Kondenswasserbildung in Hohlprofilen

In einer 14 m hohen Balkonstütze befanden sich ca. 25 Liter Wasser, Quadratrohr 100x100 mm. Die Stütze ist unten durch Frosteinwirkung "geplatzt".

Der obere Abschluß war mit einer Kopfplatte dicht verschweißt, unterhalb der Kopfplatten waren beim Verzinken 2 Löcher D=10 mm gebohrt worden. Der untere Abfluss in der Fußplatte war durch das Fundament bzw. Verguß nicht in der Lage Wasser abzuleiten.

Hat jemand eine Vorstellung wieviel Kondenswasser sich im Laufe von 10 Jahren ansammeln kann?

Gruß Jürgen

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Jürgen Brandt
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begin quoting, Jürgen Brandt schrieb:

Luft kann temperaturabhängig um die 5-10 g Wasser / m^3 enthalten (, ).

Deine Säule hat ein Volumen von 0,14 m^3 entsprechend einer Wassermenge von 1 g, die täglich ausfallen mag (einfache Wassermenge aud tageszeitlicher Temperaturschwankung), das sind dann in 10 Jahren ca. 4 Liter. Wenn der zugrundeliegende Mechanismus aber nur unwesentlich effektiver arbeitet, können natürlich auch deutlich mehr zusammenkommen. Beispiel: das untere Ende der Säule ist beschattet und relativ kühl, wodurch an warmen Tagen sehr effizient Wasser kondensiert wird.

Ein anderer wirksamer Mechanismus ist aber auch noch Niederschlagswasser, das vom Wind angeweht wird (z. B. Eiskruste, Schmelzwasser). 25 l / 10 a sind knapp 7 g/d - das ist nicht besonders viel.

Randbemerkung: Mir ist schon mehrfach aufgefallen, das Wasserreste aus offenen, waagerecht liegenden Behältern (Thermosflaschen, auch andere Flasche) in der Wohnung eben auch nach Tagen *nicht* verdunstet.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Ich glaube nicht so recht an die Kondenswassertheorie.

  1. Bei direkter Sonneneinstrahlung heizt sich das Profil auf und das Kondenswasser verdampft wieder. Es wird sich also ein dynamisches Gleichgewicht im Rohr einstellen.
  2. Es erscheint eher möglich dass das Wasser in flüssiger Form eingedrungen ist. Vielleicht hat es jemand durch die Bohrungen eingefüllt (der Spieltrieb ist in der Technik oft ein Auslöser für Havarien) oder es drang bei Regen ein (Eine gespannte Leine oder Kette Transportiert ganz gut Tropfen zur Aufhängung. MfG Roland
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Roland Michl
*Ralf Kusmierz* wrote on Thu, 05-06-16 18:17:

Das setzt aber außerdem noch einen täglichen Austausch des gesamten enthaltenen Luftvolumens mit der Umgebungsluft voraus - erscheint mir bei nur zwei Löchern ganz oben kaum glaubhaft.

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Axel Berger

Roland Michl schrieb:

Das ist auch mein Gedanke, da die übrigen Stützen nur geringfüge Wassermengen aufweisen. Jetzt muss man das dem Bauherrn nur noch verständlich machen, er müßte dann die Kosten für das Auswechseln der Stütze übernehmen.

Jürgen

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Jürgen Brandt

Hallo Jürgen,

25 Liter klingen etwas unwahrscheinlich, besonders da im Sommer ja auch wieder ein wenig verdampft. Ich halte es fuer wahrscheinlicher, dass Regenwasser die Balkonwand hinunterlief und dann zum Teil in die Loecher hinein drang.

Mich wundert nur etwas, dass das Fehlen der unteren Loecher bei der Bauabnahme nicht aufgefallen ist. Bei uns wird so etwas gleich angerueffelt.

Gruesse, Joerg

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Joerg

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