Spannungsschwankungen im Stromnetz: Alle 3 Phasen änlich?

Blöde Frage: Wenn die Netzspannung um die nominellen 230V schwankt, geschieht das für alle 3 Phasen (bei einem Drehstromanschluß) "gleichmäßig", oder kann es passieren, daß z.B. eine Phase deutlich über, eine deutlich unter der Nennspannung liegt? Am Übergabepunkt hinterm Zähler.

Wenn man eine Leistungsmessung macht, bei der man den Strom an allen 3 Phansen getrennt mißt, und auch die Spannung, muß man daher die Spannung auch noch mal pro Phase überwachen, oder reicht eine Phase und die Annahme, daß die anderen "ähnliche" Spannung haben?

TIA /ralph

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Ralph Aichinger
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Bei asymmetrischer Belastung (gerade im Wohnumfeld nicht selten) können selbstverständlich auch deutlich unterschiedliche Strangspannungen auftreten.

Für Abrechnungszwecke reicht das auf keinen Fall. Hier brauchst du nicht nur alle drei Ströme und Spannungen, sondern auch deren zeitlichen Verlauf und die Phasenlage, Stichwort Wirkleistung vs. Blindleistung.

Ansonsten hängt es halt davon ab, wie genau es sein soll...

Hergen

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Hergen Lehmann

Hallo, Ralph,

Du meintest am 12.12.13:

Letzteres. Im 400-/230-V-Netz dürfen die "Phasen" unterschiedlich belastet sein.

"Das kommt drauf an!" - ist das die Grundlage für eine Abrechnung, oder sollen eher Statistik-Daten gesammelt werden?

Viele Gruesse! Helmut

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Helmut Hullen

Am 12.12.2013 17:20, schrieb Ralph Aichinger:

Angenommen 3-phasig und weiter angenommen, du misst die Spannungen sternförmig. Damit hast du die besten Zustände für Wirkleistung.

Dann hast du noch die Wahl, den Mittelpunkt selber zu bilden oder vom Netz zu holen. Ich würde für den Mp vom Netz plädieren also "4-adrig" zu nessen.

GL

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Franz Glaser

Am 12.12.2013 17:20, schrieb Ralph Aichinger:

"Ähnlich" sind sie ziemlich sicher. Wenn Du mehr oder weniger nur sicherstellen willst, daß ein Motor läuft oder ein Durchlauferhitzer funktioniert, dann musst Du Dir bei unserem Stromnetz eher keine Gedanken machen. So plus minus ein paar wenige Volt sind die solange keine definitive Störung vorliegt eigentlich immer.

Ich sehe die Phasenlage auf Knopfdruck am Display der Wechselrichter. Schwankungen gehen so gut wie immer parallel über die Phasen. Die Differenz zwischen den Phasen bewegt sich im Bereich von 2-3 Volt.

Außer es fault mal wieder der Nuller ab. Meine Herrschaften war das eine Sch... 2 x 180V und ein mal 300 oder so ähnlich.

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Georg Wieser

Am 12.12.2013 19:25, schrieb Georg Wieser:

War halt die Nullersicherung zu schwach.

GL

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Franz Glaser

Am Thu, 12 Dec 2013 19:25:00 +0100 schrieb Georg Wieser:

Das wird meist so sein, kurze Spitzen auf einem Aussenleiter siehst du mangels ständiger Beobachtung so aber auch nicht.

Letztendlich glättet dein 'Verbraucher' hinter dem Zähler das dann aber auch schon wieder indem mal kurz der Sternpunkt in eine Richtung wackelt. Was man dort mit dem Oszi gegen eine vom Netz unabhängige Erde sieht ist auch interessant.

Lutz

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Lutz Schulze

Am 12.12.2013 19:27, schrieb Franz Glaser:

Nö, das Kabel ist im Klemmstein "abgebrannt"....

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Georg Wieser

OK

Ich möchte einfach mit meinem Raspberry Pi den Zeitverlauf des Verbrauchs mitloggen, eventuell auch eine "Live-Anzeige" haben, und hab mir schon 3 Stromwandler (Split Core-Transformatoren mit eingebauter Bürde) bestellt:

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um mich mal damit zu spielen.

Jetzt weiß ich aber noch nicht, wieviel Aufwand ich beim Rest treiben will.

So supergenau wird es mit diesen Stromwandlern sowieso nicht, andererseits will ich nicht Genauigkeit verschenken. Zusätzlich zum Stromwandler möchte ich probieren auch den Drehstromzähler abzulesen, aber das wird eher mühevoll (alter mechanischer mit Scheibe), mal schauen ob da was mit Reed-Kontakten oder so geht, oder ob es optisch (OCR oder Reflex an der Scheibe) sein muß. Vermutlich kommt die Woche nachdem ich das realisiert habe dann der zwangsweise Smart Meter mit Interface ;)

/ralph

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Ralph Aichinger

OK, das klingt gut. Viel mehr als ein "Display" für die momentan verbrauchte Leistung soll es nicht werden.

/ralph

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Ralph Aichinger

Am 12.12.2013 20:04, schrieb Georg Wieser:

Jojo, 'sgibt nix, wos' ned gibt.

GL

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Franz Glaser

Du brauchst 6 ADC-Kanäle. Drei für den Strom und drei für die Spannung. Das ganze mindestens mit einigen kHz Sampeln und der Rest ist + - * /.

Wenn Du die Phasenlage nicht beachtest, sind 500% Abweichung bei geringem Verbrauch schon mal drin.

Ack. Das wird Gefummel.

Vielleicht kannst Du eine Lichtschranke nehmen. Also LED auf die Zählerscheibe und passen im Reflexionswinkel einen Phototransistor. Die LED pulst du mit ein paar kHz und dann suchst Du nur diese Frequenz beim Phototransistor. Wenn der rote Strich vorbei kommt, sollte die Amplitude abnehmen, wenn Du nicht gerade eine rote LED genommen hast.

Marcel

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Marcel Müller

Wenn eh schon ein RasPi zur Verfügung steht, könnte man es auch mit dem Kameramodul und OCR auf das Zählwerk probieren. Das hat zumindest sehr viel besseren Kontrast als die Scheibe...

Hergen

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Hergen Lehmann

Am 12 Dec 2013 19:06:07 GMT schrieb Ralph Aichinger:

Reflexlichtschranke mit LED und Fototransistor geht, ist aber etwas fummelig in der Justierung und Einstellung wenn man es analog mit Elektronik macht.

Ich wollte das für einen Microcontroller eigentlich mal in Software giessen so dass es sich vom Schwellwert her selbst justiert, aber bisher war mir das noch nicht wichtig genug.

Lutz

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Lutz Schulze

Ich ziehe beide Verfahren in Betracht, allerdings habe ich bei der OCR-Methode ein Beleuchtungsproblem: Im Verteilerkasten ist es finster, ich müßte also immer im Moment der Aufnahme eine LED oder sowas einschalten (was kein Problem sein sollte), aber die muß auch noch auf engstem Raum eine annähernd brauchbare Beleuchtung ohne zu harte Schatten liefern (das ist nicht leicht). Eventuell hilft es, die Tür des Kastens innen mit einer Alufolie zu verspiegeln. Mal sehen.

Bei der Abtastung der Scheibe ist dieser Aspekt wesentlich leichter.

/ralph

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Ralph Aichinger

Ralph Aichinger schrieb:

Hallo,

wenn Du ein für das Messen von 230 V geeignetes Voltmeter hast könntest Du ja mal alle drei Phasen zu verschiedenen Zeitpunkten am Tag messen, auch mal wenn an einer Phase ein Wasserkocher mit 2 kW hängt und an den anderen nichts oder nur wenig.

Bye

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Uwe Hercksen

Helmut Hullen schrieb:

Genau. Bei einer Belastung, bei der man weiss, dass alle Phasen gleich belastet sind (Motor usw.) ist es ja nicht unüblich, nur einen Zähler zu verwenden. Für interne Abrechnung oder Kontrolle ist das ja sicher nicht verboten. Der Zähler zeigt dann sozusagen das dreifache vom Gemessenen an.

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Wenn man den Messwandler weglässt, zeigt er also das 45 fache an. Damit sind solche Zähler fürs Labor dann sehr interessant, da man kleine Verbraucher gut überwachen kann. Der Zähler hat vier Anschlüsse, zwei zur Spannungsspule und zwei zur Stromspule.

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Rolf Bombach

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