Infrarot-Thermometer. Anzeigegenauigkeit?

Hallo,

mein Infrarot-Thermometer, Emissionsgrad 0,95 fest eingestellt, - 50 bis + 500 Grad Messbereich, Grundgenauigkeit 1,5 %, irritiert mich einigermaßen. Ich weiß zwar, dass die Messgenauigkeit stark von den Materialien (z.B.Farbe, Oberflächenbeschaffenheit usw. Abweichung bis

20 % ?) abhängig ist, deren Temperatur gemessen werden soll, aber Beispiel: Mit dem üblichen Kontaktthermometer gemessener Wert auf rauem, dunklem Ziegelstein plus 2,6 Grad. Mit dem IR-Gerät minus 2,6 Grad.

Liegt das im normalen Toleranzbereich, oder ist das Gerät defekt? Wie kann man so ein Teil objektiv testen?

Gruß Norbert

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Norbert Beckmann
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Norbert Beckmann schrieb:

[...]

Der gesamte Messbereich erstreckt sich also auf 550 °C. 1,5 % davon sind

8,25 °C. Der angezeigte Wert darf also um + - 8,25 °C vom tatsächlichen Wert abweichen - passt doch.

MFG, Andy

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Andreas Haimberger

Andreas Haimberger schrieb:

Hallo Andreas,

ich muss mich mit meinen Angaben etwas? korrigieren, hab noch mal nachgeschaut. Das Gerät, Fluke 62, hat folgende Daten: Genauigkeit: +/- 1° C oder 1,5% vom Messwert. Messbereich - 30°C bis + 500°C

Ich habe offensichtlich auch mit der korrekten Definition von Grundgenauigkeit/Genauigkeit zu "kämpfen". Gilt Deine Berechnung immer noch?

Gruß Norbert

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Norbert Beckmann

Hallo Norbert,

Passt doch immer noch, je nach Interpretation heisst es doch immer x oder y je nach dem, was ungünstiger ist, es sei denn, es stünde explizit dabei. Was heisst hier aber schon 1,5% vom Messwert? Viel kritischer sehe ich allerdings die Messung mit einem kontaktgebenden Messverfahren, das eventuell einfach die Mauer aufheizen will, einen schlechten Wärmekontakt hat, von der Umgebungsluft beheizt wird... Oberflächenmessungen haben es einfach "in sich". Wer mißt, mißt Mist. Das wird immer wieder so sein.

Marte

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Marte Schwarz

Marte Schwarz schrieb:

Hallo,

zunächst mal Dir und Andreas Dank für Eure Infos. Mein Kontakttermometer, Greisinger GTH 1200, war für mich eigentlich bisher, was die Temperatur-Messung anbelangt, fast das Maß aller Dinge. Durch den sehr dünnen "Messdraht" zeigt es fast blitzartig an. Bei meiner Messung war die Umgebungstemperatur nahezu identisch mit der Mauertemperatur. (morgens um 6 Uhr gemessen) Die Reproduzierbarkeit der Werte bei beiden Geräten war fast voll gegeben, wenn auch mit unterschiedlichem Ergebnis. Ich teste mal weiter.

Gruß Norbert

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Norbert Beckmann

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Marte Schwarz schrieb:

Eben: IR-Temperaturmessungen sind meistens falsch (obwohl das Gerät in Ordnung ist). Warum?

Weil eine IR-Strahlungsmessung nur dann richtig sein kann, wenn man in einem Hohlraum mißt, heißt, das die Oberfläche mit dem Strahlungsfeld davor im thermischen Gleichgewicht ist. Falls nicht, mißt man zwar auch vollkommen korrekt die Oberflächentemperatur, bloß entspricht die eben nicht unbedingt der Temperatur dicht darunter, weil nämlich durch die Abstrahlung ein Leistungsfluß durch die Oberfläche stattfindet, der einen Temperaturgradienten im Material bedingt, um so höher, je schlechter wärmeleitend der Werkstoff ist.

Durch eine Kontaktmessung wird dieser Leistungsfluß lokal unterbunden, die Oberfläche nimmt an der Kontaktstelle die Temperatur im Werkstoffinneren an, die von der "offenen" Oberflächentemperatur abweichen kann. Dasselbe passiert sogar dann, wenn das Kontaktthermometer gar keinen festen Kontakt mit der Oberfläche hat: Der Spalt bildet dann nämlich einen Hohlraum, in dem sich ein Strahlungsgleichgewicht einstellt, es tritt kein Leistungsfluß durch die Oberfläche mehr auf.

Dabei kann man das doch auch alles lernen.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Ralf Kusmierz schrieb:

Hallo Ralf,

offenbar sehr kompetente Info, dafür Dank. Ich kann das zukünftig jetzt doch wesentlich besser einschätzen. Wegwerfen braucht man wohl trotzdem nichts.

Gruß Norbert

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Norbert Beckmann

Marte Schwarz schrieb:

Das ungünstigere wäre bei einer Messung von -2,6 °C aber eindeutig +/- 1 °C, d. h., der gemessene Wert würde zwischen -3,6 °C und -1,6 °C liegen, was insofern dann doch nicht passen würde ...

Und das ganz unabhängig davon, was Ralf geschrieben hat.

Meint

Reinhard

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Reinhard Zwirner

Reinhard Zwirner schrieb:

Hallo,

interessant bei der ganzen Angelegenheit ist, dass bei Messungen in der Wohnung die Messwerte ziemlich nahe beieinander liegen.

Beispiel: Messung diagonal am Heizkörper entlang. (keine geniale Versuchsanordnung, ich weiß)

Links oben : 52,1° mit Kontaktmessung 50,4° mit IR

Mitte : 41,5 mit Kontaktmessung : 40,5 mit IR

Unten rechts: 32,4 mit Kontaktmessung : 30,8 mit IR

Ich bin mit dem IR so nahe an den Heizkörper herangegangen wie möglich.

Ich finde die Unterschiede halbwegs erträglich, zumal ja auch nicht klar ist, welches Messgerät wohin abweicht. Die 5,1°C Abweichung außerhalb der Wohnung haben mich allerdings überrascht. Da kommen dann offensichtlich die Überlegungen von Ralf ins Spiel. Übrigens, bei Messungen an verchromten Wasserhähnen und ähnlichem streikt der IR fast vollständig, der "Kontaktierer" natürlich nicht. Wahrscheinlich würde da ein einstellbares IR-Gerät helfen. Meines ist mit 0,95 fest eingestellt.

Gruß Norbert

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Norbert Beckmann

Norbert Beckmann schrieb:

Hi Norbert,

was weißt Du denn über die Genauigkeit Deines Kontaktthermometers?

CU

Reinhard

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Reinhard Zwirner

Hallo Norbert,

...

Ins Spiel kommt da auf jeden Fall, dass Das Gerät im Thermischen Gleichgerwicht sein muss. Also nix mit dem zimmerwarmen Gerät mal kurz vor die Tür uns mess mal kurz die Wnad aus. Das geht sicher daneben. Such mal im Internet nach "Thermopile". Da wird auch das Funktionsprinzip erläutert, da wird Dir so manches klarer werden.

Logisch, das reflektiert ja so weit weg von den 0,95...

Kaum, Speigelnd mögen die alle nicht. Mach mit nem Edding einen schwarzen Klex drauf und Du wirst sehen, das wird schon viel besser. Eben wäre noch besser.

Marte

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Marte Schwarz

Reinhard Zwirner schrieb:

Hallo,

Die Werte des Kontaktthermometers:

Greisinger GTH 1200

Besser als 1% +/- 1 Digit.

- 65°C bis + 199,9°, Auflösung 0,1°C

- 65°C bis +1150,0°, Auflösung 1°C Fühler: NiCr - Ni

Aus der Diskussion hier habe ich mitgenommen, dass man auch bei Thermometern nicht alles unkritisch übernehmen darf. Auch dann nicht, wenn die Gräte einen einigermaßen berechtigten Anspruch auf Qualität erheben. Mitdenken bleibt einem - mal wieder - nicht erspart.

Gruß Norbert

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Norbert Beckmann

Marte Schwarz schrieb:

Hallo,

...mal eben vor die Tür... geht sicher daneben. Ja, kann ich zu 100% bestätigen.

Logisch, ja für mich JETZT auch.

Dazu habe ich kurz einige Messungen gemacht Wasserhahn heiß laufen gelassen. 4 Messungen durchgeführt, 2 auf das Metallteil des Hahnes gerichtet und 2 auf/ in den heißen Wasserstrahl. Ergebnis: Kontaktthermometer auf den Hahn : 45,2°C Kontaktthermometer in !! das Wasser gehalten: 51,2°C

IR-Thermometer auf den Hahn : 20,5°C !! IR-Termometer auf!! das Wasser gehalten : 46,4°C

Aha. An ein bisschen Überlegung und einigen Infos geht eben kein Weg vorbei.

Dank für die Info.

Gruß Norbert

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Norbert Beckmann

Norbert Beckmann schrieb:

...

...

...

^*

Hallo Norbert,

dann passt's doch: IR Anzeige 50,4 °C => Wert liegt im Bereich 49,4-51,4 °C. Kontakt-Anzeige 52,1 °C => Wert liegt im Bereich 50,0-54,2 °C [wenn 1 % (^*) bedeutet: 1% vom Meßbereichsendwert]

Natürlich wieder als reine Messgenauigkeitsbetrachtung ...

Einen guten Rutsch wünscht

Reinhard

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Reinhard Zwirner

Reinhard Zwirner schrieb:

Hallo,

danke, ebenfalls.

Gruß Norbert

Reply to
Norbert Beckmann

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