heute diskutierten wir über unsere Erfahrungen mit Automatik-KFZ. Fast jedem, der normalerweise Schaltgetriebe fährt, ist es schon passiert, dass er mit dem linken Fuß versehentlich "voll" das Bremspedal getreten hat - mit den entsprechenden Auswirkungen ;-).
Aber warum ist bei Automatikwagen das Bremspedal eigentlich breiter als bei Schaltgetriebewagen? Das hat sicher eine Bedeutung. Kann mich jemand aufklären?
*Ralf . K u s m i e r z* wrote on Sat, 09-04-11 23:13:
Bei Vollautomatik vielleicht nicht, aber was ist mit Halbautomatik, i.e. Wandler und von Hand geschaltete Gänge? Damit habe ich ganau den Stunt gebracht, genau beim kräftigen Beschleunigen, zum Glück war keiner hinter mir.
Achwas, bei Vollautomatik genauso. Ging mir so, und allen Bekannten, die längerfristig mit Vollautomatik unterwegs waren. Klar, für eine Testfahrt von 10-100km kann man sich vmtl. zamreissen, aber wennst mal ein paar tkm gefahren bist, hatte noch jeder meiner Bekannten diesen "Aha"-Effekt ;)
Wieso? Bei Automatik-Getriebe macht man mit dem linken Fuss ja gar nichts! Mir passiert aber regelmässig ein anderes Missgeschick: Nach jeder längeren Dienstreise mit dem Dienstwagen (automatik) steige ich am nächsten morgen in meinem Privatwagen, drücke kräftig die Bremse und starte den Anlasser. Ohne durchgedrückter Kupplung und mit eingelegtem Gang natürlich...
Tja... Es gibt (jedenfalls gab :-) Umbau-Sätze, um das Gas- mit dem Brems-Pedal zu tauschen. 'Früher' (ca. 1980) noch per Schraubenschlüssel zu wechseln, und später dann per 'Hand'-Hebel oberhalb der Pedale. Fertig mit TUeV-Abnahme.
Genutzt wurde das von (rechts-seitig) Bein-Amputierten, die mit dieser Kon- struktion (real oder angeblich) besser zurechtkommen. Nur der ungeübte in der KFZ-Werkstatt hatte damit (laute Bremsgeräusch-) Probleme...
Und weil man dann mit beiden Füssen drauftreten kann. Wie relevant das ist, mag jeder selbst entscheiden, aber kann schon sein, dass diese Sitte aus Zeiten stammt, als Bremskraftverstärker nicht so üblich waren.
Hmm, ich habe den Thread kontinuierlich mitgelesen und auch keinen Grund fuer das breite Pedal gefunden, abgesehen vom Platz. Aber geradeeben schiesst mir eine Moeglichkeit durch den Kopf. Diejenigen von Euch die die ein Automatik getriebenes Fahrzeug benutzen koennten das mal bitte verifizieren. Selbst habe ich ca 7-8.000km Automatikerfahrung (meist Autobahn), mit geborgtem Auto und Mietwagen (klassisches Automatik und Sparautomatik[1], es waren genau 2 verschiedene Autos). War sehr angenehm, auch das Sparautomatik. Wenn ich mir jemals ein Auto kaufe, dann steht Automatik mit ganz oben auf der Ausstattungswunschliste ;o))
Also: Was tut man wenn man schwer beladen oder sogar mit Anhaenger am Berg Anfaehrt? Der normale geubte Handschalter verwendet im fliessenden Verkehr meist keine Handbremse. Es gibt aber durchaus Situationen wo man diese doch mal verwendet. Zum Beispiel wenn man mitten auf einer steilen Einfahrt halten muss und beim Anfahren auf keinen Fall zurueckrollen darf (fliessender Verkehr, Fussweg etc.). Meistens verwendet man dann doch mal die Handbremse. Was aber macht man beim Automatik? Ich denke das man, mangels Feststellbremse, dann mit dem 2. Fuss auf die Bremse steigen kann und mit dem ersten dann Gas gibt. Das Kriechen beim klassischen Automatik im (quasi-)Leerlauf duerfte ab einer gewissen Steigung nichtmehr ausreichen, beim Sparautomatik kriecht sowieso nix.
Kann das mal bitte jemand ausprobieren? ;o)) Prinzipiell scheint mir das jedenfalls plausibel.
bye Uwe
[1] Sparautomatik: Schaltgetriebe mit Lamellenkupplung, jedoch automatisch betaetigt. Kein Kupplungspedal vorhanden...
PS: ein guter Tipp fuer Automatikneulinge ist es den linken Schuh auf den ersten Kilometern auszuziehen.
Hmm, nee, kann mich mangels verwendung nich daran erinnern. Bei dem Vivaro gab es eine, der hatte auch nich so einen wahlhebel mit Parkstellung. Im Prinzip ist diese Hebelstellung ja die Feststellbremse. Aber es stimmt, irgend eine 2. Bremse muesste eigentlich immer da sein... ist mir womoeglich nicht in Erinnerung geblieben.
Doch, eine klassische Handbremse hat eigentlich jedes Auto noch. Bei den in den USA üblichen PKW, und auch hierzulande bei einigen Marken, gibts dafür aber ein drittes, ganz kleines Pedal, das in gelöster Stellung fast an der Unterseite des Armaturenbretts anliegt (Halbwegs gut kann man das auf erkennen). Zum Lösen gibts einen Hebel, den man mit der linken Hand zieht. Das ganze ist so unauffällig (und praktisch nicht nutzbar, außer eben zum Feststellen), dass deine Theorie durchaus hinkommen kann.
*Uwe 'hammernocker' Roßberg* wrote on Sun, 09-05-24 02:18:
Ja. Bei Mercedes war (ist?) sie fußbetätigt und wird mit einem separaten Handknopf komplett gelöst. Langsam dosiertes Lösen wie beim klassischen Handhebel ist damit unmöglich.
Uwe 'hammernocker' Roßberg schrieb in >Hmm, ich habe den Thread kontinuierlich mitgelesen und auch keinen Grund
Ich fahre mittlerweile ca 800.000 km mit Automatikgetriebe, beim ersten Automatikwagen habe ich nach ca. 500 m "gekuppelt", war zum Glück keiner hinter mir. Irgendwann habe ich es mir angewöhnt mit dem linken Fuß zu bremsen, funktioniert ohne Probleme. Als ich noch "jung und dynamisch" war, so Anfang 20, haben wir uns den Spass erlaubt, mit dem rechten Fuss den Motor auf ca. 3000 1/min zu bringen und mit dem linken Fuss die Bremse zu halten, ging dann ab wie Schmidt´s Katze. Die Kardanwelle dankt es dann mit Verdrehungen und leert den Geldbeutel.
Beim "normalen" Anfahren bis ca. 1000 1/min ist es aber eine gängige Lösung für das Anfahren am Berg.
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