Vorübergehender Betrieb ohne Schutzleiter

Hallo. Ich schreibe gerade die Dokumentation f=FCr meine Abschlusspr=FCfung. Mein Problem liegt in folgender Situation: Die alte TK- Anlage (mit einem Schutzleiter geerdet) wird ersetzt und ich will deren Schutzleiter benutzen um meinen Netzwerkschrank zu erden. In dem Netzwerkschrank sind an aktiven Ger=E4ten eine USV und eine TK -Anlage eingebaut. Jetzt will ich diese neue TK- Anlage komplett mit den IP- Telefonen aufbauen, konfigurieren und schon mal testen ob das mit der internen Kommunikation funktioniert. Das nat=FCrlich bevor die alte Anlage Heruntergefahren wird und ich mir deren Schutzleiter schnappen kann.

W=E4re es also von dem Aspekt der elektrischen Sicherheit bzw. aus der Sicht eines IHK-Pr=FCfers vertretbar wenn ich dies durchf=FChre ohne das mein Netzwerkschrank geerdet ist. Oder m=FCsste ich eine provisorische Leitung zum Schutzpotenzialausgleich legen?

Vielen Dank im voraus, mit freundlichen Gr=FC=DFen,

Paul

Reply to
Eric Eric
Loading thread data ...

Eric Eric schrieb:

Hallo,

Du brauchst doch auch zum Testen einen (provisorischen) 230 V Anschluß deines Netzwerkschranks, also warum nimmst Du nicht den Schutzleiter dieses Anschlußes zur Erdung des Schranks? Ohne Schutzleiter zu testen dürfte kaum ein Prüfer ohne Murren akzeptieren.

Bye

Reply to
Uwe Hercksen

Am 18.04.2012 15:55, schrieb Eric Eric:

Wenn Du Deine Prüfung ganz sicher vergeigen willst: Vergiss den Schutzleiter.

Nobby

Reply to
nobby

Hi, danke f=FCr die Antwort. Ich bin mir nicht ganz sicher ob ich dich richtig verstanden habe :-)

Der Netzwerkschrank / Standrack selbst ist ja passiv und brauch keinen

230 V Anschluss.

Die Stromversorgung, also der 230 V Anschluss, der Komponenten (USV und TK Anlage) erfolgt =FCber ein ganz normales Kalteger=E4tekabel mit Schuko Stecker. Hier ist ja selbstverst=E4ndlich ein Schutzleiter vorhanden. Mir geht es ja um den zus=E4tzlichen Schutzleiter mit dem ich den Schrank erde und diesen kann ich ja nicht vom der Steckdose abzapfen. Ein Potenzialausgleich =FCber eine Ger=E4teanschlu=DFleitung ist ja nicht zul=E4ssig.

Reply to
Eric Eric

Hi Nobby. Ich vergess den Schutzleiter ja nicht, ich verzichte mit Vorsatz :-)

Reply to
Eric Eric

Am 18.04.2012 15:55, schrieb Eric Eric:

Es müssen alle Anlagenteile zu jeder Zeit in den Potentialausgleich einbezogen sein.

Siehe hierzu die entsprechenden VDE _ Vorschriften : 0100-ff

Reply to
Karl Friedrich Siebert

Hallo,

Eric Eric schrieb:

Hmm...klingt nach ITSE??

Da Du momentan nur virtuell arbeitest (Du schreibst ja nur an der Doku), verlege einen provisorischen Potentialausgleich. Tust Du das nicht, könnte das bei der Prüfung kritisch werden (ich weiß wovon ich rede, ich hatte selbst jahrelang den Vorsitz in einem Prüfungsausschuss und speziell auf solchen Kleinigkeiten reitet man gerne etwas 'rum, und sei es nur, um den Prüfling noch nervöser zu machen, als er eh' schon ist;.)).

Gruß

Micha

Reply to
Michael Eschrich

Habe mir schon gedacht das es daran nichts zu r=FCtteln gibt :-) Danke f=FCr die Antwort

Reply to
Eric Eric

In welchem Fach soll die Prüfung abgelegt werden???

Du sprichst von "erden". Was genau willst du?

Ein zusätzlicher Schutzpotenzialausgleich ist bei Netzwerkschränken nicht nötig (außer, sie stünden z.B. in Räumen mit Dusche oder Bad), dann wäre aber ein zusätzlicher Schutzpotenzialausgleich bei erhöhter Gefährdung nötig, mithin mindestens 2,5mm² geschütz / 4mm² ungeschützt verlegt. Ohne Gefährdung reicht ein Leiter, der die Leitfähigkeit des größten Schutzleiters hat.

Vermutlich geht es hier um den Funktionspotenzialausgleich (aus EMV Gründen). Der wird wohl nötig sein, mithin wäre der Betrieb ohne ihn unzulässig.

Cave: Ein Funktionspotenzialausgleich ohne Schutzfunktion darf nicht in grün-gelb ausgeführt werden. Mehr Informationen dazu findest du in der VDE 0800-2-310, VDE 0100-444, ...

Aus der Sicht der elektrischen Sicherheit ist ein Potenzialausgleich (sowohl als Schutzpotenzialausgleich über die Haupterdungsschiene als auch als zusätzlicher Schutzpotenzialausgleich zur Erfüllung von Abschaktbedingen / bei Räumen mit besonderer Gefährdung) NICHT GEFORDERT.

Hier kann es "nur" um den Funktionspotenzialausgleich gehen.

--- Posted via news://freenews.netfront.net/ - Complaints to snipped-for-privacy@netfront.net

Reply to
Carsten Kreft

Hi Micha. Der ITSE war ein volltreffer :-) Die Arbeitsweise in der Wirtschaft unterscheidet sich leider oft ungemein von der, die der Pr=FCfungsausschuss vorraussetzt. Dies bekommt man dann wohl, in der Pr=FCfung, ohne detailreiche Vorbereitung schmerzlich zu sp=FCren. Wenn im Fachgespr=E4ch auf einem rumgeritten wird :-)

Ich habe nat=FCrlich auch einen provisorischen Potentialausgleich gelegt (10mm^2 direkt von der Potential-ausgleichschiene) und mit einem meiner zahlreichen Messger=E4ten nach VDE0701 gepr=FCft, wollte nur wissen wie es w=E4re wenn ;-)

Danke un Gru=DF

Paul

Reply to
Eric Eric

Hallo Karsten. Ja Du hast recht, ich meinte den Funktionspotenzialausgleich. Habe dummerweise mit Begriffen jongliert. Patchfeld und TK- Anlage sind =FCber ihren Funktionserde-Anschluss mit dem Netzwerkschrank verbunden und dieser ist =FCber seinen Haupterdungspunkt an einen Erdleiter angeschlossen.

Danke f=FCr Deine ausf=FChrliche Antwort, Gru=DF

Paul

Reply to
Eric Eric

"Eric Eric" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@h20g2000yqd.googlegroups.com...

Mal ne Laienfrage.

Warum ist der Potentialausgleich/Schutzleiter (fast) immer mit 10mm² gefordert/gemacht, auch wenn die Ströme sonst gerade mal 0,75mm² Leitungen erfordern?

Dass bei entsprechenden Installationen die Ableitung gesichert sein muss ist mir klar. Aber bei ner kompletten 1,5er Installation z.B. ne Telefonanlage mit 10mm² erden?

Warum?

Danke für erhellende Tips.

Reply to
Georg Wieser

Wo wäre das denn beides gemeinsam der Fall?

Allgemein hat der Querschnitt einer Leitung zwei Bestimmungen: 1. den maximalen Strom überhaupt ?aushalten? zu können und 2. den Spannungsabfall so niedrig wie möglich zu halten. (Natürlich hängen die beiden zusammen, aber betrachten wir sie mal getrennt.)

Dann ist es im Fehlerfall (Gehäuseschluss des Außenleiters ohne sofortige Auslösung des LSS) nicht nur Aufgabe des PEN, den Fehlerstrom vollständig abzutransportieren, sondern auch dafür zu sorgen, daß keine gefährliche Berührspannung am Gerät anliegt - die dann dem Spannungsabfall über der gesamten PE-Strecke entspricht.

vG

Reply to
Volker Gringmuth

N' Abend,

Georg Wieser schrieb:

"erhellend" ist wohl der richtige Ausdruck, es geht hauptsächlich darum, dass der Hauptpotentialausgleich in aller Regel mit 25mm² ausgeführt wird und entsprechend stromtragfähig ist, deshalb müssen laut DIN VDE 0100, Teil

540, Abschnitt 9.1.1 (das musste jetzt einfach sein) alle anderen Anschlüsse an den PA mit mindestens "0,5 x Querschnitt des größten Schutzleiters der Anlage, mindestens jedoch im Querschnitt 6mm² CU oder leitwertgleich" verlegt werden. Außerdem besteht bei einem "erhellenden" Blitzschlag die Möglichkeit, dass zumindest ein Teil des Blitzstromes über den HPA abgeleitet wird.

Eine ausführlichere Erklärung dazu findet sich hier:

formatting link
HTH und Gruß

Micha

Reply to
Michael Eschrich

N' Abend,

Eric Eric schrieb:

[händereib und grins]

Das siehst Du eindeutig falsch. Die Prüfer sind Leute aus dem ganz normalen Berufsleben, Ausbilder, Meister, manchmal sogar ganz normale Mitarbeiter aus dem entsprechenden Fachbereich einer Firma. Das sind alles Leute aus der Praxis, denen wohl bewusst ist, dass sich die Theorie vom echten Leben unterscheidet. Als ich angefangen habe ITSE auszubilden (das war 1997, da war der Beruf gerade geboren) wussten wir bei den Prüfungen gar nicht so recht, wie wir das machen sollten..."Fachgespräch"...das war 'was ganz Neues und auch für uns eine echte Herausforderung nach dem "Frage-und-Antwort- Spiel", das man vorher kannte. Ich halte - einen halbwegs gut eingespielten Prüfungsausschuss vorausgesetzt - diese Art der Prüfung für wesentlich besser und (für beide Seiten) stressfreier als das althergebrachte "Dich krieg ich schon irgendwie 'dran".

Das kann keiner so genau sagen, allerdings würde ich eine 0701-Prüfung hier für übertrieben halten...Streber ;-))

Gerne, falls Du noch Unterstützung brauchst, gerne auch per Mail, Adresse funktioniert...

Gruß

Micha

Reply to
Michael Eschrich

nimm mal ne ganz normale Telefonanlage. Das Anschlusskabel ist ein konfektionierter Kaltgerätestecker und mehr als 0.75 hat der sicher nicht. Der zusätzliche grüngelbe "Erddraht" hat mindestens 6 wenn nicht 10mm² Bis der nicht mehr ableiten kann ist das komplette Netzkabel schon verdampft.

Reply to
Georg Wieser

PolyTech Forum website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.