Zähleranlage in Garage

Meine Eltern haben die Garage neben sieben Nachbargaragen. Jetzt soll eine Garage die Zähleranlage erhalten und alle anderen Garagen mit Beleuchtung und Steckdosen versorgen. Hat damit schon jemand Erfahrung? Muss ich den Schrank in IP54 installieren? Beleuchtung IP20 erlaubt? Pro Garage ein 30 mA RCD? Bitte die entsprechende VDE angeben damit ich handfeste Argumente hab.

Lutz

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Lutz Illigen
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Es sind 8 Garagen nebeneinander. (Bild kann ich online stellen wenn gewünscht)

AFAIK in der ersten Garage Zähleranlage mit Haupt- und Zwischenzähler.

Vor dieser Garage ist ein Beet, da könnte ein entsprechendes Gehäuse rein bzw. auf die angrenzende Wand.

Yepp weder noch.

ned in der

Ja hatte ich so gedacht.

Fall emphelenswert.

Denke mal dass die Steckdose bzw.die daran angeschlossenen Geräte selten in der Garage sondern eher ausserhalb verwendet werden. Daher ist das für mich Aussenbereich und dann muss eine RCD rein.

Lutz

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Lutz Illigen

Also Freilandverteiler mit dem Hauptzähler ( EVU-Zähler) ins Beet gesetzt. Die Anderen in Spelsberg Zählerkisten in die erste Garage.

Dann mach halt in die UV's in den Garagen welche rein. Ist auf jeden Fall der bessere, sichere Weg

Gruß Christoph

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Christoph Hensel

In einer Garagenanlage? Nimm LS, die werden nie alle ;-)

Rein formal ist 3x2,5mm² i.O. Verlegeart B1, 2 Adern, 25 Strombelastbarkeit, 25A Überstromeinrichtung.

Man müßte Leitungslängen, Spannungs/ab/fall und Schleifenwiderstand und Bündelung (s.u.!) nachprüfen.

Kommt daraum an, s.u.

Je nach Anzahl der Garagen ist auch 25A zu wenig.

Ohne es jetzt nachgerechnet zu haben ist mir 20A->16A nicht selektiv genug. Selektivitätsnachweis anfordern!

0,52 -> und damit ist die Strombelastbarkeit nur noch 25A*0,52=13A. (nach DIN VDE 0289-4 1998-11 Tabelle 17)

Definitionsfrage. Es ist kein Außenbereich. Da aber einige der Steckdosen z.B. für einen Rasenmäher mit für den Außenbereich vorgesehen sind (nach DIN VDE 0100 Teil 737) würde ich einen 30mA RCD vorsehen.

Ich würde das Angebot mit dem Hinweis auf die zulässigen Ströme im Leitungsbündel und den fehlenden RCD zurückgehen lassen.

Thomas

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Thomas Einzel

Stimmt is besser. 25A auf 2,5qmm sollte man nicht wirklich machen. Selektivität ist nur gegeben, wenn man zwei LS vom gleichen Hersteller nimmt, sonst nicht.

Sehe ich unkritisch.

RCD ist nicht im Angebot.

Das ist eher kritisch an zu sehen. Soll der gute Mann mal nachbessern.

Gruß Christoph

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Christoph Hensel

"Christoph Hensel" schrieb

Hersteller

In Reihe geschaltete Leitungsschutzschalter (LS) sind nie selektiv, auch nicht vom gleichen Hersteller. Warum?

LS haben zwei Auslösesysteme, einen thermischen (Bimetall-) Auslöser und einen magnetischen (Kurzschluß-) Auslöser. Während die Selektivität im Überlastfall (thermischer Auslöser) noch hinzubekommen ist, lösen die LS im Kurzschlußfall immer in Schnellzeit (schneller als 100 ms) aus.

Abhängig von der Auslösekennlinie beginnt die Kurzschlußauslösung schon beim 6-fachen Nennstrom (B), Kennlinie C 12-fach, D 24-fach. Bei "gängigen" Kurzschlußströmen und "haushaltüblichen" LS werden diese Ströme immer überschritten und es kommt zu unselektiven Auslösungen. Eine Staffelung mit LS ist jedenfalls technisch nicht möglich, Schmelzsicherung - LS geht hingegen schon.

Die besten Grüße Uwe Hänel

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U. Hänel

Ein LS mit 16A wird früher auslösen als einer mit 25A. Man lernt in der Berufsschule, daß man eine Stufe überspringen soll um sicher zu sein, daß erst der Kleine auslöst, wahrscheinlich um Streuungen der Hersteller aus zu gleichen. Bei Verwendung gleicher Hersteller kann man drauf verzichten, so damals unser Lehrer. Im der Meisterschule wurde dies wiederholt. Dies nennt sich dann Selektivität. Das das Technisch nicht möglich ist wird aber jeden Tag wo solche Anlagen wie geplant auslösen widerlegt.

Gruß Christoph

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Christoph Hensel

Hersteller

auslösen

Hallo Christoph,

Du hast schon recht, wenn es um den thermischen Auslöser (Überlast- bereich) geht. Allerdings sollte man schon eine Stufe überspringen, auch bei LS vom gleichen Hersteller. Siehe Folgendes:

Kennwerte von LS-Schalter nach DIN VDE 0641 (Bsp.) Nennstrom Nichtauslösestrom Auslösestrom

10 A 11,3 A 14,5 A 13 A 14,7 A 18,9 A 16 A 18,1 A 23,2 A 20 A 20,6 A 29,0 A 25 A 28,3 A 36,2 A

Wie Du siehst, überlappen sich die Kennlinienfelder teilweise, so daß in letzter Konsequenz auch beim gleichen Hersteller nicht gewährleistet werden kann, daß es ohne eine Stufe dazwischen selektiv bleibt.

Einflußfaktoren, die die Kennlinie verändern oder beeinflussen, sind z. B. unterschiedliche Herstellungschargen, Alterung und nicht zuletzt unter- schiedliche Umgebungstemperaturen an den Einbauorten der LS.

Soweit, sogut.

Jetzt zur Auslösung im Kurzschlußfall. Wenn auch hier Selektivität gewünscht wird (und nur dann kann man die Absicherung insgesamt als selektiv bezeichnen) kann man keine zwei LS in Reihe schalten (siehe gestriges Posting). Meine Aussage möchte ich noch mit einem Beispiel untersetzen: Nimm einen LS C 25 A, nachgeschaltet einen B 16 A. Ein gängiger minimaler einpoliger Kurzschlußstrom ist

500 A (517 A bei folgender Netzkonfiguration: Kurzschlußleistung MS-Netz 100 MVA; Ortsnetztrafo 20/0,4 kV, 400 kVA; Ortsnetz bis zum Abzweig des Hausanschlusses 250 m NAYY 4x150; Hausan- schluß 20 m NAYY 4x35; Steigeleitung 5 m NYY 4x16; Zuleitung UV 10 m NYM 5x10; Endstromkreis 10 m NYM 5x2,5).

Bei einem Kurzschluß am Leitungsende lösen die LS entsprechend Kennlinienfeld (z. B. Kiefer, G. - VDE 0100 und die Praxis) in 3 .. 6 ms (C 25 A) und etwa 3 ms (B 16 A) aus. Der Stromfluß ist aber damit noch nicht beendet, der folgende Nulldurchgang der Netzspannung bzw. die Löschspannung der Lichtbogenlöscheinrichtung im LS muß erst erreicht werden. Wenn schon der nachgeschaltete LS einen Tick eher auslöst, ist damit aber trotzdem keine Selektivität zu machen!

Übrigens schon selbst ausprobiert: B 32 A und B 10 A in Reihe, selber Hersteller: Kurzschluß und bums -> Sympathieauslösung am B 32 A (war allerdings noch vor meinem Studium und in einem Haus mit Ik von gerademal 250 A am Zählerplatz). Jetzt sind die B 32 A durch D02 ersetzt und alles wurde gut.

Wer es immer noch nicht glaubt, der kann den Selektivitätsnachweis auch grafisch erbringen, indem der die Auslösekennlinien übereinander legt (gleicher Maßstab!). Wenn sich beide Kennlinien berühren oder gar schneiden, ist ab diesem Punkt keine Selektivität mehr gegeben (zu höheren Kurzschlußströmen hin).

Bei LS "sieht" man das bereits an den Kennlinien selbst, denn zu höheren Kurzschlußströmen hin strebt die Auslösezeit asyptotisch gegen 3 ms, eben der Schnellzeit des Kurzschlußauslösers. Je höher der Kurzschlußstrom, desto sicherer erfolgt die unselektive Auslösung. Dieser Bereich beginnt je nach Charakteristik des LS bei 3 bis 5-fach In bei B, 5 bis 10-fach In bei C und 10 bis 20-fach In bei Charakteristik D.

Bei der Kombination Sicherung-LS wird das zwar etwas schwierig, da auf der Abszisse im Diagramm der LS-Kennlinien das Vielfache des Nennstromes und bei den Sicherungskennlinien direkt Ik abgetragen ist, aber für eine Kombination kann man das schon mal ausprobieren.

Die besten Grüße Uwe Hänel

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U. Hänel

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