Trenntrafo im Schaltkasten für SPS

Ein Kollege ist gerade in Spanien auf Inbetriebnahme. In einem Schaltkasten befindet sich an zwei Phasen des 380V-Drehstromes ein

380V/220V-Trenntrafo. Am Ausgang dieses Trenntrafos angeschlossen ist ein 220V~/24V- Netzteil. An diesen 24V wiederum hängt die SPS.

Frage des Kollegen: Warum hat man das2 20V~/24V- Netzteil nicht direkt zwischen Phase und Null des Drehstromes installiert, sondern hat diesen Trenntrafo eingebaut.

Wer kennt sich da aus?

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Frank Gluben
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Frank Gluben schrieb:

Vermutlich weil kein Neutralleiter vorhanden ist bzw in der Regel bei den Anwendungen nicht benötigt wird. Für Maschinen wird er ja nicht benötigt. Dann ist diese Lösung einfach billiger.

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horst-d.winzler

Es ist _üblich_ , die Steuerspannung 230V aus 2 Phasen zu erzeugen. Dem Nulleiter traut keiner in der Steuerungsbranche und einer einzelnen Phase auch nicht.

Im Ernst:

An den 230V ~ hängen üblicherweise die Schützspulen, die Meßgeräte und das Zeug, das sonst noch 230V braucht. Nur die Lampen, die bekommen privilegierte 230V vor dem Hauptschalter.

Eine einigermaßen plausible Theorie wäre: Die Steuerspannung muß "geerdet" werden, das gibt ein Problem beim FI-Meßwandler mit dem Nulleiter.

MfG

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Franz Glaser (KN)

Am Thu, 10 Mar 2005 11:48:34 +0100 schrieb horst-d.winzler :

Und aufgrund der Stückzahl vielleicht sogar billiger als ein 400V~/24V- Netzteil.

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Martin

Me=DFger=E4te

Darf ich auf das Detail hinweisen: nach der Vorschrift mu=DF die Steuer- spannung geerdet sein, das gilt auch f=FCr die 230V~ Steuerspannung. Der Nulleiter w=FCrde, sofern er nach dem FI-Stromwandler geerdet wird, zu einem Fehlerstrom f=FChren. Deswegen wird ein k=FCnstlicher Nulleiter erzeugt, der unabh=E4ngig vom Versorgungsnetz ist und nach dem FI-Wandler an beliebiges Potential gebunden werden kann.

(Btw.: Auch die 24V=3D mu=DF "geerdet" sein, der Minuspol wird meistens, fr=FCher wurde auch manchmal die Mitte geerdet).

Da=DF daf=FCr 2 Phasen herangezogen werden, ist eine Tristesse, in alten Anlagen wurden =FCberhaupt 3 Phasen heruntertransformiert, gleichgerichtet und stabilisiert. Das tut der Welligkeit gut und h=E4lt die 24V=3D Spannung auch dann noch aufrecht, wenn eine Phase ausf=E4llt. In diesem Sinn ist die 400V-Speisung eine histo- rische Angelegenheit mit dem kleinen Vorteil der etwas besseren Belastungssymmetrie.

Ich hoffe, da=DF das jetzt als ausreichende Erkl=E4rung reicht.

MfG Glaser

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Franz Glaser (G)

Am 2005-03-10 schrieb Franz Glaser (G):

Nö. Nicht wenn man ein IT Netz benutzt, was für Steuerspannungen gar nicht so selten ist. Dann gibt es nur eine Isolationsüberwachung.

? Nicht nach einem Steuerspannungstrafo, der sowieso in den allermeisten Fällen vorgeschrieben ist. (Zur Minimierung von Stromspitzen durch Schützspulen). Die 24 V sind meist für SPS Eingänge, denn ein 24 V Schalter ist nun mal billiger wie ein 230 V Schalter. Auch Leuchtmelder betreibt man eher mit Niederspannung, da sie robuster sind. (Soweit man Leuchtmelder überhaupt noch verbaut).

FI sind in Steuerungsanlagen eher selten, sowas gibt es nur in öffentlichen Bereichen oder fliegenden Bauten oder ähnlichem.

Dass in der Einspeisung kein N oder nur ein kleiner PEN vorhanden ist, kommt schon deutlich häufiger vor, deshalb der Trafo zwischen zwei Phasen.

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Juergen Bors

Ach was, das ist doch auch von Bezirk zu Landkreis verschieden und hat sich alle Regierungsperioden und EU-Kommissionen einmal aufge- stockt. Und wennst nach Zypern liefern mußt, dann kommts drauf an, ob in die nördliche oder südliche Hälfte. Der Unterschied kann darin liegen, ob "harte" Erdung nötig war/ist oder eine Parallelschaltung eines 100-Ohm Widerstandes mit 470nF/1000V genügen und das noch mit kupferner oder messingerner Schraube M8 bis M12 mit oder ohne Zahnscheibe. Roter oder gelbgrüner Draht mit Schuh oder Klemmleiste einfach festgeschraubt auf Blech. 2 Flaschen Schnaps wirk(t)en Wunder und änder(te)n die Vorschriften im Flug.

Genügt das?

Was meinst, wie lästig die Erdung für Meßsignale ist, wenn die Wägezellenkabel auf einmal nach Norm den Schirm mit dem Gehäuse verbunden haben und die Zelle weit draußen auf einer Maschine montiert ist, die unter 15V Masseschleife leidet. Vorschrift ist Vorschrift.

MfG + :-)

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Franz Glaser (KN)

Am 10.03.2005; 10:47:18 schrieb Frank Gluben:

Steuertrafos sind vorgeschrieben nach DIN VDE 0113:

bei allen Maschinen >3KW; bei Maschinen

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Mathias Moeller

Franz Glaser (KN) wrote: >

Endlich mal Klartext, auch wenn der Sinn etwas zwischen den Zeilen steckt. Meine Fiesolofie: Es gibt mehrere Stufen von "Vorschriften":

Zuerst die physikalische: Genügend dimensionierte und ausreichend isolierte Leiter müssen die richtigen Punkte verbinden. Dann die Technik: Da obiges im Einzelfall zu aufwändig zu beurteilen wäre, gibt es a) im Handel genormte Teile, wo draufsteht, für wieviel von was sie gedacht sind und dies mit entsprechenden Prüfsiegeln garnieren. Und die Ings liefern Tabellenwerke für die ausreichende Dimensionierung der Leiter.

Damit wär alles klar und die Physiker, Techniker und Ingenieure auch beschäftigt. Allerdings noch nicht die mindestens 10x grösseren Beamtenheere. Die müssen dann noch "Vorschriften" hinzuerfinden, nachdem alles bestens funktioniert; diese müssten eigentlich "Nach- schriften" genannt werden. Die erkennt man u.a. folgenden Punkten, Ergänzungen werden gern entgegengenommen:

- Diese Nachschriften sind von Land zu Land verschieden, meist widersprüchlich bis gegensätzlich, siehe etwa Abzweigungen in Steckdosen.

- Ändern alle paar Jahre ohne erkennbaren Grund, siehe Leiterfarben.

- Was gestern noch verboten war, kann morgen bereits vorgeschrieben sein. (FI?, kenn ich aber definitv vom Kat im Auto).

- Drohungen mit Hölle und Verdammnis bei Verstoss, ohne dass konkrete Fälle genannt werden könnten. Insbesondere auch in dieser NG.

Beim letzten Punkt könnte ich mir auch vorstellen, dass der ebenfalls länderspezifisch ist. In IT wird vielleicht mit Entzug des Führer- scheins gedroht, in Belgien mit Entzug der Frittierlizenz und in DE mit dem grauenhaftesten aller Übel: Versicherung zahlt nicht. Weitere Beispiele werd ich gern aufnehmen...

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Rolf Bombach

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