Hallo,
ich suche nach der erforderlichen Einschraubtiefe
einer Schraube M14, 8.8 in ein Stahlteil:
a) St 37 bzw S 235
b) St 52 bzw. S 355
Leider werde ich nicht fündig.
Mit Gruß
Ernst Sauer
Ernst Sauer schrieb:
Drei Gewindegänge.
Wofür denn? Wenn die Schraube nur nicht rausfallen soll, reicht ein Stück
Blech, durch das die Schraube gerödelt wurde. Soll sie wirklich was halten,
vielleicht sogar für die Sicherheit von Menschen verantwortlich sein, muss
man die Schraubverbindung berechnen. Dazu ist eine genaue Kenntnis der
auftretenden Lasten nötig.
Tobi
Bedenkend, daß die oben verwendeten Werkstoffbezeichnungen seit 1992
nicht mehr den Stand der Technik repräsentieren, wäre ich bei den
anderen Angaben ebenfalls vorsichtig.
Gibt es da keine aktuelle Norm?
Michael Dahms
(...)
Möglicherweise im Maschinenbau - im Stahlbau des Fachgebietes "Konstruktiver
Ingenieurbau" gibt es nur Schraubverbindungen als
Garnitur"Bolzen-Scheibe-Mutter", deren Tragfähigkeit geregelt ist. In DIN
18800 steht etwas dazu drin, ist hier aber kaum anzuwenden. Man weiß aber,
daß aus Gründen des Sicherheitskonzeptes stets die Mutter als schwächstes
Teil der Verbindung maßgebend ist. Nun kann man sicherlich
Interpolationswettkämpfe veranstalten, um das Sackloch im massiven
Grundwerkstoff als ideelle Mutter aus anderem Werkstoff zu uinterpretieren.
Gruß, Alfred Flaßhaar
(...)
Welches Tabellenbuch meinst Du? Die mir bekannten Tabellenbücher über
Statik und Konstruktion im Bauwesen enthalten dazu nichts.
Viele Güße, Alfred Flaßhaar
Das "Tabellenbuch Metall" (der Titel hei=DFt tats=E4chlich so) ist auf
Metall verarbeitende Berufe (und Maschinenbau) ausgerichtet. Mit dem
Titel ist es z. B. bei Wikipedia, im Bestand einer Bibliothek oder im
Buchhandel sehr einfach zu finden.=20
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Wahrscheinlich ist das h=E4ufig von Benutzern sogar nur "Tabellenbuch"
genannte Werk im Bauwesen weniger bekannt. (Und wahrscheinlich k=F6nnte
ein Maschinenbauer mit der Antwort "... schau' mal im Schneider" auch
nicht spontan auf die "Bautabellen f=FCr Ingenieure" bzw. "Bautabellen
f=FCr Architekten" als Literaturhinweis schlie=DFen. ;-) )
Viele Gr=FC=DFe
Mic.
Am Fri, 26 Jun 2009 19:37:22 +0200 schrieb Alfred Flaßhaar:
Das "Tabellenbuch Metall" für metallverarbeitende Berufe.
Es ist eine Sammlung der wichtigsten Normen und Stoffwerte für den
Maschinenbau und unverzichtbarer Bestandteil jeder Werkbankschublade.
die detaillierte Berechnungsmethode gibt's in der
VDI 2230 (in der aktuellen relativ aufwändig, in der
Vorgängerversion etwas einfacher)
oder eine ganz einfache Gleichung in der aktuellen
DIN 18800-1 (2008) Element 502
Gruß Manuel
(...)
Anscheinend ist mit der Frage des OP ein im Bauwesen (nicht Maschinenbau)
heißes Thema angesprochen worden und die Beiträge von Dose und Schwarz sind
wohl die "Schlüsselerlebnisse". Leider gehören VDI 2230 und DIN 18800-1
(2008) AFAIK nicht der sog. Bauregelliste an und sind daher formell nur
eingeschränkt als "anerkannte Regel der Technik im konstruktiven
Ingenieurbau" anzusehen. Und aus meiner Sicht ist es zudem erstaunlich, daß
(salopp gesprochen) erst 100 Jahre nach Erfindung der Schraube eine
angemessene ingenieurwissenschaftliche modellhafte Bewertung ihrer
Tragfähigkeit erfolgt, obwohl es schon lange bekannte Faustformeln gibt.
Freundliche Grüße, Alfred Flaßhaar
X-No-Archive: Yes
begin quoting, "Alfred Flaßhaar" schrieb:
Ähm - wer?
Ich finde das nicht so erstaunlich:
1. gibt es keine zuverlässigen Modelle für Werkstückversagen, weil die
entsprechenden Vorgänge ohnehin nur statistisch sinnvoll beschrieben
werden können und daher immer erhebliche Sicherheitszuschläge
gegebüber theoretischen Festigkeiten erforderlich sind, und
2. ist eine Schraubverbindung eine so komplizierte Angelegeheit, daß
die Spannungsverteilungen nur numerisch (FEM) einigermaßen zuverlässig
modelliert werden können, wobei das dann auch nur Idealfälle betrifft
und in der Realität durch kleine Formabweichungen, Verschmutzungen
usw. wieder erhebliche Abweichungen auftreten können.
Zusammengefaßt müchte ich erheblich bezweifeln, daß die "angemessene
ingenieurwissenschaftliche modellhafte Bewertung" gegenüber den
"Faustformeln" bzw. Erfahrungswerten nennenswerte Vorteile bietet:
Offenbar kriegt man die Verbindungen anhand der Erfahrung so hin, daß
sie nicht versagen, und sie dürften aus evolutionären Gründen nicht
sehr überdimensioniert sein. Die "genauere Betrachtung" könnte wohl
eher in Versuchung führen, aufgrund einer Pseudo-Sicherheit zu
Einsparungen, also reduzierten Auslegungen, zu verführen, die dann
irgendwann böse ins Auge gehen können.
Man kann am Bau nur hoffen, daß die Prüfingenieure bei solchen
Bestrebungen sehr scharfe Bewertungsmaßstäbe anlegen, aber
normalerweise gelten Bauingenieure ja in jeder Hinsicht als sehr
konservativ.
Gruß aus Bremen
Ralf
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