Hallo, hat vielleicht zufällig jemand eine Idee für so etwas wie eine Antihaftbeschichtung auf der warmes, weiches Glas mit ca. 800-900°C nicht haftet. Konkret würde ich gern die Haftung auf Edelstahl loswerden, aber wenn es Mittel gibt, dass nur mit einem anderen Träger funktioniert, geht das sicher auch. Mir fällt nur gar nichts ein, nach dem ich umschauen könnte.
Glas ist deutlich polar, wohl die auch im warmen Zustand. Die Viskosität bei diesen Temperatur liegt so um die 0.5 Pa*s. Für die Oberflächenspannung hab nur einen Wert jenseits des Liquidustemperatur, das wären so 0.3 N/m, vermutlich bei niedrigerer Temperatur noch höher.
Trotz der hohen Oberflächenspannung benetzt es polierte Edelstahlflächen (Temperatur wie die des Glases) leider ganz hervorragend.
Tja und nun? Wonach könnte ich suchen? Irgendeine Idee?
da gibt es doch das Verfahren zur Herstellung von Flachglas bei dem man das heiße, weiche Glas auf einem Bad aus geschmolzenem Zinn schwimmen lässt. Natürlich in reduzierender Atmosphäre damit das Zinn nicht oxidiert.
Kalk-Natron Glas, das übliche Fensterglas, oder Borosilikatglas.
Am liebsten Luft, aber ich könnte auch für eine Stickstoff oder Argon Atmosphäre sorgen. Die zwei Gase hätt ich da, alles andere müsste ich besorgen (wobei, Sauerstoff und Acetylen gäbs noch)
Nasses Holz kenn ich, da schwebt das Glass auf der Dampfschicht. Das mit Speckstein ist mir neu, werde ich probieren.
OK, ich schau mal ob es da jemand gibt und vielleicht find ich was über Yttriumoxid.
Das wär kein Problem, wenn sich ein Guss ausgeht würde das schon reichen.
Ich bräuchte einen Guss in einer Edelstahlform. Damit die Oberfläche des Glases sich sauber an die Oberfläche ges Stahls legt musst der heiß sein (>600°C) und dann verbindet sich das Glas dummerweise untrennbar mit dem Stahl, bezw. es zerspringt bis auf eine dünne Schicht auf der Oberfläche, weil die Ausdehnungskoeffizienten natürlich ganz verschieden sind.
Nein, als Tiegel verwende ich Keramik, die wird auch benetzt, aber das macht nix.
Nun, es haftet nicht mehr. Klebt nicht mehr unlösbar auf dem Stahl. Aber Du den verschiedenen Ausdehungskoeffizienten.
Ja, das ist in meinem Fall genau so. Die eine Fläche praktisch flach, da kann sich nichts verhaken und die Seiten sind nachgiebig bzw. mit einem nachgiebigen Kermaikfaserplatte belegt. Die müsste dann ca. 0.4mm aufnehmen, bei einem 100mm Breite, das wäre kein Problem.
Das ist mir neu. Glasbläser nehmen gelegentlich Kohlestifte aus Batterien, ich habe schon Kohle und Graphit genommen. Ist vielleicht eine Frage der Temperatur.
Da greift man gerne auf Kapton (Vespel) zurück. Geht aber nur bis ca.
400°C. Der Op. braucht aber 600°C. Da fängt dann auch schon Kohlenstoff zu brennen an.
In Anlehnung an die Filmverdampfung mit nassem Holz wäre vielleicht an eine verdampfende bzw. sublimierende Beschichtung zu denken. Dann gibt's auch mit der Edelstahlform eine Filmverdampfung wie beim nassen Holz.
Nicht, daß ich etwas davon verstünde, aber Deine Anmerkung zu nassem Holz und Dampf hat mich auf eine Idee gebracht: Bring das Ganze doch in den passenden Temperaturbereich, nimm also $Zeuxx, das einen entsprechend hohen Verdampfungspunkt hat.
Was man da nimmt?
Das macht man selbst: Man geht von irgendwelchem hochsiedenden $Dreckszeug aus (Härtereiöl, Schweröl, Teerrückstände, allgemein: hochmolekulare Destillationsrückstände aus der Mineralölindustrie) und macht die erstmal ordentlich heiß, damit alles niedrigverdunstende abdestilliert wird. Was übrig bleibt, sollte ein ganz übler Schmier aus Asche, Ruß und kohlenwasserstofferigen Bestandteilen sein, der eklig auf der Gußform klebt, aber vermutlich ein ordentliches Trennmittel abgibt.
Vom Stahl kriegt man das hinterher ab, indem man den unter reduzierender Atmosphäre (bitte kein Wasserstoff, sondern CO) nochmal
*richtig* heißmacht, und vom Glas muß man es ablaugen, falls erforderlich.
Oder schau mal, ob man dem Stahl nicht die passende Beschichtung (Emaillierung?) verpassen kann - das mit o. a. Sauerei hat man früher wohl "brünieren" genannt: So'n Dreckszeug in die Metalloberfläche einbrennen gibt eine sehr ordentliche rostschützende Oxidschicht (s. auch ). Vielleicht nützt es was bei Deienm Problem.
Hmm, wie man's nimmt, eher Architekt, aber hier geht's um Forschung.
Ja, leider ist das aber für mich nicht brauchbar. Der übliche Ansatz ist aus einem hitzebesändigen feinen Pulver mit Wasser oder Alkohol einen Schlamm anzurühren und damit die Form zu bepinseln oder auszuschwenken oder so, meinst in mehren Schichten.
Ich brauch allerdings ein möglichst exaktes Abbild der Fläche, ist eine optische Freiform Fläche. Wo bei die Anforderungen nicht mit üblicher Optik vergleichbar sind, aber eben doch höher als in dem Glaskunstumfeld.
Leider steht aber nicht viel mehr an Equipment als dort zur Verfügung - sprich ein größerer Ofen, ein kleiner Ziegelofen, etc. was den Formenbau wiederum angeht sind die Möglichkeiten aber recht, 5achs Bearbeitungszentrum.
Noch keine Anlage, aber es schon auch darum zu zeigen, was später auf einer einfachen (nicht für optische Gläser gebauten) Anlage möglich wäre. Ein paar Kopien sollte die From aber schon hergeben, sonst kann ich gleich weiter das Glas direkt bearbeiten.
Was ähnliches hab ich schon probiert: Bornitrit
Auch als ganz feines Pulver mit Alkohol und Wasser aufgesprüht. Das hat sich aber nicht bewährt, alles total verklebt. Allerdings könnte es schon sein, dass da noch was drin ist, durch Anpassung von Temperatur und Zeit.
Das Dumme ist, dass ich für den Guss in eine kalte Form nicht schnell genug bin. Vermutlich müsste man das Glas mit Druck injizieren. So was zu bauen ist dann doch recht aufwändig. Hmm, vielleicht auch nicht, ich könnte ja recht leicht einen Trichter machen, Galstropfen rein, Deckel drauf und aus der Flasche Stickstoff hineindrücken. So was darf einem aber nicht um die Ohrenfliegen.
Hmm, Schleuderguss, daran hab ich noch nicht gedachte. Könnte keine schlechte Idee sein, unangenehm nur, dass die Form so 15 kg wiegt. Könnt aber natürlich eine leichtere machen.
wenn die Rotation etwas bewirken soll brauchst Du ja einige g Zentrifugalbeschleunigung. Da muß die benutzte Zentrifuge und auch die Form dafür ausgelegt sein die auftretenden Kräfte auszuhalten. Herumfliegendes heißes Glas und Metallteile könnten recht gefährlich sein.
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