Hmm, letztens hatte hier mal jemand geschrieben, dass Litzen nicht
erlaubt seien. Oder vertue ich mich dabei? Wie auch immer, sind denn
dann Adernendhuelsen bei Euch vorgeschrieben?
Wie will er denn Kabel mit Nennquerschitte >10mm² (Litze halt mit
stärkeren Einzeladern) einiermaßen sauber verlegen?
Verseilte Adern müßen entsprechend verschraubt oder mit Hülsen versehen
werden. Selbst beim Potentialausgleich dürfen veseilte Kabeladern nicht
verlötet werden. So mein derzeitiger Wissensstand ;-)
--
mfg hdw
Einzeladern im Kabelkanal ?
Bin ich auch noch nie gefragt worden.
Aber vermutlich schon.
Zwar ist der Kanal auch im Handbereich ohne Werkzeug zu öffnen,
aber andererseits sind Einzeladern, zB NYA, auch nicht schlechter
isoliert als flex. Flachleitungen zum Gerät
Anschluß mit 2x0,5 oder 2x0,75.
Und das ist ja auch o.k.
Und liegt einfach so auf dem Fußboden, anfaßbar und mit Drauftreten.
MfG
bastian
Nein, hierzulande sind diese Leitungen doppelt isoliert: üblicherweise
sind die Adern/Litzen farbig umhüllt und alle zusammen in eine
gemeinsame Umhüllung gepackt. Flachleitungen ähnlich
Lautsprecherleitungen sind für 230V nicht zugelassen. Eine Ausnahme sind
die Leitungen von Weihnachts-Lichterketten.
Ciao Dschen
Ich nehm an, Du meinst mit Lautsprecherleitung das übliche N Y F A
Z .
Diese Leitung ist ausdrücklich für 230 V zugelassen und zur Verwendung
in Leuchten und an Leuchten....
Guck dir mal deine Tisch-und Stehlampen an. Und auch für andere
Kleingeräte verwendet.
Und dann hätten wir da noch HO3VH-H zu bieten.
Zugelassen bis 300 V. Vorgesehen für leichtere Elektrogeräte mit
geringer mechanischer Belastung.
Nicht Heiz-und Wärmegeräte.
Guck mal die Zuleitung von deinem -Braun-Trockenrasierer an...
Leitungen mit Flachlitze und zusätzlicher Umhüllung findet man eher
bei schutzisolierten Geräten,
etwas unbeweglicher-Wendelleitung geht da eher nicht.
MfG
bastian
Nö, diese Litze nicht, aber meine Tisch und Stehlampen / anderen Kleingeräte
haben allesamt irgendein H0-Zeugs von Hong-Shui-Fhui Electrics und Co. dran.
Ich wüsste jetzt gar nicht, wann ich zuletzt Zwillingslitze an 230V Geräten
gesehen hätte.
Es dürfte ja eigentlich nur erlaubt sein, wenn die Isolierschicht als
"verstärkt" gilt, genau wie bei SK II Geräten.
Die müssen ja nicht zwangslaüfig "doppelte Isolierung" haben, "doppelt
(dick) isoliert" ist ja auch i.O.
Ich hätte oben den Bezug auf die letzten beiden Sätze klar machen müssen,
OK.
Also ich würde Einzeladern im Kanal nicht installieren, wenn jemand das
gemacht hat, dann würde ich für eine solche Anlage nicht unterschreiben.
Ich machs mir da recht einfach, solange ich keine gutachterlichen
Erklärungen abgeben muss, kann ich "in Richtung sicher" frei entscheiden, ob
etwas meinen Segen bekommt oder nicht.
Naja, die Trafoabgänge sehen mir so nach 2 kA aus, und die werden
offenbar in daumendicken "Einzeladern" resp. Einzelleitern in
den Kanal gelegt. Die geben dann bei guter Belastung in den
Stollen den unnachahmlichen PVC-Mief ab ;-)
Klar erkannt, trotzdem wird in den Vorschriften explizit zwischen
fester und flexibler Verlegung unterschieden. Und in Kabelkanal der
ohne Werkzeug zu öffnen ist dürfen nun einmal keine Aderleitungen
verlegt werden, nur Mantel- und Schlauchleitungen.
Bei flexiblen Leitern hat man das erwähnte Problem an Klemmen.
sg Ragnar
Das ist dann aber mehrdrähtige Leitung, nicht feindrähtige. Mit
jeweils geeigneten Klemmen kein Problem. Aderendhülsen in
Steckklemmen sind nicht pauschal in Ordnung, die Kombination sollte
vom Klemmenhersteller freigegeben sein, ggf mit speziellen Hülsen
und Presswerkzeug.
Verlöten *kann* in Ordnung sein, aber niemals verlöten&klemmen.
Gruß Dieter
Was am Tage geklemmt wird, wird am Abend verlötet.
:-)
Gruss
Harald
PS: An > 1,5 qmm habe ich nie gedacht,
aber zur Ergänzung einer vorhandenen Verdrahtung
sieht ein Kabelkanal allemal besser aus
als eine Verlegung mit Schellen.
Gruss
Harald
Stichwort Kabelschuhe.
Mir konnte bisher niemand schlüssig erklären, warum in einer stationären
und trockenen Installation verseilte Adern nicht in Kabelschuhen
verlötet werden sollen.
Es wird immer nur von Presskabelschuhen gesprochen.
--
mfg hdw
Wer wusste vor ca, 40 Jahren etwas von Presskabelschuhen?
Von 0,5... z.B. 120 mm² wurde alles velötet. Einschließlich Erdkabel.
Erdkabelverbindungen, Löthülsen, Benzin-Lötlampe (vorher Anheizen mit
Spiritus), Druck aufbauen, Asbestband wegen Hitzeschutz, Papier-Erdkabel.
Jute-Außenmantel, Stahlband-Bewehrung, lauter Teerzeugs, widerlich.
Wenn man dann auf dem Pb-Mantel war, dann hatte man wieder saubere Hände.
Als Reinigungsmittel war Leicht-Benzin und Petrolium (manchmal auch
Benzol !!!-- wer wusste damals schon, daß Benzol gefährlich ist? )angesagt.
Im Freileitungsbau ist Löten nicht zulässig! Zugfestigkeit!
Dort haben wir Konusverbinder eingestzt (Fa. Pfisterer). Je größer der Zug,
je größer wurde die Festigkeit der Verbinder.
Es gab einfach keine andere Möglichkeit. Und es funktioniert noch bis heute!
Wobei wir natürlich auch auf Pressverbinder übergingen. Es hatte ungeheure
Vorteile. Zeitmäßig und vor Allem bei Alu!
Rudi
Dafür geeignet Hilfsmittel: Flamme, Lederhandschuhe, Lappen.
Keine Lappen aus Kunstfaser ;-((
Benzol war ein "Zusatz" im Sprit.
Obwohl bei Verwendung von Benzol in Labors galten mW immer schon strenge
Vorschriften.
Aber Tankstellen gelten ja nicht als Labor ;.)
Oft immernoch sehr Zuverlässig.
Bei Al sowieso.
Obwohl, Al Lötverbindungen gabs auch. Hat aber keiner gern gemacht ;-)
--
mfg hdw
Hallo,
na ja, die Litze oder die verseilten Adern sind halt dort wo sie aus dem
Kabelschuh herauskommen ziemlich brüchig wenn sie dort mit Zinn getränkt
sind, sogar wohl brüchiger als Volldraht aus reinem Kupfer des gleichen
Querschnitts.
Als man früher in der Bronzezeit das weiche Kupfer mit dem weichen Zinn
legiert hat dann doch nur weil die Legierung Bronze härter war als die
Ausgangsmaterialien. Die härtere Legierung ist zwar besser für
Schneidwerkzeuge, bricht aber leider auch leichter.
Bye
Bei flexiblen Kabeln muß immer auf eine ausreichende Zugentlastung
geachtet werden. Egal ob gelötet oder anders verbunden.
Im Grenzbereich Cu/Sn dürfte tatsächlich Bronze entstehen. Ob die
mächtig genug ist, Einfluß auf die Festigkeit auszuüben, keine Ahnung.
Mich stört nur, wenn explizit Quetschverbindung verlangt wird, keiner
aber den Sinn erklären kann. Schlimmer noch, mit eindeutig falschen
Argumenten gearbeitet wird.
Man möchte einige "Entscheider" liebend gern mal wieder auf die
Schulbank schicken können ;-)
Siehe Weiterbildung in deutschen Unternehmen. Wird - leider - fast nur
von Mitgliedern der Geschäftsleitungen wahrgenommen ;-(
--
mfg hdw
Eine richtig ausgeführte Crimpverbindung hat eben
eine wesentlich höhere Zugfestigkeit und höhere
Zuverlässigkeit als eine Lötverbindung.
Verlöten ist eben nur die zweitbeste Lösung.
Die hohe Zugfestigkeit einer Crimpverbindung
kann man gut erkennen, wenn man versucht, die
Litze aus dem Kabelschuh zu ziehen. Dabei wird
typisch die Litze in einiger Entfernung vom
Kabelschuh reissen.
Gruss
Harald
PS: Mir ist allerdings nicht klar, was dieses
Thema mit Kabelkanälen zu tun hat. Ich hatte da
eher an Kanäle mit 1..5 qcm Querschnitt zur Er-
gänzung von Installationen im Wohnbereich gedacht.
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