Kühlkompressor weiterverwenden

Moin,

gestern beim Aufräumen ist im 'Vereinsheim' eine Kühlmaschine stillgelegt worden. Aus der schmerzlichen Erfahrung, daß so ein Kühlagregat gut 1000EUR kostet, wurde beschlossen, das Ding erst mal einzulagern. Es gibt noch einen Kühlraum, der vor kurzem ein neues Agregat gebraucht hatte, und das ist quasi Baugleich. Sollte dieses unerwartet wieder nach ein paar Jahren kaputt gehen, könnte man ja das Reservegerät einbauen lassen.

Nun die Frage: geht das überhaupt, denn der alte jetzt auf Halde liegende Kompressor war mit R12 befüllt. Das wird heute bei Neuinstallationen ja nicht mehr verwendet. Sind die heute üblichen Kältemittel zu R12 kompatibel, so daß man den alten Kompressor auch mit heute üblichen Kältemitteln betreiben kann? Oder kann man nicht Mischen (was unvermeidlich ist, da der Kompressor und sein Druckspeicher ja noch gefüllt sind). Oder braucht es für neue Kältemittel ganz andere Kompressoren? Darf man heute überhaupt noch eine Anlage mit R12 neu befüllen?

Oder hat jemand Interesse an dem Teil:-)? Zwar geschätzte 30 Jahre alt, aber in dieser Zeit kaum gelaufen. Hat eigentlich bis zuletzt noch wenn er mal lief ganz gut gekühlt. Und technisch hat sich ja in den letzten 30 Jahren in diesem Bereich nichts geändert.

CU Rollo

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Roland Damm
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Roland Damm schrieb:

Das geht grundsätzlich schon, aber nicht mehr mit dem R12. Mischen ist auch nicht, das R12 muß abgesaugt werden und das Öl gewechselt. Das bisherige Mineralöl ist mit dem heute üblichen R134A nicht kompatibel, da braucht man ein anderes. Es gibt auch Ersatzgemische für R12, die mit Mineralöl funktionieren, haben aber auch irgendwelche Nachteile. Das einzige, wo man ev. vorhandenes R12 noch einfüllen darf ist mWn die Recyclingflasche.

Martin

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Martin Lenz

Martin Lenz hat geschrieben:

Gut, dann dürfte das ja das KO-Kriterium sein. Es handelt sich wie in dieser Leistungsklasse üblich um einen voll gekapselten Kompressor/Motor und da halte ich es für nicht machbar, das Öl heraus zu bekommen. Der scheint eher ab Werk befüllt und nach der Befüllung zugeschweißt zu sein.

Diese R12-Ersatzstoffe dürften dann wohl eher der Sonderfall sein und nicht von einer Thekenbaufirma um die Ecke gehandhabt werden. Damit schließt sich den der Wiedereinbau der Maschine durch eine eher kleine Fachfirma - die außerdem auch ganz gerne Neugeräte verkauft - wohl aus. Selbstbau traue ich mir nicht zu, das Befüllen in Eigenarbeit ist mangels Geräte/Zubehör wohl auch nicht möglich.

Gut, dann habe ich jetzt einen 50W-Ventilator gewonnen und die Sondermüllentsorger können sich mit dem Rest befassen.

CU Rollo

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Roland Damm

Roland Damm schrieb:

Man kann auch einen Kühlschrank neu mit Kältemittel/Öl befüllen (lassen). Es wird dazu sogar ein Ventil in den Kreislauf eingebaut (ähnlich Autoreifenventil). Auch die Ölfülleitung (das 3. , blind endende Röhrchen hinten am Kompressor) läßt sich öffnen und wieder (hart) verlöten. Dafür gibt es eigene Kältetechnikfirmen. Für eine

200Euro Kühlschrank zahlt sich das idR aber nicht aus.

Da ist die Frage, ob der Kühlkreislauf überhaupt geöffnet werden muß, wenn nicht dann ist das R12 sowieso egal, dann tut es weiter seinen Dienst. Wenn der Kreis geöffnet werden muß, dann kann auch gleich Öl/Kältemittel gewechselt werden, daß macht dann sowieso eine Kältefachfirma. Die haben dann auch diese R407/R410/R413 a/b/c Ersatzkältemittel - wenn naütlich manche lieber gleich den Umbau auf R134a verkaufen - besonders beliebt, bei Autoklimaanlagen...

Wie du meinst - mir ist jetzt noch nicht klar, ob das eine hermetische Einheit ist, wo nur ein Verdampfer in die Theke reinragt oder so, oder ein Aggregat, wo dann noch Rohre angeschloßen werden müssen.

Martin

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Martin Lenz

Moin,

Martin Lenz hat geschrieben:

Gut, diese Dinge sind allerdings vorhanden. Ich hatte dieses Ventil allerdings als ausschließlich für Kältemittelbefüllung zuständig gedacht.

Er _ist_ schon geöffnet. Ich gebe zu, das ist natürlich nicht ganz sauber, ist aber auf die Art und Weise erfolgt, wie es der Fachmann telefonisch angewiesen hat. Also alle Rohre vorm Durchtrennen zugekniffen und dann abgekniffen (nicht gesägt, wegen der Gefahr, daß Späne ins Rohr gelangen).

Das Agregat ist eine Grundplatte, auf der sich Kompressor, Tank, Trockner, Kondensator (=Wärmetauscher) und Lüfter befinden. Noch angeschlossen sind Drucküberwachung und Temperaturfühler/Regler und der Schaltkasten für/mit Start und Dauerlaufschaltung incl. Kondensatoren (=elektrische Bauteile). Rohrleitungen zum Verdampfer müßte man neu legen sowie den Verdampfer selbst auch. Die Maschine hat so geschätzte 950Watt und kostet heutzutage knapp über 1000EUR.

Der Montör würde natürlich sofort sagen, daß sich der Widereinbau nicht lohnt, weil das Ding vermutlich ohnehin unwirtschaftlich viel Strom frißt. Aber dabei muß man mal die Kosten für so ein Gerät sehen. Und berücksichtigen, daß das Ding auch nur maximal 10 Jahre Betrieb, eventuell nur 5 Jahre tatsächlich hinter sich hat, auch wenn es Baujahr 1970 oder so ist.

CU Rollo

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Roland Damm

Roland Damm schrieb:

Da das Öl sowieso teilweise im Kühlkreislauf mitzirkuliert (desegen muß es ja Kompatibel zum KM sein) ist das kein Problem. Obwohl ich jetzt die genaue Prozedur des Ölwechsels nicht kenne.

Ist dann überhaupt noch das R12 drin, oder kann das schon seinen Weg in die Umwelt gefunden haben?

Dann würde ich das schon aufheben - oder verkaufen.

Soviel Unterschied im Wirkungsgrad hat sich da glaub ich noch nicht ergeben. Kann natürlich sein, daß der Monteur die Entscheidung Ölwechsel/Ersatzkältemittel nach seiner Verdienstspanne trifft :-) Wenn er es aber nicht einbaut, dann geht er aber das Risiko ein, daß es ein anderer Kältefachbetrieb einbaut und er daher gar keienn Umsatz macht. :-)

Martin

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Martin Lenz

Moin,

Martin Lenz hat geschrieben:

Ich hätte gedacht, daß sich das Öl gröstenteils im Gehäuse befindet, also da wo der Motor ist. Dieser Bereich ist sicherlich auch mit Kältemittel gefüllt, wodurch es zu einer Durchmischung kommt, aber ich klaube kaum, daß das Öl in dem Sinne mitzirkuliert, als daß man einfach durch 5 Minuten Laufenlassen einmal das gesamte Öl umpumpt.

Keine Ahnung wie viel. Die Korrekte Prozedur, nämlich das Ventil auf der Druckseite zu machen, den Druckwächter überbrücken und so den Kompressor auf der Niederdruckseite ins Vakuum laufen lassen, wurde wohl nicht durchgeführt. Aber immerhin wurden die Leitungen ordnungsgemäß zugekniffen. Als was an Kältemittel im Bereich Kompressor war - und das ist ja wohl das größte Volumen im Gesamtsystem - ist da auch jetzt noch drin.

Ja verkaufen, mal sehen. Da das aber eine Maschine ist, die man für den Hausgebrauch kaum verwenden kann, ist sie nur für Leute (Firmen) interessant, die sowieso der Betreuung einer Fachfirma unterliegen und kein Interesse an Maschinen haben, auf die es keine Garnatie gibt und die man nicht lohnend abschreiben kann. Ich schätze die Chance eher schlecht ein.

Glaube ich auch. Es ist eben nur die Frage, wie gut die Ventile und der Kolben noch dichten. Sprich wie verschlissen das Ding ist. IMO dürfte es damit noch gut aussehen, aber echte Werte kannn ich nicht angeben.

:-) Immerhin hat bei der letzten Bastelei mich der Monteur in seine Preisliste schauen lassen, die auch die Preisliste des Herstellers war. Na gut, da stehen die Nennpreise drin, Gewinn ist wohl dann der Rabat, den die Firma beim Hersteller bekommt. Jedenfalls haben sie auch nur genau diesen Listenpreis für einen neuen Verdampfer in Rechnung gestellt.

Das eher nicht. Im Bereich Thekenbau gibt es nicht mehr viele Firmen. Die Firma die bei uns Sachen macht hat immerhin ein Einzugsgebiet von halb Norddeutschland. Die sind hier also konkurenzlos.

CU Rollo

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Roland Damm

Roland Damm schrieb:

Nein, das sicher nicht. Ich habe mal eine alten Komp. für Druckluft verwendet, es kommt halt ein Ölnebel mit. Da Kältekompressoren aber sehr lange laufen, muß das schon rückgeführt werden. Und ja, wenn man den alten Kompresssor kippte ist bei einem der beiden Rohre für den Kühlkreislauf Öl ausgeronnen. Deshalb soll man Kühlgeräte immer stehend Transportieren, oder nach dem transport vor Inbetriebnahme 1-2 Tage stehen lassen - sonst ist ev. zuwenig Öl im Kompressor.

Ich fand da mal im Netz ein "Forum Kältetechnik" da sind auch etlich Bastler drin - Klima usw. 1kW Motor ist eh die richige Leistungsklasse. Kannst ja mal nachgogeln und vorsichtig fragen. Reine Verkaufsanzeigen mögen die aber nicht sehr - ist wie hier im Usenet :-)

Martin

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Martin Lenz

Moin,

Martin Lenz hat geschrieben:

Das habe ich auch vor vielen Jahren mal gemacht. Aber eben wohl aus Ölmangel ist das Teil sehr schnell verreckt.

Ist das bei modernen Geräten immer noch so? Na ja, wenn man den Kühlschrank nicht gerade auf die Seite legt sondern nur auf einer Sackkarre transportiert, wird's wohl nicht so schlimm sein.

Habe ich jetzt nicht gefunden, aber die Idde brachte mich auf Dr. Zapfhahns Bierforum:-) - da lesen relativ viele Profis mit.

CU Rollo

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Roland Damm

Roland Damm schrieb:

Denke ich auch nicht.

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Martin

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Martin Lenz

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