So etwas gibt es zu kaufen, aber die mir verkaufte Lösung funktioniert nicht so, wie ich das will. Sie besteht aus einem Hygrostat der Firma Gira, der einen Lüfter in der Außenwand steuert. Der Lüfter saugt die Innenluft des Bades an und pustet sie nach außen. Die Mängel dieser Lösung sind:
- Der Hygrostat hat nur einen einzigen Feuchtesensor, und der befindet sich im Bad. Stelle ich die Schwelle auf 70% ein, läuft der Lüfter bei schwülem Wetter immer und bei trockenem Wetter gar nicht an. Dabei wäre es viel sinnvoller, wenn er immer dann anläuft, wenn die Luft im Badezimmer deutlich feuchter ist (z.B. 10 Prozentpunkte) als die anzusaugende Luft in der Wohnung (Gang vor dem Bad oder Wohnzimmer). Das wäre dann immer die Situation nach dem Baden oder Duschen.
- Die Hysterese ist so klein, dass er mal 17 Sekunden lang den Lüfter einschaltet, 25 Sekunden ausschaltet, dann wieder 17 Sekunden einschaltet. Weil der Lüfter eine Verschlussklappe hat, ergibt das ein häufiges nervendes "Plopp". Die Hysterese ist nicht einstellbar.
- Läuft er eine Stunde lang, z.B. bei feuchtem Wetter, macht er vier Stunden Zwangspause. Es kann dann passieren, dass man gerade dann ins Bad geht, wenn die Zwangspause beginnt. Nach dem Duschen bleibt es dann 4 Stunden lang sehr feucht im Bad, wenn man den Lüfter nicht manuell einschaltet.
Für eine BWLer mag das ok sein, für einen Ingenieur ist diese Lösung aber nicht akzeptabel. Eine Anfrage beim Hersteller Gira ergab, dass eine Zweisensorlösung weder im Programm noch angedacht ist.
Gibt es eine Zweisensorlösung vielleicht schon, und ich habe sie nur noch nicht gefunden?
Alternativ wäre folgende Lösung reizvoll:
- Minirecher, z.B. als kleines Kästchen mit Netzstecker dran als Sensor (Luftfeuchte, Temperatur, Taster) mit WLAN-Funktionalität. Abfragbar per TCP-IP (snmp, http oder sonst etwas via tcp/ip)
- Minirechner zum Einsetzen in Wanddose oder Einstecken in die Steckdose als Aktor (Schalter für Lüfter), ebenfalls ansteuerbar per tcp/ip.
Damit könnte man Sensoren und Aktoren beliebig verteilen und sich eine Protokollierungs- und Steuerungssoftware zusammenbasteln, die so variabel ist, wie der Programmierer es wünscht.
Gibt es so etwas vielleicht schon? Wenn nicht, gibt es halbfertige Komponenten dazu (Minicomputer, Satz von Fühlern; Entwicklungskit)?