Ammoniakkondensator Inertgasproblem

Hallo Spezialisten!

Ich wende mich mal wieder mit einem "Problem" aus meiner beruflichen Praxis an Euch:

In einem horizontalen Rohr strömt Ammoniakgas und -flüssigkeit mit ein wenig Luft bei 0,9 bara und ca. -36°C. Wir wollen einen Kondensator (ca. -40°C) für das Ammoniakgas anschliessen. Wenn das Ammoniak kondensiert wird, bleibt die Luft als nicht kondensierbare Phase zurück und "blockiert" langsam die wärmeübertragende Fläche (Kondensation bei Anwesenheit von inerten Gasen). Das ist natürlich unerwünscht, da der Kondensationsprozess deutlich beeinträchtigt wird. Wie installiert man so, dass das erzeugte Kondensat downstream in das horizontale Rohr zurückgelangen kann und gleichzeitig die Luft ebenfalls raustransportiert wird? Wenn die Problematik noch nicht verstanden wurde, reiche ich gerne noch weitere Informationen nach. Wer hat da eine Idee?

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Heiner Veelken
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"Heiner Veelken" schrieb im Newsbeitrag news:1kq04t5.t0q3zigf85pkN% snipped-for-privacy@gmx.net...

Hi, den "Kondensator" als senkrechte Kolonne bauen, in Etagen mit Siebblechen unterteilt und im Gegenstrom von oben gekühlt. Das flüssige Ammoniak läuft nach unten ab, oben bleibt eine langsam wachsende Gasblase, die man regelmäßig abziehen kann.

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gUnther nanonüm

Nee, regelmäßig abziehen geht nicht. Wenn ich das könnte, hätte ich mein Problem gelöst. Die Zielsetzung ist, dass die Inertgase automatisch mittransportiert werden. Stell Dir bspw. vor, wir schneiden aus der Rohrleitung 8m raus und bauen da den Kondensator ein, so dass dieser inline mit der Leitung ist. In dieser Richtung könnte was gehen, konkret hier leider baulich bedingt, nicht.

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Heiner Veelken

Am 06.09.2012 18:01, schrieb Heiner Veelken:

War dann Deine Fragestellung irreführend?

Carsten

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Carsten Thumulla

Am 06.09.2012 13:39, schrieb Heiner Veelken:

Na dann schrauben wir mal

Also im Vergleich leichter Unterdruck.

Das würde bedeuten das es kein geschlossender Reaktionskreislauf ist und die (Fremd-)Gasmengen succesive zunehmen müßte. Widerspricht aber den

0,9 bara.

Wenn das System wirklich geschlossen ist wäre es egal, da das Ammoniak bei Kondensation zu einem Volumenverlust führt.

Wie gesagt, Du schreibst 0,9bara! Wenn das System nicht geschlossen ist, also fortwährend weiter Fremdluft (o.ä.) reinkommt muß nach meinem Verständnis der Kondensator nur vertikal und Oberhalb der Flußlinie liegen. Zusätzlich eingebrachteFremdluft würde oben über eine (Vakuum-)pumpe abgesaugt. Damit man die 0,9bara halten. Allerdings wäre das Abgas bei dem niedrigen Druck und -40 °C noch zu ca. 70% mit Ammoniak belastet.

Kann das System nicht bei einigen bar Überdruck und gleichen Temp. betrieben werden?

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Bodo Mysliwietz

Der Kondensationsprozess kommt irgendwann zum Erliegen: Entweder steigt der Druck deutlich über 0,9 bara (unzulässig) oder die kalte Temperatur auf der Kondensationsseite muss gesenkt werden, was auch unerwünscht ist.

Mit Vakuumpumpe absaugen hat das Problem, dass man dan auch Ammoniak mit absaugt.

Nein, die 0,9 bara ist der Verdampfungsdruck einer Kälteanlage. Wenn der steigen würde, würde auch die Verdampfungstemperatur steigen, was unzulässig ist.

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Heiner Veelken

Am 06.09.2012 13:39, schrieb Heiner Veelken:

Du hast eine Kältemaschine mit überflutetem Verdampfer/Verflüssiger und Ammoniak als Kältemittel? Eventuell mit mehrstufigem Abscheider?

Du möchtest, dass Fremdgase, welche vom gasförmigen Kältemittel eingetragen werden und den Verflüssiger blockieren vom Strom des flüssigen Ammoniaks abstransportiert werden?

Strahlpumpe?

O.J.

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Ole Jansen

Ja, aber nur ein Abscheider. Unser Kondensator unterstützt die Kältemaschine durch Kondensation des Kältemittels. Da der Kram unteratmosphärisch arbeitet, dringt durch Luft Undichtigkeiten in den Kreislauf, die sich dann im Kondensator ansammeln wird.

Ich möchte möglichst betriebssicher verhindern, dass die Leistung des Kondensators aufgrund der Fremdgase zurückgeht.

Das werde ich mir mal näher ansehen. Vielleicht finde ich ja 'nen geeigneten Treibstrom :-)

Danke, guter Tipp/Hinweis!

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Heiner Veelken

Am 07.09.2012 09:05, schrieb Heiner Veelken:

Die müssen doch raus? Ist das System abgeschlossen? Wenn man ein Reservoir für die Luft über dem Kondensor(!) schafft? Dann ist sie aus dem Kreislauf. Oder wenn man sie oben abzieht?

genau

Carsten

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Carsten Thumulla

Am 07.09.2012 12:04, schrieb Carsten Thumulla:

Ja, vor allem falls neben der Luft auch noch "Spaltprodukte" (elementares N und H) vorhanden sind, sonst macht es irgendwann "Puff".

O.J.

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Ole Jansen

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