Hallo liebe alle,
ich habe mir gerade mal ein paar Gedanken zur Übertragung von Leistung im Wechselspannungsnetz gemacht, und würde gerne Eure Meinung zum Vergleich mit der Gleichspannungsübertragung wissen:
Nehmen wir z.B. eine Wechselspannung von 230 V bei 50 Hz, welche durch eine Leitung übertragen wird. Die Effektivspannung beträgt [mal Wurzel(2)] dann
325 V, das ist die Spannung, auf welche die Isolierung ausgelegt werden muss (plus Spannungsspitzen).Nehmen wir nun einen Strom von 16 A an, das steht so als Maximalwert auf der Sicherung. Ich nehme an, dass ich hier ebenfalls mit der Wurzel multiplizieren muss, um die Leitungsquerschnitte auszulegen, das wären dann
22,6 A.Nehme ich bei einer rein ohmschen Last das Integral über U*I, dann komme ich nach leichter Rechnung darauf, dass ich über die gleiche Leitung bei gleicher Leitungsauslegung doppelt so viel Leistung als Gleichstrom übertragen kann, als über Wechselstrom.
Warum ist das bei der Hochspannungsübertragung noch nicht üblich?
Und was ist mit der Blindleistung? Würde die in einem Gleichstrom-Hochspannungsnetz auch zwischen Kraftwerk und Verbraucher pendeln, oder würde man die an den Wechselrichtern kompensieren?
Bei unsymmetrischer Belastung einer Dreieckschaltung kommt noch hinzu, dass Kurzschlussströme über die weniger belasteten Wicklungen laufen und den Trafo/Generator aufheizen. Das müsste doch auch wegfallen, oder taucht das an anderer Stelle wieder auf?
In den Gründerjahren der Elektrizität hat sich ja Westinghouses Wechselstrom gegen Edisons Gleichstrom durchgesetzt, dies war aus technischen Gründen zwangsläufig.
Aber wie sieht es heute aus? Wäre eine Hochspannungs-Gleichstromübertragung heute konkurrenzfähig? Was meint/wisst Ihr?
Gruß, Ralf.