Ich höre halt bisweilen so die warnenden Stimmen vor
den Strahlern im Hause (WLAN, Schnurloses, Handy...)
und wollte gezielt _deren_ Strahlungsstärke mal vergleichen
mit der der meist sowieso vorhandenen
'Schmutzstrahler' zusammengenommen.
Dass ansonsten seit Jahrzehnten diverse Strahlungen
zu uns kommen (Radio, Fernsehen,...),
dass vor einigen Jahrzehnten die
Schmutzstrahler auch noch deutlich stärker störten
(Staubsaugen in einem der Nachbarzimmer machte
Aufnahmen vom Radio und ich meine auch von der
Schallplatte (bin hier unsicher) unmöglich!)
ist ja noch eine andere Sache.
Und, da mir so oft in dieser Richtung geantwortet wurde:
Die biologische Wirksamkeit ist eine wieder andere Sache.
Benno
Das ist zwar eine andere Sache aber ich habe nicht ohne
medizinisches Kleingeld darauf hingewiesen: die Störung
wirkt auf das Nervenkostüm(tm) womöglich schlimmer ein
als das bißchen Erwärmung durch die Mikrowellen.
Der menschliche Körper (auch der tierische, aber das ist
hast du nicht gefragt) ist so komplex, daß die techni-
schen Meßmethoden gar nicht alles erfassen, was ihn
beeinflussen. Der Krawall aus dem Lautsprecher des Nach-
barn zum Beispiel.
Und dann kommt noch ein Versicherungsmathematiker daher
und rechnet dir die Wahrscheinlichkeit dazu, daß dir die
Hochspannungsleitung auf den Kopf fällt, unter der du
gerade durchfährst. Mit 50Hz ...
MfG
Und wie bitte möchtest du die vergleichen? Willst du hören, ein
WLAN-Router "strahlt" halb so stark wie dein Heizlüfter, und die
Mikrowelle "strahlt" 200-Mal so viel wie beide zusammen?
So ziemlich jedes stromdurchflossene Objekt "strahlt" äußerst
unterschiedlich in verschiedenen Richtungen, und mit verschiedenen
Frequenzen. Man muss sich also *vorher* genau darüber im Klaren
sein in welcher Hinsicht man die Strahlungsquellen bewerten will.
Wenn man deine Bedenken um die "Schmutzstrahler" in Wohnräumen
liest, liegt eine biologische Interpretation nahe. Für letztere
gibt es schon einige Studien (wobei manche nicht ganz
wissenschaftlich vorgingen).
Eine andere Sache als *was* sollte sie sein?
Grüße,
Björn
Dann habe ich dich missverstanden. Jetzt verstehe ich, was du
meintest.
Das ist sehr wohl eine zahlenmäßige Angabe der Stärke. Die sagt aber
leider überhaupt nichts aus.
Keinen, ohne dass du ein sinnvolles Maß definierst. Die
Strahlungsleistung ist jedenfalls absolut ungeeignet, um über einen
breiten Frequenzbereich vergleichbar den Einfluss auf Organismen
anzugeben.
Genausogut könntest du Pflanzen anhand ihrer Farbe auf ihre
Giftigkeit für den Menschen hin einteilen.
Röntgenstrahlung und 50 Hz-Radiowellen haben bei selber
Strahlungsstärke radikal unterschiedliche Wirkung.
Nennenswert in welcher Hinsicht? Der Staubsauger macht zwar
Geräusche im Radio. Ohne Staubsauger macht das Radio aber
auch "Geräusche". Wo mögen die herkommen?
Richtig, du hast den Kern des Problems erkannt.
Die einzige sinnvolle mir bekannte Klassifizierung, nach der man
Wirkung elektromagnetischer Strahlung auf den Menschen beurteilt,
ist die thermische Erwärmung eines Gewebes (deponierte Energie pro
Volumen). Bei Radiowellen benötigt man sehr hohe Feldstärken für
merkliche Erwärmung (normalerweise nicht zuhause anzutreffen). Bei
Mikrowellen ist das komplett anders -- mehrere thermische
Resonanzen (Wasser und Elemente in der Luft) liegen in dem Bereich.
Die Angabe der Flächenleistungsdichte allein bringt absolut nichts,
wenn man auf die Wirkung auf den Menschen aus ist.
Grüße,
Björn
X-No-Archive: Yes
begin quoting, "Horst-D.Winzler" schrieb:
Das ist nicht komisch.
Ach, und warum werden die dann im Betrieb in dickwandigen
Metallgehäusen gekapselt, hm?
(Was da funkstört, ist (bzw. war früher) auch (wegen der
Metallkapselung) nicht die Zündkerze, sondern der Unterbrecherkontakt,
deswegen hat mn den auch erst verbindlich funkenstört und dann
wegrationalisiert.)
Die OP-Frage kann man generell so beantworten:
Die "Abstrahlung" der Niederspannungsinstallation ist vernachlässigbar
klein, weil sie wegen der mit den niedrigen Frequenzen verbundenen
sehr hohen Wellenlängen sher ungünstige Antenneneigenschaften aufweist
(Faustregel ist wohl, daß ein ein Dipol, der einigermaßen anständig
strahlen soll, eine Mindestgröße von etwa lambda/8 aufweisen sollte,
und das wären bei 50 Hz ca. 750 km - da die Leitungen aber bifilear
gebaut sind, strahlen sie nur ziemlich unmerklich und machen nur ein
schwaches Nahfeld). Generell gelten für alle Elektrogeräte die
ziemlich rigiden EMV-Vorschriften, deren Grenzwerte auf die
hochempfindlichen Empfänger von Radiowellenkommunikation bemessen sind
- die resultierenden thermischen Leistungen sind ebenfalls
vernachlässigbar klein.
Etwas anderes gilt für Sender (WLAN, Mobilfunk, DECT-Telefone): Die
strahlen prinzipbedingt Leistung im Wattbereich ab, die in ungünstigen
Fällen zu relevanten Anteilen vom Körper absorbiert werden kann. Nach
allem, was bekannt ist, ergeben sich daraus aber keine bedenklichen
thermischen Strahlenbelastungen. (Vergleichsweise wird bei der
Kurzwellen-Diathermie Rundfunkstrahlung im Kilowattbereich zur
intensiven Tiefenerwärmung des Körpers benutzt - ein sehr wertvolles
medizinisches Behandlungsverfahren, von dem ernste schädliche
Nebenwirkungen auch nicht bekannt sind.)
Eine gewisse Vorsicht ist aber bei möglichen nichtthermischen Effekten
angebracht - es gibt Hinweise darauf, daß insbesondere gepulste Sender
meßbare physiologische Wirkungen auslösen können. Das Bundesamt für
den Strahlenschutz hält diese aber für unbedenklich.
Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
Na gut, jetzt kommt bald das Christkind, da dürft ihr Buben etwas
kindisch sein :-))
Am schlimmsten sind die Störfelder an den 50Hz-Leitungen, die
gar nicht 50Hz haben sondern beim Ausschalten des Raumthermostats
einen "Funken" verursachen. Dieser Funken macht genau die 765,432
kHz, welche meine Tonbandaufnahme vom Weihnachtsoratorium in der
heiklen Pianostelle mit einem prägnanten Kracher markiert, der
mich noch nach Jahren zur Raserei bringt.
Sowas ist eine reproduzierbare EMV-Störung, die der Bremer mit
seinen 50Hz auf 750km Antennenlänge gar nicht gesetzlich regeln
kann. Auch ein vorbeifahrendes Moped - die Waffengesetze der
USA hätten hier nichts genutzt, denn bis ich zur Schublade
gelaufen bin und dann auch noch das Fenster offen habe, ist
das Moped schon um die Kurve - und das Geprassel auf ewig auf
dem Band.
DAS ist Körperverletzung!
Grrrrr!
--
Seht mir doch diese Überflüssigen! Sie stehlen sich die Werke
der Erfinder und die Schätze der Weisen: Bildung nennen sie
Leitungsbebunden, das ist natürlich gemein. Auch an OP: Der
Funken stört, da er trotz geringer Energie eine hohe Leistung
aufweist, einfach für eine sehr kurze Zeit. Daher "stört" er
den Hörer noch mehr als die Elektronik. Das kennen die
Betreiber von Störsendern genau.
Warum müssen dann die Zündkabel nicht geschirmt sein?
Dass eine Funkensprühende Bohrmaschine nicht den Handy-Empfang
stört, heißt nicht, dass sie weniger sendet, sondern nur, dass
sie auf der für Handy relevanten Frequenz weniger sendet. Alles
was Funken schlagen lässt sendet seine Energie auf ein breites
Spektrum verteilt.
Das ist jetzt allerdings keine Gegenrede zu dem was du sagst, ich
denke auch, dass eine Bohrmaschine auch insgesamt über das
Spektrum integriert weniger sendet, als ein Handy. Nur kann man
das nicht daran ablesen, dass sie das Handy nicht stört.
CU Rollo
Das ist nur ein Begleiteffekt. Es geht darum, dass der U-Kontakt ja
nur relativ langsam öffnet. Die in der Spule gespeicherte Energie
würde im Kontaktfunken auf der Primärseite verbraten werden. Eben
Weg des kleinsten 'Widerstands'.
Gruß Dieter
X-No-Archive: Yes
begin quoting, Dieter Wiedmann schrieb:
Stimmt wohl. Grundsätzlich sind Parallelkondensatoren aber immer eine
ziemlich gute Idee, um das Abschalten induktiver Lasten zu
unterstützen. Wegen ihres differenzierenden Verhaltens ziehen sie bei
Spannungsanstiegen nämlich ziemlich heftig Strom und hungern dadurch
auch Schaltlichtbögen an mechanischen Schaltern wirksam aus - nennt
sich "Snubber", diese Erfindung.
Und damit wirken sie - ganz nebenbei - eben auch als wirksame
Funkentstörmittel: Der Schaltfunke regt nämlich die störende HF durch
seinen zeitweilig negativen differentiellen Widerstand an (was das
Funktionsprinzip des Poulsenschen Lichtbogensenders war) - kein
Abreißfunke, kein Knattern im Radio.
(Bei Zündkerzen scheint das nicht so zu klappen - die sollen ja
funken. Dafür hat sich dann wohl ein schlauer Mensch den
Entstörwiderstand ausgedacht und irgendein Verbrecher anschließend die
Graphitseele in Zündkabeln, um den einzusparen. Zweiterer gehört dafür
posthum erschlagen.)
Gruß aus Bremen
Ralf
--
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adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
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