Hallo, ich habe ein Problem beim Befüllen von CO2-Kartuschen aus CO2-Steigrohrflaschen. Vielleicht kennt sich der eine oder andere mit dieser CO2-Thematik besonders aus und kann mich erleuchten. Zum Hintergrund: Es geht zum Befüllen von CO2-Kartuschen, wie sie im Sportschützenbereich (CO2-"Luft"gewehre/-pistolen verwendet werden bzw. wurden (die "besseren" Modelle verwenden schon seit längerer Zeit Preßluft). Die übliche Vorgehensweise zuhause ist: Man kühlt die Kartusche im Eisfach herunter. Man schließt die Kartusche über den jeweiligen Adapter (die Kartuschen haben natürlich nicht den CO2-Flaschen-typischen W21,8x1/14"-Anschluß) an die zimmerwarme CO2-Steigrohrflasche an. Das Flaschenventil wird geöffnet und nach einer gwissen Zeit (Erfahrungswerte) wieder geschlossen. Je nach Kartuschenventil/-anschluß wird das Entlüftungsventil des Adapters geöffnet und dann die Kartusche abgeschraubt. Dann wird die Kartusche geworgen und gecheckt, ob evtl. zuviel CO2 eingefüllt wurde (ist mit dieser Verfahrensweise praktisch nicht möglich, aber man weiß ja nie) oder ob deutlich zu wenig drin ist - dann wird die gesamte Prozedur wiederholt (das Abkühlen dauert natürlich seine Zeit). Hintergrund ist, daß in der tiefgekühlten Kartusche aufgrund des Temperaturunterschieds von fast 40 Grad zunächst (wenn sie leer ist) natürlich gar kein Druck aber auch nach dem ersten Einfüllen von CO2 ca. 30 bis 40 bar weniger Druck herrscht als in der zimmertemperierten Steigrohrflasche. Daher kann aus der Steigrohrflasche solange flüssiges CO2 in die Kartusche fließen, bis der Druckunterschied infolge der Füllmenge und der in der Kartusche ansteigenden Temperatur nicht mehr ausreicht und/oder das Einlaß-/Rückschlagventil der Kartusche, sofern vorhanden (da gibt es verschiedene Konstruktionen) schließt. Ich habe mir nun eine Steigrohrflasche für 4kg CO2 besorgt, da waren ursprg. noch ca. 3kg CO2 drin. Über einen Adapter angeschlossen wurden die Kartuschen zunächst auch gefüllt und je nach Vorkühlung mal mehr, mal weniger - aber alles in dem Rahmen, wie es die Theorie (und auch anderweitige Praxis) sagt. Verwendet habe ich Kartuschen teils mit und teils ohne federbetriebenen Rückschlagventil ohne einen Öffnungsdorn im Adapter, d.h. das Ventil wurde allein durch den höheren Druck (aus) der Steigrohrfalsche geöffnet und offen gehalten und entweder durch die schlagartige Öffnung des Entlüftungsventils des Adapters oder kurz vor Druckausgleich durch die Ventilfeder wurde das Kartuschenventil geschlossen. Dabei war die Kartusche natürlich mit der Einfüllöffnung nach oben an den Adapter geschraubt. Wie gesagt, bei ordentlicher vorheriger Kühlung funktionierte es wie es sollte. Tja, aber plötzlich kann ich die Kartuschen nur noch mit wenigen g CO2 befüllen. Auch nach einem Tag des Tiefkühlens paßt immer nur dieselbe geringe Menge hinein. Ich höre beim Aufdrehen des Flaschenventils deutlich, wie das Kartuschenventil infolge des deutlich höheren Flaschendrucks öffnet, aber egal ob nach 15 oder 60 Sekunden wird immer nur dieselbe geringe Menge - ca. 1/6 der Sollmenge - eingefüllt. Kühle ich die Kartusche wieder herunter, kann ich das so lange wiederholen, bis sie voll ist - aber das dauert dann über einen Tag, das ist natürlich kein Zustand. Tja, und auch beim Öffnen des Flaschenventils ohne daß etwas angeschlossen wäre zischt nur CO2-Gas heraus, aber nichts Flüssiges mehr und auch das Ventil wird nicht mehr kalt. Ganz so, wie es bei einer CO2-Flasche ohne Steigrohr der Fall ist bzw. sein soll, bei der ja auch nur CO2-Gas herauskommt, nie aber flüssiges CO2. Ich interpretiere dies den Vorgang so, daß aus dem Ventil nur noch gasförmiges CO2 kommt, wenigstens teilweise in der eiskalten Kartusche flüssig wird aber ruckzuck zum Druckausgleich und zum Schließen der Kartuschenventile führt. Nach dem erneuten Kühlen der Kartusche ist wieder mehr CO2 flüssig, der Druck fällt wieder auf ca. 20 bis 30 bar und ich kann wieder erneut soviel Gas bis zum Druckausgleich einfüllen. Ist das plausibel? Da lag natürlich der Gedanke nahe, daß die Flasche mittlerweile weitgehend leer sei und somit kein flüssiges CO2 mehr vorhanden. Aber ausweislich der Stempelung der Flasche - Tara rund 7,2kg - und dem aktuellen Gewicht von rund 8,5kg sind noch rund 30% Füllmenge vorhanden - es kann doch nicht sein, daß schon ab 1/3 der Füllmenge und Zimmertemperatur nur noch gasförmiges CO2 rauskommt - oder? Beim Aufdrehen des Ventils kommt aber nur gasförmiges CO2, kein flüssiges CO2. Und zwar auch, wenn ich die Flasche auf den Kopf stelle - es kann also nicht daran liegen, daß das Steigrohr "abgefallen" wäre. Als einzige andere Ursache kommt mir in den Sinn, daß das Steigrohr nicht bis zum Boden der Flasche geht - was mir aber ziemlich wiedersinnig erscheint. Ich bin jetzt mit meinem Latein wirklich am Ende.
- gepostetes
vor 11 Jahren