Nachdem RWE zuerst Photovoltaik belaechelt hat, dann bis zuletzt in
Deutschland bekaempft hat, setzen sie ploetzlich auf Photovoltaik in
Suedeuropa und lassen die Plaene der geplanten Solarthermiekraftwerke
durch den Schredder:
"Bei der Fotovoltaik durchlaufen wir gerade eine Phase der
Neubewertung", sagte RWE-Chef Peter Terium am Montag in Bremerhaven.
Der Vorstand habe den Preisverfall bei Modulen massiv unterschaetzt.
"Wir haetten das so nicht für moeglich gehalten. Und es sieht so aus,
als hielte diese Entwicklung an."
Etablierte Stromkonzerne wie RWE hatten jahrelang bestritten, dass
Strom aus der Sonne sich in ueberschaubarer Zeit der
Wirtschaftlichkeit naehern koenne. Diese Auffassung muessen sie nun
revidieren.
http://www.ftd.de/unternehmen/industrie//70040279.html
Ich bin mal gespannt wie lange sie jetzt noch brauchen um zu erkennen,
dass die Nachteile von Anlagen in suedlichen Laendern (teure Leitungen
nach Deutschland, hoehere Leitungsverluste, Abhaengigkeiten von
anderen Laendern) den Vorteil (hoeherer Ertrag um ca. den Faktor 1.5)
bei weitem uebersteigt.
Vielleicht ist dieser Hinweis in dem obigen Artikel
interessanter:
"Solarstrom könne heute in Südeuropa zu Kosten von 10 bis 12 Cent je
Kilowattstunde erzeugt werden, in Nordafrika noch billiger, sagte der
scheidende Chef von RWE Innogy, Fritz Vahrenholt."
K.L.
Verstehe ich jetzt nicht ganz: Ist das Interessante, daß Herr Vahrenholt
das jetzt erkannt hat? In der Sache ist es ja nichts neues, auf diese
Zahlen wäre ich vermutlich durch einfachen Einsatz eines Taschenrechners
auch gekommen. Wobei ich jetzt allerdings den Einsatz von Solarthermie
in Afrika für noch preiswerter und, aus verschiedenen Gründen, auch für
sinnvoller gehalten hätte.
Was ich mit meiner obigen Bemerkung andeuten wollte ist, daß ich es
seltsam finde, wenn Politiker Techniken, denen sie im eigenen Land eher
ablehnend gegenüberstehen anderen als Ideallösung aufschwätzen auch,
wenn für diesen Fall ein Mißerfolg vorhersehbar ist. Das erinnert mich
irgendwie an die typische Entwicklungspolitik des vergangenen
Jahrhunderts nach dem Motto: "Kauft unser Saatgut und unseren Dünger und
bezahlt mit euren Getreideexporten. Wir werden allerdings euren Weizen
nicht kaufen, weil unsere Bauern selber zu viel davon produzieren."
Gernot
Man muss offensichtlich mit Widerspruechen leben
koennen.
Auf mich wirkt der Gesamtzusammenhang jetzt so, als
gaebe es in D genuegend Strom. Wozu also selbigen
aus dem Sueden importieren, wo es doch voellig aus-
reicht, ihn dort einfach nur mit Photovoltaik zu produzieren.
K.L.
Der in Griechenland produzierte Strom ist in Deutschland nicht
konkurrenzfähig und blockierte schlimmstenfalls die Übertragungsnetze,
während der in Deutschland erzeugte Strom kaum über die
Mittelspannungsebene herauskommt.
Sinnvoll wäre es, in Griechenland mittels PV Energieträger wie
Wasserstoff, Methan oder Methanol zu erzeugen und diese dann ggf. auch
zu exportieren.
Gernot
Auch das ist nicht sinnvoll, weil die Erzeugung chemischer Energieträger
aus Strom viel zu teuer ist, zumindest wenn es um die Nutzung als
Alternative zu Erdgas oder -öl geht.
Gruß
Stefan
Das hängt auch von der Betrachtungsweise ab. Bewertet man die Verwendung von
so erzeugten Kraftstoffen anstelle von fossil gewonnenen ebenso euphorisch
wie die Elektromobilität mittels Batterien (was man logisch betrachtet tun
muß), und belegt man sie folgerichtig nicht mit Mineralölsteuer, dann ist
die Wirtschaftlichkeit gar nicht mehr so weit weg. Wirtschaftlicher als
Batteriebetrieb sind elektrolytisch gewonnene Syn-Kraftstoffe in der
Mobilität schon heute.
Gruß,
Friedrich
Die Aussage ist nur interpretierbar, wenn man Herrn Vahrenholts
Interessenlage kennt. Das ist eigentlich nicht besonders interessant.
Sicherlich kann niemand die Stromgestehungskosten mit nichts als einem
Taschenrechner ermitteln.
Das sehen die Südeuropäer ganz ähnlich. Dort wird nirgendwo aus freien
Stücken Solarstrom gewonnen, es sei denn Subventionen flössen. Dieser
Fakt allein genügt, um zu wissen, dass unglaublich niedrige Kosten
dafür schöngerechnet oder frei erfunden sein müssen.
Warmwasserbereitung mit Kollektoren auf dem Dach ist in Südeuropa
dagegen weit verbreitet, ohne dass das irgendwie vorgeschrieben oder
subventioniert wäre.
Was Politiker denken, ist völlig unwichtig. Warum interessiert dich das?
Ich glaube nicht, dass du was verstanden hast. Wenn in Griechenland die
Idee aufkommt, sich Solarstrom von der EU subventionieren zu lassen,
dann ist das nichts anderes als der Fluss weiterer für den Konsum
bestimmter Gelder nach Griechenland, nur unter einem anderen Etikett.
Mit Solarzellen kann keine positive Wertschöpfung erreicht werden, auch
nicht in sonnenreichen Klimaten.
Wir können nicht beurteilen, was du da gerechnet hast. Für eine
sinnvolle Rechnung muss eine Menge Faktenwissen bekannt sein, darunter
(ohne Anspruch auf Vollständigkeit) Anschaffungskosten und Wertverlust
der Anlage pro Zeiteinheit, Stromausbeute pro Zeiteinheit,
Grundstückskosten, Wartungskosten, ggf. Technologie und Kosten des
Pufferspeichers. Diese Angaben kann man ohne ausführliche Recherche gar
nicht wissen, und dann kann man keine Rechnung anstellen.
Eine Kostenrechnung, die aus "einem einfachen Dreisatz" besteht, dürfte
kaum Realitätsbezug haben. Zeig uns doch mal deinen Dreisatz, nur so aus
Neugierde.
Und die Solarzellen kann nicht jeder Dorfelektriker installieren? Da
biegste dir was zurecht. Richtig ist dagegen, dass in Südeuropa
Solarstrom, dort wo er existiert, subventioniert ist.
Die Argumentation wurde hier schon oft für die ganzen Öko-Energien
geleistet, und das mit zwei Ansätzen:
1. Deduktiv: Die Stromgestehungskosten von Solarzellen sind um ein
mehrfaches höher als bei Wärmekraftwerken. Die Differenz stellt einen
Verlust dar, den die Gesellschaft zu tragen hat (oder, wenn man dafür
Subventionen von außerhalb der Landesgrenzen erhofft, eine andere
Gesellschaft).
2. Deduktiv: Diese Technologien werden dort und nur dort eingesetzt, wo
Zuschüsse fließen. Kein gewinnorientiertes Unternehmen und keine
Privatperson nutzt sie, wenn sie die Kosten allein zu tragen hat.
Deshalb habe ich auch keine Nachkommastellen angegen. Für die Stellen
vor dem Komma reichen die bekannten Daten aus.
Dividiere die mittlere Anzahl der Volllaststunden in Deutschland durch
die der gewünschten Region und multipliziere diesen Wert mit den
neuesten für Deutschland kalkulierten Kosten der kWh.
Richtig ist, das der Dorfklempner Rohre biegen, verlöten und aufs Dach
schrauben, nicht aber Solarzellen herstellen und zu Modulen montieren
kann. Und ein aus dem vollen gefräster Wechselrichter wird wohl auch
kaum messbare Ströme ins Netz einspeisen.
Sehr schön. Und jetzt beweise bitte noch, daß diese Behauptung auch für
die Jahre 2050 und 2100 gilt.
Stimmt. Gewinnorientierte Unternehmen investieren nur das äußerste
Minimum, wie die regelmäßigen großflächigen Stromausfälle in Nordamerika
beweisen. Und wenn es gar nicht mehr anders geht, werden sie wie TEPCO
de facto verstaatlicht und die Kosten für das Missmanagement dem
Steuerzahler auferlegt.
Gernot
Der Rechenweg scheint plausibel, aber nicht das Ergebnis. Ich komme
damit auf 30 Ct/kWh.
Was für einen Unsinn redest du da zusammen? Die Warmwasserbereiter
werden nicht von Dorfklempnern zusammengezimmert, wir leben nicht im
Mittelalter. Die kauft man im Baumarkt als fertige Industrieprodukte,
und die werden von Fachbetrieben aufgestellt und an die Wasserversorgung
des Hauses angeschlossen. In Athen stehen auf jedem Wohnhaus meist
mehrere Warmwasserbereiter, ebenso wie eine Klimaanlage zur
Normalausstattung jeder Wohnung gehört. Nicht jedoch Solarzellen zur
Stromerzeugung, die sieht man nirgends. Obwohl die sicher genauso im
Baumarkt angeboten werden, und es sicher auch dafür Fachbetriebe gibt,
die sie auf Wunsch installieren können.
Ich hab in Griechenland überhaupt noch nie PV-Zellen gesehen, weder auf
Privathäusern noch "industriell". Was man in den letzten Jahren
zunehmend sieht sind Windräder (natürlich lange nicht so viele wie in
Deutschland), die ganz offensichtlich irgendwie EU-gefördert sind. In
einigen griechischen Zeitungsartikeln hab ich auch Diskussionen über
Windenergie gefunden, aber da war das Thema auch immer, wie und wer die
subventioniert.
Warum soll ich etwas beweisen, was ich nicht behaupte?
Gewöhn dir doch mal an, auf das zu antworten was der andere vorbringt,
und nicht auf etwas ganz anderes, das gar nicht Thema ist.
Ich habe nicht für die Privatisierung des Stromnetzes argumentiert - im
Gegensatz zu den deutschen Grünen, denen es gar nicht kapitalistisch
genug sein kann. Im Gegenteil, ich bin für die komplette
Verstaatlichung. Sei also so nett, und fordere mich nicht auf etwas zu
verteidigen, was ich ablehne.
Ich habe vielmehr aus der Tatsache, dass kein gewinnorientiertes
Unternehmen unbezuschusst in Solarzellen oder Windräder investiert, dass
eine solche Investition betriebswirtschaftlich - und in der Ableitung
volkswirtschaftlich - ein Verlust sein muss. Diese Herleitung ist auch
dann zutreffend, wenn ich die Privatisierung der Stromwirtschaft
politisch ablehne.
Dann solltest du einfach mal die Zahlen der Jahre 2011/2012 verwenden,
wie sie z.B. in der hier schon mehrfach erwähnten Studie des
Fraunhoferinstituts ermittelt wurden.
Und dort wurde das Wasser auch schon auf diese Weise erwärmt ehe es
Baumärkte gab.
Welcher Grieche hat derzeit Geld für irgendwelche Investitionen?
Weil deine Annahme sonst sinnlos ist. Politiker dürfen nicht in
Quartalen denken und planen sondern in Jahrzehnten. Deshalb kann man
Politik auch nicht vornehmlich unter marktwirtschaftlichen
Gesichtspunkten betreiben. So wurde z.B. die Finanzkrise von 2007 auch
teilweise durch eine verfehlte Energiepolitik der USA ausgelöst. Aber
das überfordert jetzt vermutlich dein Denkvermögen.
Das gehört ganz exakt zum Thema. Es zeigt, das rein gewinnorientiertes
Handeln auf Dauer nicht dem Allgemeinwohl dient. Es ist die Aufgabe des
Staates, Fehlentwicklungen frühzeitig zu erkennen und durch lenkende
Eingriffe Schaden abzuwenden. Und eine Möglichkeit dieser Einflußnahme
ist es, wirtschaftliche Anreize zu schaffen.
Du forderst doch die ganze Zeit eine gewinnorientierte Energiepolitik.
Du kannst nicht die Netze verstaatlichen und die Erzeugung dem Markt
überlassen. Das hätte z.B. zur Folge, daß die Erzeuger versuchen würden,
ihre Gewinne durch verstärkten Absatz zu steigern (wie z.B. noch vor
wenigen Jahrzehnten durch das Verschenken elektrischer Heizanlagen). Die
auf diese Weise erzielten Gewinne der Erzeuger würden dann vom
Steuerzahler, der für den notwendigen Ausbau der Netze aufkommen müßte,
mitfinanziert. Wir hätten dann genau die Verhältnisse, die du bei der
Förderung der PV kritisierst, allerdings noch verbunden mit einer
sinnlosen Steigerung des Energiebedarfs.
Dann müßte eigentlich Frankreich dein Vorbild sein. Dort setzt man,
staatlich gelenkt, ausschließlich auf billigen Strom. Die Folgen sind
ein doppelter Prokopfverbrauch und kalte Wohnungen im Winter. Weil man
nämlich keine Anreize für effizientes Heizen und Wärmedämmung geschaffen
hat. Das mag betriebswirtschaftlich sinnvoll sein, aber ist es das auch
volkswirtschaftlich?
Gernot
Ich glaube kaum, dass die dort im vorletzten Jahrhundert Warmwasser aus
Wand hatten.
Viele. Bleib doch beim Thema Mann. Die ganzen letzten 30 Jahre hat dort
niemand Geld für Solarzellen ausgegeben, obwohl sie verfügbar waren. Für
Warmwasserbereiter aber sehr wohl.
Niemand kann vorhersehen, was in 100 Jahren ist, und dafür planen kann
man auch nicht. Das zu verlangen ist totaler Stuss. Für heutige
Investitionsentscheidungen ist es in jedem Fall unwichtig, was in 100
Jahren ist. Es muss JETZT wirtschaftlich sein. Wenn nicht, ist die
Investition JETZT falsch. Was später sein wird, muss nicht jetzt
entschieden werden. Und eine Investition, die in 100 Jahren (ein Witz,
das ernsthaft voraussehen zu wollen) vielleicht sinnvoll sein könnte,
ist trotzdem HEUTE falsch.
Das steht hier nicht zur Debatte, bleib beim Thema. Wenn man in eine
Technik mehr hineingibt als man herausbekommt, ist das auf jeden Fall
ein Schaden. Welcher Wirtschaftsideologie du zufällig anhängst, ist für
diese Feststellung und für den Eintritt des Schadens einerlei.
Nein
Du vermischst die Begriffsebenen, dass einem Hören und Sehen vergehen
kann. Ich argumentiere AUSSCHLIESSLICH mit dem Allgemeinwohl. Nirgendwo
betrachte ich den Eigennutz einzelner Unternehmen, der ist mir völlig
schnuppe. Deine Kapitalismuskritik kann ich auch besser. Nur ist das
hier die falsche Stelle dafür. Ökostrom ist VOLKSWIRTSCHAFTLICH falsch,
aus ganz einfachen phyikalischen Gegebenheiten heraus. Das ist sie in
jedem Wirtschaftssystem und unter jeder Eigentumsform, weil es für
absehbare Zeit eine inhärente Eigenschaft dieser Technologien ist.
Deswegen ist es eine Themenverfehlung, darauf in dem Kontext
herumzureiten.
Und wo ist der Gegensatz? Ich fordere eine am VOLKSWIRTSCHAFTLICHEN
Gewinn, am Allgemeinwohl orientierte Energiepolitik. Das bedeutet aber
nicht, dass man Wirtschaftlichkeit in den Schornstein schreiben kann. Im
Gegenteil bedeutet es, strikteste Wirtschaftlichkeitskriterien in den
Mittelpunkt aller Entscheidungen zu stellen, weil genau das den
Wohlstand des Volkes am besten mehr. Das kann auch eine staatliche
Einrichtung tun.
Wovon redest du eigentlich? Ich würde alles verstaatlichen, wenn ich zu
entscheiden hätte. Das ist aber nicht unser Thema hier.
Vielleicht. Ich habe mich mit den Eigentumsstrukturen dort noch nicht
beschäftigt.
Klingt gut, das sollten wir auch anstreben.
Nicht wirklich
Das muss man ja auch nicht, wenn man billige Energie hat. Wenn die
Dämmung mehr kostet, als man dadurch an Energiekosten einspart, ist es
unvernünftig zu dämmen. Wenn alle Dämmungen in allen Häusern mehr kosten
als das Atomkraftwerk, das man damit einsparen würde, ist es richtig,
das Kraftwerk zu bauen und die Dämmungen zu unterlassen. Und es ist dann
falsch, eine solche Dämmung mit staatlichen Maßnahmen zu "fördern" oder
gar zu erzwingen. Man würde ja dadurch volkswirtschaftliche Verluste
erzwingen.
Nicht aus der Wand aber aus der Zisterne auf dem Dach oder aus dem
Wassersack in der Duschkabine hinterm Haus.
Bei den damaligen Modulpreisen wäre es auch in Griechenland nicht
wirtschaftlich gewesen. Und dann müßte man auch noch klären, ob die
Rechtslage in Griechenland überhaupt eine Einspeisung zuläßt und wenn
ja, mit welchem bürokratischen und damit vernundenen zusätzlichem
finanziellen Aufwand die Errichtung einer PV-Anlage verbunden wäre. War
es in Deutschland vor dem EEG für einen Privatmann eigentlich zulässig,
Strom ins Netz einzuspeisen?
Und weil ich HEUTE mit meinem Auto nur den Berg hinauffahren will, ist
es unsinnig die Bremsflüssigkeit zu kontrollieren. Darüber kann ich
immer noch entscheiden, wenn ich oben angekommen bin. JETZT
Bremsflüsigkeit einzufüllen wäre nur ein sinnloser Ballast.
Also gut. Du steckst also in eine PV-Anlage mehr Strom hinein, als
herauskommt?
Gut. Wenn es deinen Horizont überschreitet, lassen wird das.
Das ist mir bisher allerdings nicht aufgefallen.
Würdest du das einem Physiker wie mir bitte näher erklären?
... erfüllst du in vollem Umfang das Anforderungsprofil für einen
Minister für Planlosigkeit und Verschwendung. Hast du mal für die
griechische Regierung gearbeitet?
Gernot
Wieso Einspeisung? Das ist die Form der Subvention in Deutschland. Nein,
Eigennutzung wäre der Maßstab, ob es sich lohnt.
Du allein weißt, was du mit deiner Allegorie aussagen willst.
Wahrscheinlich gar nichts, und dir sind die Argumente ausgegangen.
Stell dich nicht dumm, du weißt genau was die Aussage ist:
Um die Strommenge X zu erhalten, muss ich in eine PV-Anlage mehr
Ressourcen hineinstecken als z.B. in ein Braunkohlekraftwerk. Und zwar
ganz erheblich mehr.
Ich muss also permanent mehr materiellen Aufwand treiben, um denselben
Output zu erhalten. Ich verliere also ständig Ressourcen, mithin die
Möglichkeit Wohlstand zu schaffen, solange ich so dumm bin das zu
machen.
Du begehst permanent ein ignoratio elenchi. Wenn ich darauf hinweise,
bin nicht ich der Blöde von uns beiden.
Fragt sich nun, an wem das liegt. Es könnte helfen, wenn du immer an der
Stelle, wo du meinen Schlussfolgerungen nicht folgen kannst, eine
zielführende Frage dazu stellst. Dann könnte man das aufklären.
Die Gesamtmenge an [Rohstoffen, Maschinen, menschlicher Arbeit,
Immobilien u.a.m.], die man einsetzen muss, um eine gegebene Strommenge
X zu erhalten, ist bei PV um ein Vielfaches höher als bei einem
Kohlekraftwerk. Das liegt an den technischen Prozessen, die für die
Herstellung und Betrieb jeweils notwendig sind, und an denen sich bis
auf Weiteres nichts ändern wird.
Das Verhältnis wird in der Tat etwas günstiger, wenn man in einem
günstigeren Klima als unserem die Stromausbeute erhöhen kann. Aber
selbst eine Verdoppelung der Stromausbeute, die den Aufwand pro
Strommenge logischerweise halbieren würde, reicht lange nicht, um den
Wirtschaftlichkeits-Abstand zu Kohle- oder Atomkraftwerken
wettzumachen.
Das war ziemlich flach. Wenn dir die Argumente fehlen, einfach nicht
drauf eingehen und ein ad hominem nachlegen. Flach flach flach.
So wie bei der Kernenergie, ich verstehe. Sind die Kellerreaktoren schon
so preiswert, daß sich die Anschaffung rechnet?
Ich will JETZT den Berg hinauffahren, ein Auto mit Bremsen ist JETZT
unwirtschaftlich. Wenn es MORGEN bergab geht, kann ich immer noch
entscheiden, ob ich eine Bremse brauche.
Du hast die Braunkohle für 20 Betriebsjahre mitgerechnet?
Füllst du das Licht mit Eimern in die PV-Anlage oder was verstehst du
unter permanentem Aufwand? Oder meintest du jetzt den permanenten
Braunkohleabbau einschließlich des Umsiedelns von Ortschaften und
anschließender Renaturierung?
Ich nehme das einfach mal so hin.
Ich hätte eine ganz einfache Frage: Wie stellst du dir die
Energieversorgung für die nächsten 50 oder 100 Jahre vor und zwar unter
Berücksichtigung aller derzeit wissenschaftlich anerkannter
Nebenwirkungen, politischer Durchsetzbarkeit, internationaler Abkommen
etc. pp..
Ich verstehe immer noch nicht, welche technischen Prozesse beim Betrieb
einer PV-Anlage notwendig sind und wieso diese um ein Vielfaches mehr
kosten als der Betrieb eines Kohlekraftwerks einschließlich des Abbaus
der Kohle und der Entsorgung der Verbrennungsprodukte.
Was würde denn z.B. eine zuverlässige Erdbebenvorsorge für ein
griechisches Kernkraftwerk kosten? Und wieviele potentiellen Standorte
gäbe es dort überhaupt für solche Kraftwerke?
Deine "Argumente" lassen sich mit wenigen Worten zusammenfassen: immer
mehr, immer billiger, was 50 Jahre gut war, ist auch für die nächsten 50
Jahren gut und wenn es irgendwann knallt war das nicht vorhersehbar. Wie
soll man sich mit solchen "Argumenten" sachlich auseinandersetzen?
Ich wiederhole: Ich erwarte von dir einen Plan für die Energieversorgung
der nächsten mindestes 50 Jahre. Einen Plan, den du auch bereit wärst
vor der Öffentlichkeit und vor Fachleuten sachlich und mit überprüfbaren
Fakten untermauert zu verteidigen.
Gernot
Es wäre hilfreich, wenn du nicht von Autos reden würdest. Rede am
besten überhaupt nicht in Gleichnissen. Sag einfach direkt was du
meinst.
Ja. Allerdings habe nicht ich das gerechnet.
Der permanente Aufwand ist derjenige ganz erhebliche materielle Input,
der in die Herstellung der Solarzellen und der Peripherietechnik
eingeht, und der in regelmäßigen Zeitabständen - immer wenn die Dinger
kaputt sind - neu hineingesteckt werden muss.
Es kommt hinzu der Aufwand für die Wartung der Technik.
Es kommt dazu der Aufwand an Fläche. Anders ausgedrückt: Der Verzicht
auf diejenigen Produkte, die ich auf derselben Fläche hätte herstellen
können, wenn nicht Solarzellen drauf stünden.
Den meine ich natürlich auch, und diese beiden Größen setzen wir in
Beziehung zueinander und vergleichen sie.
Konkret bilden wir je einen Quotient:
(Summe des gesamten materiellen Aufwands für Herstellung und Betrieb
der Solarzellen in einer gegebenen Zeit)
dividiert durch
(Summe aller Kilowattstunden, die diese Solarzellen in derselben Zeit
produzieren)
Dann bilden wir denselben Quotient für Kohle:
(Summe des gesamten materiellen Aufwands, einschl. Aufbau des
Kraftwerks, Anlage des Tagebaus, Entschädigung für abgerissene
Ortschaften, Renaturierung, Betrieb des Kraftwerks, Wartung usw. usf.
in einer gegebenen Zeitspanne)
dividiert durch
(Summe aller Kilowattstunden, die nämliches Kraftwerk mit Kohle aus
nämlichem Tagebau in derselben Zeitspanne generiert)
Dieser Quotient sagt jeweils aus, wieviel Aufwand ich für dieselbe
Strommenge treiben muss.
Dieser Quotient ist für PV mit Abstand der ungünstigste für alle
gängigen Kraftwerkstechnologien, während Braunkohle zu den günstigsten
gehört.
Das mag dir intuitiv nicht einleuchten, und dass das so ist hast du
sehr schön rhetorisch aufgehubert. Was dir intuitiv einleuchtet, ist
aber nicht der Bewertungsmaßstab. Dein Denkfehler scheint zu sein, dass
du nur den absoluten Aufwand für ein gegebenes Großkraftwerk im
Gigawattbereich mit dem irgendeiner Pipifax-Solaranlage mit
Winzleistung vergleichst. Oder arithmetisch: Du betrachtest nur die
Zähler, ohne die Nenner zu berücksichtigen.
Wir hatten schon in einem anderen Thread einen anschaulichen Vergleich
dazu: Wenn du tatsächlich die elektrische Leistung eines 0815-
Braunkohlekraftwerks mit Solarzellen abbilden wolltest, bräuchtest du
vermutlich die 5-fache Fläche des Tagebaus dafür, die Größenordnung ist
hunderte Quadratkilometer, alles mit Solarzellen vollgepflastert. Für
nur EIN Kraftwerk. Allein der Flächenverbrauch ist absurd. Welche irren
Aufwand, Wartung und regelmäßigen Ersatz die Herstellung von hunderten
Quadratkilometern Solarmodulen und der Peripher-Elektronik bedeutet,
wollen wir gar nicht erst nachdenken.
Und in dieser Betrachtung fehlt noch der notwendige Speicher für den
Ausgleich bei Nacht und schlechtem Wetter, das verdreifacht vermutlich
den so schon absurden Aufwand noch einmal.
überhaupt nicht
Guck dir einfach ein Lehrbuch über Halbleiterherstellung an.
Reinraumbedingungen, hochkomplexe Anlagen, viele hochqualifizierte
Mitarbeiter. Hoher Energieverbrauch, teils seltene, aufwendig zu
schürfende Metalle als Rohstoffe (denk dir die zugehörigen Bergwerke
dazu). Großer Anteil an Ausschuss in der Produktion.
Vor allem weil das Kohlekraftwerk ordentlich Bums hat. Das liefert
typischerweise 1,5 Gigawatt, 24 Stunden am Tag. Die Anzahl
Kilowattstunden pro Jahr ist daher gigantisch hoch. Dividiere den
ganzen Kladderadatsch mit Tagebau, Entschädigung, Renaturierung usw.
durch diese hohe Kilowattstundenzahl. Und der Anteil, den diese Kosten
an der Herstellung einer einzigen Kilowattstunde ausmachen, schrumpft
auf kleine Bruchteile eines Cent zusammen.
Diese Macht der großen Zahl kann die PV leider nur auf der Zählerseite
aufweisen. :) Auf der Nennerseite ist die Ausbeute vergleichsweise
bescheiden. So tolle Leistungswerte wie ein Wärmekraftwerk kriegste
damit nicht hin. Daher sind die Kosten pro Kilowattstunde ziemlich hoch.
Als erstes, indem man nicht eine mit Ökoreizvokabeln gespickte
lächerliche Karikatur davon als "Zusammenfassung" präsentiert.
Die Absicht, irgendwas für 50 oder 100 Jahre in die Zukunft zu planen,
sehe ich als ideologiegetriebene Hybris an. Niemand verlangt das von
uns, es gibt keine Notwendigkeit dafür, und es ist ohnehin unmöglich.
Der Versuch, es zu tun, muss scheitern. Besser versucht man es gar
nicht erst.
Wesentliche Elemente dieser Ideologie sind die Furcht vor ausgehenden
Rohstoffen, abgeschmeckt mit einem Konzert von frei erfundenen oder
maßlos übertriebenen Umwelt-Problemen, die in Weltuntergangsphantasien
übersteigert werden. Diese religionsähnliche Mixtur wird in Deutschland
tagaus tagein aus allen Medien posaunt, und viele Leute hier glauben
das und leiten daraus anscheinend diese 100-Jahr-Pläne ab.
Das ist aber alles Unsinn.
Planen kann man für wenige Jahrzehnte, 20 - allermaximalstens 30 Jahre.
So lange muss man auch planen. Aber hier gibt es keinen Grund, vom
Bewährten abzugehen. Sicher keinen, der mit der obigen Ideologie
begründbar wäre. Und wenn man eines Tages davon abgeht, dann bitte nur
zu etwas das a= zuverlässig und b) kostengünstig funktioniert.
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