Berufsgenossenschaft beanstandet Kabelverlegung

Hallo zusammen,

In einer Lagerhalle wurde beim Auszug des Vormieters die Zwischendecke entfernt. Die auf der Zwischendecke verlegten Kabel wurden mit Kabel- bindern gebündelt und an den unzähligen Haken an der eigentlichen Raumdecke befestigt. Es handelt sich sowohl um TK Kabel und davon getrennt verlegte Netzspannungskabel. Die Berufsgenossenschaft hat diesen Zustand als Gefahr für die Lagerarbeiter bemängelt. Die eigentliche Decke ist durch zahlreiche Träger und Rohrleitungen sehr zerklüftet. Die direkte Befestigung von Kabelkanälen an der Decke würde einem Puzzlespiel entsprechen. Wäre es zulässig handelsübliche Kabelrinnen aus verzinktem Bandstahl mittels Knotenketten an die vorhandenen Haken zu hängen und die Kabel darin zu verstauen? Das Netzspannungsbündel besteht aus 5 Kabeln mit je 5 Adern. Die Adern haben einen Querschnitt von 2,5mm² Was könnte man noch als möglichst preiswerte Lösung in Betracht ziehen?

Vielen Dank Michael

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Michael W. Stopp
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Thus spoke Michael W. Stopp:

Das ist Pfusch.

Kabelrinne an sich ist OK (mit Trennsteg dürfen auch die Niederspannungskabel mit rein), aber bei der Befestigung mit Ketten ist mir wohl. Nehmt lieber richtige Wand- oder Deckenstiele oder wenigstens Gewindestangen (M8?) - letztere dann aber paarweise und unter der Rinne z.B. ein Stück C-Schiene quer, das an den Gewindestangen hängt und auf der die Rinne aufliegt. Dabei die maximal zulässigen Spannweiten der Rinne beachten.

Tschüs,

Sebastian

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Sebastian Suchanek

Sebastian Suchanek schrieb:

Hallo,

darf ich da dem 'wohl' noch ein 'un' spendieren, oder wie ist das zu verstehen?

Bye

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Uwe Hercksen

Thus spoke Uwe Hercksen:

Eigentlich hätte da noch ein "nicht" hineingehört, aber Dein "un" wird auch dankend angenommen. :-)

Tschüs,

Sebastian

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Sebastian Suchanek

Michael W. Stopp schrieb:

Brandschutz: Bei einem Brand können sich die Kabelbinder lösen und Fluchtwege versperren und durch schmelzende Isolierung Personen gefährden. Also abhängen mit Kabelrinnen.

Mfg ulrich

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Ulrich Koch

die BG wird wohl von folgenden Dingen ausgehen:

- Bündelung mehrer Leitungen und somit Einhaltung der zulässigen Stromtragfähigkeit wegen Häufung

- Nachweis der statischen Belastung der Deckenhaken

- Gefahr des Herabfallen von Leitungen und Befestigungsteilen im Brandfall oder durch Überlastung

Wenn das erstmal bei der BG aktenkundig ist, wird es Probleme geben. Stichwort: Betriebssicherheitsverordnung etc. Am sinnvollsten ist es, die Installation fachgerecht auszuführen zu lassen. Also an Hand der Gegebenheiten die Verlegeart (auf Sammelhalter oder Pritsche) wählen und Leitungen entsprechend umlegen. Da die Leitungen bestimmt den direkten Weg gehen, wird es wohl auf teilweise Neuverlegung oder zumindest einige Abzweigdosen hinaus laufen. Ich kenne das aus Erfahrung, auf Zwischendecken wird meist auf "Teufel komm raus" installiert. Sieht beschissen aus und birgt die Gefahr, das irgendwann die Rigipsplatte oder das Deckenelemnt eine Beule bekommt. Hierbei die Verschlechterung der elektrischen Eigenschaften und Brandlast gar nicht beachtet.

Preiswert ist immer die Lösung, die keine Nacharbeiten / Kosten nach sich zieht :-)

Gruss Ralph

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Ralph Heiden

Ralph Heiden schrieb:

Das ist der Punkt. Und das völlig zu recht. Ich hab nur die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen als ich das Drama gesehen hab.

Und genau deswegen wird der Chef die Empfehlung bekommen einen Elektriker das Knäul entwirren und verlegen zu lassen.

Danke für die Antworten Michael

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Michael W. Stopp

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