Zusatzleitung für Spannungsregler auf Mai nboard

Hallo,

ich weiß nicht, ob ich hier richtig bin.

Auf modernen Mainboards werden oft zusätzliche Leitungen vom Netzteil auf das Mainboard mit 12V geführt. Diese unterstützen angeblich den Spannungsregler für die CPU.

Moderne CPUs verlangen imho ca. 1 - 3,3V. Wieso wird der Spannungsregler mit 12V gespeist, statt gleich 3,3V aus dem Netzteil abzuzweigen, damit die Spannungsdifferenz auf dem Mainboard geringer ist?

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Mark Ise
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Mark Ise schrieb:

Hallo,

ich vermute mal folgendes (ich würde es so machen :-)

Die Spannungsregler sind wohl heute keine (reinen) Linearregler mehr sondern takten die gelieferte Spannung auf die Zielspannung runter. Da bei kleineren Spannungen die Ströme zu den Bauteilen sehr hoch werden (eine CPU kann heute mal 90 W und mehr ziehen, das über 3,3 V bis zu den Spannungsreglern) kann man die Ströme dahin dadurch verringern, das wenn man statt 3,3 V halt die höchste Verfügbare (12V) nimmt. Jetzt nimm mal ein 2 Prozessorboard...:-) Vorteile: Kleinere Ströme, damit weniger dicke Leiterbahnen notwendig und die Platinen werden günstiger, da auch mehr Platz für Design da ist.

Aber wie geschrieben, ist mehr Spekulation, aber ich denke dass ich den Kern schon treffe. Übrigens werden Spannungsregler der CPU nicht sehr Warm (mit Kühlkörper kann man Sie meisten anfassen ohne sich die Finger zu verbrennen)

MfG... Pierre Bernhardt

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Pierre Bernhardt

Die Spannungsdifferenz ist nicht von Bedeutung, da auf dem Mainboard ein Umrichter ist. Sonst könntest Du ja mal nachrechnen:

Üblicher Stromverbrauch ca 100A bei 1,0V = 100W. Linear geregelt macht 100A bei 3,3V = 330W. 230W davon fallen am Linearregler ab, doppelt soviel wie in der CPU. Also braucht der Linearregler doppelt soviel Kühlkörper wie die CPU.

Unpraktisch, nicht?

Gruß Wolfgang

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Wolfgang Mües

"Mark Ise" schrieb...

Gleiches Prinzip und gleicher Grund warum die elektrische Energie vom Kraftwerk nicht mit 220V sondern mit bis zu 380000V auf Hochspannungsleitungen durchs Land transportiert wird. Elektrische Energie wird besser durch hohe Spannung als durch hohen Strom transportiert.

W.

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Wolfgang Puffe

Wolfgang Mües schrieb:

Wirkt sich die Spannungsdifferenz zwischen Ein- und Ausgangsspannung bei einem Stepdownregler kaum oder gar nicht auf den Wirkungsgrad des Reglers aus?

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Mark Ise

Bei größerem "Spannunghub" ist der Wechsel von nicht leitend auf leitend schneller und es fallen am Regler weniger Verluste ab. Der nächste Punkt ist, dass bei Geringerer Spannung für gleiche Leistung höhere Ströme benötigt werden. Höhere Ströme bedeutet größere Bauteile.

Bis dann, Tilo

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Tilo Lutz

doch.

Die Spannungsdifferenz beeinflußt das Puls-Pausenverhältnis. Je höher die Spannungsdifferenz ist, desto kürzer ist der Schalt- transistor eingeschaltet und desto länger ist die Rücklaufdiode aktiv.

Bei einer niedrigen Ausgangsspannung ist die Rücklaufdiode ein wesentlicher Verlustbringer. Eine Schottkydiode verliert ca. 0,5V (Erinnerung). Es ist möglich, mit einer Drossel mit Abgriff der Diode mehr Spannung zuzuführen, aber eine Schottkydiode verträgt nach meiner Erinnernung nicht mehr als 40V in Sperrrichtung, da ist also nicht allzuviel an Austrixen drin.

Der Schalttransistor, angenommen ein Darlington, verliert ca. 1,2V (Erinnerung, sollte weniger auch möglich sein!). Bei kurzer Dauer macht der nicht viel Verlust.

In einer einfachen Schaltung ohne Drosselabgriff würde ich bei

10V -> 3,3V / 20V -> 3,3V prognostizieren, daß die zweite Variante mehr Verluste hat weil die Diode länger "tätig" ist. In beiden Fällen Vollast angenommen natürlich.

MfG

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Franz Glaser (KN)

Franz Glaser (KN) schrieb:

Deshalb verwendet man dann auch Synchrongleichrichtung, MOSFET statt Diode.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

DAS ist tapfer!

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Franz Glaser (KN)

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