Eine kurze und vermutlich blöde Frage, aber ich machs einfach mal :-)
Mein Energiemeßgerät zeigt bei induktiven Lasten (Steckernetzteil unbelastet) einen cos ? von etwa 0,33 an sowie eine Leistung von 2 Watt.
Ist diese angezeigte Leistung nun die Leistung, die ich bezahlen muß, oder muß ich den Leistungsfaktor noch nachträglich reinrechnen? Die Anleitung schweigt sich da völlig aus.
Ist Scheinleistung eigentlich irgendwie auch ein Kostenfaktor oder wird die vom Energieversorger wieder abgezogen/rausgerechnet?
Als Privatkunde hast du einen Z=C3=A4hler der Wirkarbeit z=C3=A4hlt, also basierend auf Wirkleistung. Die Scheinleistung kann dir also herzlich egal sein. Lediglich bei Industriekunden wird Blindleistung gez=C3=A4hlt und verrechnet.
Dann kann man also auch davon ausgehen, daß diese Haushalts-Energiemeßgeräte letztlich die Wirkleistung anzeigen und man da nichts mehr umrechnen muß?
Ich frage nur deshalb, weil ich festgestellt habe, daß bei Strommessung an induktiven Lasten ein eigentlich zu hoher Strom angezeigt wird. Also eine Stromstärke, die nicht zur Leistungsangabe passt. Es fliesst also letztlich ein Strom, der zwar vorhanden ist, aber nicht vollständig Wirkleistung entfaltet. Habe ich das ungefähr so richtig verstanden...?
Viele billige Energiemessger=C3=A4te zeigen leider statt der (auch vom Z=C3=A4hler gemessenen) Wirkleistung nur die Scheinleistung an. Da Dein Ger=C3=A4t einen cos phi anzeigt, kann man aber anehmen, das es wirklich korrekt arbeitet. Andererseits wird ein Messfehler das Ger=C3=A4tes meist auf den Endwert von typisch 3500W bezogen und dU kannst bei 2W keine allzugrosse Genauigkeit erwarten. Gruss Harald
Es sollte so sein. Es heisst ja auch Energiemessgerät und nicht Leistungsmessgerät, und Scheinleistung überträgt keine Energie.
Stell Dir mal einen Eisenbahnwagen vor, der mit einem Seil von einem Trecker NEBEN den Schienen gezogen wird. Die Straße und die Schienen seien paralell zueinander. Wenn das Seil im 45° Winkel gespannt ist und der Trecker zieht, dann wirken z.B. 10.000 Newton auf das Seil. Davon aber nur 10.000N / 1,4142 = ca. 7000N in Zugrichtung. Wenn der Trecker jetzt 1km lang mit dieser Kraft zieht, dann hat er eine Arbeit von
1000m * 7000 N = 7.000.000 Nm = 7 MJ = 7000 kWs vollbracht. Wenn man noch schräger am Seil zieht, dann wird für 7000N in Schienenrichtung auf 1km immer noch die selbe Energie benötigt, aber das Seil viel stärker beansprucht.
Blindleistung beansprucht die Leitungen, aber überträgt keine Energie. Und - wie im Beispiel - addieren sich die Ströme der Wirk- und Blindleistung nicht einfach, sondern man muss die Geometrie berücksichtigen. Aus 15 A Blind- und 20 A Wirkleistrom werden 25 A - also sqrt(15^2 +
20^2), weil die Vektoren von Blind- und Wirkstrom 90° zueinander stehen (Grüße von Herrn Pythagoras).
Da kannst Du ruhig deutlicher werden. Bei 2W wird das ein absoluter Phantasiewert sein, der mit der Realität nicht das Geringste zu tun hat. Da ist es dann auch völlig Wurscht ob die Last induktiv ist oder nicht. Geh mal bestenfalls von einem Faktor von 100 aus, den Du Du messen kannst, am unteren Ende hast Du dann aber schon locker Fehler von 100% drin. Bei 3500W wäre dann 35W die untere Grenze. Die meisten Dinger taugen nicht, um Standby-Verluste zu messen.
Die Teile von Conrad, z.B. 125319 - 62 arbeiten recht genau. Zumindest das Vorgängermodell EKM265 zeigt ab ca. 1W an. Ich habe bei meinem einen Shunt mit 10fachem Wert eingebaut und kann so ab ca. 0.5 W messen. Das Teil arbeitet auch korrekt, wie ich durch Messung mit einem 47k parallel zu 1uF feststellen konnte. Die Geräte unter 10 EUR zeigen hier ca. 16W an, was der Scheinleistung entspricht; das Conrad Teil um 1W.
Immerhin gibt es Angaben zu den Toleranzen, das ist eher die Ausnahme als die Regel ;-)
Das frage ich mich manchmal auch. Wenn sie bis 16A messen können und der Messbereich nicht umschaltbar ist, hab ich da so meine Zweifel. Mußt ja nur mal den minimalen Spannungsabfall am Shunt ausrechnen. Unter 5mV wirds schon aufwendig oder eben ungenau.
Das ist aber doch genau das, was er will. Den Meßbereich um den Faktor 10 nach unten verschieben, also statt von 5...3500W nach 0.5...350W. Bei 0.5 hat er dann den hohen Fehler, den er sonst schon bei 5W hat, d.h. er kann Leistungen von 5W jetzt noch vernünftig messen.
es wird schon besser wenn er kleine Leistungen nicht mehr im Bereich bis
3680 W misst sondern in einem neuen nur bis 368 W. Natürlich werden dann
10 W als 100 W angezeigt, aber beim Ablesen muß man wieder mit dem Faktor
10 nach unten korrigieren, also 10,0 W.
... und je nach Eigenverbrauch des Messgeraets und mehr oder weniger sinnvoller Abzweigung wird das richtiger oder falscher.
Welchen Shunt baut man da ein? Bei mir ist der Shunt ein grosser Drahtbuegel, Laenge etwa 2 cm, Querschnitt ca. 1.5 mm^2 (geschaetzt), Material unbekannt (silbrig glaenzend). Passenden 10fachen Ersatzwiderstand findet man durch try and error? Oder in welcher Groessenordnung liegt der? Fuer's Feintuning gibt's sicherlich noch einen Poti irgendwo...
Tja, da sind wir dann bei der Aufgabe, einen Widerstand im Milliohm- Bereich hinreichend genau messen zu wollen (ohne Milliohm-Meter natürlich ;-)
Hint: Stromquelle nehmen, je dicker desto besser, und Spannungsabfall messen. Du solltest Dich vorher über 4-Leitermessung kundig machen, sonst kommt nur Mist raus ;-)
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