vermutlich im letztem November lief auf Phönix ein Filmbericht über den Sinn und Unsinn von CO2-Sparen im Zusammenhang mit Glühbirnen und Energiesparlampen. Im Vergleich zu den heute üblichen Lobhodeleien sehr kritisch. Vielleicht hat Phönix den Bericht ja noch online - anderfalls muß man auf die Widerholung irgendwann warten.
Am 09.02.2010 14:11, schrieb Masko Müller, Hamburg:
Ich würde mal youtubeln. Wenn Du dort "Glüh{lamp}|{birn}e", "Glüh{lamp}|{birn}enverbot" u.ä. eingibst, kriegst Du Giftbirnenkritik satt. Eventuelle hat ja auch jemand den Bericht on gestellt, den Du meisnt.
"Giftgasanlage Energiesparlampe - Rettet die Glühlampe (1/2)"
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Den suggerierten 2. Teil habe ich noch nirgendwo gefunden. Auf einer anderen Seite, die von Google gelistet wurde, wird auch der Titel der Betreffzeile verwendet, aber das dort verlinkte Video ist exakt dieses Youtube-Video.
Ich habe diese Doku noch nicht gesehen (habe sie gerade erst gefunden), aber in anderen zum Thema ist mir aufgefallen, dass häufig mit Halbwahrheiten und fehlendem physikalischen Verständnis argumentiert wird. Z.B. hier
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wird behauptet, dass Energiesparlampen grundsätzlich einen zu hohen Blauanteil hätten, während die Glühlampe von allen Leuchtmitteln der Sonne am ähnlichsten sei. Als "Beweis" wird dann das Glühlampenspektrum dem Spektrum einer 6500 K Dreibandenleuchtstofflampe gegenübergestellt, und später dann behauptet, der Blauanteil sei bei allen Farbtemperaturen identisch. Die Autoren sollten sich besser mal über die Definition der Farbtemperatur sowie über die Zusammensetzung von Sonnen- und Tageslicht informieren, statt solchen Unsinn zu verbreiten.
Daher bin ich bei Pro-Glühlampen-Propaganda inzwischen sehr skeptisch geworden.
Am 22.10.2012 16:53, schrieb Ansgar Strickerschmidt:
Hey,
mach doch nicht die schöne, schäumende Wutargumentation kaputt. Es gibt nur zwei Möglichkeiten - das gute schöne gewohnte Glühobst - ohne jede Variation und die hässliche, krank machende und zwangsweise eingeführte Giftgaslampe.
Das es letztere schon seit Jahrzehnten in Form vom Leuchtstoffröhren gibt (ok mit externem Vorschaltgerät bestehend aus elektrischem Vogel und einem Bimetallschalter) muss ebenso ausgeblendet werden.
Die Möglichkeit der LED-Beleuchtung muss auch komplett verschwiegen werden - auch die daraus folgenden Möglichkeiten zu einer dezentralen - mehr linienförmigen oder flächigen Beleuchtung.
Da kann man doch nicht mehr wie ein trotziges Kind mit dem Fuß aufstampfen.
Das zwangsweise ist der Punkt: Aus meiner Sicht spricht auch nicht viel gegen ESLs, Leutstofflampen und LEDs, aber das Glühlampenverbot kann nur aus einem kranken Kommunistengehirn entsprungen sein.
Ja, nur worauf noch niemand hingewiesen hat ist der zusätzliche Müll.
Mein Eindruck ist, dass der Trend hin zu Wegwerfkomplettleuchten geht, also eine Einheit aus Lampe, Stromversorgung und Gehäuse, die bei Ausfall der LEDs einfach komplett entsorgt wird.
Na klar, wenn die Politik einem etwas vorschreiben bzw. verbieten will, was denen einen Scheißdreck angeht, muss man als Bürger auch mal aufstampfen.
Es wurden nicht Glühlampen per se verboten, sondern Lampen mit geringer Energieeffizienz. Niedervolt-Halogenlampen oder Reflektorlampen bleiben nach wie vor erlaubt, ebenso Speziallampen.
Welchen _zusätzlichen_ Müll? Leuchtstofflampen und LED haben eine deutlich längere Lebensdauer als Glühlampen, das bedeutet _weniger_ Müll, und weniger Transporte.
Wieso sollte das die Politik einen Scheißdreck angehen? Es geht um das Allgemeinwohl.
Höchstens beim Endkunden. Es bliebe z.B. zu untersuchen, welche Abfallprodukte und in jeweils welcher Menge bei der Herstellung einer Glühlampe vs. einer LED-Lampe anfallen. Außerdem besteht eine Glühlampe hauptsächlich aus Glas und diversen Metallen, was sich vergleichweise gut recyclen läßt. Eine LED-Lampe besteht aus einer wüsten Mischung aus Materialien, was das Recycling verkompliziert.
Beim "Allgemeinwohl" haben wir aktuell eine riesige Liste von Dingen, die allesamt um zig Größenordnungen drängender zu lösen wären als die lächerliche Energieeinsparung durch ein paar ESL oder LED-Lampen.
Das Glühlampenverbot kann nur durch intensive Lobbyarbeit von Osram & Co. erklärt werden. (Die einzige logische Alternative, daß tatsächlich sämtliche an der Entscheidung beteiligte Politiker einen IQ deutlich unter Raumtemperatur haben, mag ich mir lieber nicht vorstellen.)
Wo wird bei einer Glühlampe was recycelt? Die wandert mit den Hausmüll in die Müllverbrennung und wird mit dem übrigen Restmüll zu einem unansehnlichen Haufen Schlacke verbacken (so wie 90% der ESL auch). Wie man da die paar µg Wolfram wieder rausholen soll, ist mir schleierhaft.
Du müsstest die Abfallmengen aus der Erzeugung von 100 Glühbirnen mit denen einer LED vergleichen. Es darf dabei auch nicht vergessen werden, dass die Gewinnung von Wolfram auch nicht gerade ein umweltfreundlicher Prozess ist.
Viel stärker fällt jedoch das niedrigere Transportvolumen ins Gewicht, bei LED bis zum Faktor 100. LED statt Glühbirne bedeutet ein hundertstel an Container-Transporte aus Fernost, LKW-Transporten zu den Lagern und Verkaufsstellen, Transporten nach Hause und Müll-Transporten.
Jedoch Erstens nicht so einfach und Zweitens auch nicht so, dass dem Bürger dadurch eine Kostenersparnis entsteht.
Nach Wärme ist Licht der größte Einzelposten im Haushaltsenergieverbrauch. Es macht also durchaus Sinn dort anzusetzen.
Wieso? Vorher haben sie halt Glühbirnen verkauft. Der Umsatz wird geringer da weniger Lampen verkauft werden. Dass dabei gleichzeitig die Gewinne steigen ist ausgesprochen unwahrscheinlich, dafür gibt es zu viel Konkurrenz.
- vorhandene Leuchten sind mit LED nicht sinnvoll zu betreiben -> einmaliger Extramüll
- Bei LED-Leuchten sind Leuchtmittel oft fest eingebaut -> Extramüll wenn nur Leuchtmittel defekt
- Leuchte enthält Elektronik -> bei Ausfall Extramüll
- Kosten für auswechselbare Leuchtmittel sind wegen Typenvielfalt und Preisgestaltung nahe den Kosten einer neuen Komplettleuchte -> Extramüll durch bequemeren Neukauf
"Sebastian Suchanek" schrieb im Newsbeitrag news:k6b3sp$hj6$ snipped-for-privacy@msgid.suchanek.de...
Hi, für den "Geltungsbereich bundesdeutschen Rechts" fallen LEDs "vom Himmel", kommen aus China. Produktion also ideal. Die Entsorgung geht "in die Hölle", Export nach Accra, Ghana...kein Recyclingaufwand whatsoever...
Du scheinst lange nicht im Supermarkt gewesen zu sein. Da gibt es in der Zwischenzeit alle möglichen LED-Leuchtmittel mit E27- oder E14-Sockeln in entsprechenden Bauformen zu kaufen, die in >90% aller Leuchten problemlos einsetzbar sein dürften.
Das ist zwar richtig, aber trotzdem geht der Trend zur Komplettleuchte.
Dabei hat die LED Lampe durchaus Vorteile, z.B. niedrigere Temperatur an der Lampe und damit geringere Probleme mit Brandgefahr, Verbrennung des Nutzers, Niederspannung an der Lampe etc.
Es ergeben sich auch neue Designmöglichkeiten, z.B. Flächenleuchten. Das alles führt aber zur Wegwerfkomplettlampe.
Genauso, wie das Einwegpfand die Mehrwegflache verdrängt hat.
Aber wenn die Produktion von Glühbirnen nicht verboten worden wäre, könnten andere Hersteller die von Philram aufgegebene Produktionslinie übernehmen (gerade auch aus Fernost). Und da viele Leute Glühlampenlicht bevorzugen, würde das Geschäft von Oslips einbrechen.
Das Verbot ist, volkswirtschaftlich gesehen, also nichts anderes als eine Maßnahme der künstlichen Verknappung.
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