellen kann, und keine
Raketenwissenschaften. Wenn langlebigere Glühlampenm einen Markt
gehabt hätten, dann gäbe es sie längst. (Gibt es übrigens auch: Die
sog. "Panzerglühlampen" machen (u. a.) genau das - Strom verschwenden
zugunsten erhöhter Betriebszeiten.)
Den ganzen billigen Sachen, die Du heute bei Aldi und Co.
nachgeschmissen kriegst, Handys, Computer usw.?
In der Realität und außerhalb Deiner Verschwörungstheorien stünde es
jedem frei, Lampenfassungen mit eingebauten Vorwiderständen
herzustellen, die die Lebensdauer von Glühlampen fabelhaft verlängern
würden - eine simple Einweggleichrichtung (Diode für ein paar Cents)
würde das sogar ohne wesentliche Verlustleistung und unabhängig von
der Nennleistung der Lampe erledingen. Man wäre nur mit dem
KLammerbeutel gepudert, wenn man das täte: Zweckmäßig wäre vielmehr
eine Erhöhung der Betriebsspannung, um die Effizienz zu steigern - zu
Lasten der Lebensdauer, natürlich. (Auch ganz einfach zu realisieren:
Brückengleichrichter mit Ladekondensator vorschalten, dann steigt der
Effektivwert der Betriebsspannung je nach Auslegung des Kondensators
auf bis zu 325 V an - damit kriegt man viel höhere Lichtausbeuten hin,
deren Stromersparnis den erhöhten Lampenverbrauch weit
überkompensiert. Reduktion auf 500 h Brenndauer wäre ein ganz guter
Wert. Rechne mal, was passiert, wenn Du statt einer 60- eine
40-Watt-Lampe nimmst, aus de dann so 50 % mehr Lichtstrom rauskitzelst
und dafür doppelt so viele Glühlampen verbrauchst - wieviel Geld
sparst Du bezogen auf 1000 h Betriebszeit damit ein?)
Sind naturwissenschaftlich-technische Zusammenhänge denn wirklich so
schwer zu begreifen? Schaffst Du es nicht?
Ja, eben.
Bla, bla...
Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
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Wie schon geschrieben, der Glühfaden verdampft. Das Material schlägt
sich auf dem kalten Glaskolben nieder und vermindert zunehmend den
Lichtaustritt. Die Frage ist, wann es sich lohnt wg. dieses Effektes die
Lampe, obwohl noch heil, auszutauschen. Siehe auch Austausch von
6V-Glühlampen beim Auto. Dort gab es nämlich dieses Problem. Glühlampe
gegen neue ersetzten, obwohl noch heil.
Bei Fahrrädern geht vorher die Lampe wegen WindungsschweiÃern kaputt -
und da war ein probates Mittel, statt eine 2,4 Watt-Lampe ein 3
Watt-Modell mit dickeren Wendeln zu verwenden, was in Kombination mit
sparsamen LED-Rücklichtern und vernünftigem Nabendynamo nebenbei auch
helleres Licht erzeugt hat.
Aktuell ist aber die Lösung viel simpler: LEDs auch in Scheinwerfern -
halten mindestens 10000 Stunden, statt nur 100, wie die vorher üblichen
Halogenlampen und sind nebenbei auch deutlich heller.
Da halte ich alternative Leuchtmittel in der Tat für sinnvoll.
Danke für den Hinweis.
Wenn die Vorderlampe wiedermal zerdeppert ist (wg.Hinfallens des Rades)
werd ich die gegen eine LED-Lampe ersetzen. Vielleicht sollte ich dann
auch einen Lampenschutz konstruieren. ;-)
X-No-Archive: Yes
begin quoting, Arno Welzel schrieb:
Dummes Zeug.
"Länger halten" läuft auf Betrieb mit Unterspannung hinaus - damit
steigen aber die auf die erzeugte Lichtmenge bezogenen Gesamzkosten
aus Lampenpreis (untergeordnet) und Stromverbrauch (dominierend)
unverhältnismäßig an. Mit 1000 h Brenndauer halten die üblichen
Allgebrauchsglühlampen bereits jetzt zu lange, d. h. verbrauchen
zuviel Strom. Es wäre sinnvoller, sie zu Lasten der Lebensdauer durch
höhere Betriebsspannungen heller zu machen.
Was heißt "einzig"? Dafür macht man es doch.
Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
Am 20.03.2012 14:59, schrieb Ralf . K u s m i e r z:
Ist Dir der Begriff "geplante Obsoleszenz" bekannt?
Auch der Aufwand für die Herstellung (Rohstoffe, Energie) und Recycling
am Ende der Lebensdauer (Aufwand, Umgang mit giftigen Stoffen etc.) sind
Punkte, die zu beachten sind.
X-No-Archive: Yes
begin quoting, Arno Welzel schrieb:
Mir ist auch der Begriff "Paranoia" bekannt.
Es ist vollkommen irrelevant: Hier liegt keine technisch vermeidbare
und wirtschaftlich nicht sinnvolle Lebensdauerreduktion vor, sondern
eine prinzipbedingt unvermeidliche. Alles andere sind
Verschwörungstheorien - altbekannte und längst widerlegte.
Von Dir auch. Die sind nämlich - zumindest, was Herstellung und
Vertrieb angeht - im Produktpreis enthalten.
Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
Am 27.03.2012 15:30, schrieb Ralf . K u s m i e r z:
Ähm - es geht *nur* um "technisch vermeidbar".
Wirtschaftlich ist es sehr sinnvoll für die Anbieter. In einem
Wirtschaftssystem, dass auf Wachstum angewiesen ist, geht es halt nicht
anders.
Du kannst sicher ein paar Quellen nennen, wo das Konzept der geplanten
Obsoleszenz widerlegt wird.
Im Preis einer Energiesparlampe ist neben der Herstellung auch die
Entsorgung am Ende enthalten und muss nicht durch die Allgemeinheit
finanziert werden? Hersteller müssen das komplette Recycling bezahlen
oder die Lampen auf jeden Fall zurücknehmen? Erstaunlich.
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