Heutige Zeitungsnachricht: Fahrradgeschäft nachts ausgebrannt. Ursache
vermutlich ein während der nächtlichen Ladung explodierter Akku eines
Elektrofahrrads. Ein Passant hatte die Feuerwehr alarmiert, nachdem er
aus dem Laden eine Explosion gehört hatte.
Frage: wie gefährlich sind Fahrradakkus? Kann es da eventuell ähnliche
Effekte wie vor geraumer Zeit bei den Notebookakkus geben? Ist die
Technologie vergleichbar?
Danke
Bernd
Heutige Zeitungsnachricht: "Nicht explodierende Fahrrad-Akkus, sondern
vermutlich eine defekte Steckdose oder eine Steckerleiste sind ... ver-
antwortlich."
http://www.nordbayern.de/region/erlangen/radhandler-akku-war-nicht-die-brandursache-1.1411642
Gruß Matthias.
Jetzt bin ich aber tief verunsichert...
Wo ich doch soviele Steckdosen im Haus hab.
Wernn die alle explodieren ?
Will dioch wer gehört haben.
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Und jetzt muß alles entsorgt werden, weil mit Rauch und Ruß
kontaminiert ?
Reinigen geht wohl nicht....
Oder Versicherungstrick ?
MfG
bastian
Beim Brand und löschen entsteht leider Schwefelsäure die nun alles
angreift. Stahl und alles was nicht geschützt ist rostet binnen
Stunden. Die Ummantelung der Elektroleitungen wird angegriffen und
alles andere auch.
Stahl und andere Sachen können aber teilweise gereinigt werden, indem
sie in 3 Bädern abgewaschen und neutralisiert werden. Dafür gibt es
Spazialfirmen. Ist aber ne Heidenarbeit.
CU, Oliver
Fast richtig.
Beim verbrennen von Kabeln werden Schwefel - und Chlorgase freigesetzt
und durch das Löschwasser zu Schwefelsäure und Salzsäure ausgewaschen.
Also wenn ich die Bilder sehe, liegt es wohl eher daran, dass die Waren
nur noch unter starkem Preisverlust abzusetzen wären und ein Einstieg
ins Feuerverramschen die Marke des Händlers auf Dauer und in Summe mehr
beschädigt, als der Verlust der Waren. Dafür kann es sich lohnen, eine
zweite Vertriebsschiene zu öffnen und den kreisenden Geiern zu erzählen,
dass man es verschrotten musste.
Schwefel-, Salz- und vor allem Schweflige Säure sind bei verpackter Ware
oder lackierten Fahrrädern normalerweise keine großen Probleme.
Brandaufbereiter kämpfen eher mit dem Geruch und Verfärbungen. Die
Server @ExExQRL stammten aus einer Brandaufbereitung und die ersten
Betriebsmonate zeichnete sich das RZ durch einen idyllischen Lagerfeuer-
bis Grillgeruch aus.
Es kann sich auch lohnen, der Versicherung die Ausstattung als
Totalverlust anzuzeigen und die Brandsumme zu kassieren.
Die Versicherungen haben mittlerweile komplette Toolsets am Start um die
Waren zu "entsorgen", also aufbereiten und (im Osten) verscherbeln.
Da viele Hersteller 2.-Wahl-Verkäufe mit beschädigten Wagen im
Liefergebiet verbieten, werden die Waren dann mitunter ent- oder neu
gelabelt.
Falk D.
Vor allem Salzsäure. Wenn PVC verbrennt, wird massenweise HCl frei (das
riecht man auch, wenn man mal ein Stück Mantel anzündet). Das löst sich im
Löschwasser zu Salzsäure.
Halogenfreie Kabel zeigen diesen Effekt nicht, entwickeln dafür aber viel
stärker Rauch, der andererseits die Personenrettung erschwert. Aber
wenigstens wird die Bausubstanz nicht durch Säure angegriffen, und die
Versicherer müssen unterm Strich weniger zahlen. Ein Feuerwehrmann sagte mir
mal, die Pflicht zu halogenfreien Kabeln in öffentlichen Gebäuden könne man
durchaus als menschenverachtend bezeichnen. (Okay, HCl einatmen ist auch
nicht gerade magenfreundlich.)
vG
--
"Fraktionszwang - eine echt deutsche Erfindung: Einer steht vorne und sagt
den anderen, wann sie den Arm heben müssen. Das ist Deutschland, da haben
Bei brennendem PVC oder brennenden Trafos mit PCB kommt früher oder später
einer mit der Dioxin-Keule. Endet dann mit Gebäudeabriss. Stichwort Ortstrafo
im Keller von einem Hochhaus in NYC.
Salzsäure entsteht durchaus quantitativ. Bei einem Brand hier sind mal
die Helme, offenbar Nylon, irgendwie chemisch geschmolzen. Polyamid in
Säuredampf ist so was wie Fleisch im Magen...
Wir dürfen seither nur noch PVC-frei verkabeln. Der Kabelmantel ist aber
irgendwie flammwidrig konstruiert. Ich mag das Zeug nicht, die mechanische
Stabilität finde ich schlecht. Wahrscheinlich 80% Gips, 10% Plaste und
10% Dividende oder so. Dafür mault niemand mehr, wenn man das teure PU
verwendet (bildet beim Brand materialschonende Blausäure).
Wie bei einem Brand in einem normalen Gebäude viel Kabel abbrennen sollten,
wüsste ich nicht. Die sind ja unter Putz und vertikale Kanäle müssen ab-
geschottet sein. Die erste Generation "Komforttelefone" war da wesentlich
berüchtigter, was die Qualmbildung angeht.
Bescheidene HCl Konzentration in der Luft scheint man zu überleben, hab
einige Platinen damit geätzt ;-). HCl im Magen ist durchaus magenschonend,
die ist dort eh schon da.
Es gibt Kabelisolationen aus PE. Mit Kohlenstoff als Füllmareial ist es
bestens UV fest. Es hat andere Nachteile, die aber nicht so gravierend
sein dürften. Warum Isolationen aus PE menschenverachtend sein sollten,
ist erklärungsbedürftig.
BTW HCL eingeatmet reizt die Atemwege, Schleimhäute und kann zu
Problemen mit der Lunge führen. Dem Magen dürfte HCL recht willkommen
sein. ;-)
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