Wellenlager: axiale Rillenlager

Hallo.

Die Frage mag etwas banal wirken, aber ich finde gerade keine passendere Gruppe:

Wie verwendet man axiale Rillenkugellager? Aufgefallen sind mir die Dinger, als ich über Möglichkeiten nachdachte, Wellen axial zu fixieren. Dabei hat mich die Bauform (im Modellbaubereich) anscheinend gängiger Typen verwundert: Meist zwei gleiche, gelochte Scheiben mit Kugeln dazwischen, und mit nur geringem Abstand. Konkret unklar ist mir, wie sich solche Lager gleichzeitig ordentlich zentriert um die Wellen anordnen lassen, ohne daß es zu vermeidbarer, die Drehbewegung hemmender Reibung kommt. Das mag ja irgendwie machbar sein, wenn man zus. radiale Lagerung verwendet, aber das macht diese oben schon beschriebene Bauform nicht verständlicher: Warum Scheiben mit gleichem Lochdurchmesser?

Gruss

Jan Bruns

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Jan Bruns
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Ich bin nicht sicher, ob ich die Frage richtig verstehe, aber:

Es gibt vom Lagerhersteller empfohlene Toleranzen ("Genauigkeit der Abmessungen") für die Welle - damit das Lager zentrisch auf der Welle sitzt und damit die Drehachse daher auch durch die Lagerachse verläuft.

Weiters sind die Lagerringe durchaus mit unterschiedlicher Bohrung ("Loch in der Lagermitte"), z.B. kann ein Axial-Lager für einen Wellen-DM mit 25mm am zweiten, feststehenden Ring eine Bohrung von

27mm haben. Gleiches kann auch am äusseren Durchmesser vorliegen sein.

Dies und anderes lässt sich am besten in den Katalogen der Lagerhersteller nachblättern, z.B. unter

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bzw. deren Unterseite
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Auf einer Seite zum Modellbaubereich lese ich gerade: "Besteht aus Wellenscheibe, Gehäusescheibe und Kugelkranz.". Auf Grund der unterschiedlichen Bezeichnung für Wellen- und Gehäusescheibe würde ich auch dort geringfügig unterschiedliche Durchmesser erwarten - auch wenn diese nicht explizit angeführt werden.

HC

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Hans-Christian Grosz

Ist es denn überhaupt erforderlich oder sinnvoll, daß so ein Lager fest auf der Welle sitzt? Ich hätte vermutet, daß, da ohnehin jegliche nicht-axiale Belastung zu vermeiden ist, eher flächig "angeflanscht" wird.

Also als Beispiel: Man will eine Trapezgewindestange axial an eine Kante eines Blocks fixieren, und spannt, so meine Vorstellung, die Stange mit zweien solcher Lager sowie mit Muttern in den Block ein, nachdem mit Radiallagern die Rotationsachse fixiert wurde.

Naja, wenn das aber ein Zehntel wäre, würde ich eigentlich erwarten, daß das auch dransteht, und bei noch weniger weiss ich dann schon nicht mehr, mit was für Temperaturgefälle ich die Teile zusammenbauen wollen könnte...

Gruss

Jan Bruns

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Jan Bruns

"Jan Bruns" schrieb im Newsbeitrag news:4d0e7ef7$0$7665$ snipped-for-privacy@newsspool1.arcor-online.net...

Hi, klingt eher wie eine "Stirnlagerung", etwa für ein senkrecht stehendes Teil wie einen Mast oder Kran. Der wird beim Zusammenbau "gesteckt" und braucht ein Lager für sein Gewicht, aber trägt keine großen Hebelkräfte, daher reicht für das Radiallager ein simples "Loch"-Lager mit nem Zahnrad. Wenns kein "Schwerkraftlager" sein soll, darf man auch nicht vergessen, daß Modelle selten sonderlich stabil sind und sich bei großen Lagerkräften "anpassen" aka verformen. Wenn man den Realismus auf die Spitze treiben will, wird etwa ein Lokwender hanebüchen kompliziert, die "preiswerte" Version ist einfach eine Kreischeibe auf einer Achse mit Stirnlager, steif genug, daß sie sich nicht merklich unterm Gewicht der Lok verformt. So kann man präzise Anschlußgleise legen, ohne dabei auch noch eine Außenläuferlagerung zu frickeln.

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gUnther nanonüm
*Jan Bruns* wrote on Sun, 10-12-19 22:53:

Genau wie ein Radialkugellager gewisse, gar nicht mal so kleine, Axialkräfte führen kann, trägt ein Axialkugellager auch eine nicht zu große Radiallast. Die Hauptanwendung, die mir in den Sinn kommt, ist das Lager am Kopf eines Federbeines. Es trägt die gesamte Fahrzeugmasse und erlaubt das Schwenken des Achsschenkels bei der Lenkbewegung aber es trägt außerdem auch sämtliche Führungskräfte an dieser Stelle, die durch den Hebelarm immer deutlich kleiner bleiben als die Gewichtskraft.

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Axel Berger

Axel Berger:

Ok. Aber das ist dann schonmal nicht diese "punktgenaue" Fixierung. Zumindest haben die bei mir zuhause rumliegenden, radialen Kugellager axial alle etwas Spiel.

Das wundert mich ein ein wenig. Bei Serienfahrzeugen sollte es doch möglich sein, für den jeweiligen Zweck optimierte Lager zu verwenden, also in diesem Beispiel vielleicht welche mit schrägen Laufflächen.

BTW, gibt es übrigens noch andere Möglichkeiten, Wellen (Gewindestangen) axial möglichst präzise zu fixieren? Mir fallen ansonsten nur Spikes ein (die meinem Gefühl nach unnötig massive Konstruktionen erfordern könnten).

Gruss

Jan Bruns

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Jan Bruns
*Jan Bruns* wrote on Tue, 10-12-21 11:14:

Meine nicht. Weder für Fahrrad, noch Motorrad noch noch Auto habe ich, von explizit einseitigen oder zerlegbaren Ausführungen abgesehen, je fühlbares Spiel gehabt.

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Axel Berger

"Axel Berger" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@b.maus.de...

Hi, alle haben. Das ist "Theorie", also unwiderlegbar. Daß Du es nicht fühlst, ist dann eher ein medizinisches Problem. Je nach Lagerbauart kann das ja auch sehr wenig sein, im Bereich von µm ist keine Seltenheit. Wären die Lager alle lose, würde jeder Motor gewaltig klappern. Schon die "Kombination" der diversen Oberflächenrauhigkeiten erzeugt ein "Spiel". Niemand verwendet ideale Kugelgestalten für seine Kugeln oder poliert das Metall auf atomarer Ebene...und selbst wenn, wie zum Henk "baut" man aus Atomen eine ideale Kugel, wenn man mehr als ein Atom dazu verwenden muß? Gerade am Fahrrad füllt meist zähes Fett den restlichen Lagerspalt und verhindert dadurch fühlbares Spiel. daß es da ist, kann man aber mühelos beweisen, einfach das Lager mit Benzin auswaschen und dann mal flott drehen, wenns "klappert" und rasselt, was könnte der Grund sein?

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gUnther nanonüm

gUnther nanonüm:

Ausserdem haben Fahrrad-Radlager oft auch eine nicht ganz zur Achse parallele Ausrichtung. Schon weils einfach einfacher ist, beidseitig je ein konusförmiges Teil auf die Kugeln zu schrauben.

Gruss

Jan Bruns

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Jan Bruns

Das ist die Lagerluft, die die Verschiebbarkeit im _unbelasteten_ Zustand beschreibt/charakterisiert.

Optimierungsziel kann auch "Kostenreduktion durch =46unktionenvereinigung" sein ;-)

Z. B. Kegelrollenlager, Schr=E4gkugellager

(Gewindestangen)

Wenn deine Welle eine gewisse Zug- oder Druckspannung vertr=E4gt (in

4d0e7ef7$0$7665$ snipped-for-privacy@newsspool1.arcor-online.net schreibst du davon eine Gewindestange einzuspannen) empfiehlt sich u. U. eine angestellte Lagerung, siehe:

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"Lagerung mit gegeneinander angestellten Lagern"

bei der mit Vorspannung gearbeitet wird, und die die Radialkr=E4fte auch aufnimmt.

Viele Gr=FC=DFe

Mic.

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Micael Guignard

"Micael Guignard" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@4ax.com...

Hi, das sind z.B. die Achsen am Fahrrad, auch das Lenkerlager...

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gUnther nanonüm

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