H2 bei 200°C effizient?

Hallo.

In diesem Artikel

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steht, daß ein Student mit einer "thermochemischen Maschine" Wasserstoff aus Sonnenlicht erzeugen will. Selbst wenn der Artikel den Studenten falsch zitiert lese ich da immer noch heraus, daß ein Wasserstoff- Erzeugungsprozess existieren muss, der bei 200°C gegen Umgebung (sagen wir 20°C) noch mindestens diese im Artikel angegebenen 28.5% Wirkungsgrad liefert (Carnot: 38% => 28.5/38 = 75%).

Ist wenigstens das irgendwie im Bereich des realisitschen?

Gruss

Jan Bruns

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Jan Bruns
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Am 30.08.2011 18:53, schrieb Jan Bruns:

der Mann ist kein Student (mehr) - er ist Ingenieur (und Assistenzprofessor).

Der Artikel ist an diversen Stellen zitiert und auch 1:1 übersetzt im deutscehn zu finden. Weiter habe ich allerdings nicht recherchiert. Was aber klar sein drüfte ist das der Vergleich Wirkungsgrad mit herkömmlichen Photovoltaikanlagen sehr hinkt. Zwischen den Zeilen wird (zumindest mir) klar das Methanol verbraucht wird. Zugehörige Reaktionen und Brennstoffzellen sind längst bekannt. So gibt es die Direkt-Methanol-Brennstoffzellen mit dem Nachteil das deren Wirkungsgrad durch MeOH-Permeabilität sinkt.

Siehe auch

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; Absatz "Methanol in Brennstoffzellen"

Bei dem von Dir verlinktem Artikel ist jedoch der avisierte Reaktionstyp nicht ganz klar. Evtl. läuft die angedachte Katalyse, abweichend zur Direkt-MeOH-Brenstoffzelle, wie folgt ab:

CH3OH + H2O --> CO2 + 3 H2

Der so erhaltene Wasserstoff kann also gespeichert und bei Bedarf einer H2-Brennstoffzelle zugeführt werden.

Als Intension hat Hotz auch nicht angegeben eine generell verbesserte Photovoltaikanlage zu bauen, sondern eine spezielle für z.B. abgelegenere Gegenden als Ersatz für z.B. Diesel oder Ottogeneratoren. Ob sich das logistisch (oder wirtschaftlich ) so rechnet kann ich spontan nicht beurteilen.

Ergo: Wenn ich den Herstellung und Verbrauch von MeOH berücksichtige ist das sicher nicht die Solaranlage die wir uns demnächst in flächendeckend auf's Dach nageln.

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Bodo Mysliwietz

Jan Bruns:

Wobei, da steht natürlich nicht, wie er aus den Endprodukten (Wasser+CO2) das Methanol resynthetisieren will.

Wenns darum gar nicht geht, es also evtl. wirklich nur darum geht, das Methanol bei 200°C zu zerlegen: Warum ausgerechnet auf dem Dach? So viel gibt es doch gar nicht von dem Zeugs, oder wie war das?

Gruss

Jan Bruns

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Jan Bruns

Bodo Mysliwietz:

Hm, ich bin da aber gerade über grottenschlechte Übersetzungen zu dem Artikel gelangt. Das wurde dann mal eben aus einem Absoptionsgrad des Absorbermaterials gleich Effizienz im allgemeinen.

Ja, denke ich inzwischen auch. Also Veredelung eines ohnehin verbrauchten Treibstoffs.

Eine konventionellere Alternativelösung für genau diese Aufgabe:

Eine Kombination aus je einem gutem Thermokollektor und einer PV, deren Strom eine Wärmepumpe treibt um die Differenz zwischen Thermokollektor und Solltemperatur zu überbrücken.

Sei cop der COP der Wärmepumpe, A_th sowie A_p die für Thermo- bzw.PV benötigte Fläche, w_th und w_p die für Thermo- bzw.PV Modulwirkungsgrade

Dann ergibt sich die ideale Flächenaufteilung zu:

A_th * w_th = A_pv * w_pv * (cop-1)

Weiter kann man festlegen:

A_th * w_th = A_ref * w_ref

wobei w_ref der im Artikel genannte Wikungsgrad sein wird (da bei der konstruktion, wenn ich sie jetzt richtig verstehe, nur thermosolare Verluste auftreten). Sei A_ref = 1.

eingesetz in die erste Gleichung:

w_ref = A_pv * w_pv * (cop-1)

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Jan Bruns

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