X-No-Archive: Yes
begin quoting, Roland Damm schrieb:
Ist der Papst ein Lügner und Betrüger?
Das ganze System ist hochgradig irrational. Schon der Begriff "Strommenge" ist im Verbundbetrieb völlig absurd. Man kann (im Prinzip) versuchen, keine Apfelsinen aus Südafrika zu kaufen, aber kann prinzipiell nicht keinen Atomstrom kaufen, vor allem dann nicht, wenn der Nicht-Atomstrom in einer Gegend hergestellt wird, von der aus gar keine Leistung in die Richtung eigene Steckdose geflossen ist oder auch nur fließen konnte.
Demnächst kauft jemand Ökostrom aus Australien und erzählt irgendwelche Ammenmärchen, warum das ganz toll ist, die Welt rettet und die Alphabetisierung der dortigen Eingeborenen vorantreibt.
Siehstu...
Nur, daß diese "Schutzbehauptungen" es eben präzise treffen.
Ja, "wenn". Wir leben aber nicht in Utopien.
Es ist schlicht der falsche, weil nicht zielführende Weg.
Und auch nicht den im Ausland.
In der wirklichen Welt ist es völlig klar, daß solche Anlagen laufen, egal, ob es dafür eine theoretische Haftung der Betreiber gibt, oder nicht. Die Kraftwerke laufen, weil der Strom gebraucht wird und es *jetzt* keine realistischen Alternativen gibt. Wenn der Staat *jetzt* mit Auflagen käme, die quasi einem Betriebsverbot gleich kämen, dann wären die entweder ernstgemeint und würden dazu führen, daß der Staat wegen der Schadenersatzforderungen der Betreiber dann pleite wäre (bzw. natürlich hauptsächlich deswegen, weil die fehlende Energie, verbunden mit dann explodierenden Energiepreisen, die Volkswirtschaft in den Kollaps treiben würde). Atomstrom macht AFAIK ein Viertel der Stromerzeugung aus - wie willst Du die denn realistischerweise ersetzen? Von heute auf morgen geht da gar nichts - die Kraftwerkskapazitäten sind da, keine Frage, aber wo willst Du denn die erforderlichen Kohle-, Öl- und Gasmengen hernehmen? (Und komm mir jetzt nicht mir "Regenerativen": Mal abgesehen davon, daß man die erforderliche Erzeugerleistung nicht von heute auf morgen hinstellen kann, müßte man wirklich die Gardekavallerie von Kleinhinterdorf in die Schweiz abkommandieren, um den Schweizern dann ein passendes Alpental in Graubünden abzujagen, das man in den erforderlichen Langzeitspeichersee umwidmen könnte, von den erforderlichen Hochspannungsleitungen usw. gar nicht zu reden.)
Der Schadensfall ist ein Risiko, das eben real nicht abgedeckt werden kann - es ist nicht versicherbar, nur auf dem Papier. Wenn Biblis (oder Cattenom) explodiert, dann gibt es hinterher einen Marschallplan und ein Lastenausgleichsgesetz, damit den Bauern in Ostfriesland, die dabei nicht geschädigt wurden, auch noch finanziell ein paar Haare ausgerauft werden können. Anders ist das nicht vorstellbar. Und zu diesem Risiko gibt es *jetzt* keine Alternative, das ist das berühmte hinzunehmende Restrisiko. (Es gibt andere Risiken ähnlicher Größenordnung: Erdbeben, Vulkanausbrüche, Tsunamis (da kann an der Nordkante des Nordseeschelfs "jederzeit" ein gewaltiger Unterwasser-Erdrutsch stattfinden; wenn das passiert, dann schwappt die resultierende Welle mal eben bis Hannover), Kriegshandlungen und Nuklearwaffeneinsätze inkl. "richtiger" terroristischer Handlungen...)
Wenn man *dieses* spezielle Risiko nicht will, dann hätte man sich das vorher überlegen müssen. Und der Umbau geht auch nur ganz langsam - derzeit stellt sich im wesentlichen erst einmal die Frage, welche Anteile von Kohle und Atomstrom man denn gerne hätte - hat beides gewisse Nachteile (denk an die rheinische Fruchtfolge: Getreide, Rüben, Rheinbraun). Hochsubventionierte private PV-Anlagen, Windmühlenparkaktien und "ich kaufe Ökostrom aus Timbuktu"-Aktionen haben bei diesem Umgang bestenfalls symbolischen und dadurch vielleicht propagandistischen Wert, mehr nicht.
Ist der Papst ein Lügner und Betrüger?
Und genau das ist ihm schlicht völlig egal: Er würde nicht zahlen, weil er nicht könnte. Wenn er müßte, wäre er dann einfach pleite und zahlte dann auch nicht. Und also fragt er schlicht den Staat, ob er nun laufen lassen oder abschalten soll - und zwar rein rhetorisch, denn die Entscheidung ist, wie das neuerdings so gallig-treffend im Regierungsverbrecherdeutsch heißt, "alternativlos".
Nein, gefallen muß einem das nicht.
(Und nein, es kann nur eines geben, nämlich nur *ein* Verbundnetz, und auch das ist "alternativlos" in dem Sinne, daß Freund und Feind es bei Strafe des ökonomischen Untergangs benutzen *müssen*. Das mit der Gardekavallerie nach Graubünden funktioniert nämlich nicht, und die eingespeisten Windenergiemengen sind inzwischen auch unverzichtbar, wenn an den KKW dauernd die Trafos abbrennen.)
Gruß aus Bremen Ralf
begin quoting, Roland Damm schrieb:
Ist der Papst ein Lügner und Betrüger?
Das ganze System ist hochgradig irrational. Schon der Begriff "Strommenge" ist im Verbundbetrieb völlig absurd. Man kann (im Prinzip) versuchen, keine Apfelsinen aus Südafrika zu kaufen, aber kann prinzipiell nicht keinen Atomstrom kaufen, vor allem dann nicht, wenn der Nicht-Atomstrom in einer Gegend hergestellt wird, von der aus gar keine Leistung in die Richtung eigene Steckdose geflossen ist oder auch nur fließen konnte.
Demnächst kauft jemand Ökostrom aus Australien und erzählt irgendwelche Ammenmärchen, warum das ganz toll ist, die Welt rettet und die Alphabetisierung der dortigen Eingeborenen vorantreibt.
Siehstu...
Nur, daß diese "Schutzbehauptungen" es eben präzise treffen.
Ja, "wenn". Wir leben aber nicht in Utopien.
Es ist schlicht der falsche, weil nicht zielführende Weg.
Und auch nicht den im Ausland.
In der wirklichen Welt ist es völlig klar, daß solche Anlagen laufen, egal, ob es dafür eine theoretische Haftung der Betreiber gibt, oder nicht. Die Kraftwerke laufen, weil der Strom gebraucht wird und es *jetzt* keine realistischen Alternativen gibt. Wenn der Staat *jetzt* mit Auflagen käme, die quasi einem Betriebsverbot gleich kämen, dann wären die entweder ernstgemeint und würden dazu führen, daß der Staat wegen der Schadenersatzforderungen der Betreiber dann pleite wäre (bzw. natürlich hauptsächlich deswegen, weil die fehlende Energie, verbunden mit dann explodierenden Energiepreisen, die Volkswirtschaft in den Kollaps treiben würde). Atomstrom macht AFAIK ein Viertel der Stromerzeugung aus - wie willst Du die denn realistischerweise ersetzen? Von heute auf morgen geht da gar nichts - die Kraftwerkskapazitäten sind da, keine Frage, aber wo willst Du denn die erforderlichen Kohle-, Öl- und Gasmengen hernehmen? (Und komm mir jetzt nicht mir "Regenerativen": Mal abgesehen davon, daß man die erforderliche Erzeugerleistung nicht von heute auf morgen hinstellen kann, müßte man wirklich die Gardekavallerie von Kleinhinterdorf in die Schweiz abkommandieren, um den Schweizern dann ein passendes Alpental in Graubünden abzujagen, das man in den erforderlichen Langzeitspeichersee umwidmen könnte, von den erforderlichen Hochspannungsleitungen usw. gar nicht zu reden.)
Der Schadensfall ist ein Risiko, das eben real nicht abgedeckt werden kann - es ist nicht versicherbar, nur auf dem Papier. Wenn Biblis (oder Cattenom) explodiert, dann gibt es hinterher einen Marschallplan und ein Lastenausgleichsgesetz, damit den Bauern in Ostfriesland, die dabei nicht geschädigt wurden, auch noch finanziell ein paar Haare ausgerauft werden können. Anders ist das nicht vorstellbar. Und zu diesem Risiko gibt es *jetzt* keine Alternative, das ist das berühmte hinzunehmende Restrisiko. (Es gibt andere Risiken ähnlicher Größenordnung: Erdbeben, Vulkanausbrüche, Tsunamis (da kann an der Nordkante des Nordseeschelfs "jederzeit" ein gewaltiger Unterwasser-Erdrutsch stattfinden; wenn das passiert, dann schwappt die resultierende Welle mal eben bis Hannover), Kriegshandlungen und Nuklearwaffeneinsätze inkl. "richtiger" terroristischer Handlungen...)
Wenn man *dieses* spezielle Risiko nicht will, dann hätte man sich das vorher überlegen müssen. Und der Umbau geht auch nur ganz langsam - derzeit stellt sich im wesentlichen erst einmal die Frage, welche Anteile von Kohle und Atomstrom man denn gerne hätte - hat beides gewisse Nachteile (denk an die rheinische Fruchtfolge: Getreide, Rüben, Rheinbraun). Hochsubventionierte private PV-Anlagen, Windmühlenparkaktien und "ich kaufe Ökostrom aus Timbuktu"-Aktionen haben bei diesem Umgang bestenfalls symbolischen und dadurch vielleicht propagandistischen Wert, mehr nicht.
Ist der Papst ein Lügner und Betrüger?
Und genau das ist ihm schlicht völlig egal: Er würde nicht zahlen, weil er nicht könnte. Wenn er müßte, wäre er dann einfach pleite und zahlte dann auch nicht. Und also fragt er schlicht den Staat, ob er nun laufen lassen oder abschalten soll - und zwar rein rhetorisch, denn die Entscheidung ist, wie das neuerdings so gallig-treffend im Regierungsverbrecherdeutsch heißt, "alternativlos".
Nein, gefallen muß einem das nicht.
(Und nein, es kann nur eines geben, nämlich nur *ein* Verbundnetz, und auch das ist "alternativlos" in dem Sinne, daß Freund und Feind es bei Strafe des ökonomischen Untergangs benutzen *müssen*. Das mit der Gardekavallerie nach Graubünden funktioniert nämlich nicht, und die eingespeisten Windenergiemengen sind inzwischen auch unverzichtbar, wenn an den KKW dauernd die Trafos abbrennen.)
Gruß aus Bremen Ralf
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R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
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