Mechanisches Verzögerungsglied

Hallo,

eine Interessefrage, die hier hoffentlich nicht ganz off-topic ist: Es gibt Textilhandtuchspender von CWS, bei denen das Handtuch im Ruhezustand straff über einen roten Halter an der Geräteunterseite geführt ist. Zieht man nun das Handtuch bis zur Raste raus, trocknet sich die Hände und lässt dann los, dauert es einige Sekunden, bis im Gerät ein eindeutig mechanisch klingender Antrieb einsetzt und das Handtuch wieder straff zieht.

Während dieser Sekunden tut der Spender rein gar nichts und gibt kein ohne weiteres bemerkbares Geräusch von sich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Verzögerung irgendwie elektr(on)isch realisiert ist.

Weiß jemand, wie dieses Verzögerungsglied funktioniert? Ich habe schon an ein Schwungrad mit Fliehkraftkupplung gedacht, das durch den Ruck beim Herausziehen auf Drehzahl gebracht wird, so dass das Rad freikommt und beim Langsamerwerden in den Antrieb eingreift. Nur müsste man das eigentlich irgendwie hören können.

Welche anderen Möglichkeiten gäbe es denn noch, die Verzögerung hinzubekommen?

Viele Grüße,

mawa

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Matthias Warkus
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Pneumatisch: Zylinder mit grosser Einlass- und kleiner Auslassöffnung? Dürfte kaum zu hören sein ..

Viskose-Kupplung? Gab's früher häufig bei Audio-Cassetten-Deck.

Stellt sich auch noch die Frage, woher die Dinger ihre Antriebsenergie überhaupt beziehen, vielleicht durch einen Federspeicher (und man muss sie beim Befüllen regelmässig 'aufziehen').

Bin auch neugierig,

Karsten.

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Karsten P. Hoffmann

*Das* wäre natürlich eine Idee.

Man zieht den Federspeicher auf, indem man das Handtuch gegen den Widerstand unten rauszieht.

mawa

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Matthias Warkus

Ein bisschen arg aufwendig vielleicht...

Kann ich mir kaum vorstellen. Ich denke eher, dass es jedesmal durchs Herausziehen (das immerhin einige Kraft erfordert) geschieht. Das Mysterium ist auch für mich eher die verzögerte, lautlos einsetzende Einzugsbewegung.

Gruß,

Michael

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Michael Hemmer

Moin,

Michael Hemmer hat geschrieben:

Würde ich auch so sehen. Ich stelle mir da eine runde Dose mit einer Feder drin vor (wie bei einer klassischen Uhr). Außen wird die Dose gedreht beim herausziehen des Handtuchs und spannt dabei die Feder, innen sitzt die Feder aus einer Welle, die dann den Einzug antreibt. Braucht's nur noch eine Übersetzung, damit immer mehr eingezogen wird als herauskommt und damit es nicht zu einem Überlauf an Federspannung kommt, braucht es für den Aufziehmechanismus noch eine Rutschkupplung.

Ich tippe auf folgendes: Durch den Zug, die Handtuchspannung oder was auch immer wird ein Gewicht angehoben. Absenken tut sich das Gewicht langsam über ein kleines Zahnradgetriebe (für das Anheben muß es natürlich eine Art Freilauf geben), das ein Flügelrad antreibt. Sozusagen ein Propeller. Sowas kennt man aus klassischen Uhren als Regelung der Ablaufgeschwindigkeit des mechanischen Schlagwerks (Glocke). Das schöne an so einem Flügelrad ist der steile (überproportionale) Anstieg des Drehmomentes bei zunehmender Drehzahl. Da das Gewicht über ein Getriebe dieses Flügelrad antreiben muß, senkt es sich nur langsam ab. Hat es den untersten Punkt erreicht, löst es eine Sperre und der Einzug beginnt. Es braucht noch nicht mal sichergestellt werden, daß diese Sperre wieder eingeschaltet wird, da das ja bei der nächsten Benutzung sofort wieder in dem Zuge passiert, in dem am Handtuch gezogen wird weil dann ja das Gewicht wieder angehoben wird.

CU Rolo

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Roland Damm

Michael Hemmer schrieb:

Ich habe so ein Ding mal offen gesehen, da war ein Gummisauger (wie bei den Pfeilen, die Kinder manchmal mit Federkraftpistolen verschießen), so ca. 2,5cm Durchmesser. Der wurde durch die Bewegung beim Rausziehen des Handtuches (welche auch die Feder aufzieht) an eine Platte gepresst, wo er einige Sekunden picken bleibt, bis durch eine kleine Öffnung (oder nur die Undichtigkeit durch endliche Oberflächenrauhigkeit) genügend Luft eingeströmt ist, sodaß sich der sauger wieder ablöst.

Martin

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Martin Lenz

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